… Das Licht war perfekt, als ich mich am Donnerstag gegen halb Zwei zusammen mit ein paar anderen „Fototanten“ und „-onkels“ auf die Lauer an einem kleinen Bächlein im Nymphenburger Schlosspark begaben. Man war sich ziemlich sicher, dort einen Eisvogel erspäht zu haben. Nach zwei Stunden war das Licht weg, und das schöne Federvieh hatte sich nicht blicken lassen. Damit ich mich nicht ganz ohne Foto trollen musste, habe ich auf dem Weg zurück mal kurz auf den Auslöser gedrückt… 😉
… „Jetzt möcht der Bachstelz sei Brotzeit doch glatt der komischn Federlosn gebn! Dabei hätt‘ i sooooo Hunger!“…
… „I gib neamand (niemandem) waf ab! Fangt’f eich eire Brotfeiten gfälligft felber! Unfere Kloana freffn mia und meim Weibi die Federn vom Kopf! Hoffentlich fan’f bald grof, damit mei Weibi und i endlich amoi wieda unfa Ruah habn!“…
… „I muaß mit da Brotzeit no a bisserl wartn. S‘ Abendlied singt se mit voim (vollem) Magen so schlecht.“…
… verkündete mir unlängst der nette Endokrinologe nach seinem Urlaub: Der zweite Dexter-Test habe hinsichtlich des Cortisol-Spiegels keinerlei Auffälligkeiten ergeben. Höchstwahrscheinlich hat es sich bei dem während meines ersten Besuchs in der Praxis gemessenen erhöhten Wert lediglich um eine Schwankung gehandelt, wie sie immer wieder mal vorkommen kann, hervorgerufen durch Stress oder auch die Wechseljahre…
… Vor Freude und Erleichterung förmlich beschwingt machte ich mich erneut auf eine Tour durch den Schlosspark. Seit Monaten schon kämpfe ich vergeblich mit dem Inneren Schweinehund – ich würde so sehr gerne mal in den ganz frühen Morgenstunden durch den Park streifen, Bekannte schwärmen davon, dass er da am schönsten sei. Doch immer gewinnt der Innere Schweinehund, und ich schaffe es nicht, mich aus dem warmen Bettchen zu schälen. Und wenn ich mich doch mal zum Aufstehen im Morgengrauen durchringen kann, dann ist das Wetter schlecht, so wie am Samstag. – Aber ich habe meine Foto-Touren inzwischen auf den späten Nachmittag verlegt. Da sind die Horden der Spaziergänger und Ausflügler bereits wieder abgezogen, und es kehrt friedvolle Ruhe ein…
… Ein Gänsesäger ist schon auch ein sehr aparter Wasservogel. Wenn er in geziemender Entfernung dahin schwimmt, muss man schon genauer hinschauen, um ihn nicht mit dem Haubentaucher zu verwechseln… 😉
… Bei meiner Haubentaucher-Familie ist alles in bester Ordnung, der Nachwuchs gedeiht, ist gesund und munter…
… Und manchmal wird das Kleine in seinem schwarz-weißen „Sträflingsgefieder“ schon ganz ordentlich aufmüpfig 😉 :…
… „Jetzt gib gefälligst mal richtig Gas, Alter! Dieses langweilige Dahingeschippere ist so was von ätzend, ey!“…
… Der Fischreiher, hoch über den Haubentauchern immer noch auf seinem riesigen Nest thronend, macht einen etwas griesgrämigen Eindruck – kein Wunder, Brüten ist schon eine Kräfte zehrende Angelegenheit, für die man viel Geduld und Langmut braucht…
… Die feschen Nonnengänse haben diese Strapaze bereits glücklich hinter sich gebracht, stolz führen sie ihren vierköpfigen, flauschigen Nachwuchs aus…
… Bei Mama Blässhuhn sind zwei Küken schon geschlüpft, vier oder gar fünf Eier werden noch bebrütet…
… „Uuuuuund Abflug!“…
… Habt einen schönen Sonntag, ihr Lieben – und bleibt gesund!…
… Natürlich sind es neben den tierischen Begegnungen auch die landschaftlichen und blaulichen Schönheiten des Nymphenburger Schlossparks, die mich stets aufs Neue begeistern. Ich kenne dieses weitläufige Areal nun schon seit mehr als fünfunddreißig Jahren, doch nie finde ich so viel märchenhaften Zauber darin als im Frühjahr…
… zog es mich wieder einmal. Ein Murnauer Fotograf, der im Ort eine kleine, aber feine Galerie betreibt, präsentiert zur Zeit noch bis Juni in einer Ausstellung unter freiem Himmel am Seeufer auf der Halbinsel Burg eine Auswahl seiner schönsten Werke. Die wollte ich mir ansehen…
