… Linkerhand der Kinderklinik Hochried führt der Weg in einem Wald- und Moorgebiet hinab zum Staffelsee. Leider war vieler unangenehmer Stechviecher wegen das Stehenbleiben und Fotografieren nicht ratsam, ich war deshalb sehr darauf bedacht, diesen Streckenabschnitt so rasch mich meine Füße trugen zu durchmessen. Ich kam relativ glimpflich davon, nur an beiden Ellenbogen haben mich die lästigen Blutsauger einige Male erwischt. Und der Blick auf den See entschädigte mich dann mehr als reichlich für diese Blessuren…
… Ein schon recht propperes Haubentaucherküken paddelte unablässig jammernd und bettelnd hinter einem Altvogel her, der das Flehen des Kleinen jedoch beharrlich ignorierte. „Fang da gfälligst dei Futter selber!“, schien er seinem Sprößling zu signalisieren…
… Das Passagierschiff „Seehausen“ tuckerte gemächlich einher. Es werden täglich einige Rundfahrten angeboten, natürlich unter Einhaltung der Corona-Regeln, und ohne Zwischenhalte in Uffing und Seehausen…
… Standup-Paddeln mit Steuerwuff… 😉
… Ich hatte die Bucht Achele erreicht. Nun stand mir noch ein letzter, teilweise etwas steiler Aufstieg zum Murnauer Bahnhof bevor. Da nutzte ich natürlich gerne zuvor eine entspannte Pause, um mich mit einer kleinen Bauernkatze ein wenig zu unterhalten, die auf samtenen Raubtierpfötchen durch das üppige Grün einer Wiese auf mich zugepirscht kam…
… Ein letzter Blick zurück, und dann dauerte es auch gar nicht mehr lange, bis der Regionalzug Richtung München eintrudelte und mich gen Heimat schaukelte…
… Ihr wisst ja, wenn ihr euch ein Bild genauer anschauen wollt, dann braucht ihr nur darauf zu klicken… 😉
… Ich wünsche euch ein schönes und geruhsames Wochenende!…
… Eigentlich wollte ich am Dienstag Nachmittag nur auf den Spuren der Murnauer Lindwurm-Legende wandeln, doch dann packte mich der sportliche Ehrgeiz, und ich beschloss, den gesamten Drachenstich-Rundweg mit ca. sechs Kilometern Länge in Angriff zu nehmen…
… So wandte ich mich am Bahnhof wie schon letzte Woche Richtung Münter-Haus, ließ dieses jedoch wortwörtlich links liegen, und befand mich schon bald erneut in der herrlichen Kottmüller Allee…
… Auf meinem Weg kam ich alsbald an einer kleinen Schar Hühner vorbei. Eines dieser Federviecher genoss grad voll sichtlichem Wohlbehagen ein kühlendes und reinigendes Sandbad…
… Immer wieder geht mir beim Anblick des weit sich erstreckenden Murnauer Mooses mit den hochragenden Bergen im Süden das Herz auf…
… Und dieser Spätsommerhimmel!…
… Kurz vor dem kleinen Ramsacher Kircherl bog der Weg zum Drachenstich rechts ab und führte an einem wilden, naturbelassenem Urwald entlang…
… Nach einer kleinen Weile hatte ich die flache und eher unauffällige Senke des Drachenstichs erreicht. Ein müdes, schmales Rinnsal rieselte lautlos die blanken Felsen hinab. Ich war etwas enttäuscht, diesen Ort hatte ich mir weitaus dramatischer vorgestellt, nachdem ich die Legende vom Murnauer Lindwurm gelesen hatte… 😉
… Der Lindwurm war ein sehr seltsamer Drache, er besaß nur zwei Vorderfüße. Er trieb sein Unwesen zur Zeit des großen Wittelsbacher Kaisers Ludwig I., der im ersten Drittel des 14. Jahrhunderts herrschte. Oft hielt sich das Untier auf der Wörth auf, der größten Insel im Staffelsee, versetzte die Bauern ringsum in Angst und Schrecken und forderte von ihnen ihr Vieh als Nahrung und obendrein die jungfräulichen Töchter. Der Kaiser versprach Ruhm, Ehre, Reichtum und die Hand der schönsten noch lebenden Jungfrau jenem, der dem Lindwurm den Garaus machen würde. Alsbald meldete sich ein einfacher, armer Schustergeselle. Natürlich wurde der Bursche von Ludwig I. nicht recht ernst genommen, der Kaiser dachte bei sich: „Na ja, ich lass‘ ihn mal ziehen. Wenn so ein armer Kerl ums Leben kommt, ist das weniger tragisch, als wenn es einen meiner tapferen Ritter erwischt.“…
