… Am 14. Juni 1158 wurde „Munichen“, ein durch Herzog Heinrich dem Löwen angelegter Markt, im Augsburger Schied – einer von Kaiser Friedrich I. abgefassten Urkunde – zum ersten Mal öffentlich erwähnt. Seit 1988 pflegt die bayerische Landeshauptstadt mit einem großen, bunten und abwechslungsreichen Veranstaltungsprogramm im Zentrum zwischen Odeons- und Marienplatz ihr Wiegenfest zu feiern. Es gibt ein Handwerkerdorf, in dem man sich über die diversen Sparten bayerischen Handwerks informieren kann, einen Künstlermarkt mit vielen schönen kleinen und interessanten Buden und Ständen, jede Menge Schmankerln, natürlich fließt das Bier in Strömen, und man kann sich an ungezählten musikalischen Darbietungen erfreuen…
… An sich wird, trotz einiger Abwechslungen, Jahr für Jahr stets das Gleiche zur Schau gestellt. Ich finde den Stadtgeburtstag dennoch schön und lasse mich gerne ein paar Stünderln durch das Gewirr der Schausteller und MusikerInnen treiben. Ich habe da so meine favorisierten Attraktionen, zu denen es mich stets förmlich magnetisch hinzuziehen pflegt…
… Die Moritaten-Sänger zum Beispiel. Auf Schautafeln wird das besungene Geschehen dargestellt, mal gar schröcklich und höchst traurig, mal Zwerchfell erschütternd lustig…
… Auch die höchst kunstvoll erstellten Hütchen fesseln mich immer wieder, auch wenn die Kreationen für mein graumeliertes, kurzgeschorenes, massiges Haupt sicher nicht geschaffen worden sind… 😉
… Mein absoluter Lieblingsstand ist der mit den Marionetten. Ich verbringe stets viel Zeit mit dem selbstvergessenen Studium der liebevoll handgeschnitzten, so phantasie- und charaktervoll kreierten, kleinen Gestalten…
… Am Marienplatz angekommen erwartete mich so etwas wie eine musikalische Sensation: Der Münchner Oberbürgermeister rockte in einem Open Air Konzert auf der großen Bühne zusammen mit der Paul Daly Band die Münchner Innenstadt – aber so was von! Hell, yeah!… #
… Gemächlich schlenderte ich zurück Richtung Odeonsplatz. Auf der Suche nach einem Geldautomaten, weil ich an einem Bücherstand unbedingt die Biographie von Sisi’s Schwester Sophie Charlotte, der Kurzverlobten von König Ludwig II., erstehen wollte, geriet ich dann in die Hypo Kunsthalle – aber davon erzähle ich ein andermal. Jedenfalls war danach der Bücherkauf aus dem Gedächtnis entschwunden…
… Noch ein paar Hingucker, die mir besonders aufgefallen sind:…
… Auch auf der Bühne am Odeonsplatz wurde wieder fleißig musiziert – eine bayerische Band namens Kopfeck wirbelte dort über die Bretter, die die Welt bedeuten. Sie gab in Mundart übersetzte Cover-Versionen von Rock-Klassikern, aber auch eigene Songs zum Besten. Ich glaube, mit diesen Jungs werde ich mich mal genauer beschäftigen…