… Das beschauliche Dorf, einige Kilometer südlich des Ammersees gelegen, ist nicht nur für die auffälligen Satellitenschüsseln der Erdefunkstelle bekannt, sondern auch für die große Kolonie der schönen, schwarzweißen Schreitvögel, die sich Jahr für Jahr in ca. zwanzig riesigen Nestern dort niederzulassen pflegt. Ringsum befinden sich ausgedehnte Felder und Wiesen, und das Moorgebiet des Ammersees, ideale Bedingungen also, gefiederten Nachwuchs aufzuziehen…
… Mindestens einmal im Jahr unternehme ich einen Abstecher nach Raisting, um mich an der Schönheit der Störche zu erfreuen. Das emsige Schnäbelklappern, das Rauschen der Federn, wenn sie im Tiefflug durch das Dorf ziehen, der Anblick der stattlichen Wesen macht mich stets mindestens genauso glücklich wie ein Aufenthalt bei den Pferden von Schwaiganger… 😉
… Jedes riesige Nest auf den Dächern der Bauernhöfe und Anwesen in Raisting war besetzt, zwei Horste sind anscheinend der nassen und stürmischen Witterung der vergangenen Monate zum Opfer gefallen, dafür sind einige andere neu entstanden. In etlichen Nestern konnte ich bereits propper herangewachsene Jungvögel entdecken, in manch anderen waren die Küken noch so klein, dass ich sie nur erahnen aber nicht sehen konnte…
… Heuer fiel mir die große Zahl an befiederten Junggesellen auf. Neulich hatte ich irgendwo gelesen, dass unverpaarte männliche Störche Nester angreifen und die Eier bzw. Jungvögel zerstören würden. Am Montag wurde ich Augenzeugin eines solchen Vorfalls. Ein Storchen-Junggeselle attackierte unvermittelt einen der Horste, wurde aber von der Störchin mit Fauchen und wilden Schnabelhieben erfolgreich abgewehrt…
… Vielleicht ist er ja im Auftrag des Herrn unterwegs, hoch über dem Dorf und ganz vorne auf dem First der barocken Kirche thronend scheint er über das Wohl der “Schäfchen” Wache zu halten… 😉
… Mit ihm befanden sich noch einige andere unverpaarte Störche auf dem Kirchendach. Da schien es wohl so eine Art Rangfolge zu geben, wer wo stehen und sich den frischen Wind um den Schnabel wehen lassen darf. Und wenn da so ein freches Federvieh einen Platz beanspruchte, der ihm gar nicht zustand, dann gab es Rangeleien und ziemlich wagemutig wirkende Flugmanöver. Der Sieger tat danach seine Überlegenheit mit lautem Geklappere kund…
… Was für ein schöner, majestätisch wirkender “Überflieger”!…
… Das “Fahrgestell” ist ausgeklappt, jetzt den Wind noch ein wenig austarieren, und dann kann gelandet werden… 😉
… Auch in den Nestern wurde jedesmal eifrig geklappert, wenn der Partner mit vollem Kropf von der Jagd zurückkehrte…
… Mit weit ausgebreiteten Schwingen wird der Nachwuchs vor der doch schon sehr kräftig vom Himmelszelt strahlenden Sonne geschützt…
… Ich wünsche euch Lieben ein schönes und geruhsames Pfingstwochenende. Habt es fein, bleibt bzw. werdet gesund, seid gut zu euch und zu euren Lieben… 🙂