… Am Nachmittag musste ich mich erneut in der Neurologischen Praxis einfinden, mein Doktor – eine faszinierende Persönlichkeit! – bat seinen Freund und Praxispartner, einen Prof. Dr. der Neurologie, hinzu. Wieder wurde ich mit langen Nadeln in Ober- und Unterschenkel und Stromstößen traktiert, wobei die Herren und ich recht locker miteinander plauderten und trotz der nervlichen Anspannung viel Spaß hatten. Danach zogen sich die Medizinmänner zur Beratung zurück…
… Es ist kein Gehirntumor oder Aneurisma, oder eine Infektion des Kleinhirns, wie zuletzt von mir befürchtet (ich sollte damit aufhören, medizinische Artikel im WWW zu lesen, die regen meine Phantasie immer ganz besonders stark an 😉 ). Allerdings ist der Befund, zu dem die Herren Dottores kamen, auch nicht eben prickelnd: Ich habe mit fast hundertprozentiger Sicherheit eine in Europa nur sehr selten vorkommende Muskelerkrankung (hab‘ ich doch gesagt, dass ich eine medizinische Rarität bin!), die wahrscheinlich nicht heilbar ist. Mein Neurologe bemüht sich für mich um einen schnellstmöglichen Termin in einem Münchner medizinischen Institut, das auf Muskelerkrankungen spezialisiert ist. Dort wird man sich dann meiner annehmen…
… Der Arbeitstag heute ist mein ganz persönlicher Garten Gethsemane gewesen, ein ständiges Auf und Ab zwischen Hoffen und Bangen. Vor lauter Nervosität habe ich seit dem Frühstück nichts mehr gegessen, und bin dafür mindestens ein halbes Dutzend Mal auf der Toilette gewesen. Ich hatte so sehr gehofft, dass die beiden Ärzte zu dem Schluss kommen würden, dass es sich doch nur um eingeklemmte Nerven handeln würde. Leider hat sich diese Hoffnung nicht erfüllt. Ich werde mich nun sehr darum bemühen, die gestellte Diagnose innerlich zu verarbeiten, anzunehmen, und zu lernen, damit zu leben…
… Noch kann ich meine Kamera in den Händen halten. Also geht es mir gut…