… wird das Areal entlang des südlichen Themseufer zwischen London Bridge und Tower Bridge genannt. Hier ist teils überaus interessante moderne Architektur zu finden, es gibt jede Menge hippe und trendige Gastronomie, Geschäfte und Galerien, Kunst und Kultur. Auch wenn ich mir fest vorgenommen hatte, nicht mehr zu laufen, sondern mich nur mehr an Bord des Hop-on-Hop-of-Busses durch die Stadt chauffieren zu lassen – hier musste ich einfach aussteigen und mich ein wenig umsehen!…
… Nicht nur die teils gewagten Bauten und die schönen Ausblicke auf die Tower Bridge und die City of London ließen mich staunen und freuen, auch die manchmal grotesken, übergroßen Tierfiguren des australischen Künstlerpaares Gillie & Marc, die bereits durch etliche Aktionen weltweit Aufmerksamkeit erregt hatten, hatten es mir sehr angetan. Die Beiden wollten mit ihren Skulpturen, die bis Ende Mai noch zu sehen waren, allerdings nicht nur den Besucher:innen eine Freude machen, sondern auch auf Tierarten aufmerksam machen, deren Lebensraum und Verbreitung mittlerweile stark eingeschränkt und bedroht sind…
… Nun bleibst du aber wirklich sitzen!, ermahnte ich mich energisch, als ich nach einem ausgedehnten Rundgang wieder im Tourbus Platz nahm. Was ich dann auch schaffte – bis zum Westminster Square… 😉
………………..
… Habt einen guten und möglichst stressfreien Tag!…
Gedacht: Zwei Wochen noch, dann ist die Spargelzeit vorüber. Und: Am liebsten würde ich während der Fußball-EM irgendwohin die Flucht ergreifen. Und: Unsere Mannschaft wird ohnehin bereits in der Vorrunde ausscheiden.
Gefragt: Wie wohl am Abend die Ergebnisse der Europawahl ausfallen werden.
Genervt: Die Schwüle der letzten Tage.
Gelitten: An den Nachwirkungen eines nächtlichen Sturzes. Als ich Donnerstag gegen drei Uhr morgens nach dem Aufsuchen der Befreiungshalle wieder zurück in mein Bettchen wollte, verfing ich mich im Schlafzimmerteppich und schlug lang hin. Zum Glück konnte ich mit den Armen den Sturz etwas abbremsen. So hatte ich mir nur ein wenig das rechte Knie geprellt und mich erschrocken.
Genossen: Meine Kochkünste. Obwohl ich ja eigentlich immer nur ganz einfache Gerichte zubereite.
Gewesen: Futter jagen auf dem Wochenmarkt und im Lieblingsdiscounter. Im Drogeriemarkt. In einem winzigen Goldschmiede- und Juwelierladen in Schwabing.
Getroffen: Niemanden Besonderen. Und der junge Nachbar, der abends immer ein verführerisch duftendes Tütchen raucht, scheint seit Wochen schon nicht da zu sein.
Gesucht: Nach dem Verursacher eines leicht schimmeligen Geruchs in meinem Kühlschrank neulich.
Gefunden: Yepp. War eine alte, halbe Zitrone, die ich zu verarbeiten vergessen hatte.
Gelacht: Ziemlich viel.
Geweint: Nein.
Gewundert: Über die Vielfalt an Geräuschen, welche die Storchenküken von sich geben – Gurren, Zirpen, Fauchen, Grunzen, Piepsen, Gackern, Kreischen. Manche Laute hören sich zudem an wie eine rostige Türangel, andere wie Wiehern. Der kleinen Rasselbande zuzuhören und zuzusehen entzückt mich immer wieder aufs Neue.
Genascht: Nix! 🙂 Obwohl es mir schon oft arg schwer gefallen ist, an den diversen Eisdielen während meiner Spaziergänge vorbei zu gehen.
Gegessen: Bachforelle, Spargel weiß und grün, viel frisches Obst und Gemüse, Joghurt, Haferflocken, geschmorte Champignons mit Rinderfiletstreifen auf Couscous – das hat mir sehr fein gemundet!
