… bin ich am Karfreitag, nachdem ich mich Tage lang nach der Idylle und der friedvollen Ruhe des kleinen Frechensees, etwas südlich von Seeshaupt am Starnberger See gelegen, gesehnt hatte. So groß war meine Zeitlang, dass ich in der Nacht zum Freitag sogar von dieser kleinen Oase inmitten eines ausgedehnten Waldgebiets geträumt hatte…
… So rüstete ich mich mit Mundschutz und Handschuhen und fuhr etwa eine Dreiviertelstunde von München mit dem fast leeren Regionalzug bis nach Seeshaupt, stets sorgsam darauf bedacht, die nötige Distanz zu den wenigen Mitmenschen zu wahren, die meinen Weg kreuzten. Und dann stiefelte ich frohgemut los…
… Ich hätte keinen schöneren Tag wählen können, die Sonne strahlte von einem dank Corona so gut wie makellos blauem und klarem Himmel, außer einigen Radlern, Spaziergängern und Sonnenanbetern am Seeufer war ich allein auf weiter Flur. Es fehlte beinahe jeglicher Verkehrslärm von der einige hundert Meter entfernten Bundesstraße, eine tiefe Ruhe umgab mich, unterbrochen nur von einem vielstimmigen, seit langem nicht mehr so rein und klar gehörten Vogelkonzert…
… Eine Singdrossel war im großen Feld zwischen Ort und Waldrand auf Nahrungssuche…

… Am Frechensee…






… Ich umrundete das stille Gewässer, und pirschte mich dann durch das ausgedörrte alte Schilf und Ufergras zur Spitze einer kleinen Landzunge, dort hatte ich von ferne etliche Wasservögel ausgemacht…
… Auf meinem Weg dorthin machte mich ein recht seltsames Insekt stutzen, das sich an Weißdornblüten labte…

… Arbeitsteilung bei den Kanadagänsen – eine taucht, die andere hält Wache… 😉


… Elegante und aparte Haubentaucher kreuzten auf dem See…


… Hübsche Kolbenenten und Graugänse hatten es sich auf einer kleinen Schilfinsel bequem gemacht…


… Als ich zufrieden und glücklich den Rückweg antrat, vernahm ich von einem kleinen verschwiegen gelegenen Weiher nördlich des Frechensees durchdringendes Vogelgeschrei. Meine Neugierde war geweckt, bei der Lautstärke musste es sich um ein Riesenvieh handeln, einen Reiher vielleicht. Vorsichtig und möglichst leise pirschte ich mich durch das Unterholz an das Gewässer heran. Und war sehr erstaunt, als ich nebst einem Blässhuhnpärchen lediglich zwei winzig kleine Wasservögel entdeckte – es waren Zwergtaucher, was ich erst zuhause nach einigem Forschen herausgefunden hatte. Ist anscheinend auch in der Vogelwelt so, dass die Kleinsten die größte Klappe haben… 😉





… Untermalt wurde das laute, einem höhnischen Gelächter gleichende Rufen der Zwergtaucher vom rhythmischen und weithin schallenden Trommeln eines Buntspechts. Der tote Baum, den er bearbeitete, barg nicht nur viele feine Gaumenfreuden für ihn, sondern erwies sich auch als ein vorzüglicher Resonanzkörper…

… Ich habe diese kleine Tour zutiefst genossen, und sie ist mir auch sehr gut bekommen – auch wenn ich natürlich schon a bisserl ein schlechtes Gewissen habe, denn man sollte ja nach Möglichkeit die Stadt nicht verlassen…

… Habt ein friedvolles und trotz Corona schönes Osterfest, ihr Lieben – und bleibt gesund… <3