… Am Sonntag morgen ging es mir dank Fasten am Abend zuvor und einer ausgiebigen Nachtruhe erfreulicherweise wieder gut. Ich nahm ein ausgiebiges aber leichtes Frühstück zu mir, und machte mich dann auf die Strümpfe Richtung Limone, denn ich wollte mir das Städtchen Malcesine unbedingt genauer ansehen, und mich an Bord eines ganz besonderen Schiffes dorthin begeben…
… In der Früh ist der alte Hafen von Limone noch menschenleer und still. Langsam werden an den Läden und Lokalitäten ringsum die Jalousien und Gitter hochgefahren, und das wirkte auf mich, als würden sich riesige, schläfrige Lider öffnen…





… Gemächlich kam sie näher, die “Italia”…
… Dieser Schaufelraddampfer wurde im Jahr 1908 konstruiert, und 1975 für diesel-elektrischen Antrieb umgebaut. Trotz des hohen Alters ist die Grande Dame des Gardasees immer noch sehr schmuck anzusehen, sie befördert Tag für Tag malerisch übers Wasser gleitend ungezählte Passagiere auf ihrer Route von Ort zu Ort…





… Malcesine liegt ziemlich genau gegenüber von Limone sul Garda, so dauerte es nur ein knappes halbes Stünderl, und die Fahrt mit “La Bella Italia” war zu Ende…

… Kurz nach dem von Bord gehen entdeckte ich im kleinen Hafen eine weitere Schönheit: Die elegante Zweimastbark “Siora Veronica”, die mir am Freitag bereits in Bardolino aufgefallen war. Eine Handvoll junger Leute war eifrig an Deck damit beschäftigt, das Segelschiff auf Hochglanz zu bringen. Ich spielte eine Weile mit dem Gedanken, eine Rundfahrt zu buchen, doch dies war die letzte Gelegenheit, mir Malcesine genauer anzusehen, und darauf wollte ich nicht verzichten. Beim nächsten Mal, vertröstete ich mich…






… Es dauerte lange, bis ich mich satt gesehen hatte. Schon seltsam, dass ich als “Bergmensch”, geboren und aufgewachsen in den südbayerischen Alpen, so sehr von allem fasziniert bin, was Gewässer befährt. Und auch nicht seekrank werde… 😉
… Als ich mich umwandte, fiel mir vor einem Restaurant ein Miniaturenmaler auf. Und natürlich musste ich dem völlig in seine Arbeit versunkenen Mann wissbegierig eine Weile über die Schulter gucken…
… Aber jetzt, jetzt gehe ich wirklich los! Die schmalen, geheimnisvollen Gassen Malcesines rufen!… 😉