… hat mir mein Vermieter gestern “ins Nest” gelegt: Nachdem er zum Jahreswechsel die monatlichen Vorauszahlungen für Heizkosten und Wasserverbrauch um mehr als das Doppelte erhöht hat, bin ich von ihm darüber informiert worden, dass er zum 01. Mai die Monatsmiete um sage und schreibe 100 Euronen anheben wird. Rechtlich gesehen ist das leider hieb- und stichfest, der dem Schreiben beigefügte, umfangreiche Anhang samt aktuellem Mietspiegel macht das deutlich klar, und meine zusätzlichen Recherchen im WWW während einer höchst unruhigen Nacht haben auch lediglich erbracht, dass die Forderung wasserdicht ist…
… Das heisst, in Zukunft den Gürtel etwas enger schnallen, denn Mehrkosten von 100 Euronen pro Monat kann ich leider nicht so ohne Weiteres wegstecken. Schweren Herzens habe ich mich nun dazu entschlossen, die für Anfang Mai geplante, fünftägige Wien-Reise zu stornieren. Denn da müsste ich auf meine eisern gehüteten Reserven zurück greifen, und das möchte ich auf gar keinem Fall. Diese eher bescheidenen Rücklagen sind vor kurzem erst aufgrund einer dringend benötigten neuen Brille ohnehin schon geschmolzen…
…Das Ganze schmerzt mich, denn schließlich habe ich mich seit Dezember ungemein auf diese Frühlingsreise gefreut! Der bittere Trunk wird ein kleines bisschen dadurch versüßt, dass die Wiener Westbahn nun zwischen Wien und Salzburg bzw. München verkehrt, und durch die Fahrzeit von nur etwas mehr als vier Stunden pro Strecke und wirklich günstiger Sonderangebote Tagesausflüge in die bezaubernde Donau-Metropole durchaus im Bereich des Machbaren liegen. Was ich in jedem Fall in absehbarer Zeit einmal austesten werde…
… Jetzt heisst es, das Ungemach verdauen und so gut wie möglich damit zurecht kommen. Aufstehen, Staub abklopfen, Krönchen und Schleppe richten, und halbwegs elegant weiter schreiten. Und ab und zu mal daran denken, dass es weitaus schlimmer sein könnte. Ich habe immer noch ein dichtes Dach über dem Kopf, ein warmes Bett, unbeschränkten Zugriff auf warmes und kaltes Wasser, keinen Mangel an Nahrung, und darf in Frieden und Freiheit meiner Wege gehen. Und ab und zu werde ich mir auch in Zukunft den einen oder anderen kleinen Traum erfüllen können…