… Wie gestern bereits erwähnt, war mir das Glück dahingehend hold, dass das sogenannte Jakobe-Haus des kleinen Museumsdörfchens ausnahmsweise nicht nur samstags, sondern auch am Donnerstag zur Besichtigung geöffnet war. Die Einrichtung gibt überaus detailgetreu und anschaulich die Wohn- und Lebensverhältnisse einer doch recht gut situierten Bauernfamilie Mitte/Ende des 17. Jahrhunderts wieder…
… In der behaglichen Guten Stube (so ein wuchtiger, an kalten Tagen gemütlich bullernder Ofen mit Bankerl und kuscheliger Liege, guter Lektüre und mindestens einer behaglich schnurrenden, samtweicher Katze wäre genau meins). 😉 …
… Das Schlafgemach…
… Im Obergeschoss befindet sich ein großer Raum, der vorwiegend zum Weben und Spinnen sowie Flachs verarbeiten genutzt worden war…
… Zuerst dachte ich, dies wäre eine kunstvoll gefertigte Laterne, doch bei näherem Hinsehen stellte sich heraus, dass es sich um einen Vogelkäfig handelt…
… Im Treppenhaus befinden sich allerlei Gerätschaften, wie zum Beispiel eine Khüe-blaase, einem Alphorn nicht unähnlich, mit der man abends die Rindviecher von der Weide stallwärts lockte, sowie Buttertrommeln und -fässer…
… Im Stall – in der sogenannten guten alten Zeit hatte jede Kuh noch ihren eigenen Namen, sorgfältig in Sütterlin auf eine Tafel über ihrem Melkstand geschrieben…
… Nach der Besichtigung ließ ich mich auf der schlichten Bretterbank an der schattigen Seite des Jagdhauses nieder, um meine Brotzeit zu verzehren, nach den geistigen Genüssen verlangte nun der Magen auch nach seinem Recht. Dabei wurde ich gründlich von einem zierlichen Finken beobachtet – „Lasst’s jetzt endlich amoi a Bröserl fallen?“…
… Der Rückweg hinunter ins Tal erwies sich als noch kräftezehrender als der Aufstieg. Ich musste viele Pausen einlegen und mich auf Baumstümpfen oder Felsen beiderseits des Wegs niederlassen, um mich auszuruhen und das unheilvolle Zittern in meinen Beinen wenigstens ein bisserl zu bändigen. Bunte Schmetterlinge umspielten mich lebhaft und ließen mich die körperlichen Mühsalen vergessen…
… Endlich hatte ich die Talsohle wieder erreicht – sehr erschöpft, aber voller Freude über diesen wundervollen Tag in den Bergen…
… gehört zum Markt Oberstdorf, befindet sich auf ca. 1155 Metern Höhe, und ist somit eine der höchst gelegenen Ansiedlungen Deutschlands. Es liegt am Beginn des Dietersbachtals und zählte früher elf Gehöfte und eine Kapelle. Davon sind fünf Häuser aus dem 15. und 16. Jahrhundert, sowie die kleine Kapelle aus dem 17. Jahrhundert erhalten geblieben…
… Die Gründung des Dorfes geht vermutlich auf die mächtigen Herren von Rettenberg zurück, deren Sitz die Burg Rettenberg über dem Illertal gewesen war. Diese förderten wohl eine Ansiedlung von Walsern, einer alemannischen Volksgruppe im Alpenraum…
… Gerstruben war bis ins Jahr 1892 ganzjährig von Bergbauern bewohnt. Als ein Damm geplant war, um zur Energiegewinnung die Wasser des Dieterbachtals aufzustauen, wurde das Dorf verlassen, denn es wäre dem Stausee zum Opfer gefallen. Da sich damals jedoch in und um Oberstdorf zu wenige Nutzer elektrischen Stroms fanden, ließ man das Dammprojekt fallen…
… Wenige Jahre später erwarb der Freiherr, Kunstliebhaber und Industrielle Cornelius von Heyl zu Herrnsheim das Dieterbachtal als Jagdrevier. Ihm ist es zu verdanken, dass zumindest eine Handvoll der alten und wunderschönen Holzhäuser erhalten blieb. Seit 1953 ist Gerstruben Eigentum eines Oberstdorfer Vereins und wird als Museum gepflegt…
… Zu diesem kleinen Schmuckstück alter bayerischer Architektur und Heimatpflege kann man nur zu Fuß gelangen – mit dem Oberstdorfer Wanderbus Nr. 8 bis zur Haltestelle Golfplatz, links abbiegen, und einer schmalen Straße folgen. Nach den ersten fünfhundert Metern geht es stetig sehr steil bergan. Meine Lunge, mein Herz und die wenigen Beinmuskeln, die ich noch mein Eigen nenne, mussten am Donnerstag, als ich diese Tour vormittags in Angriff genommen hatte, enorm viel arbeiten. Aber schließlich hatte ich mein Ziel erreicht…
… Unterwegs gab es zum Glück immer wieder Gelegenheiten für Foto- und Verschnaufpausen:…
… Vor dem schweißtreibenden Anstieg:…
… Kein Bergweg ohne Marterl – Stelen oder bemalte Holztafeln, die an Verunglückte erinnern…
