… Die letzten Februartage verbrachte ich angesichts der jüngsten Änderungen meiner Lebensverhältnisse wie in einer Art Lähmung. Immer wieder hielt ich in meinen alltägliche Beschäftigungen inne und fragte mich, ob ich nicht doch geträumt hatte oder Halluzinationen erlegen war… 😉
… Erst nach einer Weile hatte ich die Umstände verarbeitet, die zum neuen Wohlstand geführt hatten. Ein Kurzbesuch in der Heimat hat mir sehr dabei geholfen, auch wenn ich es in all der Flut an Gedanken und Gefühlen, die mich bewegten, versäumt hatte, mir vor der Zug- und Busfahrt via Salzburg einen Corona-Test zu besorgen, und ich ums Haar am Salzburger Hauptbahnhof in eine zweiwöchige Quarantäne gesteckt worden wäre…
… Nachdem alle Schulden beglichen und dringend notwendige Ausgaben und Anschaffungen getätigt waren, kam mir in den Sinn, dass es jetzt durchaus an der Zeit wäre, zu entspannen und mir ein paar Wünsche zu erfüllen. Der eine war eine qualitativ sehr hochwertige Gewichtsdecke, denn wie viele Asperger Autist:Innen leide auch ich an Schlafstörungen, und die wohltuende Wirkung von Therapiedecken wird durchweg gelobt. Der andere war die Anschaffung eines stärkeren Teleobjektivs, denn grad am Wochenende war mir in Raisting wieder einmal bewusst geworden, dass meine „eierlegende Wollmilchsau“ – das Sigma 18-300 – zwar äußerst vielseitig einsetzbar ist, aber beim Fotografieren weit entfernter bewegter Objekte schon seine Grenzen hat…
… Nach ausgiebigem Studium im Internet entschied ich mich für ein Sigma 100-400. Die durchweg positiven Kritiken etlicher Tierfotograf:Innen hatten mich beeindruckt und überzeugt, auch der Fakt, dass diese „Tüte“ mit ca. 1,3 Kilo eher zu den Leichtgewichten zählt – wenn man als körperlich Schwerbehinderte mit Rucksack auf Tour ist, zählt jedes Gramm…
… Bereits zwei Tage nach der Bestellung hielt ich meine Neuerwerbung in den Händen. Und natürlich musste ich das gute Teil sofort testen. Ich begab mich dazu auf die Münchner Hackerbrücke unweit des Hauptbahnhofs. Denn seit einer Weile verkehrt zwischen München und Zürich ein atemberaubend kühn und stromlinienförmig gestalteter Superzug, und ich hatte mir schon vor Wochen ganz fest vorgenommen, dieses Teil mal näher in Augenschein zu nehmen und abzulichten…
… Nach einer guten halben Stunde fuhr ich wieder nach Hause, und durfte zu meiner Freude am Bildschirm feststellen, dass die lobenden Kritiken des Teleobjektivs den Tatsachen entsprechen. Aber seht selbst… 😉
… Bahnsteig 29, München Hauptbahnhof, ca. 5 Min. vor der Abfahrt. Der Schweizer Superzug ist ungefähr 200 Meter entfernt…
… In München wird so eifrig gebaut, dass man manchmal direkt Angst haben muss, vor lauter Kränen und Gerüsten die Türme der Frauenkirche nicht mehr zu sehen…
… Pünktlich um 12:55 Uhr setzte sich das faszinierende „Geschoss“ auf Schienen langsam in Bewegung. Während es vorüberglitt fasste ich ganz fest den Vorsatz, einmal als Passagierin damit zu fahren, wenigstens bis Lindau, am liebsten aber bis Zürich, quer durch die Schweiz…
… Der Neuerwerb macht schon ordentlich was her. 😉 Die beiden Bilder habe ich mit der kleinen Nikon gemacht, ich bitte die vergleichsweise schlechte Qualität zu entschuldigen…