Getrunken: Tee, Orangensaft, Wasser, zum Abendessen meist ein Gläschen Weißwein.
Gehört: Neulich einen Song von Supertramp, der neu gecovert wurde, und der mir überraschend gut gefallen hat, leider fällt mir der Titel nicht mehr ein.
Gegoogelt: Nach Vielem. Ich liebe goo.geln, ich kann da ganz herrlich vom Hundertste ins Tausendste kommen. 😉
Gelesen: „Niemalsland“ von Neil Gaiman – überaus phantasievoll, schräg, skurril, spannend – sehr empfehlenswert.
Gesehen: „Montenegro – der Eselsretter“, eine richtig schöne und berührende Tierdoku. Einige Folgen „Burn Notice“. Das Sommernachtskonzert im Schönbrunner Schlosspark. Und auch diese Woche habe ich viel Zeit mit der Beobachtung des Storchennests nahe meiner Heimat per Lifestream verbracht.
Gespielt/Gebastelt/Geschrieben: Zählt das Freipumpen eines verstopften Ausgusses mit dem Pömpel auch zum Basteln? 😉 Ein Drabble und einige Blogposts geschrieben. Und die Fotos von den indischen Tempeltänzerinnen bearbeitet.
Getan: Wie meistens nix Gscheits. 😉
Gekauft: Einen Stabmixer, mein alter hat nach ca. zwanzig Jahren neulich den Geist aufgegeben.
Gelernt: Wieder so manches über Störche, was ich zuvor noch nicht wusste.
Geschenkt/bekommen: Eine gute und fast unbeschwerte Woche, sieht man vom Tod eines Storchenkükens Montag in aller Frühe ab.
Geschlafen: Wegen der Schwüle nicht ganz so gut.
Geträumt: Yepp. Kann mich aber leider nicht mehr erinnern.
Geplant: Einen Abstecher zu einem winzig kleinen Goldschmiedegeschäft in Schwabing, einen reparierten Ohrring abholen. Wieder viel spazierengehen. Sonst lasse ich die nächste Woche geruhsam auf mich zukommen.
Fazit: Wieder einmal eine überwiegend gute Woche, mit einem kleinen Wermutstropfen.
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… Habt einen schönen und geruhsamen Sonntag, habt es fein, seid gut zu euch und zu euren Lieben, und geht bitte wählen!…
… der verheerenden Regenfälle und Unwetter am vergangenen Wochenende gehörte auch das jüngste der vier Küken jener Storchenfamilie hoch über dem Bahnhof Freilassing, die ich per Webcam seit etwa zwei Wochen häufig beobachte…
… Am 16. Mai kamen drei wohlgeratene Junge zur Welt, gut zwei Tage später des nachts ein Nachzügler, der von der Fangemeinde auf YouTube liebevoll Mini genannt wurde…
… So lange das Wetter halbwegs passabel war, und sich nur vorübergehende Schauer und Gewitter entluden, entwickelten sich alle vier Nestlinge sehr gut, der Unterschied zwischen den Erstgeborenen und Mini stach nicht sonderlich groß hervor. Der Kleine fraß seinen Geschwistern gleich wie ein Scheunendrescher und war lebhaft und kräftig…
… Die Freilassinger Storchenfamilie mit Mini. Das Video entstand am Mittwoch, 29. Mai…
… Doch dann kam jenes verheerende Tief aus dem Süden mit seinen heftigen Regenfällen, die mit nur wenigen Unterbrechungen bis in die Nacht von Montag auf Dienstag andauerten…
… Mini wurde zusehends schwächer, bereits am Sonntag Nachmittag sah es so aus, als würde er die nächsten Stunden nicht überleben. Dann kam für eine Weile die Sonne durch, und entfachte noch einmal die Lebensgeister des Küken. Es fraß, und wirkte für eine Weile recht munter – es war allerdings nur ein kurzes letztes Aufblühen. Vielleicht hätte Mini sich sogar wieder erholt – doch es stellte sich erneut strömender und lang anhaltender Regen ein…