… So spazierte ich am frühen Nachmittag wohlgemut vom Murnauer Bahnhof aus los, ganz langsam und mit vielen Pausen, um mich ja an der schier überbordenden Schönheit der Natur laben zu können…
… Natürlich musste auf der Wanderung wieder einmal an einem meiner Lieblingsausblicke auf den See vorbei. Das Licht war leider ein wenig suboptimal, feine, weiße Wolkenschleier waren in großer Höhe aufgezogen und trübten den warmen, goldenen Sonnenschein etwas ein…
… Üppig schäumte beiderseits des Wegs die mannigfaltige Blütenpracht…
… Die Freilichtgalerie des Murnauer Fotografen hat mich sehr beeindruckt. Die großflächigen Werke sind sehr geschickt entlang des Seeufers an der Spitze der Halbinsel Burg arrangiert. Manchmal waren für mich die besten Standpunkte zum Betrachten der Bilder etwas beschwerlich zu erreichen, doch die Mühen habe ich gerne auf mich genommen. Und das Gespräch mit dem Künstler Christian Kolb sehr genossen. Solch feine Dialoge, in denen beide Gesprächspartner gleichermaßen zu Wort kommen, man abwechselnd erzählt und aufmerksam zuhört, und nicht ständig der eine versucht, die Unterhaltung dominierend an sich zu reissen, sind heutzutage leider nicht mehr so selbstverständlich…
… Wer hier in Südbayern lebt bzw. nach Aufhebung der Corona-Beschränkungen vorhat, ins Blaue Land zu reisen, dem sei die Foto-Ausstellung der Murnauer Galerie Kistenblick wärmstens empfohlen…
… Es war so wundervoll ruhig und friedlich am See. Kein Laut außer dem sanften Plätschern der kleinen Wellen, dem sanften Rascheln des sich entfaltenden Laubs der stattlichen Bäume war zu hören. Ich labte mich ausgiebig an der so wohltuenden Stille. Das heisere Rufen eines balzenden Haubentaucherpärschens schallte weit über die Wasser…
… Als ich mich am späten Nachmittag dann doch von der friedvollen Stimmung lösen konnte, und den kurzen Weg Richtung Seehausen antrat, setzte ein Vogelkonzert ein, wie ich es in seiner Vielfalt und Schönheit seit ewigen Zeiten nicht mehr vernommen hatte. Es mutete wie ein eifriger Sängerwettstreit sämtlicher kleiner gefiederter Künstler an…
… Im kleinen Ried an der Westseite der Halbinsel Burg passierte ich die schmale hölzerne Brücke und gelangte an die Seehausener Seelände…
… Kleines Nickerchen 😉 …
… Seehausen, das ich hier schon einmal ausführlich geschildert habe, zählt zu meinen Lieblingsorten im Blauen Land. Ein Bummel durch diesen Ort ist für mich immer wieder ein Genuss, und stets entdecke ich dort neue kleine Schönheiten…
… Höchst machomäßig aufgeplustert hat sich dieser lautstark zeternde Spatz…
… „Mei, der führt se heit vielleicht wieder auf! A so a Dampfplauderer!“… 😉
… Ein schöner Hummelrücken kann auch entzücken… 😉
… Als die Kirchturmuhr dreiviertel Sechs schlug, staunte ich sehr. Wieder einmal hatte ich vor lauter Schauen, Staunen, Wundern, Bewundern die Zeit völlig vergessen gehabt. Langsam schlug ich den Rückweg zum Murnauer Bahnhof ein…
… Ich wünsche euch ein schönes Wochenende! Passt auf euch auf, und bleibt gesund!…
… Zu meiner Rechten lugte der barocke Zwiebelturm der Seehausener Kirche über den Hügelkamm, ein verführerischer Anblick, denn dieses Dorf, über das ich hier bereits genauer berichtet habe, zählt zu meinen Lieblingsorten im Blauen Land…
… Diesmal nahm ich nicht den direkten Weg die Dorfstraße entlang, sondern schlug einen schmalen Pfad Richtung Seeufer ein…
… Kleine Sprossenfenster mit bunten Läden, aufgeschichtetes Holz an der rau verputzten Hauswand, eine handgeschnitzte Madonna – für mich hat solch ein Anblick stets etwas ungemein Anheimelndes, Behagliches, Friedvolles…
… An der Schattenseite hatte sich doch noch ein wenig vom morgendlichen Schnee gehalten…
… Und – man mag es kaum glauben! – schon wieder lief mir eine rote Mieze über den Weg!…
… Im Ried…
… Kurz nach Vier erst – und schon strebte die Sonne voller Eile der nächst gelegenen Bergkette zu, und am Staffelsee kehrte winterliche Abendstimmung ein…
