… Mitnichten. Leider ist es bittere Realität, was sich seit Mittwoch in Washington, der Hauptstadt der USA, abspielt. Und immer mehr erschreckende, bizarre, auch verwirrende Details der Erstürmung des Kapitols durch einen vieltausendköpfigen, vom noch amtierenden Präsidenten aufgestachelten Mob, bestehend aus Rechtsradikalen, QAnon-AnhängernInnen und anderen VerschwörungsschwurblernInnen, Mitgliedern religiöser Sekten und anderem Gesindel, kamen im Laufe der vergangenen Tage ans Licht…
- Während Amerika und die Welt vor Entsetzen erstarrte über das, was sich in und um das Kapitol abspielte, eilte das widerliche Subjekt im Weißen Haus schier berstend vor Freude durch die Räumlichkeiten.
- Während die Kongressabgeordneten Schutzräume aufsuchen mussten, und um ihr Leben bangten, bewaffnete Eindringlinge das riesige Gebäude auf der Suche nach Vizepräsident Mike Pence und Nancy Pelosi, der Sprecherin des Repräsentantenhauses, durchkämmten, um beide zu exekutieren, versuchte der noch amtierende US-Präsident per Handy, SenatorenInnen massiv unter Druck zu setzen, um eine offizielle Anerkennung des Wahlsiegs Joe Biden zu verhindern.
- Fünf Menschen ließen während des Sturms auf das Kapitol ihr Leben. In einer grausigen Video-Sequenz einer Überwachungskamera ist zu sehen, wie ein Polizist, der ununterbrochen voller Qual und Pein laut schrie und flehte, vom Mob zwischen zwei Flügeltüren förmlich zerquetscht wurde.
- Laut Informationen nicht nur von CNN International habe man seitens des Pentagon bereits am Sonntag, 03.01.2021, mehrmals nachgefragt, ob eine Unterstützung durch die Nationalgarde am Kapitol nach Ermessen der Stadtverwaltung vonnöten sei. Dies sei mehrmals verneint worden. Nachdem dann am Mittwoch gegen vierzehn Uhr das Verteidigungsministerium auf die Hilfegesuche der Washingtoner Bürgermeisterin äußerst zögerlich reagiert habe, habe man sage und schreibe drei Stunden später schließlich zugestimmt, die 380 Nationalgardisten vor Ort, die allerdings in der Innenstadt den Verkehr zu regeln hatten, mit weiteren 200 Mann aufzustocken, die jedoch nicht für einen bewaffneten Einsatz ausgerüstet waren. Nach wie vor ist eine der drängendsten Fragen zu den Ereignissen am Mittwoch, wieso das Kapitol an diesem für die amerikanische Politik so wichtigen Tag dermaßen unzulänglich abgesichert war, wieso der Mob förmlich ungehindert eindringen konnte. Die Mutmaßungen, dass es sich um einen von langer Hand vorbereiteten Putschversuch gehandelt habe, und die Eindringlinge Hilfe von Seiten der Polizei und Sicherheitskräfte hatten, werden zwar mittlerweile von den meisten Medien außer acht gelassen, sind aber angesichts der mehr als bedenklichen sicherheitstechnischen Gemengelage vor dem Ansturm auf das Kapitol dennoch nicht völlig von der Hand zu weisen. – Der Leiter der Sicherheitskräfte des Kapitols ist bereits in der Nacht zum Donnerstag zurückgetreten.
- In unmittelbarer Nähe des Kapitolhügels wurde ein PickupTruck entdeckt, der bis obenhin voll mit Molotow-Cocktails, Rohrbomben, Schusswaffen und Munition war.