… Der Schustergeselle war allerdings ein recht listiger Zeitgenosse. Er erbat sich von einem Bauern das Fell eines frisch geschlachteten Kalbs, füllte dieses mit ungelöschtem Kalk, stellte es dekorativ in Nähe der Drachenstich-Mulde auf, in welcher der Lindwurm grade ein Nickerchen hielt, versteckte sich in einem Gebüsch und begann laut zu blöken. Der Drache wurde wach, glitt näher, und verschlang das ausgestopfte Kalbsfell mit einem Bissen. Es dauerte nicht lange, bis es ganz furchtbar in seinem Gedärm zu wüten begann, die Leibschmerzen peinigten ihn ungemein. Da stürmte der Schustergesell herbei und erstach das wehrlose Getier… 😉
… In Bälde folgt die nächste Etappe meines Drachenstich-Rundwegs… 😉
… sollte man tunlichst jeden schönen Tag nutzen, um auf Wanderschaft zu gehen. So machte ich mich in letzter Zeit mehrmals auf die Strümpfe, um wieder einmal Neues zu erkunden, sowie meine Kräfte zu testen…
… Eine Tour führte mich quer durch Mittenwald in das Lainbachtal, und hoch zum Lautersee. Den schönen Ort am Fuße des Karwendels habe ich ja bereits mehrmals ausführlich gezeigt und beschrieben, unter anderem hier, deshalb lenkte ich vergangenen Dienstag mein Augenmerk auf andere Dinge…
… Scheinbar völlig verzückt gaben sich Schmetterlinge dem Liebestaumel hin…
… Ein Taubenschwänzchen beim genussvollen Nektar-Zapfen…
… Mama Ente wacht aufmerksam über den emsig im Teich des Kurparks herumwuselnden Nachwuchs. Unter den noch recht jungen Küken befindet sich eines, das ganz offenbar keine Stockente ist, was weder Mama Ente noch die Geschwisterchen zu stören scheint…
… Ich erfreute mich eine Weile an den kleinen, befiederten Gesellen, und wandte mich dann langsam Richtung Lainbachtal…
… habe ich mich am Samstag begeben. Das Wetter war zum Wandern ideal – keine Niederschläge, viel Sonne, und angenehme Wärme mit einem gelegentlichen, frischen Lüfterl ab und an. So packte ich den Rucksack und zuckelte per Regionalbahn in die Berge…
… Vom kleinen Bahnhof Klais – Bayerns höchst gelegener, 913 Meter über NN – unweit Mittenwalds machte ich mich auf den Weg gen Süden, zuerst auf der Zufahrtstraße nach Elmau, dann, kurz vor der Mautstation, bog ich rechts auf einen schönen, breiten Wanderweg ab. Es ging teilweise ganz ordentlich bergauf, ich schnaufte und keuchte wie eine alte Dampflok, und zwischendrin hatte ich etwas Knieflattern, bevor ich mein erstes Ziel erreicht hatte, hegte ich Zweifel, ob ich die gesamte geplante Tour auch würde bewältigen können. „Is‘ doch wurscht,“, dachte ich mir, „dann machst halt auf halber Strecke gemütlich Brotzeit, und fährst mit dem Wanderbus zurück.“…
… Der Weg führte großenteils durch wohltuend schattigen, aromatisch duftenden, dichten und stillen Bergwald, manchmal taten sich kleine Hochmoore auf. Und natürlich gab es links und rechts viel Schönes zu sehen…
… Liebestolle Schmetterlinge gaukelten verspielt über die oft handtellergroßen Margheritenblüten…
… Nach etwa gut einer dreiviertel Stunde Marsch wich der Wald zurück und gab den Blick auf die hochragenden Gebirgsstöcke ringsum und das noble Schlosshotel Kranzbach frei…
