… Fünf Eier zählt das Gelege der prachtvollen Freilassinger Schreitvögel Heidi und Korbi mittlerweile. Am Sonntag, 30.03., gegen 0:30 kam das erste, die darauf folgenden am Montag um ca. 23:30, Mittwoch fast pünktlich um 21:30, Freitag gegen 20:50 und heute um ca. 1:50. Die ersten vier Eier flutschten quasi reibungslos nach nur wenigen Minuten Drücken heraus, beim letzten tat sich Heidi schwerer, das intensive Pressen kostete sie so viel Kraft, dass sie eine Weile lang am ganzen Leibe zitterte. Korbi stand währenddessen elegant auf einem Bein neben ihr und schlief den Schlaf des Gerechten…
… Heidi beim Wenden und Belüften des Geleges und Aufschütteln des Kinderbettes (Lockern von Stroh und Heu 😉 )…

… Bei so manchen Storchenfans hält sich die Freude über die fünf Eier in Grenzen. Denn es ist damit zu rechnen, dass sie entweder nicht alle ausgebrütet werden, oder mindestens eines der zu erwartenden Küken nicht überleben wird. Sollte es weiterhin überwiegend trocken bleiben, wird sich in absehbarer Zeit nicht nur für Störche, sondern auch viele andere Wildtiere ein Nahrungsmangel einstellen, dem große Teile des Nachwuchses zum Opfer fallen dürften…
… Zum Glück hat es in letzter Zeit zwar viele Überflüge von fremden Störchen gegeben, aber keine direkten Angriffe mehr, die sich woanders – Frankenberg und Fridolfing z. B. – gar furchtbar mit vielen Verletzungen und sogar Zerstörungen der Gelege zugetragen hatten. In der Regel muss sich der stattliche Korbi beim Näherkommen eines Fremdstorches nur mal aufplustern, die Flügel spreizen und laut klappern, damit der Eindringling das Weite sucht. Vielleicht erzählt man sich unter Störchen am „Stammtisch“ nahe des Froschteichs im Moorgebiet ja von dem großen, wilden, gefährlichen Kerl da oben auf dem astlosen Baum nahe des Lärmenden Ortes (Bahnhof)… 😉
… Aber Korbi kann nicht nur seine Gegner vortrefflich in Schach halten, er hat auch etliche sehr liebenswerte Eigenschaften. Er ist ein begnadeter und unermüdlicher Nestbauer und Heidi ein zärtlicher Partner. Und er liebt seine Nachkommen – und vor allem das Brüten. Will er auch mal wieder aufs Gelege, dann krault er seiner Heidi zuerst zärtlich das Köpfchen und knibbelt und fummelt dann so lange an ihrem Gefieder und einer wohl kitzligen Stelle nahe ihres Bürzels herum, bis sie genervt aufsteht und ihm Platz macht… 😉
… „Geh, Weibi, lass mi doch bittschön a moi wieda auf’d Oa!“…

… Nicht nur das Beobachten der Störche in Freilassing macht vielen Besucher:innen des Livestreams der Kamera große Freude, sondern auch die immer wieder atemberaubend schönen Sonnenuntergänge. Immer öfter bleibt – wie auch schon im vergangenen Jahr – die Glotze kalt, und ich verbringe Stunden mit der virtuellen Teilnahme an Heidi und Korbis Familienleben…

… Kommt gut durch den Tag, ihr Lieben!…