… Auf diese Wanderung hatte ich mich seit Wochen gefreut, sie aber immer wieder verschieben müssen, mal spielte das Wetter nicht mit, oder ich hatte Termine einzuhalten. Einige Male hatte ich den Hausmeister zu Besuch, der sachkundig einige seit längerem schon notwendige Reparaturen durchführte…
… Am Dienstag durfte ich dann endlich bei herrlichstem und föhnigem Oktoberwetter mit gepacktem Rucksack losziehen, zunächst mit der Bahn nach Iffeldorf, südlich der Osterseen-Landschaft, dann auf Schusters Rappen weiter. Kilometerlang ging es durch stillen, dichten, kühlen Wald. Nach etwa einer Stunde gemütlichem Marschierens hatte ich mein Ziel erreicht…
… Ein Mäusebussard saß nur wenige Meter von mir entfernt auf einem Zaunpfahl und hatte mich fest im Blick. Erst als auf der Weide einige Pferde den Schatten einer Scheune verließen, glitt er mit gelassenen Flügelschlägen lautlos davon…
… Eine friedvolle Ruhe herrschte am See, außer mir waren nur wenige Spaziergänger und Radfahrer unterwegs. Kaum ein Windhauch bewegte die spiegelglatte Wasseroberfläche…
… Lange harrte ich am Seeufer aus, dann holte mich lautes Zwitschern und Pfeifen aus meiner verträumten Stimmung. Eine große Gruppe von Staren hatte den Maibaum des nahen Guts Aiderbichl gekapert, munter plappernd flatterten sie geschäftig hin und her, oder ließen sich die warme, tiefstehende Sonne auf das schillernde Federkleid scheinen…
… Schmunzelnd wandte ich mich zum Gehen, und saß dank zweier guter Menschen, die mich in ihrem kleinen roten Auto ein Stückchen des Wegs mitnahmen, nur wenig später im Regionalzug zurück nach München…
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