… Blick auf den Höllentobel, eine sehr enge, schroffe und finstere Schlucht, die der Dietersbach auf seinem Weg ins Tal ausgewaschen hat…
… Nach schier unmenschlicher, eineinhalb Stunden dauernder Schinderei hatte ich endlich mein Ziel erreicht:…
… Eines der Anwesen, das Jakobe-Haus, dessen originalgetreu eingerichteten Innenräume man eigentlich nur Samstags besichtigen kann, war zu meiner großen Freude ausnahmsweise am Donnerstag geöffnet. Die Bilder meines Rundgangs zeige ich euch demnächst…
… Fährt oder wandert man an der Westseite des Walchensees entlang, dann fällt einem bald schon ein kapellenartiges Gebäude am bewaldeten Ufer der lang gestreckten Halbinsel auf, das sogenannte Klösterl. Nach einer Dokumentation der Sendereihe „Unter unserem Himmel“ des Bayerischen Fernsehens, die sich mit den Menschen rund um den Walchensee befasste, und die im Spätwinter ausgestrahlt worden war, hatte ich es mir ganz fest vorgenommen, in den warmen Jahreszeiten dieses Anwesen einmal näher in Augenschein zu nehmen…
… Kurz entschlossen packte ich am Montag meinen Rucksack und zog los…
… Es war zwar mit ca. dreißig Grad Celsius im Schatten recht warm, doch der Wanderweg entlang der Westseite der Halbinsel Zwergern, eigentlich ist es eine schmale und asphaltierte Straße, verläuft großenteils im wohltuenden Schatten dichten Waldes. Und entlang des Sees wehte ständig eine erfrischende leichte Brise…
… Blick auf das gegenüber liegende Wikingerdorf Flake…
… Nach überraschend kurzem und angenehm leichtem Marsch hatte ich das Klösterl erreicht…
… Es war im Jahr 1688 durch den Einsiedlermönch Pater Onuphrius als Sitz für dessen kleine Eremitengemeinde, Hieronymiten genannt, gegründet worden, auf Veranlassung der bayerischen Kurfürstin Maria Antonia. Man erbaute ein zweigeschossiges Gebäude mit einer barocken Kapelle im Erdgeschoss und den darüber liegenden Wohnräumen der Mönche. Durch verstärkte Fürbitten der Gottesmänner sollte sich ihr Wunsch nach einem Kind erfüllen – nach vier Jahren schenkte die Tochter des österreichischen Kaisers Leopold I. einem Sohn das Leben…
… Dem Abt von Benediktbeuern war das Klösterl stets ein Dorn im Auge, es gab unablässig Streitereien wegen der Jagd- und Fischereirechte am Walchensee, zudem ging der Umsatz der Klosterwirtschaft rapide zurück, da die Hieronymiten auf Zwergern ihr eigenes Bier brauten. 1725 wurde die St. Anna geweihte Enklave aufgegeben und die Mönche nach München übersiedelt. 1803 kam im Zuge der Säkularisation das Klösterl in Besitz des bayerischen Staates, und diente bis 1960 den Walchenseer Pfarrern als Wohnhaus. Nachdem es in den folgenden Jahren dem Verfall preisgegeben und geplündert worden war, wurde es in den Achtzigern gründlich und sorgfältig renoviert, und wird nun vom Bistum Augsburg als Jugendbildungshaus genutzt. Leider kann man das bemerkenswerte Anwesen nur am Sonntag Vormittag besichtigen…
… Diese Möwe war so riesig, dass ich sie zuerst für einen Reiher hielt, als sie plötzlich über dem Katzenkopf genannten, dicht bewaldeten Hügelrücken auftauchte, der sich in der Mitte der Halbinsel befindet…
… Nun hätte ich ja eigentlich wieder den Rückweg antreten sollen, denn ich hatte mein Ziel ja erreicht. Aber wie das bei mir nun mal so ist – ich wollte unbedingt noch nachschauen, was sich hinter der nächsten Wegbiegung verbarg – und so stiefelte ich wohlgemut weiter…
… An der doppelzüngige Spitze von Zwergern befindet sich der Treffpunkt der Kitesurfer, die im rasanten Spiel mit dem frischen Wind über die weite Fläche des Walchensees glitten…
… Nur wenige Schritte entfernt befindet sich die Einöde Zwergern, mit einem stattlichen, alten Bauernhof, sowie der nahen hübschen kleinen Barockkirche St. Maragareth…
… Jetzt wieder zurück gehen wäre Dummfug, dachte ich bei mir. Denn mit Sicherheit wäre der Rückweg nun schon ein Gutteil weiter als die Distanz, die auf dem Rundweg noch vor mir liegt. So spazierte ich frohgemut voran, immer gemütlich durch sanft gewellte Bauernwiesen, auf welchen ich zu meiner großen Freude eine Vielzahl interessanter Blumen entdeckte. Und Zittergras – was habe ich das in meiner Kindheit geliebt, weil es so schön raschelte und bebte, wenn ein Lufthauch es erfasste…
