… Heute geht es in die sechste Runde von Rolands feinem Fotoprojekt über die farbenprächtige, manchmal auch stürmische und launenhafte, dritte Jahreszeit. Gesucht werden diese Woche Herbstwörter und ein dazu passendes Bild…
… Herbstfönwolken…
… Wie das Raumschiff Orion schwebt eine nahezu perfekt geformte Lenticularis – Linsenwolke -, deutliches Zeichen starken Föns, scheinbar neben den hoch aufragenden Gipfeln des Watzmannmassivs…
… Einige Kilometer nördlich des Starnberger Sees durchschneidet die Würm, der Abfluss des großen Gewässers und Namensgeber einer Eiszeit (115.000 bis 10.000 Jahre v. Chr.), das idyllische Mühltal, an dessen Ufern nahe der kleinen Ortschaft Leutstetten in der Tat früher etliche Mühlen betrieben worden waren. Am Ostufer ragt die runde Kuppel des Karslberg hoch, auf dessen Gipfel sich eine mittelalterliche Burg befunden hatte, deren Steine man Mitte des 16. Jahrhunderts zum Bau des Schloss Leutstetten verwendete. Kaiser Karl der Große soll laut Legende in der Nähe geboren worden sein, in der Reismühle von Gauting, wo man heute noch seine angebliche Wiege besichtigen kann, und in seinen jungen Jahren den Bau der Burg in Auftrag gegeben haben. Zudem sollen auf dem Berg drei Jungfrauen umgehen (spuken), die man seinerzeit dazu verdammt hatte, in der Karlsburg einen Schatz zu bewachen…
… Etwas weiter südlich befindet sich ganz nahe eines gut gehbaren Wanderwegs entlang der Würm die Drei Bethen Quelle, deren Wasser heilsame Kräfte zugeschrieben werden. Als Bethen bezeichnete man heilige und heilende Frauen/Göttinnen/Götterbotinnen – Ainpet, Gwerbeth und Firbeth -, die vor Urzeiten im südlichen Bayern und den Nordalpen in Erscheinung getreten sein sollen. Dieser Ort ist lange Zeit eine Art Pilgerstätte gewesen, bis vor gut einem Jahr die Starnberger Obrigkeit durch Gemeindearbeiter die aufgehängten bunten Wimpel, Wunschbänder, kleinen Opfergaben, Steinmänner, Kerzen und eine kleine Madonnenstatue samt Steinsockel entfernen ließ. Zudem installierte man ein Schild, dessen Text vor dem Genuss des Quellwassers warnte, da dieses angeblich mit Bakterien verseucht sei. Da sich die Drei Bethen Quelle inmitten eines Wasserschutzgebiets befindet, darf man den Wahrheitsgehalt des Hinweises durchaus anzweifeln. Und aller Warnungen zum Trotz kommen nach wie vor Tag für Tag viele Besucher:Innen aus nah und fern, um sich regelmäßig mit dem heilkräftigen Wasser zu versorgen…
… Unweit der Quelle befindet sich ein anscheinend verlassenes und halb verfallenes Anwesen, welches die Phantasien meiner Wanderbegleiterin Karin und mir stark anregte, wir spekulierten darüber, wer dort wohl mal gelebt haben mag, ob da vielleicht ein Geist umgeht, und wie wir Haus und Stadel für das nahe Halloween dekorieren würden… 😉
… Etwa zwei Kilometer in westlicher Richtung entfernt liegt der dritte Punkt des Magischen Dreiecks, das Grab der Seherin in einem ausgedehnten Waldstück oberhalb des Mühltals und nahe eines ehemaligen S-Bahnhofs. Der Archäologe Julius Naue entdeckte dort im 19. Jahrhundert nach ausgiebigen Forschungen an die zwanzig wahrscheinlich keltische Hügelgräber. So gut wie alle wurden in der Zwischenzeit geplündert. In einem der Gräber fand man das gut erhaltene Skelett einer Frau samt zahlreicher wertvoller Beigaben, unter anderem die Darstellung eines Sonnenrades in ihrer rechten Hand, was darauf schließen ließ, dass es sich bei der Verstorbenen um eine sehr hoch gestellte Person, vermutlich eine Druidin, gehandelt hatte. Schon seit langem ist diese Ruhestätte, die im Volksmund als Grab der Seherin bezeichnet wird, ein Pilgerort. Während des NS-Regimes wurde das Betreten des Hügels strengstens untersagt, man räumte die Gruft vollständig aus und sandte die sterblichen Überreste der Druidin samt ihres Schmucks ins Archäologische Museum Berlin. Seit den heftigen Bombenangriffen gegen Ende des Zweiten Weltkriegs gelten sie offiziell als verschollen, es geht allerdings auch die Legende um, dass eine sehr ranghohe Nazigröße sich diese Schätze in den Kriegswirren unter den Nagel gerissen haben soll…