… Nachdem er im Morgengrauen des Montags (ca. 5:2o Uhr) und kurz nach acht Uhr zweimal das Futter verweigert hatte, und nur mehr teilnahmslos, völlig durchnässt und abgemagert neben seinen Geschwistern lag, wurde Mini von Korbi, dem männlichen Altstorch, erlöst. Ein heftiger Stich mit der Schnabelspitze – wohl der Gnadenstoß -, dann packte der große Schreitvogel das leblose Küken und beförderte es über die von Zweigen und Reisig eingefasste Kante des riesigen Nests…
… Ich habe die ganze Nacht von Sonntag auf Montag durchwacht und die dramatische und traurige Entwicklung im Storchennest beobachtet. Und ich wollte, ich hätte die grade beschriebene Szene nicht gesehen, aber die „Entsorgung“ des glücklosen Mini erfolgte so überraschend und schnell, dass ich, müde wie ich war, nicht reagieren und den YouTube-Kanal wegklicken konnte…
… Im Chat hatte es schon vorher heftige Diskussionen gegeben, warum niemand einschreiten und den zusehends schwächer werdenden Nestling bergen würde. Störche stehen unter Naturschutz, deshalb dürfen Tiere nicht aus dem Horst genommen werden. Kranker oder zu schwacher Nachwuchs wird von den Altvögeln nur deshalb verstoßen, um sich und den Rest der Brut zu schützen. Das ist der Lauf der Natur, das sollte man verstehen und akzeptieren. Und bevor man Tiere, die ihrer ganz eigenen und für uns nur selten verständlichen Intelligenz sowie ihren Instinkten folgen, als grausam und brutal verschreit, sollte Mensch sich zunächst einmal ganz fest an die eigene Nase fassen. Zudem hatten THW, Feuerwehr etc. anderes und auch weitaus Wichtigeres zu tun…
… Nun versinkt die Sonne am Horizont, es ist warm, und auch das riesige Storchennest trocknet allmählich. Die drei verbliebenen Küken strotzen vor Leben, sie krakeelen und quengeln, versuchen immer öfter, auf ihren Beinen zu stehen – was sehr drollig aussieht -, fressen immer größere Brocken und man kann ihnen beim Wachsen förmlich zusehen. Und sie lassen einen beim Beobachten die Grausamkeiten der Natur nach und nach wieder vergessen…
… Habt einen möglichst unbeschwerten Wochenteiler, ihr Lieben…
… Wie immer vielen Dank an @Rina für diese schöne und interessante Blog-Aktion!…
Geärgert: Yepp.
1. Immer wieder über die Frage von Nachrichtenmenschen im Studio bei Katastrophen jeglicher Art an die Reporter:innen vor Ort: „Wie ist denn die Stimmung bei den Betroffenen?“ – Ja, Mensch, die ham a Bombengaudi! Die feiern, jubeln und tanzen Polonaise, haben mehrere Fässer Bier angezapft, der Grill läuft auch schon auf Hochtouren, und heute abend gibt’s ein riesiges Feuerwerk! *HeftigerIroniemodus* 😡
2. Nach jeder brenzligen Situation kommen unvermeidlich die Besserwisser:innen und erzählen jenen, die vor Ort waren und sich alle Mühe gegeben haben, zu retten und zu bewahren, was sie an ihrer Stelle anders, effektiver, klüger gemacht hätten.
Gefreut: Per Webcam verfolge ich seit zwei Wochen das Leben in einem Storchennest nahe meiner Heimat. Es sind zwischen dem 16. und dem 18. Mai vier Junge geschlüpft – die hoffentlich unbeschadet den heftigen Dauerregen überstehen werden! -, und die quengeln lautstark, fressen wie die Scheunendrescher, halten die Altvögel ganz schön auf Trab, und man kann ihnen förmlich beim Wachsen zusehen.
Gedacht: So wird das nie was mit dem Weltfrieden.
Gefragt: Ob jetzt hoffentlich so manchen Klimawandel-Leugner:innen nicht doch die Augen aufgehen.
Genervt: Siehe oben bei „Geärgert“.