… Die bewegte und interessante Geschichte des Kranzbachs habe ich hier bereits erzählt. Bei meinem zweiten Besuch dort am Samstag hat es mir sehr gefallen, dass man rings um das Anwesen keine moderne Parklandschaft mit kurz geschorenem Rasen angelegt, sondern die wunderschönen natürlichen Bauernwiesen mit all ihrer Vielfalt an Blumen, Gräsern, Kräutern und Insekten belassen hat …
… Während einer ausgedehnten Pause lernte ich ein sehr sympathisches Paar aus Münster kennen. Wir unterhielten uns eine Weile sehr angeregt, als sich unsere Wege wieder trennten, fühlte ich mich kräftig genug für die zweite Hälfte meiner Wanderung…
… Wieder ging es nach einer kurzen Strecke auf der Straße rechts ab, in den Wald hinein, zu meiner Erleichterung aber jetzt ohne große Steigungen. Nach einer weiteren dreiviertel Stunde kam das Ziel in Sicht: das Fünf-Sterne-Luxus-Ressort Schloss Elmau, vielen von euch vielleicht des ziemlich umstrittenen G-7-Gipfeltreffens im Jahr 2015 ein Begriff… 😉
… Schloss Elmau wurde zwischen 1914 und 1916 vom Architekten Carl Sattler im Auftrag des zu Recht umstrittenen Schriftstellers, Philosophen und Theologen Johannes Müller im Stile der sogenannten Reformarchitektur geschaffen. 2005 zerstörte ein Brand das Anwesen, die Enkel des Architekten und des Bauherrn errichteten 2006 das Schloss neu. Seit 2007 gehört es als „Luxury Spa & Cultural Hideaway“ zu den Leading Hotels Of The World…
… Kaum hatte ich mein Ziel erreicht, da bog auch schon der gelbe Wanderbus Richtung Mittenwald um die Ecke und sammelte mich und eine kleine Schar Touristen ein. Diese Fahrt werde ich so schnell nicht vergessen, denn unser Chauffeur war ein gar herrlich humorvolles Unikum voll witziger Sprüche, der anstatt mit einer normalen Hupe mit lauten Tiergeräuschen wie Muhen, Wiehern, Blöken und Miauen hantierte und sehr schwungvoll sein großes Gefährt über die teilweise steilen und engen Straßen und Gässchen dirigierte. Ein schöner Abschluss meiner feinen, kleinen Zwei-Schlösser-Tour!…
… Ich setzte meine Wanderung auf dem schönen breiten Weg zwischen dem klaren, dunklen See und dem üppigen, grünen Wald fort. Kleine grünliche Eidechsen huschten über einen erdbraunen Abhang…
… Ein Rotkehlchen hüpfte eine Weile vor mir einher…
… Still ruhte der See…
… An seiner Ostseite befand sich vom 17. Jahrhundert bis 1962 eine Mühle, die durch den Schornbach angetrieben wurde. Dessen Wasser hat man nun in ein steinernes Bett gezwängt, um der Verlandung des Sees entgegen zu wirken…
… Ein Marterl am Wegesrand…
… Zurück am einstigen Augustiner Chorherren Stift fühlte ich mich noch recht frisch und unternehmungslustig. So beschloss ich, ein Stückchen weiter zu wandern, ins nur wenige Kilometer entfernte Dorf Anger…
… Die schmale Straße dorthin führt durch sanft sich wellende Hügel, immer wieder tun sich Ausblicke auf den nahen Gipfel des Zwiesels und den mächtigen Klotz des Untersbergs auf…
… König Ludwig I., der zusammen mit seiner Familie in den Sommermonaten gerne im nahen Salzburger Schlösschen Leopoldskron logierte, hatte dereinst Anger als das schönste Dorf Bayerns gepriesen. Der weite, langgezogene Dorfplatz mit der frühgotischen Kirche und der im Sonnenlicht golden schimmernden Statue der Muttergottes mit Kind – Patrona Bavariae – wirkt sehr friedvoll und anheimelnd…
