… das prachtvolle und stattliche Segelschulschiff der italienischen Marine, benannt nach dem legendären italienischen Kaufmann, Seefahrer und Entdecker und Namensgeber Amerikas (einiger seiner Reisen werden von Historikern inzwischen allerdings angezweifelt), lag zur Feier des 75. Dienstjubiläums von Mittwoch bis Samstag morgen in der Nähe der einstigen Festung Venedigs, des Arsenale, vor Anker. Ich hatte immer schon ein Faible für solch stolze Windjammer. Nachdem ich von Dorsoduro aus die elegante Shilouette des hundert Meter langen Dreimasters entdeckt hatte, schipperte ich mit einem Vaporetto zur nächst gelegenen Haltestelle, um die „Amerigo Vespucci“ genauestens in Augenschein zu nehmen…
… Die italienische Marine hatte in der Nähe einen Informationsstand aufgebaut. Ich pirschte mich heran und fragte vorsichtig, ob es denn möglich sei, den Windjammer zu besichtigen. Ja, hieß es, von 16:30 bis 18:30 Uhr, und ich müsse mich brav anstellen. Erst jetzt fiel mir die Schlange der Wartenden am Kai auf, sie erstreckte sich bereits um halb Drei über mehr als zweihundert Meter. Ich war nach dem vielen Laufen durch die Gassen und Winkel von Dorsoduro schon recht k.o., so dass ich schweren Herzens auf eine Tour durch das Segelschulschiff verzichtete, und statt dessen noch einen kurzen Abstecher in Richtung Arsenale machte…
… Mit dem Bau der einstigen Werft- und Festungsanlage wurde um 1104 begonnen. Das Arsenale gilt als der größte Produktionsbetrieb Europas vor Beginn der Industrialisierung, es umfasst eine Fläsche von ca. 32 Hektar, etwa ein Zehntel der Größe der Lagunenstadt, und wurde während des Aufstiegs Venedigs zur Handels- und Besatzungsmacht einige Male erweitert. Die Leitung der Werft/Festung war äußerst straff und effizient organisiert gewesen. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts ließ Napoleon dort etliche seiner Kriegsschiffe bauen und ausrüsten…
… Leider kann man das Arsenale nur zu Zeiten der Kunst-Biennale besichtigen – die nächste findet vom Frühjahr bis Herbst 2017 statt…
… Bezaubernde Einblicke in Nähe der Festung…
… Nach diesem erlebnisreichen Tag voll der verschiedensten Eindrücke meldeten sich Ischias und Rücken wieder recht schmerzhaft. Da ich an meinem ersten Abend heraus gefunden hatte, dass langsames Gehen auf einem Sandstrand sich sehr schmerzlindernd auswirkt, beschloss ich, noch ein Stünderl am Lido entlang zu wandern…
… Man kann auch per Boot bis vor die Tür des luxuriösen Hotels Excelsior fahren bzw. sich von solchen vom Flughafen oder Bahnhof abholen lassen…
… Über den Türmchen und Zinnen der Nobelabsteige verharrte beinahe bewegungslos in der milden abendlichen Thermik schwebend ein großer Vogel. Zunächst hielt ich ihn für eine Möwe, doch es scheint sich doch eher um einen Raubvogel zu handeln…