Gelitten: Am Samstag an leichter Erschöpfung – ich habe seit meiner Rückkehr aus London brav jeden Tag zwischen drei und fünf Kilometer gehenderweise zurückgelegt.
Genossen: Nach einem Anfall schier unstillbarer Gelüste nach Schokoladenkuchen habe ich mir am Samstag einen solchen gekauft, und auch gleich ein großes Stück verspeist – eine wahre Wonne!
Gewesen: Beim Goldschmied, im Discounter meines Vertrauens, auf dem Wochenmarkt, in der Lieblings-Eisdiele.
Getroffen: Niemanden Spezielles.
Gesucht: In der Stadtbib. nach einem Buch, das mir sehr empfohlen wurde.
Gefunden: Leider nein. Ich werde es wohl kaufen müssen. – Aber den Ohrstecker-Verschluss, den ich vorletzte Woche verloren hatte, habe ich im Schlafzimmerteppich entdeckt. Nachdem das Schächtelchen mit den Reserve-Verschlüssen angekommen war.
Gelacht: Ziemlich viel, ja.
Geweint: Nein.
Gewundert: Wie umsichtig und fürsorglich „meine“ Storcheneltern agieren. Das lässt sich mit Instinkten allein nicht erklären, da muss schon eine gewisse Intelligenz vorhanden sein.
Genascht: Schokoladenkuchen! Und am Mittwoch zwei Kugeln Eis beim Lieblings-Eisdealer.
Gegessen: Wie stets eine Bachforelle, „Quietschkäse“ (Haloumi), Spargel, viel frisches Obst, Salate und Gemüse.
Getrunken: Tee, Orangensaft, Wasser, ein kleines Gläschen Weißwein zum Abendessen.
Gehört: Vieles, von Barock bis Rock.
Gegoogelt: Nach dem Festival of Britain 1951 und dem London Eye.
Gelesen: Immer noch „Gute Geister“. Sehr berührendes und empfehlenswertes Buch.
Gesehen: „Die Tricks der Restaurants und Fastfood Ketten“. Als ehemalige Insiderin hat mich diese Doku an manchen Stellen schon aufgewühlt.
Gespielt/Gebastelt/Geschrieben: Einige Blogbeiträge, ein Drabble.
Getan: Nicht viel.
Gekauft: Das Übliche – hauptsächlich Lebensmittel.
Gelernt: Viel über Störche, was ich bislang noch nicht wusste.
Geschenkt/bekommen: Faszinierende und berührende Einblicke in das Leben einer Storchfamilie.
Geschlafen: Mal gut, mal etwas unruhig.
Geträumt: Ich war mal wieder in der Bayrischen Staatsoper unterwegs (dort habe ich mal eine geraume Weile gearbeitet – mein Lieblingsarbeitsplatz!), und hatte mich heillos in dem Wirrwarr von Gängen, Kulissen, Hinter- und Nebenbühnen verlaufen. Ein früherer Kollege und die ehemaligen Schlagzeuger des Bayrischen Staatsorchesters haben mich dann zum Glück nach draußen gelotst.
Geplant: Großeinkauf im Discounter, Wochenmarkt-Besuch, wieder viel spazierengehen.
Fazit: Das ist eigentlich wieder eine schöne Woche gewesen.