… Während ich auf den Bus zurück zum Bahnhof wartete, ließ ich mich vom spielerischen Flattern bunter Schmetterlinge verzaubern…
… Ein Gartenrotschwänzchen beäugte mich, als ich im Schatten am Rande des Dorfbrunnens saß und mich von der Wanderung erholte…
… Alles in allem hatte ich etwa fünf Kilometer zurückgelegt. Zwar musste ich dann am Mittwoch wie üblich einen Zwangsruhetag einlegen, aber zu meiner großen Freude haben sich die lange gehegten Befürchtungen, ich hätte während der vergangenen Monaten erheblich an Kondition eingebüsst, auf dieser Wanderung zerstreut. Der Sommer scheint nun auch endlich hier im Süden angekommen zu sein, und auf meiner Ausflugsliste stehen bereits einige geplante Touren. Zunächst einmal wird es mich aber wieder einmal Richtung Landgestüt Schwaiganger ziehen, denn das coronabedingte Besuchsverbot wurde vergangene Woche aufgehoben, und ich bin schon sehr neugierig, wie es all „meinen“ Pferden ergehen mag… 😉
… eine ehemalige Augustiner Chorherren Abtei, liegt inmitten des sogenannten Rupertiwinkels in Südostbayern idyllisch auf einer kleinen, mittlerweile verlandeten Insel im Höglwörther See, einem „Überbleibsel“ des Saalachgletschers, der sich vor ungefähr zehntausend Jahren aus dem Alpenvorland zurückgezogen hat…
… Schon im frühen Mittelalter befand sich dort, wo nun die wuchtigen, burgähnlichen Klostermauern aufragen, eine Missionsstelle der Benediktiner. Zu Beginn des 12. Jahrhunderts wurden zum ersten Mal urkundlich die Augustiner Chorherren als Besitzer erwähnt. Die Baugeschichte erstreckt sich von der Romanik bis ins späte Rokoko. Die Abtei galt als die kleinste und ärmste im Fürstbistum Salzburg, dem sie bis 1810 unterstand, bis sie dann an das Königreich Bayern fiel. Zwar entging Höglwörth der Säkularisation, doch der damalige Probst veranlasste 1817 selbst die Aufhebung. Der Wald und die Ländereien rings um den See fielen an den Staat, bis heute werden sie von der Saline Bad Reichenhall genutzt. Das Kloster befindet sich seit 1821 im Privatbesitz der Brauereifamilie Wieninger…
… Nach einer Regenzeit von beinahe zwei Wochen konnte ich es kaum erwarten, endlich einmal wieder auf Tour zu gehen – auch wenn die üppigen Niederschläge ein Segen für die immer noch durch zwei heiße und trockene Sommer geschädigte Natur waren. Per Zug begab ich mich nach Teisendorf, einem Markt zwischen Salzburg und Traunstein gelegen, dann schaukelte mich eine flotte Chauffeuse im Bus 829 gen Maierhofen bei Höglwörth…
… Mein Weg zum Kloster führte zuerst durch eine üppige, leicht abschüssige Wiese, und dann einen wundervollen Hain stattlicher, teilweise sehr betagter Eichen entlang…
… Im Kloster Höglwörth. Die wuchtigen, teilweise trutzigen Gebäude machen einen gepflegten und sauberen Eindruck. Wofür das einstige Augustiner Chorherren Stift heutzuage genutzt wird, konnte ich leider nicht in Erfahrung bringen, aber nach einiger Recherche denke ich, dass es wohl hauptsächlich der Schauplatz künstlerischer Veranstaltungen zu sein scheint…
… In die kleine, schmucke Rokoko-Kirche darf man zwar hinein, aber bereits nach wenigen Metern schon wird einem der Weg durch ein kunstvolles, schmiedeeisernes Gitter versperrt. Das war nicht grade einfach, die Kamera so hindurch zu pfriemeln, dass ich ein halbwegs passables Foto vom Innenraum machen konnte…