… Nach kurzer Wanderung im heißen Schein der Sommersonne umfing mich wieder der dichte, kühle Mischwald…
… Nun wandte sich der Weg scharf nach rechts und es ging ordentlich bergan, ich musste einige Male ein Päuschen einlegen, um neue Kräfte zu sammeln. Und der Abstieg an der Westseite des Katzenkopfes war des lockeren Schotters wegen auch nicht ohne. Am Campingplatz vorbei, um das südwestliche Ende des Sees, dann hatte ich den Ausgangspunkt meiner Tour, den Gasthof Edeltraut, wieder erreicht. Mit ein klein wenig zittrigen Knien, aber ziemlich stolz auf mich, denn immerhin hatte ich wieder einmal an die sechs Kilometer Wegstrecke zurück gelegt…
… Nach einem Viertelstünderl Warten, das ich im angeregten Gespräch mit zwei Stuttgarter Touristinnen verbrachte, kam einer meiner Lieblingsbusse der DB-Linie 9608 und kutschierte mich zum Garmischer Bahnhof. Natürlich schwelgte ich während der Fahrt in den herrlichen Ausblicken auf die Umgegend – Blick auf das Kircherl von Wallgau/Krün mit dem Karwendel-Massiv dahinter…
… Meine nächste Tour ist bereits geplant, sie wird mich wohl wieder in die Mittenwalder Gegend führen. Aber erst, wenn der Höhepunkt der jetzigen Hitzewelle überschritten sein wird…
… Vor einigen Tagen erinnerte ich mich daran, dass ich mal als Kind zusammen mit meinem Bruder und den Eltern eine Wanderung auf der größten Insel im Chiemsee fernab der Touristenströme rund um das unvollendete Schloss des bayerischen „Märchenkönigs“ Ludwigs II. unternommen hatte. Gestern dachte ich mir kurz nach dem Aufstehen, dass ich doch diesen schönen Ausflug nach so langer Zeit endlich einmal wiederholen könnte. So packte ich den Rucksack und zog los…
… Vom Bahnhof Prien am Chiemsee fährt eine 132 Jahre alte Schmalspurbahn. Geschaffen wurde sie auf Geheiß des Prinzregenten Luitpold, da bereits kurz nach dessen Freigabe des Schlosses Herrenchiemsee für die Öffentlichkeit auf den Zufahrtstraßen zur Schiffsanlegestelle Prien/Stock ein gar fürchterliches Gedränge geherrscht hatte. Leider ist die gemächlich seewärts rumpelnde „Bockerlbahn“ nicht behindertengerecht, so dass ich große Mühe beim Ein- und Aussteigen hatte…
… Gar prachtvoll war es, über den Chiemsee, das Bayerische Meer, zu gleiten…
… Hoch über der Schiffsanlegestelle Herrenchiemsee thront das im Jahr 1130 gegründete Augustiner Chorherrenstift. Nachdem König Ludwig II. 1873 die Insel erworben hatte, ließ er sich im Kloster Privaträume einrichten. Im Speisesaal konzipierte 1948 der sogenannte Verfassungskonvent das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland…
… Nur wenige Gehminuten vom kleinen Hafen entfernt zweigt der Fußweg zum Schloss nach rechts ab. Ich marschierte allerdings geradeaus – und war binnen kurzem weitab von den quirlenden Touristenströmen, inmitten eines wunderschönen, dichten Mischwaldes…
… Blaumeise senior schien sich alle erdenkliche Mühe zu geben, seinen Filius davon zu überzeugen, dass er sich in Zukunft sein Futter alleine beschaffen müsse. Das Kleine erwies sich als höchst beratungsresistent und bettelte den Altvogel immer wieder an…
… Wohltuend waren an dem gestrigen heißen Frühsommertag die belebende Frische und der würzige Duft des Waldes. Ab und an taten sich von Grün umschlossenen Fenstern gleich wundervolle Ausblicke auf, so auch auf die Benediktinerinnenabtei der kleinen Fraueninsel…
… Nach ca. zwei Kilometern Wegstrecke hatte ich die östlichen Zufahrtsalleen zum Schloss erreicht…
… Die eher selten fotografierte, östliche „Rückseite“ von Schloss Herrenchiemsee…
… Doch mein Weg führte erneut in den Wald hinein, hin zur südlichen Spitze der Herreninsel, der Pauls Ruh’…
… Nun ging es nach Westen zu, durch einen anscheinend völlig naturbelassenen, dicht und wild wuchernden Urwald…
… Ottos Ruh, ein sehr idyllischer Aussichtspunkt im Südwesten der Herreninsel…
… Von da an führt der wirklich sehr gepflegte Wanderweg dann Richtung Norden, nach einem knappen Kilometer war ich an der Westseite, der „Vorderseite“, von Schloss Herrenchiemsee angelangt…
… Von dort aus führte mich eine schnurgerade und leicht ansteigende Allee zurück zum Augustiner Chorherrenstift und in Richtung Schiffsanlegestelle…
… Prachtvolle Pferde weideten beiderseits des Wegs…
… Ziemlich beste Freunde… 😉