- Nachdem Twitter den Account des Präsidenten für 24 Stunden gesperrt hatte, erfolgte nun in der Nacht zum 09.01.2021 die entgültige Löschung. Es sieht so aus, als hätten mittlerweile fast alle sozialen Netzwerken ebenfalls sämtliche Trump-Accounts gelöscht. CNN International zufolge sollen die Twitter-Verantwortlichen eindeutige Beweise dafür haben, dass das widerliche Subjekt im Weißen Haus via Privathandy versucht haben soll, seine Anhänger für einen zweiten Aufstand am Tage der Inauguration seines Nachfolgers aufzustacheln.
- Auf eine schriftliche Anfrage der Sprecherin des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, erklärte ein führender General im Verteidigungsministerium, man habe „zusätzliche Schutzmaßnahmen“ getroffen, um einen Atomschlag bzw. die Aktivierung der Streitkräfte durch Trump zu verhindern.
- Etliche Mitglieder des Präsidentenstabes, darunter eine der engsten Vertrauten der Familie Trump, sowie zwei Ministerinnen des Kabinetts haben mittlerweile ihre Ämter niedergelegt.
- Am Montag wird von den demokratischen Abgeordneten ein zweiter Antrag auf Impeachment Trumps im Kabinett eingereicht werden, nachdem Vizepräsident Mike Pence sich geweigert hatte, den 25. Verfassungszusatz in Kraft zu setzen, und den Präsidenten des Amtes zu entheben. Das ist zwar reichlich spät, doch eine nachträgliche Absetzung Trumps hätte zur Folge, dass er nie wieder für ein politisches Amt in den USA kandidieren dürfte. Und er könnte sich während eines laufenden Amtsenthebungsverfahrens weder selber begnadigen, noch von M. Pence begnadigt werden.
- Das widerliche Subjekt im Weißen Haus wird zusammen mit seiner Familie das Wochenende vermutlich in Camp David verbringen. Nach wie vor kreisen die Gedanken des Trumpels einzig und allein um den angeblichen Wahlbetrug, und dass durch die Löschung seiner Accounts in den sozialen Netzwerken ein völlig ungerechtfertigter und widerrechtlicher Angriff auf seine Meinungsfreiheit erfolgt sei. Dass die Zahlen der Corona-Infizierten und -Toten inzwischen nie gekannte Höhen erreicht haben, tangiert den POTUS höchst peripher.
- Mittlerweile verlassen die Ratten das sinkende Schiff. Glühende Befürworter und Unterstützer von Trump, unter ihnen die republikanischen Senatoren Ted Cruz und Josh Hawley rudern in ihren Äußerungen höchst ekelhaft und feige gar fleißig zurück: Sie seien von Anfang an in Wahrheit unter den eifrigsten Kritikern des noch amtierenden Präsidenten gewesen. Die Beiden hatten allerdings einen der insgesamt drei Einsprüche gegen die Anerkennung des Kapitols von Bidens Wahlsieg eingereicht, und diesen trotz der schockierenden Vorkommnisse am Mittwoch durchgezogen. Dieser Einspruch gegen die Wahlergebnisse in Arizona und ein weiterer Einspruch gegen die Wahlergebnisse von Pennsylvania wurden mit überragender Mehrheit abgewiesen. Ein dritter geplanter Einspruch ist nach den Ereignissen vom Mittwoch Nachmittag im Kapitol zurückgezogen worden. – Der Verlag Simon & Schuster stoppte inzwischen die Veröffentlichung eines Buches von Josh Hawley, nachdem dieser am Mittwoch den das Kapitol stürmenden Mob lächelnd und mit erhobener Faust gegrüßt hatte.
- Republikanische Mitglieder des Repräsentantenhauses, des Kabinetts und des Senats, die sich bereits vor der Sitzung des Kongresses am Mittwoch offen gegen den Noch-Präsidenten ausgesprochen hatten, werden angepöbelt, bespuckt und bedroht, wenn sie sich in der Öffentlichkeit blicken lassen…
… Amerika, du Land meiner Träume seit Kindertagen, ich bin in Gedanken ganz fest bei dir und den Deinen…