… Das Grab der Seherin gilt nach wie vor als Kraftort. Es ist von einer Unzahl bunter Wimpel, Gebetsfahnen, Glöckchen, Muscheln, Federn und Wunschbändern verziert. Trotz des beinahe unentwegt nur wenige Meter entfernten hin und her brausenden Zug- und S-Bahn-Verkehr strahlt dieser keltische Grabhügel eine schöne und friedvolle Ruhe aus…
… Karin und ich hielten uns eine Weile dort auf, in Gedanken versunken und in der Phantasie auf den Spuren der längst vergangenen Kultur der Kelten, und der geheimnisvollen Frau, die vor etlichen Jahrtausenden an diesem Ort ihre letzte Ruhestätte gefunden hatte. Dann wanderten wir langsam zurück nach Petersbrunn, ca. 4 Kilometer nördlich von Starnberg, wo unsere schöne Herbstwanderung ihren Anfang genommen hatte…
… Auch in Petersbrunn gibt es eine angeblich heilkräftige Quelle, über der man vor vielen Jahren eine kleine Kapelle errichtet hatte. Den Born hat man inzwischen in Beton gefasst und mit einem schweren Gullideckel versiegelt…
… Nach dem Besuch des Herrschinger Kurparkschlösserls schlenderten wir gemächlich zurück. Leider hatte die Strandbar noch nicht geöffnet, ein prickelnder Sprizz wäre jetzt schon was Feines gewesen… 😉
… Wir gönnten wir uns eine Schifffahrt auf dem See. Unser Ziel war Utting, dann wollten wir mit der Bahn Richtung Weilheim, damit ich G. das Storchendorf Raisting zeigen konnte. Als wir an Bord der „Dießen“ auf das Westufer zuglitten, kam uns mit lautem „Schuff! Schuff! Schuff!“ (ich liebe dieses Geräusch!) der schöne Schaufelraddampfer „Herrsching“ entgegen…
… Ein Segelboot namens Sepp… 😉
… Da hat wohl einer so viel Zeit im Wasser zugebracht, dass er versteinert ist… 😉
… Auf dem lang gezogenen Hügelrücken im Osten, Heiliger Berg genannt, über dem See thronend erhebt sich der Zwiebelturm der Andechser Rokoko-Kirche über Land und See…
… Nachdem meine Freundin G. neulich noch eine Nacht mehr im Krankenhaus verbringen musste – angeblich wegen einer Blasenentzündung, obwohl sie keinerlei Beschwerden verspürt hatte -, hatte Professor Sch. vom Friedrich-Baur-Institut am Donnerstag dann endlich ein Einsehen, und ließ sie gehen. Allerdings nicht, ohne sie noch ein paar Stünderln im Zimmer auf ihre Entlassungspapiere warten zu lassen…
… Kaum war sie bei mir eingetrudelt, machten wir uns auf den Weg Richtung Ammersee. Es herrschte bestes Ausflugswetter – strahlend blauer Himmel, viel Sonne, und malerisch gebauschte, weiße Quellwolken, die träge über das Firmament zogen. Der erste Weg in Herrsching führte uns zum romantischen Kurparkschlösserl inmitten eines großzügig angelegten Parks in Seenähe, das 1888 der Kunstmaler Ludwig Scheuermann als Sommersitz im Stile italienischer Villen hatte erbauen lassen. Schon bald erfreute sich der Künstler im damals grade mal 304 Einwohner:Innen zählenden Ort großer Beliebtheit. Scheuermann sorgte mit seiner bunten Schar an Freund:Innen und Bekannten für eine rege Blüte von Kunst und Kultur in Herrsching. Kurz nachdem er 1911 verstorben war, erlosch auch das glanzvolle Leben im Schlösserl, der Sohn hatte sich seiner Leidenschaft fürs Fliegen verschrieben und hatte mit den schönen Künsten nur wenig am Hut…
