… zieht ein hell leuchtender und sehr freundlicher Drache durch die Budengassen des Münchner Winter-Tollwood-Festivals und rührt die Herzen von Groß und Klein, Jungen und Junggebliebenen…
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… Ich wünsche euch einen schönen und harmonischen Adventssonntag. Habt es fein, seid gut zu euch und zu euren Lieben und bleibt bzw. werdet gesund…
… Mitte Dezember 2020 fand im Münchner Museumsviertel, in dessen Nähe ich wohne, eine sehr interessante mehrtägige Veranstaltung mit Lichtprojektionen auf den Gebäuden der TU München, der Glyptothek, der Alten Pinakothek und dem Ägyptischen Museum statt…
… Dies ist eines der vielen Bilder, die ich am Abend des 17. Dezembers 2020 voller Begeisterung geschossen und sogleich online gestellt habe:…
… Ich wünsche euch einen guten und möglichst stressfreien Wochenteiler…
… in möglichst vielen Bundesländern so lange dafür demonstriert, dass das Bundesverwaltungsgericht nach Antrag sämtlicher Länderparlamente alle als rechtsextrem bekannten Parteien einem Überprüfungs- und danach Verbotsverfahren unterzieht. „PRÜF!“ ist eine Aktion des ehemaligen EU-Parlament-Abgeordneten und Kabarettist Nico Semsrott…
… Am Nachmittag fand die erste PRÜF!-Demo auf dem Geschwister-Scholl-Platz an der Münchner Uni statt, es sind meiner Schätzung nach ca. 2.000 Demonstrant:innen vor Ort gewesen, und wir haben uns geschworen, so lange nicht locker zu lassen, bis auch die bayrische Landesregierung dem Bundesverfassungsgericht einen solchen Antrag auf Überprüfung rechtsextremer Parteien zukommen lassen wird. Ich weiß, eher geht wohl ein Kamel durch’s berühmte Nadelöhr, zumal sich die Schwarzen selber gerne mal am rechten Rand und darüber hinaus bewegen – aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Und unsere Demokratie sollte es uns wert sein, Haltung zu zeigen und um sie zu kämpfen…
… Wie stets vielen Dank an Rina für diese immer interessante und inspirierende Blogaktion…
Gefreut: Über das Packerl mit vielen mit Liebe ausgesuchten Kleinigkeiten von meiner Schweinfurter Freundin.
Dass es mir nach langen Jahren gelungen ist, endlich die Idee von der Literarischen Zeiterfassungs- und Aufbewahrungsstelle weiter- und sogar fertig zu schreiben.
Und dass ich diesmal auch rund um die Vollmondnacht gut schlafen konnte.
Geärgert: Nur über Belangloses. Und über einen ziemlich affektierten Schnösel, der recht pampig reagierte, als ich ihm meine Hilfe anbot.
Gedacht: Wie peinlich und widerwärtig der Aufstand doch ist, den die „cd“U wegen des von der Antifa-Gruppe für Politische Schönheit vor der Parteizentrale aufgestellten Denkmals von Walter Lübcke veranstaltet.
Gefragt: Was steckt für einen Sinn bzw. Zweck dahinter, wenn ein Mitblogger innerhalb von zwei Minuten zwölf meiner Blogbeiträge liked? In dieser kurzen Zeit kann man sich doch höchstens einen oder zwei Posts ansehen oder durchlesen.
Gewundert: Warum sich die „Schwarzen“ immer noch als „christlich-demokratisch“ und „christlich-sozial“ bezeichnen.
Genervt: Dass ich in der vergangenen Woche mal wieder ordentlich an der „Aufschieberitis“ gelitten habe.
Gelitten: Als ich am Mittwoch mein Badezimmerschränkchen gerade rücken wollte, ist mir die Hexe ins Kreuz geschossen. Aber zum Glück hat die Munition großenteils wohl aus Platzpatronen bestanden, im Vergleich zu der Leidenszeit vor der Rückenoperation im September 2024 war das lediglich ein Schüsschen, das ich schnell mit etwas Ruhe, Ibu 600, Wärme, Murmeltiersalbe und vorsichtig Gehen und Radeln auf dem Heimtrainer auskuriert hatte.
Gewesen: Auf den üblichen Wegen und an den üblichen Orten. Und auf dem schönen kleinen Christkindlmarkt am Chinesischen Turm. Am Montag. Da hatte leider alles zu, weil nur von Mittwoch bis Sonntag geöffnet ist.