… Gewidmet ist das Gotteshaus den beiden Aposteln Peter und Paul. Alle drei Jahre wird in der Karwoche im Altarraum das sogenannte Herrengrab errichtet, eines der schönsten Heiligen Gräber weit und breit. Dieses Jahr musste dies natürlich wegen Corona auf Ostern 2021 verschoben werden. Ich habe mir das in meinem Kalender bereits vorgemerkt…
… Nach der Besichtigung von Kloster und Kirche machte ich mich auf den Rundweg um den kleinen, stillen See. Dort hatte ich unverhofft eine ganz besondere Begegnung – davon erzähle ich euch bestimmt demnächst… 😉
… zog es mich wieder einmal. Ein Murnauer Fotograf, der im Ort eine kleine, aber feine Galerie betreibt, präsentiert zur Zeit noch bis Juni in einer Ausstellung unter freiem Himmel am Seeufer auf der Halbinsel Burg eine Auswahl seiner schönsten Werke. Die wollte ich mir ansehen…
… So spazierte ich am frühen Nachmittag wohlgemut vom Murnauer Bahnhof aus los, ganz langsam und mit vielen Pausen, um mich ja an der schier überbordenden Schönheit der Natur laben zu können…
… Natürlich musste auf der Wanderung wieder einmal an einem meiner Lieblingsausblicke auf den See vorbei. Das Licht war leider ein wenig suboptimal, feine, weiße Wolkenschleier waren in großer Höhe aufgezogen und trübten den warmen, goldenen Sonnenschein etwas ein…
… Üppig schäumte beiderseits des Wegs die mannigfaltige Blütenpracht…
… Die Freilichtgalerie des Murnauer Fotografen hat mich sehr beeindruckt. Die großflächigen Werke sind sehr geschickt entlang des Seeufers an der Spitze der Halbinsel Burg arrangiert. Manchmal waren für mich die besten Standpunkte zum Betrachten der Bilder etwas beschwerlich zu erreichen, doch die Mühen habe ich gerne auf mich genommen. Und das Gespräch mit dem Künstler Christian Kolb sehr genossen. Solch feine Dialoge, in denen beide Gesprächspartner gleichermaßen zu Wort kommen, man abwechselnd erzählt und aufmerksam zuhört, und nicht ständig der eine versucht, die Unterhaltung dominierend an sich zu reissen, sind heutzutage leider nicht mehr so selbstverständlich…
… Wer hier in Südbayern lebt bzw. nach Aufhebung der Corona-Beschränkungen vorhat, ins Blaue Land zu reisen, dem sei die Foto-Ausstellung der Murnauer Galerie Kistenblick wärmstens empfohlen…
… Es war so wundervoll ruhig und friedlich am See. Kein Laut außer dem sanften Plätschern der kleinen Wellen, dem sanften Rascheln des sich entfaltenden Laubs der stattlichen Bäume war zu hören. Ich labte mich ausgiebig an der so wohltuenden Stille. Das heisere Rufen eines balzenden Haubentaucherpärschens schallte weit über die Wasser…
… Als ich mich am späten Nachmittag dann doch von der friedvollen Stimmung lösen konnte, und den kurzen Weg Richtung Seehausen antrat, setzte ein Vogelkonzert ein, wie ich es in seiner Vielfalt und Schönheit seit ewigen Zeiten nicht mehr vernommen hatte. Es mutete wie ein eifriger Sängerwettstreit sämtlicher kleiner gefiederter Künstler an…
… Im kleinen Ried an der Westseite der Halbinsel Burg passierte ich die schmale hölzerne Brücke und gelangte an die Seehausener Seelände…
… Kleines Nickerchen 😉 …
… Seehausen, das ich hier schon einmal ausführlich geschildert habe, zählt zu meinen Lieblingsorten im Blauen Land. Ein Bummel durch diesen Ort ist für mich immer wieder ein Genuss, und stets entdecke ich dort neue kleine Schönheiten…
… Höchst machomäßig aufgeplustert hat sich dieser lautstark zeternde Spatz…
… „Mei, der führt se heit vielleicht wieder auf! A so a Dampfplauderer!“… 😉
… Ein schöner Hummelrücken kann auch entzücken… 😉