… Unterm Dach der Klosterstallungen hüteten Schwalben ihren Nachwuchs, der neugierig aus den kunstvoll an die Mauer drapierten Nestern lugte…
… Das kleine romanische Kircherl St. Maria…
… Zusammen mit den Schlossangestellten ließ ich mich müde aber glücklich per Schiff zurück nach Prien bugsieren. Als wir abgelegt hatten, kam uns die „Ludwig Fessler“ entgegen, ein wunderschöner, 1926 erbauter Schaufelraddampfer, auf ihrer letzten Seerundfahrt des Tages…
… Ein letzter Blick auf das Schloss Herrenchiemsee…
… Den bayerischen König Ludwig II. würdigt man in Prien/Stock mit einem etwas ungewöhnlichen Denkmal, es gleicht einem metallenen Scherenschnitt…
… Auch wenn ich mit dieser Wanderung wieder einmal meine körperlichen Grenzen beinahe schon überschritten habe – die Strecke beträgt immerhin ca. sieben Kilometer – und ich deshalb heute aufgrund sehr großer Erschöpfung einen Ruhetag einlegen muss – die Strapaze hat sich sehr gelohnt. Und ich kann diese Tour sehr empfehlen…
… Davon zeige ich euch heute einige Impressionen. Weil’s draußen wettermäßig recht grausig ist… 😉
… Mein gemächlicher Spaziergang begann zunächst recht ungemütlich auf der Auer Dult. Dort hielt ich es nur wenige Minuten inmitten dieser unfassbaren Menschenmenge aus, nachdem man mir binnen kurzem mindestens ein Dutzend Mal in die Hacken getreten, mich angerempelt und mir ums Haar die Gehstöcke aus den Händen geschlagen hätte, trat ich die Flucht an…
… Die interessante Graffiti-Mauer eines nahen Gymnasiums stellte dann meine gute Laune schnell wieder her, und ich beschloss, den Auer Mühlbach entlang zu wandern…
… Der Brunnen Auia, im Jahr 1848 vom Münchner Bildhauer Ludwig von Schwanthaler gefertigt, ist eine Allegorie auf den Münchner Stadtteil Au…
… Die steinerne Stele in der Galerie rechts ist dort zu finden, wo der Mühlbach unter der Anhöhe des Gasteigs verschwindet. Ein türkischer Künstler wollte damit die Verbundenheit der Weltreligionen und aller Völker zum Ausdruck bringen…
… Es zog mich weiter, am Deutschen Museum vorbei, die Isarinseln entlang…
… Ich schaute der Bergsteiger-Statue im Garten des Alpinen Museums des Deutschen Alpenvereins ein wenig über die Schulter. Wohin dessen Reise wohl gehen mag?… 😉
… Wohlgemut stiefelte ich weiter, am anderen Isarufer grüßte das Maximilianeum, in der Widenmayerstraße genoss ich den stattlichen Charme etlicher Versicherungs-, Banken- und Konzerpaläste. Jenseits der Luitpoldbrücke grüßte goldglänzend der Friedensengel zu mir herüber. Ich hatte mich inzwischen angenehm müde gelaufen, und enterte am Bayerischen Völkerkundemuseum den nächsten Bus Richtung Zuhause…
… etwa drei Kilometer westlich von Klais, einem Ortsteil von Krün nahe des Karwendelmassivs gelegen, zog es mich am Mittwoch. Ich wollte mir mal wieder gründlich die Beine vertreten und Bergluft schnuppern…
… Es war ein bildschöner Tag, und meine Vorfreude wuchs angesichts der vielversprechenden Panoramen, die sich mir während der Zugfahrt boten…
… Die Zugspitze war von einem ganz leichten Dunstschleier umgeben, was ihr einen etwas geheimnisvollen Hauch verlieh…
… Je höher sich der Zug wand, umso klarer wurde mir, dass aus meinem Traum, am Geroldsee einen wunderschönen Frühlingsblumenteppich fotografieren zu dürfen, nichts werden würde. Zwar waren weite Flächen der südlichen und östlichen Hänge bereits aper, doch ansonsten lag immer noch ungefähr einen halben Meter hoher Schnee. Kurz spielte ich mit dem Gedanken, im Zug sitzen zu bleiben und statt der geplanten Wanderung nach über zwanzig Jahren mal wieder die wildromantische und interessante Bahnstrecke zwischen Mittenwald und Innsbruck zu befahren. Aber dann stieg ich doch in Klais aus…
… Zunächst ging es über zwei Kilometer der Bahnstrecke entlang…
… Nach dem Durchqueren einer Unterführung hatte ich das winzige Örtchen Gerold erreicht. Zu meiner Freude durfte ich am Welt-Spatzentag einen dieser liebenswerten, quirligen und pfiffigen Piepmätze fotografieren, der als Wachposten oben auf einer Hecke thronte, während sich seine vielköpfige Clique laut tschilpend im Gebüsch amüsierte…
… Ich fragte ein junges Pärchen nach dem Geroldsee. Sie gaben mir freundlich Auskunft, wiesen aber darauf hin, dass der Weg zwar kurz, aber aufgrund des vielen Schnees ziemlich beschwerlich sei. Wird schon nicht so schlimm sein, dachte ich mir, und stiefelte beherzt los…