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… Ich wünsche euch einen schönen und hoffentlich nicht zu nassen Sonntag!…
… Heute, zum Monatsbeginn, ist es mal wieder an der Zeit, angeregt durch Rolands interessantes und schönes Blog-Projekt, meine zwei Würfel zu zücken. Mal sehen, was für eine Zahl sich diesmal ergibt. – Voila, es ist eine Fünf und eine Sechs – und da ich vorhin einige Fotos meiner kleinen Taschenkamera bearbeitet habe, kommt mir nun ganz spontan der Begriff Entenhausen in den Sinn… 😉
… Straßenkünstler:innen haben die Mauer einer nahen Grundschule mit lebhaften Konterfeis von Disneys niedlichen Entchen verziert, was mir beim Spazierengehen vor dem Großen Regen natürlich sofort angenehm aufgefallen ist…
… Abweichend von der Regel zeige ich diesmal drei Bilder – weil mir nämlich die Auswahl für ein einziges so ungeheuer schwer fällt… 😉
… Ich wünsche euch ein gutes und entspanntes Wochenende, habt es fein, seid gut zu euch und zu euren Lieben, bleibt bzw. werdet gesund – und kommt vor allem unbeschadet durch diese sintflutartigen Regenfälle!…
… besuchte ich erneut meine kleine Spechtfamilie nahe des Alten Nördlichen Friedhofs. Der Nachwuchs war guter Dinge, seit Sonntag musste er viel geübt haben, denn er hatte den durchdringenden Ruf „Kix!“ seiner Buntspechteltern mittlerweile ziemlich gut drauf…
… Als ich nach gut einer Stunde wieder dort vorbei schaute, schien die Nisthöhle verlassen. Das Spechtweibchen hüpfte unweit davon in einem Baum umher und rief unentwegt. Was da wohl geschehen sein mochte? War der kleine Buntspecht inzwischen ausgeflogen und irgendwo unglücklich gelandet? Hatte er sich in einen Innenhof verirrt, und konnte seine Mutter nicht mehr hören? War er gar einem Angriff zum Opfer gefallen? Im Alten Nördlichen Friedhof brüten die Krähen, und an den Zugängen weist die Friedhofsbehörde darauf hin, dass die großen Rabenvögel zur Zeit ziemlich aggressiv werden könnten. Allerdings war es die ganze Zeit über recht ruhig gewesen, es hatte keinerlei wildes Geschrei oder Gekrächze gegeben…
… Ich halte es mittlerweile für am wahrscheinlichsten, dass das Küken sich in meiner Nähe versteckt gehalten hat, in einer Hecke oder unter einem Auto, und die Spechtmama durch ihr Gezeter von ihm ablenken wollte… 🙂
… Tief unter ihr schien sich ein Amsel-Teenager auch noch nicht so wirklich in der Welt zurecht zu finden…
… Eine Meise schaukelte im sanften Wind an einem Zweiglein, und schien viel Vergnügen bei diesem lustigen Zeitvertreib zu haben…
… Als sie dann davon schwirrte, war mir das Fotografenglück nicht unbedingt hold…
… Gut getarnt huschte ein Baumläufer einen zerfurchten Stamm empor. Beinahe hätte ich ihn übersehen – doch mittlerweile habe ich einen ziemlich scharfen Blick für Vogelbewegungen…
… „Ob ich von hier aus auf den nächsten Baum hüpfen kann? Das sieht schon a weng weit aus.“…
… Junge Leserin im Frühlingsgrün…
… Jetzt werde ich mich mal auf den Weg machen. Vielleicht finde ich heraus, was „meinem“ kleinen Specht widerfahren ist, und ob er hoffentlich wohlauf ist…
… in der Spechthöhle nahe des Alten Nördlichen Friedhofs ist in den vergangenen Tagen ganz schön gewachsen. Unentwegt verlangt er zeternd nach Futter. Mittlerweile ist er groß und mutig genug, das rotbeschopfte Köpfchen aus der Nisthöhle zu recken. Doch ganz ins Freie wagen will er sich noch nicht, auch wenn die Spechtmama ihn immer wieder mit einem besonderen Leckerbissen dazu verlockt…
…. „Huuuuuunger! Maaaaama!“…
… „Ja, wo bleibst‘ denn! Ich bin schon ganz schwach vor lauter Kohldampf!“ – „Jetzt reg‘ dich ab, i bin ja scho da!“…
… „Magst ned a bisserl nach draußen kommen? Die scheene Gegend anschaun, a bisserl herum fliagn, die warme Sunn auf deine Federn spürn?“…
… „I soll was? Nach draußn? – Naa, i moan, des is koa guade Idee. Obwohl – intressiern tät’s mich schon, was sich da draußn ois so duat“…
… Habt ein schönes, langes und wohltuendes Pfingstwochenende! Habt es fein, seid gut zu euch und euren Lieben, bleibt bzw. werdet gesund. Und falls ihr Urlaub habt – macht euch eine ganz wundervolle Zeit… 😉
… Ich machte einen kurzen Rundgang durch den schmucken Ortsteil Greenwich, an den ich mich überhaupt nicht mehr erinnern konnte bzw. nur mehr einige sehr rudimentäre Bruchstücke von nicht sonderlich gepflegten rötlichbraunen Backsteingebäuden im Gedächtnis hatte…