Getroffen: Eine Nachbarin, die ich seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen habe. Zum Glück scheint es ihr gut zu gehen. Und einen jungen Vater mit seiner etwa vierjährigen, ungemein verschmitzten und liebenswert kecken Tochter.
Gesucht: Nach meiner Murmeltiersalbe.
Gefunden: Das schon – aber leider war die Dose fast leer.
Gelacht: Aber so was von! 😀
Geweint: Nur Lachtränen.
Gegessen: Forelle frisch, nach Matjesart und kalt geräuchert, Gnocchi mit Schwammersoß und Gnocchi mit Tomatensoß, Tomatensuppe mit Garnelen und Sahne, Rührei mit Gemüse und Kartoffeln, jede Menge frisches Obst und Gemüse, selbst gebautes Müsli.
Getrunken: Wasser, Tee, Orangensaft.
Genascht: Nur die üblichen drei Jaffa-Kekse täglich. 😉
Gehört: Weil ich am Samstag Abend auf einer virtuellen Reise von Las Vegas nach Los Angeles am legendären Bagdad Café, bekannt aus dem Film „Out of Rosenheim“ mit der göttlichen Marianne Sägebrecht, vorbei gefahren bin, ist mir dieser großartige Song nach langem mal wieder in den Sinn gekommen:
Gesehen: Natürlich einiges von „The Good Doctor“ und „Heartland“. Via YouTube habe ich unter anderem einen sehr schönen virtuellen Spaziergang durch das bereits winterlich verschneite Quebec unternommen – im fürnehmen Chateau Frontenac gibt es zur Zeit eine Christbaumausstellung zu sehen, und auf dem großen Weihnachtsmarkt in der Oberstadt werden deutsche Spezialitäten verkauft und deutsche Weihnachtslieder gesungen. 😉
In der BR-Sendung „freizeit“ waren der Schmidt Max und der Felix Neureuther in meiner Heimat Berchtesgaden unterwegs, was ich richtig interessant fand.
Gelesen: Immer noch Teil fünf vom Donnerstagsmordclub. Der mir mittlerweile allerdings nicht so gut gefällt wie die vorhergehenden Teile. „Der unlösbare Code“ hat schon etliche Längen und ist nicht mehr ganz so spritzig geschrieben.
Gelernt: Wie oft nix Gscheits. 😉
Gebastelt/Gespielt/Geschrieben: Einige Blogposts verfasst, ein bisschen fotografiert, und die Erzählung von der LiZAS fertig gestellt.
Gekauft: Was Frau so zum Leben braucht. Und ein recht cooles T-Shirt:
… Heute zieht er wieder durch das Berchtesgadener Land, der Heilige Nikolaus, begleitet von einem Engerl oder dem Nikoloweiberl und einer Schar wilder Krampusse und Strohbuttnmandl, und das Geschrei der gruseligen Gestalten und das Lärmen der Glocken, die sie auf dem Rücken tragen, hallt von den Hügeln und Bergen wider…
… Das ist gelebtes, uraltes Brauchtum – und ich liebe es seit meinen Kindertagen!…
… Vor genau fünf Jahren wanderte ich auf dem sogenannten Philosophenweg von Garmisch-Partenkirchen ins etwa fünf Kilometer nordöstlich gelegene Dorf Farchant. Auf den vielen Sitzbänken beiderseits des gut ausgebauten Wegs sind Plaketten mit Sprüchen berühmter Philosophen angebracht – sich ein wenig bilden, während man gemächlich dahinschreitet – genau mein Ding… 😉
… Wegen meiner Schwerbehinderung benötigte ich natürlich fast das doppelte der angegebenen Gehzeit, so war es schon beinahe finster, als ich endlich in Farchant angekommen war. Auf dem Weg zum kleinen Bahnhof musste ich noch einmal kurz anhalten und einen Blick zurück werfen. Weit über den Schroffen, Gipfeln und Graten des Wettersteinmassivs stand die zierliche Sichel des zunehmenden Mondes, der allerletzte Rest Tageslicht verblasste und wich dem Dunkel des vorwinterlichen Abends…
… In die Mediathek hochgeladen habe ich diese und viele weitere Aufnahmen von meiner Wanderung auf dem Philosophenweg am 25.11.2020…
… Wie stets vielen Dank an @Rina für diese immer schöne und interessante Blogaktion…
Gefreut: Über den ersten Schneefall Freitag Mittag. Wenn die weiße Pracht dann auf den Straßen und Gehwegen liegt, finde ich das nicht mehr so erfreulich, aber der allererste Schnee bezaubert mich stets aufs Neue.
