… zwischen Freising und dem Münchner Flughafen gelegen, sorgte vor einigen Wochen für Schlagzeilen. Nicht, weil sich dort Schröckliches ereignet hätte, nein, nein. Sondern weil vor einer Weile etwa ein Dutzend Waldohreulen sich eine hoch gewachsene Lärche mit ausladendem, dichtem Geäst in unmittelbarer Nähe des Dorfplatzes zum Überwintern ausgesucht hatte. Tagsüber schlummern die Raubvögel tief und fest, nach Sonnenuntergang schwärmen sie zur Jagd aus…
… Während der vergangenen fast zwei Wochen hatte es entweder fleißig geschneit, oder gegossen wie aus allen Kannen, oder es hat gestürmt. Am Donnerstag hat sich dann endlich, endlich das Wetter beruhigt, es herrschten milde Temperaturen und die lang vermisste Sonne strahlte fast schon frühlingshaft vom Himmel. So machte ich mich auf den Weg gen Attaching…
… Der Eulenbaum ist nahezu ständig von fotografierenden und staunenden Zaungästen umlagert. Ein Dutzend der schönen Raubvögel konnte ich zwar nicht zählen, aber fünf Waldohreulen hockten deutlich sichtbar in der Lärche. Das Fotografieren war wegen des dichten Gezweigs sehr, sehr schwierig, erst als ich den Baum umrundete und auf die Wiese vor einer nahen Gaststätte schlich, hatte ich endlich ein bisschen bessere Sicht…
… Die schlafenden Eulen ließen sich von den zu ihren Füßen herumwuselnden Schaulustigen überhaupt nicht stören. Einer der stattlichen Vögel schnarchte sogar laut – und entzückend anzuhören! – vor sich hin…
… Der Unternehmer und Lebemann Theo Stelzer unterhält seit einem Weilchen eine Filiale in Hamburg. In Wahrheit ist diese jedoch so eine Art Scheinunternehmen, und das stolze, dreimastige Segelschiff namens “Irene”, welches laut Telegramm dringend neu ausgerüstet werden muss, entpuppt sich als temperamentvolle und dem Luxus frönende, rothaarige Femme Fatale, mit der nicht nur Herr Stelzer eine Liasion hat, sondern auch der junge Max Andersen, Schwiegersohn in spe und der Dichtkunst zugeneigte Sohn eines stattlichen und biederen Hamburger Senators…
… Als plötzlich drei vermeintliche Kompagnons aus Java sich bei Stelzers einfinden, wird Amalie, die Ehefrau, zu Recht stutzig, und sie beschließt mit ihrer Tochter Annemarie, der Hamburger Filiale einen überraschenden Besuch abzustatten…
… Die völlig unerwartete Visite der Damen Stelzer im “Kontor”, das Auftreten eines angeblichen, ehemaligen Geschäftspartners, eines überaus temperamentvollen spanischen Grandes aus Paraguay, der die alten kaufmännischen Beziehungen erneut aufleben lassen möchte, sowie Max Andersens zunächst vergebliche Versuche, sein Verhältnis zu Irene zu beenden, führen – wie soll es anders sein – zu zwerchfellerschütternden Verwicklungen…
… Diese Boulevard-Komödie wird von Regisseurin Margot Riegler und den Darstellern/innen der Laienbühne Freising e. V. wunderbar leichtfüßig, aber trotz ungezählter Gags und Bonmonts nie platt oder abgedroschen einher kommend in Szene gesetzt. Kleine Premierenpannen wurden gestern Abend überaus geistesgegenwärtig und schlagfertig gemeistert…
… Ich habe seit gestern Abend einen ausgewachsenen Lachmuskel-Kater. Wer in München, Freising und Umgebung für ein paar Stunden den Alltag und seine großen und kleinen Sorgen vergessen möchte, dem ist ein Besuch in der “Hamburger Filiale” wärmstens zu empfehlen – noch bis 1. Dezember im Freisinger Asamsaal…
… Dank an dich, lieber Wortman, und an die wundervolle Truppe auf, vor, hinter und unter der Bühne, für diesen wunderbaren Abend!…
