… Ein kleines Foto-Projekt auf Facebook hat mich vor einigen Tagen dazu inspiriert, mich mal wieder intensiver mit Schwarz-Weiß-Fotografie zu beschäftigen. Das ist für mich eine völlig andere Welt der Fotografie, eine, die mir nicht sehr vertraut ist, da ich mich als ein absoluter „Farben-Mensch“ empfinde. Deshalb experimentiere ich mit den einzelnen Bildern. Wenn ich dabei das Gefühl habe, dass Farbe zu sehr von der Aussage eines Fotos ablenken würde, dann passt’s. Tut mir leid, ich kann das nicht besser beschreiben… 😉
… Nachdem ich mich am Abend eines furchtbaren Tages voller Übelkeit, Herzrhythmusstörungen, Magengrimmen und Kopfschmerzen durch sämtliche, im Grunde genommen sehr langweilige Hau-drauf-schieß-tot-Serien gezappt hatte, landete ich zum Glück bei der Verfilmung eines meiner vielgeliebten Asterix&Obelix-Comics. Und schon bald lachte ich buchstäblich Tränen, und alles Ungemach ließ sich viel leichter ertragen…
… „Asterix & Obelix – im Auftrag Ihrer Majestät“ verquickt die beiden Comic-Bände „… Bei den Briten“ und „… Bei den Normannen“ miteinander: Cäsar hat eine Invasion Britanniens im Sinn. Die Queen fürchtet, dass man den ständigen Bombardements der Römer nicht mehr lange stand halten wird, und schickt ihren Getreuen Teefax in das berühmte kleine gallische Dorf, er möge dort um Hilfe und natürlich den legendären Zaubertrank bitten. Asterix‘ Neffe Grautvornix weilt grade bei den kühnen, gallischen Recken, sie sollen versuchen, einen „richtigen Mann“ aus dem Burschen zu machen. So nehmen sie ihn und ein Fass Zaubertrank mit nach Britannien…
… Der Film sprudelt nur so über vor Klamauk und herrlich schrägen Einfällen. Ein besonders feiner und überraschender Schenkelklopfer ist in einem Zwiegespräch Cäsars und Asterix‘ zu finden. Mir hat „Asterix & Obelix – im Auftrag Ihrer Majestät“ so gut gefallen, und auch so gut getan, dass ich mir gleich am nächsten Vormittag die Wiederholung angesehen hab’… 😉
… scheint sich Jahr für Jahr auf der Auer Dult rund um die Maria-Hilf-Kirche nicht viel zu verändern. Schaut man genauer hin, darf man aber entdecken, dass auch diese traditionsreiche Münchner „Institution“ sich ständig im Wandel befindet: Alte Standl-Leut‘ gehen in den Ruhestand, dafür kommen Jüngere mit neuen Arrangements und Ideen nach, immer wieder verändert sich das Angebot. Nur eines bleibt sich gleich – während eines kurzweiligen Nachmittags auf der Dult kann man jede Menge Skurriles, Kurioses, Nützliches und Schönes entdecken…
… Besuche in unserer Firmenzentrale. Es gibt Kollegitäten, die lassen sich häufig dort blicken, vor allem im Büro der Disponenten, sie bringen Selbstgebackenes oder eingekaufte Backwaren mit, Kuchen, Plätzchen, Torten, die dann auf einem Schreibtisch in der Mitte des großen Raumes abgestellt werden. Ein bisschen mutet mich das süße Arrangement stets wie die Opfergaben an heidnische Gottheiten an, so als erhoffe man sich, durch das Darbringen von Süßem die Damen und Herren von der Dienstplanung milde und geneigt stimmen zu können, damit diese die Einsätze der kommenden Woche möglichst üppig gestalten. Ob sich der Aufwand wirklich lohnt, kann ich nicht beurteilen…