Über eine schöne Nachbarschaftshilfe: Neben dem Waschsalon, in dem es vor gut zwei Wochen gebrannt hatte, befindet sich ein kleines Speiselokal. Und dort dürfen die beiden Jungs von der Wäscherei die unversehrten und gereinigten Textilien aufbewahren, bis sie von den Besitzer:innen abgeholt werden.
Geärgert: Eine ältere Radfahrerin verlor auf ihrem Drahtesel das Gleichgewicht, kippte um, prallte gegen ein nicht sehr gepflegtes Auto älteren Baujahrs und verletzte sich dabei leicht am Daumen. Der Besitzer der Rostlaube, der grad in der Nähe war, machte ein unfassbar großes Gezeter, weil die Radlerin an der Beifahrertür einen winzigen Kratzer hinterlassen hatte. Er wandte sich wohl Sympathie heischend empört an mich, worauf ich ihm barsch entgegnete: „Das Wichtigste ist, dass der Dame nix Schlimmes passiert ist.“, und ihn stehen ließ.
Gedacht: Merzens Fritze ist ja nur noch mehr zum Fremdschämen…
„Ich weiß nicht, wer mehr Lust am Herziehen über die Leute hat: Die Hauptperson oder die Erzählerin.“, hat jemand, der höchstwahrscheinlich noch nie zuvor auf meinem Blog gewesen ist, den ersten Teil meiner Geschichte „Der Altglascontainer“ kommentiert. – Ich muss selbst keine giftige Dorftratsche sein, um über so eine Person eine Erzählung schreiben zu können. Genauso wenig wie man eine Mörderin sein muss, um einen Krimi zu verfassen. Oder eine Astronautin, um einen Roman über ein Weltraumabenteuer in die Tasten zu hauen.
Gefragt: Wie das sein kann, dass ich nun binnen sechs Wochen fast eineinhalb Kilo zugenommen habe?
Gewundert: Ich staune immer wieder darüber, dass ich in der Serie The Good Doctor häufig Gemeinsamkeiten mit dem Verhalten des jungen Chirurgen Shaun Murphy entdecke, obwohl der natürlich viel mehr im autistischen Spektrum steckt als ich. Die medizinischen Fälle sind oft weit hergeholt, und meistens auch nicht sehr realistisch, aber die Darstellung eines Autisten mit Inselbegabung ist schon sehr fundiert und gut umgesetzt.
Genervt: Vom Inneren Schweinehund, der mir jetzt, wo es so kalt und bewölkt ist und schnell finster wird, gar arg zusetzt, doch lieber zuhause in der warmen Bude zu bleiben anstatt nach draußen zu gehen. 😉
Gelitten: An nix, man stelle sich vor!
Gewesen: Viel spazieren, im Lieblings-Discounter, auf dem Bauernmarkt – das Übliche halt.
Getroffen: Die „üblichen Verdächtigen“ – Nachbarn, Bekannte, meine Haushaltshilfe.
Gesucht: Im WWW nach einer schönen neuen Pfeffermühle.
Gefunden: Noch nicht wirklich. Ich werde mal beim Suckfüll vorbei schauen, einem kleinen und fast schon legendären Bau- und Haushaltswarenmarkt in der Türkenstraße.
Gelacht: Oh, ja! 😀 Im vierten Band des Donnerstagsmordclub würzt der Autor Richard Osman mal wieder höchst großzügig die Handlung mit seinem britischen, skurrilen Humor.
Geweint: Ja. In der achten Folge der fünften Staffel von The Good Doctor stirbt ein zu früh geborenes Baby, nachdem es mit einem abgelaufenen Medikament versorgt wurde. Die Verzweiflung des autistischen Chirurgen Shaun Murphy wurde von dem Schauspieler Freddy Highmore so intensiv und überzeugend dargestellt, dass mir das sehr unter die Haut ging.
Gegessen: Gebratene Kalbsleber, fangfrische Forelle, Gnocchi mit Schwammerlsoß, Gnocchi mit geschnetzelter Hühnerbrust, Rosenkohl gedünstet mit Kartoffeln und Spiegelei, Fischeintopf.
Getrunken: Tee, Wasser, Orangensaft.
Genascht: Gewürzspekulatius.