… Einige Jahre später erstand die Gemeinde Herrsching das Anwesen samt Park. 2013 wurde es sorgfältig und umfangreich renoviert. Man kann die Räumlichkeiten anmieten und für Festivitäten, Konzerte und Kunstausstellungen nutzen. Vom gepflegten Kurpark aus kann man gar herrlich das Treiben auf und den Sonnenuntergang am See beobachten…
… Nicht weit vom Kurparkschlösserl entfernt hat man zwei Sagengestalten – dem Waller Silurus Bartl und der Bierjungfer Ambrosia – ein schönes Denkmal gesetzt. Hier ist die traurig-romantische Gschicht zum Nachlesen zu finden…
… Am Nachmittag hatte ich zwischen meinen beiden großen Runden durch den Ort das Vergnügen, die Bandmitglieder von Molly Town persönlich zu treffen. Ich lernte sie als durchweg sympathisch, freundlich und aufgeschlossen kennen. Und das hat für mich dann letztendlich den Ausschlag für die Wahl des abendlichen Konzerts gegeben…
… Nachdem Tscheky & The Blueskings die Bühne geräumt hatten, machten sich die Leute von Molly Town ans Aufbauen ihres Equipments. Da gab es, von einem Beleuchter und zwei Tontechnikern mal abgesehen, keine Roadies, die Musiker:Innen legten selbst Hand an, und hatten sichtlich Spaß dabei…
… Das zahlreiche Publikum harrte, von den letzten Strahlen der untergehenden Sonne beschienen, auf das, was da gleich kommen sollte…
… Und dann sorgte Molly Town stimmgewaltig, sehr virtuos, mit bis ins letzte Detail gut ausgearbeiteten Arrangements und ausgesprochen sympathischer Ausstrahlung für den krönenden Abschluss dieses von so viel Musik diverser Stilrichtungen erfüllten Tages. Anders als in Wasserburg gab es in Prien auch eine sehr ausgeklügelte und beeindruckende LightShow mit wechselnden Farben und vielen schönen Effekten…
… Mit der Zeit lockten die mitreissenden Rhythmen der Band immer mehr Tänzer:Innen auf den Platz vor der Bühne. So packte ich meine Kamera weg, nachdem ich den Finger lange Zeit mal wieder nicht vom Auslöser bekommen hatte, und gab mich ganz der Musik hin. Und musste zwischendrin an einen Uralt-Kalauer von Peter Alexander denken: „Des is schmissig, da kannst hupfn!“ 😀 Bis mir gegen halb Elf die DB-App mitteilte, dass der letzte Zug Richtung München gegen Mitternacht nächtlicher Bauarbeiten wegen ausfallen würde. So nahm ich schweren Herzens Kurs auf den Bahnhof, denn nun würde ich leider schon kurz nach Elf zurückfahren müssen, blieb allerdings dann noch ein kleines Weilchen beim Cafè Nova hängen, auf dessen Bühne die SwingINN Bigband Rosenheim gar herrliche alte Schmonzetten von Glenn Miller, Louis Armstrong, Count Basie, Nat King Cole etc. zum Besten gab…
… Zuhause angelangt fand ich lange Zeit keine Ruhe, und machte die Nacht zum Tage, so sehr pulsierten die Musik und der herrliche Sommertag noch in meinen Adern. Die Sonne lugte bereits über den Horizont, als ich endlich in den Schlaf fand und von Tausenden bunten Lichtern und schönem Gesang träumte…
… Ich setzte meine erste Runde durch den Ort und vorbei an den verschiedenen Musikbühnen fort. Auf dem großen Platz vor dem Piraten-Pub wurde gerappt. Ich hielt mich dort nur kurz auf, denn das ist nicht unbedingt eine von mir bevorzugte Musikrichtung…
… Ich hatte den Kurpark erreicht. Bevor ich mich der grade spielenden Band zuwandte, fiel mein Auge auf ein ziemlich originelles Gefährt. Am Vini-Van wurde unter anderem Prosecco frisch aus dem Fass ausgeschenkt. Ich beschloss eine spätere Kostprobe, denn noch herrschte ungetrübter und sommerlich warmer Sonnenschein, und da bekommen mir alkoholische Getränke nicht mehr so gut…