… Der Weg entpuppte sich als eine Bulldog-Fahrspur, der Schnee war aufgrund der Sonneneinstrahlung recht sulzig und machte das Gehen doch ein bisschen schwer. Nach einer knappen halben Stunde hatte ich den See erreicht…
… Jaaaaaa, auf den viel beschwärmten Frühlingsblumenteppich werden wir alle wohl noch ein ziemliches Weilchen warten müssen. Tief gefroren und verschneit präsentierte sich das kleine Seelein. Aber das Panorama war hinreissend schön…
… Aus der Bulldog-Fahrspur war eine recht feste, ebenmäßige, etwa zwei Meter breite Schneepiste geworden, mit einer griffigen Oberfläche, auf der sich gut gehen ließ, ich vermutete, dass es sich dabei um eine sorgsam gespurte Loipe handelte, obwohl keine Skispuren zu erkennen waren. Von rechts konnte ich leise den Verkehr auf der Bundesstraße 2 Richtung Garmisch hören, und das Trompeten der Züge, wenn sie einen unbeschrankten Bahnübergang einige hundert Meter vor Gerold erreichten. Ich schloss daraus, dass Klais nicht allzu weit entfernt liegen dürfte, und ich wohl dorthin gelangen würde, wenn ich der Piste folgte. Die Sonne schien so schön, umkehren wollte ich eigentlich überhaupt nicht, also setzte ich mich wieder in Bewegung, dem Unbekannten entgegen…
… Zunächst ging es sanft aber stetig bergan, in den dichten Bergwald hinein, danach recht steil bergab. Zwischen den Baumwipfeln hindurch konnte ich die eisig gefrorene Fläche eines weiteren, größeren Sees entdecken. Neugierig marschierte ich weiter…
… So manch ein Stadel hat den überaus starken und lang anhaltenden Wintereinbruch Anfang bis Mitte Januar nicht unbeschadet überstanden…
… Als ich mich dem Barmsee näherte – so heisst dieses Gewässer – kam ich von der Piste ab – ich dachte blöderweise, wenn ich geradeaus gehen würde, anstatt der Wegbiegung zu folgen, würde ich schneller an das Seeufer gelangen -, brach mit dem linken Bein bis zum Knie in den harschigen, tiefen Schnee ein und stürzte. Da die wenigen restlichen Muskeln in meinen Beinen von der Wanderung wohl schon geschwächt waren, gelang es mir nicht mehr, mich aufzurichten, sämtliche Versuche schlugen fehl. Da lag ich nun, am späten Nachmittag, die Sonne stand bereits recht tief. Weit und breit war niemand zu sehen. Ich zog mein Billigst-Kindergarten-Handy aus der Anoraktasche. Natürlich hatte ich kein Netz. Somit auch keinerlei Gelegenheit, im absoluten Notfall die Bergwacht zu rufen…
… Ein paar Minuten lang gab ich mich der Verzweiflung hin. Doch dann gewann mein praktischer und gesunder Menschenverstand die Oberhand. Etwa dreißig Meter entfernt war ein Heustadel. Wenn ich es schaffen würde, dorthin zu robben, dann könnte ich mich vielleicht an den massiven Holzbalken in eine aufrechte Stellung ziehen. In jedem Fall war das der bessere Ort als das recht ungemütliche Schneefeld. Auf allen Vieren kroch ich Richtung Hütte – ich möchte nicht wissen, wie das ausgesehen hat! Rings um den Stadel war ein schmaler Streif aper, und der Schnee bildete eine etwa einen halben Meter hohe, ziemlich feste Kante, auf die ich mich setzen konnte. Meine Hose war ziemlich nass geworden, desgleichen meine Handschuhe und das Innere meiner Stiefeletten…
… Mein Plan ging auf, ich umklammerte einen der wuchtigen Holzbalken und zog mich auf die Beine. Doch die zitterten vor all der Anstrengung wie Espenlaub, und meine Knie gaben immer wieder nach. Ich musste mich für eine Weile erneut auf die Schneekante setzen – jetzt hatte ich auch ein schön durchgefrorenes und feuchtes Hinterteil! – um neue Kraft zu sammeln…
… Von der Hütte aus führte ein schmaler, ausgetretener Pfad zurück zur Piste. Langsam und ermattet schritt ich weiter. Kurze Zeit später geriet ich an einen Wegweiser: Eine Dreiviertelstunde noch bis Klais – für Wanderer mit gesunden Gliedmaßen. Für mich hieß das, dass ich noch mindestens das Doppelte der Zeit unterwegs sein würde. Zum Örtchen Barmsee würde ich nur die Hälfte der Zeit benötigen, und laut der aufgemalten Piktogramme würde es dort eine Bushaltestelle geben. Also dorthin…
