… befindet sich seit nunmehr fünf Jahren auf dem etwa dreißig Meter hohen inaktiven Schornstein des von der Stadt und dem Deutschen Museum betriebenen Eisenbahnmuseums „Lokwelt“ in den Hallen des ehemaligen Bahnbetriebswerk Freilassing nahe des Bahnhofs. Erste Nist- und Brutversuche eines Storchenpaares im Frühjahr 2020 und 2021 blieben erfolglos, da starke Stürme den Horst zerstört hatten. 2022 wurde geleitet von einem Fachberater für Naturschutz eine künstliche Nistunterlage fest auf dem Kamin installiert. Seitdem haben bereits unzählige Fans der schönen großen Schreitvögel das Familienleben des Männchen Korbi und seiner beiden Partnerinnen Annerl und Heidi über die am Nest errichtete Kamera verfolgen können. Wir durften beobachten, wie die Altvögel sich einfanden, wie sie einander näher kamen, balzten und sich paarten, gut vier Wochen später die Küken zur Welt kamen, wie diese ungemein fürsorglich und liebevoll von den Eltern aufgezogen wurden, und wie leider auch aufgrund mancher Wetterunbillen wie Sturm, Starkregen, Hagel und Kälteeinbrüchen manch ein Jungvogel sein Leben lassen musste…
… Ende des Jahres 2022 hieß es plötzlich, die künstliche Nistunterlage müsse wieder zurückgebaut werden, ja, man plante sogar, den Schornstein einzureissen, denn angeblich würden dieser und die nistenden Störche den Flugverkehr des nahen Salzburger Flughafens beeinträchtigen – was für ein Schock für die gesamte Fangemeinde der Freilassinger Störche! Nach Untersuchungen des BUND und des oben genannten Fachberaters, aufgrund derer eindeutig bewiesen wurde, dass die Nahrungsgründe der Schreitvögel sich westlich von Freilassing befänden, fernab der Salzburger Einflugschneise, und die Störche stets in eher geringer Höhe fliegen würden, sowie ausgedehnten Gesprächen und Verhandlungen ist man dann seitens der Freilassinger Stadtverwaltung und des Flughafens Salzburg wieder zurückgerudert – das Storchennest darf bleiben!…
… Vorgestern hat sich ein bislang unbekannter, beringter und anscheinend noch ziemlich junger Storch im Horst niedergelassen, am späten Vormittag des 05. März hat sich dann ein zweiter, unberingter Adebar dazu gesellt. Seitdem sind die Beiden dabei, sich einzurichten. Auch gebalzt wird – noch ein wenig schüchtern, wie es scheint – und es haben auch bereits einige Paarungsversuche stattgefunden, wobei sich herausstellte, dass das unberingte Federvieh das männliche ist. Bei ihm könnte es sich um einen Storch handeln, der hier im Nest aufgewachsen ist, das Weibchen wurde 2022 in Radolfzell beringt, und da warten wir jetzt noch auf nähere Einzelheiten…
… Da die Adebars nesttreu sind und immer wieder an ihren Horst zurückkehren, kann es durchaus sein, dass sich zumindest der frühere Nestbesitzer Korbi demnächst hier wieder einfinden könnte, sofern er die lange Reise in den Süden und zurück gut überstanden hat – und dann könnte es für die Neuansiedler durchaus ziemlich ungemütlich werden. Denn kampflos wird Korbi sein Zuhause ganz sicher nicht dem jungen Pärchen überlassen…
… Die neue Storchensaison hoch über der Freilassinger Lokwelt ist also eröffnet – und ich werde euch ganz sicher auf dem Laufenden halten, was das Wohl und Wehe unserer Storchenfamilie anbelangt… 😉
… Typisches Abwehrverhalten des Weibchens, als sich andere, umfliegende Störche dem Nest näherten…
… Die Zwei scheinen sich gefunden zu haben. Nachdem die erste Nacht ein wenig ruppig verlaufen ist, beider Annäherungsversuche sehen noch ein wenig unbeholfen aus, scheint man sich mittlerweile doch schon näher gekommen zu sein und aneinander Gefallen zu finden… 😉
… Ich wünsche euch Lieben einen ganz wunderbaren und entspannten Frühlingstag!…






