… King Charlie is always watching you… 😉
… Mein Weg führte mich entlang der vielen Gebäudekomplexe des Royal Naval College…
… Vorbei auch am wohl größten Buddelship der Welt beim National Maritime Museum – es misst stattliche 280 x 250 x 500 cm. Genannt wird das Kunstwerk Nelson’s Ship in a Bottle, geschaffen hat es der British-Nigerianischen Künstler Yinka Shonibare. Von 2010 bis 2012 zierte es den Trafalgar Square, bis es zum 75. Jubiläum des National Maritime Museum dauerhaft vor einen der Seitenflügel des riesigen Gebäudekomplexes gesetzt wurde. Nelson’s Ship in a Bottle soll die komplizierte Beziehung Afrikas mit den einstigen Kolonialmächten versinnbildlichen. Die Segel des originalgetreuen und maßstabsgerechten Nachbaus der „Victory“, Admiral Nelsons Flaggschiff, sind aus in Westafrika hergestellten Stoffen gefertigt. Die Skulptur steht zudem für das multikulturelle London, und natürlich auch für Lord Nelson und seine Mannschaft, deren Mitglieder aus zweiundzwanzig verschiedenen Nationen stammte…
… Dort oben, auf dem Hügel des weitläufigen Parks von Greenwich, war das nächste Ziel meiner Tour – The Royal Observatory mit dem Nullmeridian…
… Der Weg führte zunächst einer stattlichen Allee und dann einer dem Anschein nach ziemlich naturbelassenen blühenden Wildnis entlang…
… Zwei hübsche und gar nicht scheue Füchse huschten durch das Unterholz, balgten sich und beobachteten die vielen entzückten Passanten. Ich schoss ziemlich viele Fotos von den Beiden – keine Sorge, ich zeige hier nur zwei… 😉
… The Royal Observatory wurde 1675 von König Charles II. gegründet, der von Londons einstigem Stararchitekten Christopher Wren entworfene Bau auf den Fundamenten einer Burg errichtet. Es war bis zum Umzug nach Herstmonceux Castle im Jahr 1948 der Arbeitsplatz des Königlichen Hofastronomen. Weltberühmt ist die Sternwarte in Greenwich seit dem Jahr 1884, als man auf einer internationalen Konferenz daran ging, die Erde in 360 Längen- und Breitengrade zu unterteilen, um endlich einheitliche Koordinaten für das Navigieren und allgemein gültige Zeitzonen zu schaffen, und dabei beschloss, das Royal Observatory, genauer gesagt den Mittelpunkt des dortigen Teleskops, als Ausgangspunkt für den sogenannten Nullmeridian zu bestimmen…
… Der Nullmeridian wird im Innenhof der Sternwarte durch einen Messingstreifen markiert. Auch außerhalb der Mauer wird der Längengrad zum Glück angezeigt. So kann man sich mit einem Bein in der westlichen, mit dem anderen in der östlichen Hemisphäre unserer schönen Erde fotografieren lassen, ohne 20 Pfund Eintritt zahlen zu müssen – vor ca. 45 Jahren war der Zugang zum Royal Observatory noch kostenfrei, daran kann ich mich genau erinnern…
… Vom Museumshügel aus hat man einen großartigen Blick auf den Millenium Dome, die Hochhäuser der Canary Wharf und das Stadtzentrum Londons…
… Im Hintergrund Canary Wharf, davor das Royal Naval College, der große Mittelbau ist das Queen’s House, ein ehemaliges Lustschloss der britischen Herrscher:innen. Lange Zeit als Seemannsschule genutzt ist es nun Teil des National Maritime Museum…
… Ganz schön dreist am Betteln war dieses graue Eichhörnchen, das ich auf meinem Rückweg beobachtete. Ums Haar wäre es der Familie, die auf einer Parkbank picknickte, an die Wäsche gegangen…
… Langsam spazierte ich zurück zur Schiffsanlegestelle. Inzwischen war es später Nachmittag geworden. Kaum hatte ich mich an der Pier eingefunden, rauschte auch schon die nächste Fähre Richtung Westminster Bridge heran. Und kaum hatte das Schiff abgelegt, begann es zu regnen – perfektes Timing…
… Als ich eine geraume Weile später wieder in der Gray’s Inn Road angekommen war, nieselte es recht unangenehm. Und mich plagte ein großer Hunger. Im nahen Pub stärkte ich mich mit einem Steak and Ale Pie samt Stampfkartoffeln und Erbsen. Diese wuchtige Speise ist mir allerdings nicht gut bekommen, mich plagten ein tonnenschweres Völlegefühl und schlimmes Sodbrennen, mitten in der Nacht musste ich sie mir ein zweites Mal durch den Kopf gehen lassen. Danach waren zum Glück meine Beschwerden ausgestanden, und ich schlief tief und fest bis zum Morgen…
……………..