… Nach einer guten, ebenen Strecke auf einem sehr feinen und schneefreien Weg ging es in steilen Kehren einen Bergrücken hoch. Jeder Schritt wurde zur Herausforderung und kostete viel Kraft. Alle paar Meter musste ich eine kurze Pause einlagen. Oftmals spielte ich mit dem Gedanken, mich zurück zum Stadel zu schleppen, in das Heu einzugraben und zu versuchen, dort die Nacht irgendwie zu überstehen…
… Endlich hatte ich den kleinen Sprengel Barmsee erreicht. Einsam und verwaist war die Bushaltestelle – denn die wird nur während der Winter- und Sommersaison vom Ski- und Wanderbus angefahren…
… Vielleicht gab es ja in näherem Umkreis eine Pension oder Gastwirtschaft, wo ich mich für eine Nacht einmieten könnte. Das würde zwar ein tiefes Loch in meine magere Börse reissen, wäre aber am sinnvollsten. Doch der Ort war wie ausgestorben. Die vielen mit Rollos und Läden verschlossenen Fenster deuteten darauf hin, dass es sich bei den meisten Anwesen wohl um Ferien- bzw. Zweitwohnungen handelte. Und der Gasthof hatte zu…
… Es war kurz nach achtzehn Uhr. Laut Wegweiser hatte ich noch 1,8 Kilometer bis Klais zu laufen. Wieder überkam mich Verzweiflung. Wie sollte ich das nur schaffen, ich war ja ohnehin schon längst am Ende meiner Kräfte! Aber ich biss die Zähne zusammen und setzte mich in Bewegung, ganz, ganz langsam und bei jedem Schritt darauf bedacht, zuerst die Ferse aufzusetzen, und den Fuß abzurollen, um ja nicht zu stolpern. Ich wusste ganz genau, wenn ich noch einmal stürzen würde, dann würde ich das keinesfalls unbeschadet überstehen…
… Trotz all der Strapazen hatte ich dennoch meinen Blick für die Schönheiten ringsum nicht verloren…
… Der Weg führte recht nahe an der Bundesstraße 2 entlang. Manchmal blieb ich stehen, um mit nach gutem altem Brauch ausgestrecktem Daumen zu trampen. Aber niemand hielt an, oder verlangsamte das Tempo, um nach mir zu sehen…
… Gegen neunzehn Uhr hatte ich Klais erreicht. Ich konnte mein Glück kaum fassen. Der Wartesaal des kleinen Bahnhofs war offen, ich schleppte mich mich völlig entkräftet zur Sitzbank, unter der sich – ach, was für eine Wohltat! – eine Heizung befand. Es galt, eine halbe Stunde bis zum nächsten Zug nach München zu warten – aber das machte mir nichts aus. Ich hatte es überstanden, ich war heil angekommen…
… Das Fahren mit der BOB gleicht jedesmal einem Lotteriespiel… Mittwoch nachmittag wollte ich an den Tegernsee, ein bisserl spazieren gehen, und fand mich pünktlich am Münchner Hbf ein. Das erste, was mir auffiel, war, dass der BOB-Zug nach Füssen, der vom Nebengleis hätte fahren sollen, ersatzlos ausfiel. Na, das geht ja schon gut los, dachte ich mir im Stillen. Natürlich traf das Bähnlein Richtung Süden etliche Minuten später als im Fahrplan angegeben am Bahnsteig 33 ein – aber das ist eigentlich nicht der Rede wert, weil bei der BOB an sich gang und gäbe. Und dann waren da nur zwei statt der üblichen drei Zuggarnituren, die eine fuhr nach Lenggries, die andere nach Bayerisch Zell. Erst in Holzkirchen befleißigte man sich, die Fahrgäste zu informieren, dass jene, die den Tegernsee zum Ziel hatten, zunächst in den Waggon Richtung Lenggries, und dann an der Haltestelle Schaftlach in den Schienenersatzverkehr umsteigen müssten. Da ich keine Lust dazu hatte, blieb ich sitzen. Fahr‘ ich halt an den Schliersee, dort ist’s auch schön. Doch die Weiterfahrt verzögerte sich. Nach einer geraumen Weile hieß es, dass der für uns zuständige Lokführer erst noch mit dem Gegenzug anreisen müsse – und der habe Verspätung. Nach einer gefühlten Ewigkeit ging es endlich weiter.
Ich wanderte zwei Stunden lang stillvergnügt am Schliersee entlang, und war, weil mich das Marschieren über teilweise recht tückisch glatte Wege sehr angestrengt hatte, am winzig kleinen Bahnhof Neuhaus/Froschhausen überglücklich, als ich erfuhr, dass nur wenige Minuten später ein Züglein Richtung München vorbei kommen solle. Außer mir befanden sich noch etliche SkifahrerInnen am Bahnsteig.
Aus heiterem Himmel wurden wir mittels Leuchtschrift auf der Anzeigetafel darüber informiert, dass der Zug um 17:43 Uhr ausfallen würde. Es gab keinerlei Informationen darüber, ob und wann es einen Schienenersatzverkehr geben, und wann die nächste Zugverbindung sein würde! Nichts! Nada! Man ließ uns Fahrgäste einfach so in der Pampa stehen!
