… Etwa 11.000 Menschen fanden sich nach der Demonstration gleichen Namens am Samstag Nachmittag zu Füßen des Münchner Siegestores ein, um gegen Mietwucher und Häuserspekulationen, und für das Recht auf bezahlbares Wohnen zu protestieren. Während der vergangenen zehn Jahre hat sich die Anzahl Wohnungsloser und verzweifelt Wohnungssuchender in München dramatisch vervielfacht, das „Millionendorf“ ist, was die Höhe der Mieten anbelangt, mittlerweile die teuerste Großstadt Deutschlands. In und um den Münchner Stadtkern steht so viel Büroraum leer, dass man daraus locker ca. 13.000 Wohnungen á 60 qm erstellen könnte – wenn man denn wollte. Die Hintergründe des skandalösen Verscherbelns der GBW-Wohnungen an die Patrizia sind nach wie vor höchst nebulös. Das Thema Sozialer Wohnungsbau steht auch während des derzeitigen Wahlkampfs in Bayern in keinster Weise im Fokus der Parteien, egal welcher Coloeur und politischer Orientierung. Auch den Herrn Innenminister, zuständig für den bundesweiten Wohnungsbau, scheint diese Thematik höchst peripher zu tangieren…
… München gehört nicht den Spekulanten und Vermietern, die sich auf Kosten „kleiner“ Leute bereichern wollen! München gehört genau diesen kleinen Leuten! Denn auch Spekulanten und geldgeile Vermieter benötigen Menschen, die ihren Müll entsorgen, die von ihnen benötigten Waren und Dienstleistungen anbieten und liefern, die ihre Luxuskarrossen zusammenschrauben und chauffieren, die sie bedienen und versorgen, und die ihnen im Krankheitsfall und im Alter die Ä***e sauber wischen und sie betreuen!…
… Ich liebe die Demonstrationskultur, die sich mittlerweile hier entwickelt hat – durchaus laut und kraftvoll, doch absolut friedlich und zivilisiert, eine gelungene Mischung aus Fakten, die eigentlich jeden überzeugen müssten, und künstlerischen Beiträgen wie Kabarett-Einlagen und zündender, cooler Musik…