… Habt einen guten und möglichst stressfreien Tag, ihr Lieben!…
… Südlich des Alten Nördlichen Friedhofs haben Herr und Frau Specht Nachwuchs bekommen. Und sind jetzt schier pausenlos am Füttern – das ewige Gequengele der beiden Jungvögel ist aber auch nur schwer zu ertragen… 😉
… Wenn man beim zweiten Foto genauer hinschaut, kann man schemenhaft in der Baumhöhle das Köpfchen und den weit aufgesperrten Schnabel des Spechtkükens erkennen…
… Auch Kohlmeisens sind stolze Eltern geworden, ohne Unterlass schwirren sie den Nistkasten an, aus dem ganz zartes Piepsen zu vernehmen ist…
… Guten Flug!…
… Genau, das ist eine Nuss! Und die schmeckt köstlich, wirst schon sehen!… 😉
… Der gefiederte Sänger einer besonders schönen Melodie wollte lieber unerkannt bleiben – aber ich denke, dass es sich bei dem Künstler um eine Mönchgrasmücke gehandelt hat…
… Hat dieses kleine, bepelzte Wesen nicht ein entzückendes Gesicht?…
… Ich wünsche euch eine gute und möglichst stressfreie neue Woche!…
… Das Gebäude der Horse Guards am östlichen Ende des St. James’s Park ist mit Ausnahme des nahen Banqueting House das einzige Überbleibsel des riesigen Palace of Whitehall, der von 1530 bis Ende des 17. Jahrhunderts die Hauptresidenz der britischen Monarchen gewesen war. Er umfasste 1.500 Räume und galt bis zu seiner Zerstörung durch einen verheerenden Brand als eines der größten Schlösser Europas. Horse Guards ist bei formellen Anlässen der Eingang zum St. James’s Palace, der mittlere Torbogen darf ausschließlich von Mitgliedern der Königlichen Familie durchfahren werden. Es dient bis heute der berittenen Garde als Quartier. Bis 1904 war in diesem Gebäude der Generalstab der britischen Armee untergebracht…
… Zwischen Horse Guards und dem St. James’s Palace befindet sich der weitläufige Platz der Horse Guards Parade. Früher wurden dort Ritterturniere ausgetragen, heute finden beeindruckende Militärparaden statt. Vielen ist dieser Platz durch die stets im Juni stattfindenden Geburtstagsparaden für die Queen Elisabeth II. mit Schaugefechten und Aufmärschen ein Begriff…
… Vor den Horse Guards versehen schmuck uniformierte berittene Wachen ihren Dienst. Sie werden alle zwei Stunden abgelöst. Dennoch – so meine Meinung – ist das doch andauernde Stehen für die Pferde nicht unbedingt artgerecht. Auch dass sich zahllose Touris natürlich eines Selfies wegen trotz mehrsprachiger neben den Wachhäuschen angebrachter Warnungen vor Bissen und Tritten häufig überfallartig an die Tiere anwanzen, finde ich grenzwertig. Während meines Aufenthalts in London warfen fünf Pferde während einer Übung auf der Horse Guards Parade durch irgend etwas erschreckt ihre Reiter ab und galoppierten blindlings kreuz und quer geraume Weile über die Whitehall und angrenzende Straßen, bevor sie eingefangen werden konnten. Mehrere Personen kamen dabei zu Schaden, eines der Rösser kollidierte mit einem Auto und verletzte sich schwer an der Brust…