… Als die Kirchturmuhr dreiviertel Sechs schlug, staunte ich sehr. Wieder einmal hatte ich vor lauter Schauen, Staunen, Wundern, Bewundern die Zeit völlig vergessen gehabt. Langsam schlug ich den Rückweg zum Murnauer Bahnhof ein…
… Ich wünsche euch ein schönes Wochenende! Passt auf euch auf, und bleibt gesund!…
… bin ich am Karfreitag, nachdem ich mich Tage lang nach der Idylle und der friedvollen Ruhe des kleinen Frechensees, etwas südlich von Seeshaupt am Starnberger See gelegen, gesehnt hatte. So groß war meine Zeitlang, dass ich in der Nacht zum Freitag sogar von dieser kleinen Oase inmitten eines ausgedehnten Waldgebiets geträumt hatte…
… So rüstete ich mich mit Mundschutz und Handschuhen und fuhr etwa eine Dreiviertelstunde von München mit dem fast leeren Regionalzug bis nach Seeshaupt, stets sorgsam darauf bedacht, die nötige Distanz zu den wenigen Mitmenschen zu wahren, die meinen Weg kreuzten. Und dann stiefelte ich frohgemut los…
… Ich hätte keinen schöneren Tag wählen können, die Sonne strahlte von einem dank Corona so gut wie makellos blauem und klarem Himmel, außer einigen Radlern, Spaziergängern und Sonnenanbetern am Seeufer war ich allein auf weiter Flur. Es fehlte beinahe jeglicher Verkehrslärm von der einige hundert Meter entfernten Bundesstraße, eine tiefe Ruhe umgab mich, unterbrochen nur von einem vielstimmigen, seit langem nicht mehr so rein und klar gehörten Vogelkonzert…
… Eine Singdrossel war im großen Feld zwischen Ort und Waldrand auf Nahrungssuche…
… Am Frechensee…
… Ich umrundete das stille Gewässer, und pirschte mich dann durch das ausgedörrte alte Schilf und Ufergras zur Spitze einer kleinen Landzunge, dort hatte ich von ferne etliche Wasservögel ausgemacht…
… Auf meinem Weg dorthin machte mich ein recht seltsames Insekt stutzen, das sich an Weißdornblüten labte…
… Arbeitsteilung bei den Kanadagänsen – eine taucht, die andere hält Wache… 😉
… Elegante und aparte Haubentaucher kreuzten auf dem See…
… Hübsche Kolbenenten und Graugänse hatten es sich auf einer kleinen Schilfinsel bequem gemacht…
… Als ich zufrieden und glücklich den Rückweg antrat, vernahm ich von einem kleinen verschwiegen gelegenen Weiher nördlich des Frechensees durchdringendes Vogelgeschrei. Meine Neugierde war geweckt, bei der Lautstärke musste es sich um ein Riesenvieh handeln, einen Reiher vielleicht. Vorsichtig und möglichst leise pirschte ich mich durch das Unterholz an das Gewässer heran. Und war sehr erstaunt, als ich nebst einem Blässhuhnpärchen lediglich zwei winzig kleine Wasservögel entdeckte – es waren Zwergtaucher, was ich erst zuhause nach einigem Forschen herausgefunden hatte. Ist anscheinend auch in der Vogelwelt so, dass die Kleinsten die größte Klappe haben… 😉
… Untermalt wurde das laute, einem höhnischen Gelächter gleichende Rufen der Zwergtaucher vom rhythmischen und weithin schallenden Trommeln eines Buntspechts. Der tote Baum, den er bearbeitete, barg nicht nur viele feine Gaumenfreuden für ihn, sondern erwies sich auch als ein vorzüglicher Resonanzkörper…
… Ich habe diese kleine Tour zutiefst genossen, und sie ist mir auch sehr gut bekommen – auch wenn ich natürlich schon a bisserl ein schlechtes Gewissen habe, denn man sollte ja nach Möglichkeit die Stadt nicht verlassen…
… Habt ein friedvolles und trotz Corona schönes Osterfest, ihr Lieben – und bleibt gesund… <3
