… Die Brutzeit ist nun zur Hälfte vorüber. Voraussichtlich zwischen 02. und 04. Mai dürfte es mit dem Schlüpfen der Küken losgehen. In den Eiern haben sich bereits die Herzen – sie beginnen ab dem dritten Tag des Bebrütens zu schlagen -, die Blutgefäße, die Gehirne und Augen gebildet – sofern sie alle fünf befruchtet wurden. Nun formen sich aus den Gliedmaßenknospen allmählich die Flügel, Schnäbel und Füße. Noch ein paar Tage, und die Küken werden bereits wie richtige Vögel aussehen. Etwa eine Woche vor dem Schlüpfen werden sie die innere Eihülle durchstoßen und über die Lungen atmen…
… Immer wieder ist es in den seit meinem letzten Bericht vergangenen Tagen zu Belästigungen durch fremde Störche gekommen, allerdings nie zu heftigen und gewalttätigen Angriffen. Meist reichen Drohgebärden von Heidi und Korbi und warnendes Klappern, um die Störenfriede zu verscheuchen, in besonders hartnäckigen Fällen fliegt einer unserer beiden Störche den Ruhestörern hinterher, um sie zu vertreiben…
… Allerdings ist nicht jeder Angriff feindselig gemeint. Vor einigen Tagen näherte sich ein anscheinend noch ziemlich junges Storchenweibchen mit freundlichem Geklapper dem brütenden Korbi. Das Mädel hatte es wohl auf einen heißen Flirt abgesehen, und drehte ohne große Umstände ab, als „unser“ stattlicher Storchenmann keinerlei Anstalten machte, ihre Avancen zu erwidern…
… „Fremdgehen“ ist bei weiblichen Störchen bei weitem keine Ausnahme. Es gibt etliche, die es mit der „ehelichen Treue“ nicht so genau nehmen und einer handfesten Liebelei nicht abgeneigt sind. Auch Dreierbeziehungen können durchaus vorkommen. Männliche Störche hingegen sind ziemlich besitzergreifend und lassen vor allem zu Beginn einer Partnerschaft ihre Weiberln kaum aus den Augen…
… Charme-Offensive – aber Korbi lässt sich nicht verführen… 😉
… In regelmäßigen Abständen werden die fünf Eier von den Altvögeln ganz behutsam gewendet und die Streu wird aufgelockert. Mindestens einmal täglich wird Nachschub an „frischer Bettwäsche“ – Heu und Stroh vom nahen Pferdehof – herangeschafft und im Nest verbaut, wobei die Meinungen von Heidi und Korbi, wo welches Büschel zu liegen hat, oft weit auseinander gehen, und sich die Beiden zoffen wie ein altes Ehepaar… 😀
… Heute ist es wohl sehr heiß auf dem Nest hoch über dem Freilassinger Bahnhof. Korbi „schwitzt“, das heisst, er hat den Schnabel geöffnet und hechelt. Da Vögel keine Schweißdrüsen besitzen, ist dies die einzige Möglichkeit, sich etwas Kühlung zu verschaffen…
… Kommt gut und möglichst ohne Schwitzen durch den Tag, ihr Lieben!… 😉
