Zum Glück schaute ich eine halbe Stunde später rein zufällig Richtung Bahnhofsvorplatz, und sah, wie sich ein roter DB-Bus mit der Aufschrift „SEV nach Schliersee“ näherte. Informationen und Durchsagen bzw. Leuchtschriftanzeigen hatte es immer noch nicht gegeben! Um ca. zehn Minuten vor neunzehn Uhr war ich endlich am Schlierseer Bahnhof – und da stand auch glatt ein BOB-Zug, der in Kürze abfahren sollte! Kaum saß ich im Warmen und freute mich darüber, dass es jetzt endlich Richtung München gehen würde, kam die Durchsage des Schaffners, dass sich wegen eines Gegenzuges die Abfahrt um ungefähr zwanzig Minuten verzögern würde. Höhnisches Gelächter schallte durch den Waggon – nicht verwunderlich.
Endlich setzten wir uns in Bewegung. Aber nur kurz. Einige Kilometer später hielten wir unvermittelt auf freier Strecke. Wegen eines technisch nicht gesicherten Bahnübergangs, hieß es. Mit einer Taschenlampe bewehrt stieg der Zugführer aus, und machte sich draußen eine Weile zu schaffen. Als der BOB-Zug dann endlich an der Donnersberger Brücke eingetroffen war, hatte er über eine halbe Stunde Verspätung. So kann’s gehen, wenn man in der Bananenrepublik Deutschland nur mal kurz mit dem Zug in die Berge fahren und ein klein wenig wandern will…
Die Foto-Ausbeute war am Mittwoch nicht üppig – nun ja, das kommt schon mal vor. Bei den Wildenten kocht übrigens das Blut schon ganz ordentlich, zwei Erpel lieferten sich an einem stillen Zufluss zum See einen erbitterten Kampf. Die Schlierseer Gegend werde ich mit Sicherheit noch ein weiteres Mal aufsuchen, inzwischen habe ich heraus gefunden, dass sich nur eine kurze Wegstrecke vom kleinen Bahnhof Neuhaus/Fischhausen entfernt das Freilichtmuseum Markus Wasmeiers befindet.
… Während der vergangenen Woche trübte oftmals zäher Nebel die große Stadt und auch das südlich gelegene Blaue Land. Obwohl ich solchen Tagen durchaus etwas abgewinnen kann – ich habe keinerlei Problem damit, mich mit einigen guten Büchern, einem vollen Kühlschrank und genügend Vorräten im Küchenregal eine Weile lang einzuigeln – verspürte ich dennoch oft die Sehnsucht nach frischer Luft und Bewegung unter freiem Himmel…
… Als sich nach einigen Tagen das Auflösen der großen, schweren Nebelbänke ankündigte, machte ich mich im WWW nach einer geeigneten Tour kundig, um mir endlich mal wieder ordentlich die Beine vertreten zu können. Nach geflissentlichem Nachdenken entschied ich mich für die Strecke zwischen dem kleinen Flecken Klais und Mittenwald. Das müsste zu bewältigen sein, dachte ich mir. Ausflüge muss ich ja seit langem schon so planen, dass das an guten Tagen zu Fuß machbare Pensum von ca. sechs Kilometern nicht überschritten wird, und ich am Ende der Strecke Zugang zu öffentlichem Nahverkehr habe…
… Wohlgemut und beschwingt schritt ich also am Samstag Nachmittag aus, nachdem ich den Regionalzug am Bahnhof von Klais – dem höchstgelegenen in Bayern – verlassen hatte. Die ersten paar hundert Meter der Tour legte ich auf einer uralten Römerstraße zurück, deren Ursprung sogar noch weiter in der Vergangenheit liegt, denn auch die Kelten haben vor etwa dreitausend Jahren bereits lebhaften Handel mit den Regionen jenseits des Brenners betrieben…
… Das teilweise recht rutschige Gestein und die tiefen, tückischen Fahrtrillen der Via Raetia kosteten viel Kraft, erleichtert legte ich eine kleine Atempause ein, als nach dem Überschreiten einer kleinen Anhöhe im dichten Wald die uralte Straße in einen Sandweg mündete. Gemächlich schritt ich weiter, querte nach einer Weile die Bundesstraße nach Mittenwald sowie die eingleisige Bahnstrecke, und wandte mich den für diese Gegend so charakteristischen Buckelwiesen zu. Leider war der Wanderweg 408 Richtung Mittenwald laut Hinweisschild gesperrt, und die Umleitung machte eine sehr, sehr weite und lange Kehre durch die gewellte Landschaft. Zum Glück erfuhr ich in einem Gespräch mit einer Einheimischen, dass man über einen Feldweg die Tour abkürzen könne. So stiefelte ich ihrem Rat folgend weiter, misstrauisch vom Hofhund eines nahen Bauerngütls beobachtet…
… Es ging stetig bergan, aus der sandigen Fahrspur wurde mit der Zeit ein bisweilen recht holpriger Pfad, der durch die Buckelwiesen schnitt, vorbei an vielen, teilweise recht baufälligen Heuschobern und Stadeln. Ich geriet zweimal ins Stolpern, konnte aber zum Glück dank der Wanderstöcke einen drohenden Sturz vermeiden. Schafe und Pferde grasten friedlich, die Sonne schickte sich an, hinter hochaufragenden Berggipfeln zur Ruhe zu gehen, und über den Zacken, Graten und Schroffen des himmelhohen Karwendelmassivs vor mir stieg der Vollmond auf…