… Während langer, nebelverhangener Tage in der Stadt konnte ich mich zu keinerlei größeren Unternehmungen aufraffen, von einigen Spaziergängen im Viertel mal abgesehen. Ich verbrachte viel Zeit in der gemütlich warmen Bude, schmökernd, fernsehend und mich ins warme Bettchen kuschelnd – vielleicht habe ich ja so etwas wie einen Winterschlaf gehalten…
… Am Freitag aber war diese Ruhephase fürs Erste überwunden. Ich fuhr mit dem Regionalzug, den ich erst einmal suchen musste, weil er völlig überraschend nicht am gewohnten Gleis stand, sondern am weit, sehr, sehr weit entfernten südlichen Ende des Münchner Hauptbahnhofs, nach Klais bei Mittenwald. Von dort aus wanderte ich gemächlich und die klare, vorwinterliche Luft genießend ein lang gezogenes, kleines Bergtal entlang…
… Nach etwa einer Stunde Marsch hatte ich mein Ziel erreicht…
… Zu Beginn des 20. Jahrhunderts verliebte sich die englische Aristokratin The Honorable Mary Isabel Portman in die Berglandschaft des Werdenfelser Landes. So sehr, dass sie im Jahr 1913 die sogenannte Kranzbachwiese erwarb, recht still und einsam zwischen Garmisch-Partenkirchen und Mittenwald gelegen. Und dort ließ sie sich das naturgemauerte, mit seinen Treppengiebeln an englische Country Houses erinnernde „Englische Schloss“ erbauen. Gedacht war das Bauwerk als gastliches Refugium für die zahlreichen Künstlerfreunde der Adeligen. Doch der Erste Weltkrieg vertrieb The Honorable Mary Isabel Portman, man geht davon aus, dass sie das fertige Anwesen nie zu Gesicht bekommen hat…
… Unterschiedlichste KünstlerInnen, vor allem Landschaftsmaler, bewohnten in der Folgezeit Schloss Kranzbach, ein Film wurde dort gedreht, ab 1931 wurde es als Erholungs- und Freizeitstätte für junge Leute aus dem Ruhrgebiet genutzt…
… 1933 wurde das Gebäude von einem Brand stark in Mitleidenschaft gezogen, nach der Restaurierung diente es 1936 zunächst als Unterkunft für SportlerInnen, die an den Olympischen Winterspielen in Garmisch Partenkirchen teilnahmen, danach als Hort der sogenannten Kinderlandverschickung, und ab 1947 als Recreation Center für Offiziere der US Army…
… Ende 2003 verkaufte die Evangelische Kirche, in deren Besitz das Schloss seit den frühen Dreißigern gewesen war, dieses an den Tiroler Dr. Jakob Edinger. Er ließ das Areal um einige Gebäude erweitern, und die Inneneinrichtung im komfortablen, vornehmen, englischen Stil gestalten. 2007 eröffnete „Das Kranzbach“, ein sehr gehobenes Wellness-Hotel, weitab vom hektischen Alltagsgetriebe auf einer riesigen Wiese thronend, umgeben von dichten Wäldern und hoch aufragenden Berggipfeln…
… Die Torhäuser, in die kann man sich einmieten, wenn man völlig ungestört sein möchte…
… Föhnwolkenspiel am späten Nachmittag…
… Die das „Englische Schloss“ umrahmende Bergkulisse…
… Die Zugspitze, mit dem „Zuawizarra“ – Teleobjektiv 😉 – ein ordentliches Stück näher geholt…
… Gegen vier Uhr ging die Sonne hinter den Schroffen des Steinernen Hüttls unter…
… Gemächlich machte ich mich auf den Rückweg, während die untergegangene Sonne die hoch über den bereits schneebekränzten Gipfeln ziehenden Wolkenfelder erglühen ließ…
… Eine knappe Stunde später war ich zurück am kleinen Bahnhof Klais, sehr zufrieden mit mir. Denn diese Tour mit einer Gesamtlänge von sechs Kilometern hätte ich vor einer Weile noch gar nicht unternehmen können, da hätte ich befürchten müssen, nach spätestens fünf Kilometern schlapp zu machen…
… Heute werde ich mich ausruhen, auch wenn die Nachwirkungen solcher Wanderungen bei weitem nicht mehr so stark sind wie noch vor etwa einem halben Jahr. Mal sehen, vielleicht werde ich bereits morgen wieder auf Tour sein. Wohin? Lasst euch überraschen! 😉 …