… JEZZDA entpuppte sich schon bald als absolut hörenswertes Quintett, dessen Repertoire von Jazz und Swing über Kletzmer und Bossa Nova bis hin zu Tango und Blues reicht. Sehr originell fand ich die Bearbeitung des Disney-Klassikers „I wanna be like you“ aus dem Zeichentrickfilm „Das Dschungelbuch“ (1967), nicht zuletzt deshalb, weil der Bassist, dessen markantes Gesicht mich ansprach, ein Solo auf einem Kamm blies – so was hatte ich seit Ewigkeiten nicht mehr gehört!…
… Zusammen mit den begnadeten Tänzern Annette und Wolf , die mir erneut über den Weg gelaufen bzw. getanzt waren, ging ich nach Ende des Konzerts zurück zum Marktplatz. Dort heizten Ozzy And The Assbrothers dem Publikum mit teils eigenwillig aber stets ansprechend interpretierten Oldies der Rolling Stones, Led Zeppelin, The Beatles und Santana gehörig ein. Wäre ich so um die dreißig Jahre jünger gewesen, dann hätte ich mich ziemlich hemmungslos in den Leadgitarristen mit seinem blonden Schopf und dem feschen blauen Jackett verknallt. 😉 Und bei der großartigen Darbietung von Santanas Klassiker „Jingo“ brach mir vor lauter Headbangen und Abrocken (bis zu den Hüften) der Schweiß aus allen Poren… 🙂
… Ich fürchte, ein bis zwei Teile von Swinging Prien gibt es noch… 😉
… Fetzigen New-Orleans-Jazz schmetternd waren die Jungs von Brass2Go in den Gassen Priens verschwunden. Auf der Bühne am Marktplatz machten es sich nun etwa ein Dutzend teils nicht mehr ganz junge Musiker:Innen in blauen Hosen, weißen Hemden und auffallend breiten, roten Hosenträgern gemütlich, angeleitet von einem älteren Herrn, dessen Haupt von einem Segeltuchschlapphut gekrönt wurde. Er zeigte stets dem Publikum nur den Rücken und sprach leise mit den Musiker:Innen. Der Name der zwölfköpfigen Formation – Alpengroove Big Band – ließ mich eher an volkstümliche Klänge denken, die ich so gar nicht mag, denn an richtig guten Sound. Und so war ich sehr gespannt, was da nun musikalisch so kommen würde – und war bereits nach den ersten Takten ziemlich aus dem Häuschen, denn diese Leute legten eine sehr schwungvolle Version von „Everybody needs somebody“ hin, wohlbekannt aus dem irren Filmklassiker The Blues Brothers…
… Nach Ende des Auftaktsongs übernahm der Gitarrist die Anmoderation, der Dirigent wandte sich um, und sein plötzlich aufstrahlendes liebenswert-fröhliches Lächeln wirkte ungemein herzerwärmend, so als hätte sich die Sonne grade über den dunklen Horizont erhoben…
… Ausgesprochen schwungvoll ging der Auftritt der Alpengroove Big Band weiter. Ein attraktives Paar begann zu tanzen, und wie! Was die Beiden da für eine Sohle aufs Priener Pflaster legten, das hatte schon Turnierformat. Ich begann zu fotografieren, und bekam kaum noch mehr den Finger vom Auslöser. Bilder von diesen großartigen Tänzern müssen unbedingt in meinen Blog, das stand für mich felsenfest…
… Ein Stünderl später liefen wir uns auf dem Weg zu einem Konzert im Kurpark über den Weg, und ich sprach die Zwei freundlich an. Wir kamen ins Gespräch, und sie erzählten mir, dass sie Profi-Tänzer seien und Kurse geben würden. Wenn ich das richtig verstanden habe, dann haben Annette und Wolf eine Art mobiles Tanzstudio – House of Music -, sie unterrichten, wo immer man sie hinbestellt, erteilen sowohl Einzel- als auch Gruppenschulungen. Wer in der Nähe von Prien am Chiemsee lebt, und an Tanzunterricht interessiert ist, soll sich bitte per Kommentarfunktion melden, ich gebe dann gerne via E-Mail die Telefonnummer weiter…
