… Ein Kommentar zu meinem gestrigen Blogpost hat mich dazu angeregt…
… Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es aufgrund der Covid19-Maßnahmen schwierig ist, mit Kindern während der Corona-Krise in der Wohnung zusammen zu leben. Wie macht man es den Kleinen begreiflich, wie sie sich zu verhalten haben, und aus welchem Grund, und warum niemand weiß, wie lange diese Einschränkungen dauern werden? Wie erweckt man in ihnen das Verständnis, dass sie ihre Freunde und Spielkameraden, ihre Großeltern, die sie bestimmt nach kurzem schon vermissen, nicht wie gewohnt sehen können, und das vielleicht über einen langen Zeitraum? Dass die Spielplätze, Zoos, Freizeitparks, Kinos, Büchereien und Museen geschlossen sind? Wie kann man sie gut im Auge behalten, wenn man selbst mit der Arbeit im Home Office beschäftigt ist und sich konzentrieren muss, um den Anforderungen des Arbeitgebers nachkommen zu können? Wie hält man sie Tag für Tag zum Lernen an? Wie „zähmt“ man in Zeiten von Corona trotzige und ungebärdige Jugendliche, die so gar nicht einsehen wollen, dass sie mit ihrer Clique jetzt nicht mehr im Park, Jugendtreff, der Stammkneipe abhängen und Party machen können? Wie geht man damit um, dass man sich bei jedem Husten, Räuspern, Niesen der Kinder Sorgen macht, sie könnten trotz aller Vorsicht, die man hat walten lassen, vom Virus infiziert worden sein? Das ist alles andere als leicht! Und gegen Eltern, die nun mit ihrem Nachwuchs tagein tagaus zurecht kommen müssen, ist mein gestriger Post auch keinesfalls gerichtet. Und da ich selber keine Kinder habe, möchte ich mir in keinster Weise anmaßen, Eltern Anleitungen zu geben, wie sie sich mit ihren Sprößlingen beschäftigen sollten. Dazu fehlt mir leider, leider jegliche Erfahrung…
… Es gibt alleinerziehende Mütter, die sehr unter der jetzigen Situation leiden, und Familien mit Nachwuchs, denen aufgrund von Kurzarbeit wegen Covid19 bzw. vorübergehend verloren gegangenen Arbeitsplätzen z. B. in der Gastronomie das Einkommen zu einem erheblichen Teil weggebrochen ist, und denen es grade sehr schwer fällt, nebst der Begleichung der anfallenden monatlichen Kosten für Miete, Auto, Versicherungen, Internet etc. die Ansprüche der Kinder halbwegs zu befriedigen, ihnen nach wie vor wie gewohnt drei Mahlzeiten pro Tag auf den Tisch zu stellen. Da bin ich heilfroh und dankbar, dass ich nicht in der Haut jener Menschen stecke, die zusätzlich zu ihren Existenzsorgen nun mit ihren Kindern zurecht kommen müssen! Es gibt einkommensschwache Familien, die seit Wochen schon nicht mehr auf die Spenden der Tafeln zählen können, und jeden Cent noch mehr als zuvor fünfmal umdrehen müssen! Wie sollte ich diesen Leuten auch nur den geringsten Hauch eines Vorwurfs machen, dass sie Schwierigkeiten haben, mit der derzeitigen Situation fertig zu werden! Dass sie sich im Netz manchmal Luft zu machen versuchen, wenn ihnen der momentane Alltag über den Kopf zu wachsen droht. Und auch wenn ich mir nun vielleicht einen Schiefer einziehen werde: Man kann doch den Eltern jetzt, angesichts einer weltumspannenden Pandemie, eines völlig unberechenbaren Virus, nicht vorhalten, dass in unserer Kindheit und Jugend in der Nachkriegszeit alles noch viel, viel schlimmer gewesen sei, unsere Eltern und wir aber stets völlig klaglos die ärmlichen und kargen Umstände hingenommen hätten – was ich bei allem Respekt schon gelinde anzuzweifeln wage! Also, bitte! Geht’s noch!…