… Zwischen Seehausen und der großen Insel Wörth liegt mein absolutes Lieblingseiland im Staffelsee. Ich kann gar nimmer zählen, wie oft ich dieses Inselchen bereits fotografiert habe… 😉
… Ein junger Haubentaucher, voller Grazie und Eleganz…
… Ein schöner Rücken kann auch entzücken… 😉
… Nun war die Sonne vollends hinter den bewaldeten Bergen zur Ruhe gegangen, nicht mehr lange, und die Dämmerung würde anbrechen. Gemächlich machte ich mich auf den Rückweg zum Bahnhof…
… Ich durchquerte den Botanischen Garten, verbrachte eine geraume Weile damit, eine blaugrüne Mosaikjungfer aufs Korn zu nehmen, die aber stets mit einem sehr hämischen Grinsen feixend weghuschte, sobald ich das Objektiv scharf gestellt hatte, und wandte mich dann gen Nymphenburger Schlosspark, wo ich nahe der kleinen Pagodenburg mal wieder meine Lieblingsbrücke fotografieren wollte…
… Während ich am Bach einen guten Standplatz suchte, bemerkte ich aus den Augenwinkeln etwas braun Befelltes am jenseitigen Ufer, keine zehn Meter von mir entfernt. Zuerst hielt ich das Wesen für einen groß gewachsenen Hund. Bei genauerem Hinsehen entpuppte sich das Tier allerdings als ein wohl noch recht junges Reh, das völlig versunken und friedlich auf der noch grünen Wiese vor sich hin graste. Manchmal hob es den schön geformten Kopf mit den großen Lauschern, um kurz um sich zu blicken, vertiefte sich aber immer wieder gelassen ins Äsen…
… Er zählt zu den Osterseen, einer Ansammlung kleiner und großer Gewässer, die sich etwa fünfzig Kilometer südlich von München befinden. Viele von ihnen sind von ausgedehnten Wald- und Moorgebieten umgeben. Vor einer Weile hatte ich mir den stillen Frechensee angesehen, am Sonntag Nachmittag zog es mich zum Fohnsee nahe der Ortschaft Iffeldorf…
… An der Ostseite des Sees befinden sich ein großer Camping-, Park- und Badeplatz, sowie eine gut frequentierte Wirtschaft, bis dahin herrscht auf der kleinen Straße ziemlich reger Verkehr, und es ist relativ laut, zumindest an den Wochenenden. Doch nur wenige Wegbiegungen später durchschreitet man ein friedvolles und ruhiges Wald- und Schilfgebiet, anstatt auf dem Asphalt der Straße geht es nun auf dem locker federnden Waldboden dahin, eine Wohltat für die Füße. Und immer wieder bieten sich sehr feine Ausblicke auf den See, die umgebende Landschaft, und die hoch aufragende Gipfelkette der bayerischen Berge…
… In einer kleinen, flachen Bucht wimmelt es geradezu vor Fischen, ich bin mir nicht sicher, aber es könnte sich hierbei um Rotfedern handeln…
… In der Nähe thront ein propperer, roter Bauernkater und schaut ein wenig grantig drein, so als würde er sagen: „Lass‘ ma ja meine Fisch‘ in Ruah!“ 😉 …
… Der Herbstföhn sorgt nicht nur für einen guten und klaren Blick auf die Berge, sondern auch für faszinierende Himmelskreationen…
… Ein Wolken-Ufo im Anflug… 😉
… Und nur wenig später gleitet lautlos eine ganze Formation Altocumulus Lenticularis (Linsenwolken) heran…
… Als ich nach der Wanderung von gut vier Kilometern den Bahnhof Iffeldorf wieder erreiche, schiebt sich auch schon die Regionalbahn Richtung München um die Kurve. Ich lasse mich auf einen der wenigen noch freien Sitzplätze nieder, träume vom schönen Nachmittag und von der nächsten Tour in dieser Seenlandschaft…
… Dieser 1.555 Meter hohe Ausläufer der Benediktenwand, ein Bergrücken der Bayerischen Voralpen, nahe der Ortschaft Lenggries gelegen, ist ein sehr beliebtes Ausflugsziel. Und ich bin zu meiner Schande noch nie dort oben gewesen! Nach einer ziemlich unguten Woche – der Bildschirm meines neueren Laptops gab den Geist auf (zum Glück habe ich noch den mittlerweile gut acht Jahre alten Vorgänger, der nach einigen Updates, Neuinstallationen und dem „Ausmisten“ alter Programme und Dateien jetzt wieder wia a Glöckerl läuft 😉 ), und eine Behörde bedachte mich aus heiterem Himmel mit einem sehr unangenehmen Anliegen – hungerte ich geradezu nach einer ordentlichen Prise Bergluft. So packte ich am schön sommerlich warmen Sonntag den Rucksack und zog fünfzig Kilometer gen Süden…