… Am Sonntag unternahmen meine Freundin G. und ich eine ausgedehnte Schiffsrundfahrt auf dem fünftgrößten See Deutschlands. Das Wetter war perfekt, und wir hatten uns so früh an der Anlegestelle in Starnberg eingefunden, dass wir auf dem großen Schiff mühelos noch sehr schöne Sitzplätze ergattern konnten. Während wir fast lautlos über das stille, tiefblaue Wasser glitten, entfaltete sich ringsum ein beinahe perfekter Frühsommertag…
… Zu Ehren des am 13. Juni 1886 bei Berg ertrunkenen „Märchenkönig“ Ludwigs II. hat in der kleinen Gedächtniskirche ein Gottesdienst der Königstreuen und zahlreicher Schaulustiger stattgefunden…
… Wir schipperten bis nach Seeshaupt am südlichen Ende des Sees, denn mit meinem „Luxusticket“ (Schwerbehindertenausweis) darf ich samt Begleitung zwar kostenfrei auf vielen Gewässern hin und zurück reisen, aber Rundfahrten sind nicht gestattet. So beschlossen wir, in Seeshaupt eine Kaffeepause einzulegen und mit einem der nächsten Boote nach Tutzing weiter zu fahren…
… Es gibt an der Seepromenade einen kleinen Biergarten, aber die Preise, die dort für Speis und Trank verlangt werden, verschlugen uns Beiden den Atem. Zum Glück war die Rampe, die vom Weg zu dieser Lokalität führt, zu steil für mich. So kehrten wir wieder um und steuerten den kleinen, bereits seit 92 Jahren existierenden Kiosk oberhalb der Schiffsanlegestelle an. Wir bekamen zu überaus günstigen Preisen vom sehr sympathischen, freundlichen und zuvorkommenden Betreiber frisch aufgebrühten Kaffee, Steckerleis und Waffeln serviert, und fühlten uns dort binnen kurzem so wohl, dass wir beinahe ordentlich versumpft wären. Als nach einer Stunde das Boot Richtung Tutzing anlegte, beschlossen wir, bald wieder beim Hansi (der braun gebrannte, lächelnde Typ mit den Dreadlocks links im Bild) und seinen lockeren und witzigen Kumpels einzukehren…
… „Schaut’s her – soooooo groß war der Fisch, den ich an der Angel hatte.“… 😉
… Bedeutet das jetzt Schwimmen und Angeln verboten? Oder Schwimmen und in den See pinkeln verboten? Oder Nicht auf Schwimmer pinkeln?… 😉
… Im sanft sich wellenden Wasser spiegelten sich ein rotes Boot, ein hell gestrichener Bootssteg und ein grünes Wäldchen, und ein Haubentaucher hielt nach Fischen Ausschau…
… So lautet der neueste Begriff von Rolands feinem wöchentlichen Blog-Projekt, das es mit möglichst nur einem Foto umzusetzen gilt. Und da es ja hier in Südbayern fast schon mehr dieser kleinen Gebäude in sämtlichen Variationen gibt als Sand am Meer, habe ich in meinem großen Fundus natürlich eine erkleckliche Anzahl von Hütten-Fotos. Was die Auswahl natürlich a bisserl schwierig machte… 😉
… Als ich nach einem schönen Ausflug auf das Brauneck nahe Lenggries Richtung Bahnhof stiefelte, fiel mir am Ortsrand eine sehr liebevoll gestaltete kleine Hütte auf, die ich natürlich ausgiebig betrachten und bewundern musste. Was wäre das schön, wenn ich solch ein Domizil hätte, träumte ich danach so vor mich hin, einen Zufluchtsort, an den ich mich zurückziehen und die Welt weit hinter mir lassen könnte. Dort würde ich meine Zeit träumend, lesend, schreibend verbringen, auf der Wiese in einem Liegestuhl flegelnd den Lauf der Sonne, des Mondes und der Sterne beobachten, und mir neue Kräfte holen für den grade besonders herausfordernden Lebenskampf…
… Habt einen schönen und möglichst unbeschwerten Sonntag, ihr Lieben! Und bleibt bzw. werdet bitte gesund!… <3
… Vor sehr, sehr vielen Jahren lebte im schönen, idyllischen Ammersee im Bayerischen Voralpenland ein gewaltiger Waller, Silurus Bartl genannt. Nachdem seine langjährige Lebensgefährtin gestorben war – sie war dem gefürchteten Fischer namens Weißer Mann vom Boot ins Netz gegangen -, hauste er recht einschichtig (einsam/zurückgezogen) in den Tiefen des Sees…