… verfasst von dem hier in Bayern sehr bekannten und geschätzten Volksschauspieler und Autor Werner Asam, hatte am Freitag, 25. 11. 2011, im Freisinger Asam-Saal Premiere, aufgeführt von der Laienbühne Freising e. V. Und dank des lieben Worti und seiner Freunde von der Laienbühne durfte ich mit dabei sein!…
… Vor Beginn der Vorstellung, von links nach rechts: Werner Asam, seine Gemahlin, sowie der Regisseur und Leiter der Freisinger Theatertruppe, Adolf Gumberger…
… Ebenfalls unter den Premierengästen: Der Vatikan-Korrespondent des Bayerischen Rundfunks, Michel Mandlik…
… In den Bergen nahe des Dörfleins Attenham lebt in einem kleinen Kloster eine Schar Nonnen, Alexianerinnen. Sie sind wohltätig, weise, gutherzig und milde und tragen Sorge für das Wohl der Menschen im Tal. Alljährlich zur Weihnachtszeit verleihen die Damen dem Dorfpfarrer eine Darstellung des Christuskindes, ein sogenanntes Fatschenkindl (Fatschen = einbinden, einwickeln), dem wundertätige Kräfte nachgesagt werden. Weil die Leut’ in der kleinen Ansiedlung die Barmherzigkeit der frommen Frauen aber lediglich in Naturalien entgelten können, beschliesst die sehr streng und unterkühlt einherkommende Generaloberin samt ihrem nicht ganz so bierernsten Superior, das Kloster zu schließen…
… Da wird an der Pforte der kleinen Klause ein Findelkind entdeckt. Die Alexianerinnen nehmen sich voller Hingabe des kleinen Buben an, und entdecken dabei ihre mütterlichen – und auch fraulichen – Gefühle. Zwischen dem Verwalter eines in der Nähe lebenden Adeligen, der für Klosterfrauen und Dorfbewohner so etwas wie ein gütiger und großmütiger Patron geworden ist, und einer lieblichen Handwerkerin entspinnt sich eine zarte Liebesgeschichte. Als der Adelsmann seinen Verwalter an Sohnes Statt annimmt, und damit auch für die Zukunft des Waisenkindleins gesorgt scheint, das von dem frisch gebackenen Paar in Obhut genommen werden soll, scheint das glückliche Ende zum Greifen nahe. Wenn, ja, wenn da nicht die schroffen Vorbehalte der Generaloberin wären. Doch dann nimmt die G’schicht eine völlig überraschende Wende…
… Die ich hier und jetzt aber nicht verraten werde. Schaut euch das “Attenhamer Christkindl” doch einfach selber an!… 😉
… Nach Ende der Aufführung gab es eine ganz große Überraschung für mich: Ich wurde vom Leiter der Laienbühne Freising auf die Bühne gebeten, um dort ein paar Fotos zu machen! Wow! Ich bin vor Freude und Stolz schier aus dem Häuschen gewesen!…
… Der Autor Werner Asam zeigte sich hocherfreut über die gelungene Umsetzung seines Werks. Und der Leiter der Laienbühne Freising e. V. und Regisseur des “Attenhamer Christkindls” durfte sein zwanzigjähriges Regie-Jubiläum feiern!…
… Auch wenn die Inszenierung des “Attenhamer Christkindls” vor Situationskomik und gutmütig-bayerischem Witz gelegentlich nur so sprüht, so kommt dabei doch auch die Tiefe und Vielschichtigkeit des Stückes sehr gut zur Geltung. Die Charaktere sind sorgfältig ausgearbeitet, so mancher würde da sein eigenes Theaterstück verdienen. In der Qualität der Darstellungen, der Regiearbeit, der Gewissenhaftigkeit und Liebe zum Detail, von den Kulissen angefangen bis zu den Kostümen und der wundervollen Musik, zeigt sich wieder einmal, dass die Freisinger Laienbühne den Vergleich mit einem großen “Profi-Theater” durchaus nicht zu scheuen braucht! Ich werde diesen Premieren-Abend noch lange in sehr, sehr guter Erinnerung behalten, und wünsche dem Ensemble der Laienbühne Freising für die kommenden Vorstellungen alles, alles Gute und Liebe!…
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