… Die Isar bei Lenggries, hier darf sie wieder mal ein Weilchen in einem natürlichen Flussbett dahin ziehen…
… Isar-Rafting – Gaudi, Sport und Abkühlung in einem…
… Mit der Seilbahn ließ ich mich bequem zur Bergstation Brauneck bugsieren. Viele hundert Meter weit unten zieht sich Lenggries am Isarufer entlang…
… Von der Bergstation bis zum Brauneck-Gipfel schien es nicht allzu weit zu sein, und der Weg nicht schwierig. So marschierte ich wohlgemut und langsam los, und hatte alsbald das Gipfelkreuz erreicht…
… Es herrschte leichter Fön, eine etwas extreme Wetterlage, die warme Luft von jenseits der Alpen nach Südbayern transportiert, Tiefdruckgebiete abdrängt, und für Kreislaufbeschwerden sowie Kopfweh sorgen kann, allerdings auch eine gute Bergsicht beschert…
… Jenseits eines Hügelrückens erstreckt sich im Voralpenland der Starnberger See…
… Weit schweift der Blick hinaus ins Voralpenland…
… So erhebend ist stets der Anblick der schier endlos scheinenden Gipfelkette der Alpen…
… Großvenediger und Großglockner…
… Der langstielige Gebirgsenzian…
… Eine Gebirgsheuschrecke…
… Und gut versteckt unter dem bulligen Geländewagen eines Hüttenwirts gab sich eine Spatzenmama alle erdenkliche Mühe, ihrem Sprößling zu erklären, dass er in Zukunft selbst für sein Futter sorgen müsse… 😉
… Die Spitzen, Schroffen, Schluchten und Grate der Tiroler Berge und des Karwendels – ihr wisst ja, wenn ihr ein Bild genauer ansehen wollt, dann braucht ihr nur darauf zu klicken…
… Deutschlands höchster Gipfel – die Zugspitze…
… Aufgrund der guten Thermik herrschte am Himmel über dem Brauneck reges Treiben. Meine Impressionen davon zeige ich euch demnächst…
… Wie gestern bereits erwähnt, war mir das Glück dahingehend hold, dass das sogenannte Jakobe-Haus des kleinen Museumsdörfchens ausnahmsweise nicht nur samstags, sondern auch am Donnerstag zur Besichtigung geöffnet war. Die Einrichtung gibt überaus detailgetreu und anschaulich die Wohn- und Lebensverhältnisse einer doch recht gut situierten Bauernfamilie Mitte/Ende des 17. Jahrhunderts wieder…
… In der behaglichen Guten Stube (so ein wuchtiger, an kalten Tagen gemütlich bullernder Ofen mit Bankerl und kuscheliger Liege, guter Lektüre und mindestens einer behaglich schnurrenden, samtweicher Katze wäre genau meins). 😉 …
… Das Schlafgemach…
… Im Obergeschoss befindet sich ein großer Raum, der vorwiegend zum Weben und Spinnen sowie Flachs verarbeiten genutzt worden war…
… Zuerst dachte ich, dies wäre eine kunstvoll gefertigte Laterne, doch bei näherem Hinsehen stellte sich heraus, dass es sich um einen Vogelkäfig handelt…
… Im Treppenhaus befinden sich allerlei Gerätschaften, wie zum Beispiel eine Khüe-blaase, einem Alphorn nicht unähnlich, mit der man abends die Rindviecher von der Weide stallwärts lockte, sowie Buttertrommeln und -fässer…
… Im Stall – in der sogenannten guten alten Zeit hatte jede Kuh noch ihren eigenen Namen, sorgfältig in Sütterlin auf eine Tafel über ihrem Melkstand geschrieben…
… Nach der Besichtigung ließ ich mich auf der schlichten Bretterbank an der schattigen Seite des Jagdhauses nieder, um meine Brotzeit zu verzehren, nach den geistigen Genüssen verlangte nun der Magen auch nach seinem Recht. Dabei wurde ich gründlich von einem zierlichen Finken beobachtet – „Lasst’s jetzt endlich amoi a Bröserl fallen?“…
… Der Rückweg hinunter ins Tal erwies sich als noch kräftezehrender als der Aufstieg. Ich musste viele Pausen einlegen und mich auf Baumstümpfen oder Felsen beiderseits des Wegs niederlassen, um mich auszuruhen und das unheilvolle Zittern in meinen Beinen wenigstens ein bisserl zu bändigen. Bunte Schmetterlinge umspielten mich lebhaft und ließen mich die körperlichen Mühsalen vergessen…
… Endlich hatte ich die Talsohle wieder erreicht – sehr erschöpft, aber voller Freude über diesen wundervollen Tag in den Bergen…
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