… Was ist das doch für eine stattliche, vornehme, interessante Stadt!, dachte ich mir immer wieder, während wir uns langsam durch das Zentrum Leipzigs bewegten, meine Begleiterinnen wussten so viel Wissenswertes und Originelles zu erzählen, und ich staunte in sämtliche Richtungen und war ganz Ohr…
… In der Grimmaischen Straße nahe des Augustusplatz fesselte mich ein Bronzedenkmal mit fünf Gestalten – vier Männer und eine Frau -, die wie Karikaturen wirken. Geschaffen wurde diese Plastik von Bernd Göbel, der bis 2008 als Professor für Bildhauerei wirkte. Er schenkte dieses Denkmal der Stadt Leipzig im Jahr 1990, nicht ohne Hintergedanken, wie es heisst. Man munkelt, dass es eine spöttische Reminiszenz an jenes Gremium sein soll, das im Jahr 1968 den Abriss der alten gotischen Universitätskirche beschlossen hatte…
… Wobei ich trotz meines recht konservativen Geschmacks bezüglich Architektur den Neubau der Universitätskirche durchaus gelungen und ansprechend finde…
… Wir näherten uns einer der vielen schönen Passagen im Stadtzentrum – G. meinte, dass man locker einen ganzen Tag in Leipzigs Passagen verbringen könne. Am Eingang zu Auerbachs Keller würde es einen ganz besonderen Glücksbringer geben…
… Dort steht gegenüber einer Schar verzauberter Studenten Mephisto, der sich zusammen mit Dr. Faust anschickt, die Gaststätte zu betreten, welche laut einer amerikanischen Studie nach dem Münchner Hofbräuhaus die zweitbekannteste Lokalität Deutschlands ist…
… Goethe verbrachte während seines Studiums viel Zeit in Auerbachs Keller. Dort fielen ihm zwei Bilder auf, die um 1625 entstanden, und zwei Szenen aus der ursprünglichen Faustsage darstellen: Dr. Faustus nimmt auf dem ersten am Trinkgelage der Studenten teil, auf dem zweiten reitet er auf einem Weinfass zur Tür hinaus. Dies inspirierte ihn später zu der Szene Auerbachs Keller in seiner späteren Fassung des Faust…
… Wenn man den Schuh am rechten Fuß des Mephisto streichelt, dem soll der Legende nach das Glück hold sein. Natürlich zögerte ich nicht lange – Glück kann man immer brauchen… 😉
… Auf dem Leipziger Marktplatz nahe des Alten Rathauses…
… Eines der bekanntesten Gebäude der Stadt ist das Café Riquet. Man braucht nur nach dem „Elefantenhaus“ fragen, und wird sogleich dorthin geleitet…
… Zusammen mit G.s Freundin durfte ich auch einen ausgedehnten Blick auf Leipzig von oben werfen. Davon erzähle und zeige ich euch ein andermal…