Gehört: Seit gut vierzig Jahren liebe ich diesen Song – und die Pat Metheney Group und David Bowie sowieso! 🙂
Gesehen: Darts Players Championship Finals, einige Folgen The Good Doctor, einige virtuelle Busfahrten durch London, ein paar Naturdokus.
Eine Doku über das mir sehr vertraute Salzburg, mit Besuchen unter anderem bei einem Schirmmacher und im Marionettentheater – schööööön! 🙂
Gelesen: Den vierten Teil des Donnerstagsmordclubs, wieder mal ganz schön schräg, zwerchfellerschütternd, aber teilweise auch traurig.
Und den dreizehnten Band der Chief-Inspector-Gamache-Krimis der kanadischen Autorin Louise Penny.
Gelernt: Wie so oft nix Gscheits. 😉
Gebastelt/Gespielt/Geschrieben: Viel geschrieben, das Wohnzimmer abgestaubt und geputzt.
Gekauft: Was Frau so zum Leben braucht.
Geschenkt/bekommen: Eine gute und unbeschwerte Woche.
Geschlafen: Recht gut.
Geträumt: Ich war auf einer Busreise. Wir machten Halt in einem bezaubernden Städtchen – es könnte Mantua gewesen sein. Der Busfahrer bat mich, einen großen Kupferkessel mit zwei Stückchen Butter einzureiben, er wolle nun seine Cannabis-Bowle brauen. Als ich ihn fragte, ob er das Gras vorher auch geröstet hätte, wies er mich zurecht, ich solle mir meine Besserwisserei abgewöhnen, er mache das nicht zum ersten Mal. Er schüttete mehrere Flaschen einer trüben dunklen Flüssigkeit in den Kessel, rührte um und hieß mich dann probieren. Die Brühe schmeckte wie eine Mischung aus Spezi und Kräutertee, und die Wirkung trat binnen weniger Augenblicke ein. Wie losgelöst tanzte, nein, schwebte ich selig über den großen Stadtplatz und schüttete mich schier aus vor Lachen. – Und dann wurde ich wach.
Geplant: Außer leben und leben lassen nichts Besonderes. 😉
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Ich wünsche euch einen schönen Sonntag! Habt es fein, seid gut zu euch und zu euren Lieben, und bleibt bzw. werdet gesund.
… Drei einleuchtende Gründe, Bier zu trinken. Entdeckt habe ich diese originelle Werbetafel in der Historischen Ludwigstraße in Garmisch-Partenkirchen… 😉
… Habt einen schönen und möglichst unbeschwerten Tag, ihr Lieben!…
… Eine nicht sehr vorweihnachtliche Geschichte in mehreren Teilen…
Frau Stegert lebte recht komfortabel doch sehr allein in einem kleinen, schmucken Häuschen am südlichen Dorfrand von Heubach, einem Tausend-Seelen-Nest in den oberbayerischen Bergen. Ihr Mann, der bis zu seiner Pensionierung Leiter der örtlichen Sparkassen-Filiale gewesen war, hatte vor gut fünf Jahren nach einem heftigen Schlaganfall das Zeitliche gesegnet. Zu ihren beiden Töchtern und deren Familien, die in der etwa zwanzig Kilometer entfernten Kreisstadt wohnten, hatte sie dank ihres sehr ambivalenten Verhältnisses zur Wahrheit und der unguten Neigung, mittels böser, zumeist selbst erfundener Gerüchte Unfrieden zu stiften, kaum noch Kontakte.
Außer dem Lesen von Magazinen der sogenannten Regenbogenpresse, dem Verfolgen von Klatschsendungen im TV sowie dem eifrigen Kolportieren von gehässigen Tratschereien im Supermärktchen des Ortes, die sehr oft ihren Ursprung im wöchentlichen Seniorentreff im spätbarocken Pfarrhaus der katholischen Kirche hatten, pflegte Frau Stegert kaum Hobbies. Zum Handarbeiten fehlte ihr die Konzentration, und mit der Lektüre von Büchern war sie ihr Lebtag lang, im Gegensatz zu ihren Töchtern, auf Kriegsfuß gestanden.
