… der mit etlichen Hollywood-Größen vor der Kamera gestanden hatte, sowie Weltenbummler und Autor, sondern auch ein unermüdlicher Mahner gegen Nazi-Gedankengut, NS-Ideologien und Rechtsextremismus. Am 19. Januar ist Hardy Krüger im gesegneten Alter von 93 Jahren verstorben…
… Seine Eltern waren begeisterte Anhänger des Nationalsozialismus. „Auf dem Klavier stand eine Hitlerbüste.“, erinnerte sich der weltbekannte Mime. Er wurde auf die NS-Eliteschule Ordensburg bei Sonthofen geschickt. Rein äußerlich entsprach Hardy Krüger mit seinen blonden Haaren und den blauen Augen dem „germanischen Rasse-Ideal“, so nimmt es nicht weiter Wunder, dass ihn der Regisseur A. Weidenmann für den Propagandafilm „Junge Adler“ entdeckte. J. Goebbels war begeistert von dem sechzehnjährigen „Helden“, der damals noch ein leidenschaftlicher Jung-Nazi war…
… Erst eine Begegnung mit dem Ufa-Star Hans Söhnker öffnete ihm die Augen. In aller Deutlichkeit und unter Lebensgefahr hatte ihm der Schauspieler klar gemacht, dass Hitler und seine Schergen Verbrecher waren. Ab da lebte Krüger in ständiger Angst, sich in der Ordensburg zu verraten…
… Den Zweiten Weltkrieg überlebte er nur, weil ein Offizier der SS-Waffendivision „Nibelungen“ ihn nicht hinrichten ließ, obwohl er sich geweigert hatte, auf einen Spähtrupp der US-Army zu schießen. Bis zu seinem Tode versagte ihm bei der Schilderung dieses traumatisierenden Erlebnisses die Stimme. Zum „Meldegänger“ degradiert nutzte Hardy Krüger die erstbeste Gelegenheit, um zu desertieren…
… Von da an wurde er zum „wilden Anti-Nazi“ und engagierte sich bis kurz vor seinem Tod gegen Rechtsextremismus, NS-Ideologien und Faschismus. Er hielt Vorträge in Schulen, unterstützte soziale Projekte, warb für mehr Toleranz, war ein unermüdlicher Mahner und Aufklärer…
… Sein irdisches Leben hat Hardy Krüger am Mittwoch ausgehaucht. Seine schauspielerischen Leistungen und auch seine Stimme gegen Nazitum werden uns für immer im Gedächtnis bleiben…