… Die nur etwa daumengroßen Bierjungfern haben ihr Zuhause in der Andechser Klosterwirtschaft, die samt einer wunderschönen Rokoko-Kirche, der weithin bekannten Brauerei und etlichen anderen weitläufigen Gebäuden auf einem Hügelrücken hoch über dem Ammersee und der umliegenden, sanft geschwungenen Landschaft thront. Die nixenähnlichen Fabelwesen treiben gerne ihren Schabernack mit angetrunkenen Zechern, denen das süffige, dunkle Bier zu Kopf gestiegen ist. Haben sie die Trinker dann genügend gedratzt (veräppelt), machen sie sich behende wieder davon, auf der Suche nach ihren nächsten Opfern…
… Einem etwas finsteren Burschen ist es gelungen, die Bierjungfer Ambrosia in seinem Maßkrug zu fangen. Er machte sich alsbald auf den Weg Richtung Herrsching, der größten Ortschaft am See, und erhoffte sich einen ordentlichen Preis für seine außergewöhnliche Beute. Doch als er an einem Strand eine Verschnaufpause einlegte, entkam ihm seine Gefangene und rettete sich mit einem beherzten Sprung ins nahe Wasser…
… Für so eine winzig kleine Bierjungfer, welche die meiste Zeit ihres Lebens in der Enge von Maßkrügen verbracht hatte, war es anfangs natürlich recht schwer, mit der schier grenzenlosen Weite des Ammersees zurecht zu kommen. Aber es gelang ihr schließlich, ihr neues Leben zu meistern, auch wenn sie unter den anderen sagenhaften Gestalten in den unergründlichen Wassern aufgrund ihrer mangelnden Größe und Herkunft immer so etwas wie eine Außenseiterin blieb…
… Nach einigen Jahren geschah es wie zufällig, dass sich Ambrosia und Silurus, der Riesenwaller, über den Weg schwammen. In langen Gesprächen entdeckten sie sehr viele Gemeinsamkeiten, und so entstand eine tiefe und ungewöhnliche Liebe zwischen ihnen…
… Silurus erfreute sich an Ambrosias Gesellschaft, und gab viel von seinem großen Wissen über die Lebewesen und Eigenheiten an die kleine Bierjungfer weiter. Ganz eindringlich warnte er sie vor dem Weißen Mann im Boot, der zunächst scheinheilig die Fische und andere Seewesen mit Leckereien locken, und ihnen dann gar grausig den Garaus machen würde…
… Doch Ambrosia war neugierig, und als sie eines Tages ein seltsames Geflecht entdeckte, ignorierte sie sämtliche Ratschläge des Riesenwallers, und schwamm eifrig darauf zu. Als sie endlich entdeckte, dass sie sich im Netz des Fischers verfangen hatte, war es schon zu spät, es gelang ihr nicht mehr, sich zu befreien. Verzweifelt rief sie um Hilfe…
… Nur wenig später rauschte ihr Freund Silurus Bartl heran. All seine Kräfte und sein Geschick aufbietend befreite er die Biernixe. Dabei geriet er jedoch selbst unrettbar in die Maschen des Fischernetzes. Und da kam er auch schon näher, der Weiße Mann im Boot, und zog seine gewaltige Beute aus dem Wasser. Ein letztes Winken noch mit der Schwanzflosse, dann ward der sagenhafte Ammersee-Waller für immer seiner Heimat und dem Leben entrissen…
… Ambrosias Trauer und Verzweiflung waren grenzenlos. Durch ihren Leichtsinn, ihre gedankenlose Neugierde war der beste Freund, den sie jemals hatte, zu Tode gekommen. Sie bündelte all ihre Zauberkräfte und verwandelte sich in eine stattliche Wallerin mit wunderschön marmorierter Haut, breitem Maul und sechs langen Barten. Sie schwamm so lange kreuz und quer durch den Ammersee, bis auch sie vom Fischer gefangen und ins Boot gezogen wurde. Nach ein paar tiefen Schnappern hauchte sie ihr Leben aus…
… So endete eine große und märchenhafte Liebe im Ammersee…
… Für Tom vom @coffenewstom-Blog… 😉
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