… Ich schlenderte weiter die Whitehall entlang, und frönte dabei ein wenig meinem Faible für stattliche Gebäude, schmale Gassen und Londoner Pubs (mit den Pub-Fotos, die ich während meiner fünf Tage in London geschossen habe, könnte ich locker einen stattlichen Ordner füllen 😉 )…
… Der 1820 geschaffene Trafalgar Square ist so weitläufig, dass ich beim kompletten Ablichten desselben mit meinem Lieblings-Reise-Objektiv, dem 18-300er (von mir gerne wegen seiner Vielseitigkeit als eierlegende Wollmilchsau bezeichnet 😉 ) an meine Grenzen stieß, obwohl diese kleine „Tüte“ auch eine Weitwinkel-Funktion ihr eigen nennt…
… Bei Bauarbeiten in den fünfziger Jahren kamen erstaunliche Ablagerungen aus der letzten Warmzeit vor ca. 12.500 Jahren zutage, unter anderem die Überreste von Höhlenlöwen, Waldelefanten, Nashörnern und Flusspferden. Ein Zeichen dafür, dass das Gebiet, auf dem sich seit über 2.000 Jahren London befindet, auch vor Urzeiten schon eine recht fruchtbare Gegend gewesen sein musste…
… Der Platz wird eindeutig von der hohen Säule beherrscht, die dem berühmten britischen Admiral Horatio Nelson gewidmet ist, als Anerkennung für den Sieg der Engländer über die Franzosen und Spanier bei Kap Trafalgar nahe der andalusischen Provinz Cadiz im Jahr 1805. Sie ist mit 51 Metern genauso hoch wie Nelsons Flaggschiff „Victory“ vom Kiel bis zur Mastspitze maß. Diese Seeschlacht läutete die mehr als einhundert Jahre währende Vorherrschaft der Briten auf den Weltmeeren ein, und trug indirekt zu Napoleons Niederlage auf dem Festland bei. Nelson starb während der Seeschlacht und wurde in der Westminster Abbey beigesetzt…
… An den südlichen Ecken des Platzes befinden sich vier Sockel. Drei davon werden von den Standbildern berühmter englischer Kriegsherren gekrönt. Der vierte blieb bis 2022 Statuen und Werken wechselnder Bildhauer vorbehalten. Seitdem wird sie vom Antelope genannte Werk des malawischen Künstlers Samson Kambalu geziert. Es zeigt den schwarzafrikanischen Geistlichen, Missionar und Freiheitskämpfer John Chilembwe mit dem englischen Priester John Chorley und ist vielen konservativen Engländer:innen, die nicht gewillt sind, sich kritisch mit der jahrhundertelangen Geschichte der Kolonialisierungen Großbritanniens auseinander zu setzen, seitdem ein steter Dorn im Auge…
… Und das hier kennen manche Leser:innen ja bereits: Es ist die kleinste Polizeistation der Welt, die sich am Ostende des Trafalgar Squares befindet…
… Inzwischen war es fortgeschrittener Nachmittag, ich hatte mich ordentlich müde geguckt und gewandert, und hielt nach einer Gelegenheit Ausschau, möglichst ohne viel Umstände zurück nach Kings Cross zu gelangen. Das Glück war mir hold, unweit der winzigen Polizeistation war eine Haltestelle der Linie 91. Trotz Rush Hour war ich eine gute halbe Stunde später zurück im Hotel und nahm mein Zimmer in Beschlag…
… Demnächst erzähle ich euch weiter von meinem London-Aufenthalt… 😉
… Habt noch einen schönen Tag, ihr Lieben!…
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