… und die Erinnerung an ein schönes, großes Graffiti im kurzen Tunnel einer Unterführung bei Murnau im Blauen Land, das mir am Sonntag Abend am Ende meiner Nebelwanderung bereits aufgefallen war, lockten mich vor ein paar Tagen mit schier unwiderstehlicher Macht noch einmal Richtung Staffelsee…
… Nachdem ich die Webcam-Bilder der sanft verschneiten Landschaft nahe Murnau betrachtet hatte, gab es für mich kein Halten mehr, ich schnappte mir den Rucksack, packte mich warm ein, und fuhr per Bahn gen Süden…
… Und war, je näher ich dem Ziel kam, so freudig gefesselt vom Anblick der strahlend weiß angezuckerten Berge, dass ich meinem Vorsatz, nicht mehr aus einem fahrenden Zug oder Bus zu fotografieren, ganz schnell untreu wurde…
… Dabei gelang mir auch eine Aufnahme, die ich seit etwa zwei Jahren ungezählte Male vergeblich versucht hatte: Der Blick auf den Staffelsee mit der hoch aufragenden Gebirgskette dahinter – schwierig, weil grade an der Stelle der Zug meistens noch einmal Fahrt aufnimmt, und die Reihe der neben dem Gleis gepflanzten Bäume immer wieder ins Bild huscht. Diesmal hatte ich wohl zufällig genau die einzige größere Lücke erwischt… 😉
… Nach einem kurzen Marsch hatte ich mein Ziel erreicht, die Unterführung der Straße Richtung Seehausen…
… Ich liebe diese Kuh! Sie guckt so selig, vielleicht hat sie ja ein paar besonders gehaltvolle Kräutlein genascht… 😉
… Die Fischer- und Bootshäuser von Seehausen…
… Das Seehauser Fischerstechen. Es wurde Ende des 19. Jahrhunderts anlässlich einer Hochzeit zum ersten Mal aufgeführt, und findet seit 1985 als Auftakt eines großen Seefests am 15. August wieder alljährlich regelmäßig statt…
… Der rote Drache, Zier des Seehauser Dorfwappens. Bereits im frühen Mittelalter war der Heilige St. Michael, dessen Attribut dieses Fabelwesen ist, der Schutzpatron Seehausens, sowie der kleinen Kapelle St. Simpert auf der nahen und größten Staffelsee-Insel Wörth…
… Das schmucke Passagierschiff „Seehausen“, welches während der warmen Jahreszeiten schier unermüdlich seine Runden über den Staffelsee dreht…
… Der silberne Hecht ist nebst dem roten Drachen auch im Seehausener Wappen zu finden, und steht als Symbol für die einstige große Bedeutung des Fischfangs für das hübsche Dorf am Ostufer des Staffelsees…
… Ein Weilchen überlegte ich, ob ich langsam zurück zum Bahnhof schlendern und auf den nächsten Zug gen München warten, oder noch ein wenig weiter wandern sollte. Ich entschloss mich schnell für letzteres – es war so ein feiner, sonniger Spätherbsttag, auch wenn inzwischen in den niederen Lagen die Pracht des ersten Schnees weggeschmolzen war…
… Ein großes, hölzernes Wegkreuz, flankiert von zwei hoch aufragenden Pappeln, zog meine Aufmerksamkeit auf sich. Gemächlich lenkte ich meine Schritte dorthin, aufmerksam beobachtet von einem sehr hübschen, samtpfotigen Rotschopf…
… Nach etwa einer Viertelstunde hatte ich das Wegkreuz erreicht, und wurde mit einem der schönsten Ausblicke auf den Staffelsee, das Seehausener Ried und die Insel Wörth belohnt…
… Lange gab ich mich dem glücklichen Schauen und Staunen hin. „Aber nun gehen wir zurück.“, maulte der Innere Schweinehund. „Du kannst mich mal, jetzt gehen wir noch ein Stückerl weiter!“, antwortete ich energisch und setzte mich wieder in Gang… 😉
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