… Als ich den kleinen, sehr idyllisch gelegenen Schmalensee erreicht hatte, der etwa eineinhalb Kilometer vom Mittenwalder Bahnhof entfernt liegt, war mir klar, dass meine Tour dort ein Ende haben würde. Der Sonnenuntergang ließ die Berge ringsum rotgolden erglühen, der Einbruch der Dunkelheit würde nicht mehr lange auf sich warten lassen, und im Finstern wollte ich nicht weiter marschieren. So folgte ich erleichtert dem Wegweiser zu einer nahe gelegenen Bushaltestelle und vertrieb mir die recht kurze Wartezeit damit, fasziniert einen riesigen Graureiher zu beobachten, der über dem See seine Kreise zog. Ein knappes halbes Stünderl später saß ich warm und geborgen im Regionalbus, und nahm mir fest vor, in Bälde noch einmal diese schöne Gegend zu durchwandern…
… dass eine lang geplante Tour in der Realität überhaupt nicht meinen Erwartungen entspricht. Widerfahren ist mir das vor einigen Tagen. Schon seit einer Weile wollte ich von Aidling am Riegsee über die Aidlinger Höhe ungefähr vier Kilometer weit nach Habach wandern, einem kleinen Dorf ziemlich genau in der Mitte zwischen Murnau und Penzberg…
… Wohlgemut marschierte ich los. Die Strecke zur Aidlinger Höhe gestaltete sich wegen der Ausblicke auf die Berge, die der klaren Herbstluft wegen zum Greifen nahe schienen, recht ansprechend. Der Marsch durch den anschließenden, ausgedehnten Wald war allerdings ziemlich eintönig. Außer einem schwarzen Eichhörnchen, das mich lautstark beschimpfte, und einem Grünfink, der immer dann blitzschnell in einem Gebüsch zu verschwinden pflegte, sobald ich auf den Auslöser meiner Kamera drückte, erblickte ich weit und breit keine Tiere. Dann verlief ich mich auch noch mangels Wegweiser an einer Abzweigung, und geriet auf eine Route, die nicht nur mit grobem, scharfkantigem und höchst instabilem Bauschutt versehen worden war, sondern mich noch dazu in die Irre führte – nach fast einer halben Stunde Marsch stand ich plötzlich vor einem hohen Stacheldrahtzaun. Ich verschaffte mir mit ein paar deftigen lauten Flüchen Luft, und entdeckte, dass der richtige Weg nur etwa hundert Meter Fußmarsch durch das Unterholz des Waldes und ein munter sprudelndes Bächlein entfernt war. Ich kam mir vor wie Indiana Joan, als ich mich durch das teilweise recht dicht wuchernde Gestrüpp kämpfte, und vorsichtig auf einigen großen, runden Steinen balancierend das Bachbett querte…
… Habach ist ein hübsches kleines Dorf, das ich mir irgendwann bestimmt genauer ansehen werde. Während ich Richtung Bushaltestelle nahe der Kirche spazierte, fielen mir zwei schöne, alte Wirtschaften auf, vor einer fanden Dreharbeiten statt…
… Ein Trupp schillernder Stare hatte an dem hoch aufragenden Maibaum sichtlich großen Gefallen gefunden. Vor allem der bunt bemalte Gockel an der Spitze hatte es ihnen angetan, sie versammelten sich auf und bei ihm, laut zwitschernd, gurrend und sirrend, es wirkte, als würden sie sich angeregt mit ihrem blechernen Spezl unterhalten… 😉
… wollte ich mir am Samstag Nachmittag am nordöstlichen Ufer des oberbayerischen Staffelsees ein kleines, romantisches Schlösschen – Rieden – ansehen. Uneigentlich verpasste ich dann allerdings im Dorf Uffing die richtige Straßenabzweigung, weil ich altes Gscheidhaferl wieder einmal alles besser wissen wollte, obwohl ich kaum eine Ahnung von den örtlichen Gegebenheiten hatte. So marschierte ich schnurstracks die die falsche Richtung, und geriet auf eine Moor-Halbinsel anstatt zu meinem ursprünglich gewählten Ziel. Zum Glück erkannte ich meinen Irrweg, bevor mich die Kräfte verließen, ich wanderte über eine große, üppig grüne Wiese zur Dampfer-Anlegestelle, und ließ mich nach Murnau schippern…
… Aufgehoben ist die Schlossbesichtigung allerdings keineswegs, sondern nur für ein paar Tage aufgeschoben. 😉 Das Ergebnis meiner unfreiwilligen Tour sind einige recht unspektakuläre Bilder von wunderlichen und schönen Tieren, herzerwärmenden Blumen und einer idyllisch sommerlichen Seenlandschaft… 😉
… Ihr wisst ja, wenn ihr ein Bild vergrößert ansehen wollt, braucht ihr nur darauf zu klicken…
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