... COTTBUS – NACHKLAPP…
… Das kleine City Hotel Cottbus besticht durch seine ausgesprochen günstige Lage nahe des Stadtmuseums. Zur nächsten Straßenbahn-Haltestelle in der Bahnhofstraße sind es nur etwa hundert Meter, das Stadtzentrum ist fußläufig binnen kurzem zu erreichen. Die Zimmer sind groß und sauber, der Service freundlich, und das Frühstück lässt keine Wünsche offen. Es gibt allerdings einen Minuspunkt, der mir während meines Aufenthalts schwer zu schaffen machte: Der Einstieg in die Duschkabine ist ungewöhnlich hoch, ca. 40 cm. Das stellte mich als Schwerbehinderte jedes Mal vor eine große Herausforderung, die ich nur durch eine ausgefeilte Choreographie mit Zuhilfenahme der zwei Badetücher, um während meiner Verrenkungen nicht auf dem nassen Boden auszurutschen, bewältigen konnte…
… Wenn ich aus dem Fenster blickte – ich hatte ein sehr ruhiges Zimmer zum Hinterhof -, hatte ich diese schön gestaltete Fassade vor Augen. Und das tröstete mich dann stets über den Ärger und Frust im Badezimmer hinweg…





… Nach meinem Ausflug in den Spreewald am Donnerstag, 29. Juli, war ich eigentlich schon ziemlich mürbe, ich fuhr mit der Straßenbahn zum Altmarkt, um mich im „Brau & Bistro“ zu stärken. Doch die Neugierde zog mich noch ein Weilchen auf Cottbus‘ Straßen weiter. So gelangte ich zu jenem märchenhaft schönen Industriebau, den ich euch vor ein paar Tagen bereits kurz vorgestellt habe: Das alte Elektrizitätswerk…
… Es wurde nach einem Brand der Stadtmühlen am Mühlengraben 1882 in den Jahren 1901 bis 1903 errichtet, und galt einst als das modernste Kraftwerk weit und breit. Es wurde bis 1968 betrieben, danach zur Großraum-Disco umfunktioniert. Nach einer aufwändigen Sanierung 2013 dient es heute als Büro- und Wohnhaus. Die Turbinen hat man übrigens erhalten, sie könnten jederzeit wieder in Betrieb genommen werden…
… Zusammen mit der ebenfalls zu Beginn des 20. Jahrhunderts neugestalteten, traditionsreichen Wilhelmsmühle, einst die größte Walk- und Mahlmühle Brandenburgs, bildet das alte E-Werk ein herausragendes bauliches Ensemble…






… Schräg gegenüber befinden sich die Loh- und Weißgerberhäuser, die ältesten noch erhaltenen Gebäude von Cottbus. Sie entstanden zwischen den Jahren 1727 und 1860. – In dieser idyllischen Umgebung lässt sich’s bestimmt gut aushalten…


… Mein mittlerweile arg vernachlässigtes Bäuchlein meldete sich knurrend, und die strapazierten Beine verlangten dringend nach einer Sitzgelegenheit, so kehrte ich um und suchte auf dem nahen Altmarkt ein weiteres Mal die gastliche Stätte „Brau & Bistro“ auf. Dort lernte ich zwei einheimische Damen meines Alters kennen, es entspann sich eine angeregte und gute Unterhaltung, und weil das Cottbuser Zwickelbier ziemlich süffig ist, bin ich mit den Beiden versumpft wie seit ewigen Zeiten nicht mehr. 😉 Schön war’s, und es hat trotz leichtem Schädelbrumm am nächsten Morgen sehr gut getan…