Gar manchmal wäre ihr also die Zeit in ihrem kleinen, schmucken Häuschen schon arg lang geworden – wenn es da nicht ihren liebsten Zeitvertreib gegeben hätte: Etwa hundert Meter entfernt befanden sich in einer kleinen und von ihrem Anwesen aus leicht einsehbaren Senke die Glas-, Altpapier-, Kunststoff- und Altkleider-Container Heubachs. Mit einem goldgefassten, elfenbeinernen Opernglas bewaffnet, einem Erbstück ihrer Schwiegermutter, verbrachte Frau Stegert viele erbauliche Stunden an ihrem großen Wohnzimmerfenster, bis ins letzte Detail Tag um Tag registrierend, welcher Nachbar was und wann zu entsorgen pflegte, und sich selbstredend geflissentlich Gedanken darüber zu machen. Manchmal begab sie sich nach Einbruch der Dunkelheit mit einem Alibi-Müllbeutelchen, einem Klappschemelchen und einer Taschenlampe versehen zu den Containern, um sich zum Beispiel zu vergewissern, ob der Bauer Lenz vom Alpbichl tatsächlich einen ganzen Schwung an Jeans, die seine Frau erst letzten Sommer in der Kreisstadt erstanden hatte, dem Altkleiderbehälter einverleibt hatte. Und ob der Obst- und Gemüsehändler Heinrich wieder einmal eine ganze Kiste Äpfel in den Biomüll entsorgt hatte, nur weil eine Handvoll davon einige Druckstellen aufgewiesen hatte.
Seit einer geraumen Weile grübelte sie über das Verhalten von Frau Perl, der ehemaligen Leiterin der Dorfbücherei. Deren Mann war vor knapp einem halben Jahr nach langer und schwerer Krankheit entschlafen, eine Gnade sei das für die arme Frau gewesen, darin waren sich alle „Damen“ der gemütlichen wöchentlichen Runde des Seniorentreffs bei Kaffee und selbstgebackener Linzer Torte einig gewesen.
„Jetzt kann‘s endlich wieder anfangen zu leben, die Arme.“, hatte Frau Kneitz, die Haushälterin des Pfarrers, mitfühlend geseufzt, und die Anwesenden hatten ihr eifrig zugestimmt. Selbstredend hatte man Frau Perl nach dem Verstreichen einer mehrwöchigen „Trauerfrist“ immer wieder zu den Veranstaltungen des Seniorentreffs eingeladen, doch nie eine Antwort erhalten, was Frau Kneitz, Frau Stegert und die anderen Teilnehmerinnen durchaus ein wenig verärgerte.
Das kam Frau Stegert in den Sinn, als sie wieder einmal in ihrem höchst bequemen Wohnzimmersessel thronend das edle Opernglas ansetzte und Richtung Müllcontainer spähte. Eben war Frau Perl mit ihrem großen dunkelblauen Kombi heran gefahren, sie öffnete den Laderaum und hievte mehrere Holzkisten heraus, die randvoll mit Wein-, Sekt- und Spirituosenflaschen gefüllt waren.
„Koa Wunda, dass die sich nia bei uns im Seniorentreff blicken lässt! Des is a heimliche Säuferin! Und was für oane, die muaß ja mindestens zwoa Flaschn Wein und a Flaschn Schnaps am Tag saufn!“, grummelte Frau Stegert. Voller Vorfreude und Eifer fieberte sie dem nächsten Tag entgegen, da würde sie all ihren Bekannten im kleinen Supermärktchen ihre Erkenntnis mitteilen. Und genießen, dass sie endlich wieder einmal im Mittelpunkt des dörflichen Interesses stand. Denn es mangelte ihrer Meinung nach schon sehr seit dem Tode ihres gutmütigen und stets freundlichen Mannes an der gebührenden respektvollen und bewundernden, beständigen Aufmerksamkeit ihr gegenüber…
… Im November 2018 erklärte ich in einem Post das alte bayrische Kartenspiel Wattn, welches sich in früheren Zeiten nicht nur an Wirtshausstammtischen großer Beliebtheit erfreute. Mir wurde diese herrliche Gaudi, die allerdings bei den Spieler:innen gelegentlich auch für viel Zündstoff und Streit sorgen kann, im Kindesalter von meinem Vater und seinem jüngeren Bruder beigebracht…
… Folgendes Foto, das ich am 12.11.2018 in meinem Archiv hier bei WordPress abgespeichert habe, zeigt die drei wichtigsten Karten beim Wattn – den Max (Herzkönig), den Belli (Schell-Sieben) und den Spitz (Eichel-Sieben). Den absoluten Reiz dieses Kartenspiels machen die vielen meist verstohlenen Hand-, Finger- und Augenzeichen aus, mittels derer sich die über Kreuz sitzenden Spielpartner:innen untereinander über das Blatt austauschen, das sie erhalten haben…