… Natürlich musste ich, nachdem ich am Bahnhof King’s Cross den Bus Nr. 91 verlassen hatte, noch einen Abstecher in die modern überdachte Vorhalle machen. Denn da ist so eine Art Denkmal für Harry Potter Fans zu sehen: Ein Einkaufswagen samt Koffer und Eulenkäfig, der auf dem Weg zum Gleis 9 3/4 und dem Hogwarts-Express bereits halb in der Wand verschwunden ist. Eigentlich wollte ich mich ja gerne damit ablichten lassen, aber die Warteschlange war enorm. So begnügte ich mich mit einem Foto quasi von der Seitenlinie aus… 😉
… Das ist keine Kirche, sondern der gleich nebenan liegende Bahnhof St. Pancras. Im Vergleich zu diesem Bauwerk wirkt King’s Cross – hab‘ ich irgendwie völlig vergessen zu fotografieren, obwohl ich mehrmals täglich daran vorbei gekommen bin 😉 – ein wenig wie eine gedrungene, nicht sonderlich attraktive Kröte…
… Ich überquerte eine lebhafte Kreuzung und befand mich dann in der Gray’s Inn Road. Ein paar hundert Meter, und das kleine Hotel war erreicht. Ein Pub zur Linken, eines gegenüber, in Nähe des Bahnhofs drei indische und ein italienisches Restaurant – verhungern würde ich sicher nicht, so viel stand schon mal fest…
… Am Empfang klärte man mich freundlich aber bestimmt auf, dass mein Zimmer kein Fenster haben würde. Na ja, dachte ich, das ist schon ungewöhnlich, aber mehr als ein dichtes Dach über dem Kopf, ein Bett zum Schlafen, eine Dusche und etwas zwischen die Zähne am Morgen brauche ich auf Reisen eigentlich nicht…
… Als ich mein Gemach aufgesperrt hatte, entfuhr mir spontan der Ausruf: „Ach, so klein, und auch schon ein Zimmer!“ Die Einrichtung bestand aus zwei Betten, die so viel Platz einnahmen, dass ich mich seitwärts im Krebsgang daran vorbei schlängeln musste, einem Spiegel, einem winzig kleinen Hängeschränkchen, das gerade Platz bot für meine Unterwäsche, zwei postkartengroßen Ablageflächen seitlich der Betten und drei Haken an der Wand mit drei Kleiderbügeln. Im sehr beengten Badezimmer musste ich schräg auf der Toilette sitzen, um mir die Knie nicht an der Wand anzustoßen. Um mich am Waschbecken vorbei in die Dusche zu schlängeln, war durchaus ein wenig akrobatisches Geschick nötig. Wäre ich etwas fülliger gewesen, hätte ich das nicht zuwege gebracht. Was für ein Glück, dass ich vor einer Weile so schön fünfzehn Kilo abgespeckt hatte!…
… Na ja, tröstete ich mich, viel Zeit werde ich in dieser Unterkunft ohnehin nicht verbringen, also nimm’s mit Humor. Mein Magen begann zu knurren, und nachdem ich meine Habseligkeiten so gut als möglich verstaut hatte, wobei ich die Klamotten, die ich nicht aufhängen konnte, auf das zweite Bett ausbreitete – das bezahlte ich ja schließlich mit -, ging ich nebenan ins „The Water Rats“, um mich mit einer riesigen, sehr feinen Portion Fish and Chips zu stärken…
… „The Water Rats“ ist nicht nur ein Pub, wie ich während meines Aufenthalts erfuhr, es gibt im hinteren Teil des Anwesens auch eine ziemlich namhafte Musikbühne mit einer mehr als siebzigjährigen Geschichte, auf der Bob Dylan 1962 seinen ersten Auftritt in England hatte. The Pogues und Oasis starteten dort ihre Karrieren, auch Katy Perry hat bei den Wasserratten schon mal ein Konzert gegeben. Vor einigen Jahren wurde das Lokal von Grund auf saniert und neu eingerichtet, nach wie vor finden beinahe täglich Musik- und Kabarettveranstaltungen statt. Nur zu gerne hätte ich mir so etwas angesehen, doch war ich nach meinen Touren jedesmal dermaßen erschöpft, dass ich spätestens um neun Uhr abends ins Bett gekrochen bin, um kurz darauf in Tiefschlaf zu fallen…
… Demnächst werde ich euch auf eine kurze Reise auf der Themse Richtung Greenwich mitnehmen… 😉
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… Habt einen schönen und entspannten Feiertag, ihr Lieben!…

























































