… Ich hatte kein Backwerk dabei, und auch keine Lust auf ein Schwätzchen, so gab ich meine Arbeitsunfähigkeits-Bestätigung nur schnell am Empfang ab und trollte mich sogleich wieder. Als Belohnung für Kurzbesuche in der Firma besichtige ich danach stets die Freiluft-Graffiti-Galerie an der Unterführung der Tumblinger Straße. Auch diesmal waren so einige neue Werke zu bestaunen und abzulichten, und es war sogar einer der Künstler in der brütend heißen Sommersonne zugange…
… Ich spazierte durch die Unterführung, um anschließend das ausgemusterte Ammersee-Passagierschiff „Utting“ zu begutachten, das man auf einer Eisenbahnbrücke nahe des Schlachthofviertels installiert hatte. Der betagte Kahn soll eines Tages eine Künstlerkneipe beherbergen, zwei Handwerker schlichen in der brütend heißen Nachmittagssonne hin und wieder überaus gemächlich am Schiffsrumpf auf und ab…
… Auch wenn ich nun seit etwa zweiunddreißig Jahren in München lebe, es gibt immer wieder Neues zu entdecken. So zum Beispiel diese schöne Fassade, die mir auf der Busfahrt ins Büro aufgefallen ist…
… Oft wenn ich mit meiner Zimmergenossin G. nach dem Abendessen noch einen kleinen Spaziergang die Lindwurmstraße entlang machte, meistens landeten wir nach einem halben Stünderl gemächlichen Dahinschlenderns bei einem kleinen aber feinen Eisdealer, war mir in einem Seitengässchen eine kleine bronzene Kuppel aufgefallen. Da ich blöderweise das Ladekabel der kleinen Nikon nicht mit eingepackt hatte, und dem Akku nach wenigen Bildern bereits der Saft ausgegangen war, verkniff ich’s mir, genauer nachzusehen. Mit der großen Nikon habe ich das heute nachgeholt, und ich stieß am Fuße der Kuppel, ein sehr liebevoll gestaltetes Meisterstück, auf eine gar prachtvolle alte Haustür und eine Schuhmacherei, die aus längst vergangenen Zeiten zu stammen scheint…
… durch den riesigen Berg an Fotos von der Landshuter Hochzeit gekämpft habe, bleibt neben all der Freude und Begeisterung, und auch Hochachtung für die Leistung der Landshuter und vor allem des Vereins Die Förderer das Staunen darüber, wie ausdrucksvoll, markant, kraftvoll und schön die Physiognomien von Menschen des 21. Jahrhunderts werden, wenn man diese mit historischen Gewändern, Kopfbedeckungen und Haartrachten schmückt. Was ich mir während des wochenlangen Prozesses des Aussortierens, Betrachtens und Bearbeitens oft gewünscht hab: Dass es eine Möglichkeit einer Art Gegenüberstellung einiger Darsteller geben würde, wie sie während der Landshuter Hochzeit ausgesehen haben, und nun wieder „privat“ und „zivil“. Vielleicht liest dies hier ja jemand der für die LaHo Verantwortlichen, der mir diesen Wunsch eventuell erfüllen könnte… 😉
… Nach dem Hochzeitszug strebten wir dem sogenannten Zehrplatz etwas außerhalb der Altstadt zu. Dort konnte man wie auf einer riesigen Freiluftbühne, durch einen niederen Zaun von den Protagonisten/innen getrennt, am mittelalterlichen Geschehen rund um die Fürstenhochzeit teilhaben, am Lagerleben der Zigeuner und Landsknechte. Man durfte den Köchen bei den Vorbereitungen für das Hochzeitsmahl über die Schultern sehen, und den Mägden sowie dem Mundschenk beim Eindecken der großen Festtafel. Damen und Herren von Adel flanierten gelassen einher, und Mägde, Knechte sowie das etwas einfachere Volk schmausten deftige Speisen und gehaltvolle Getränke (vermutlich so einige Humpen des nicht ganz historisch korrekten LaHo-Kultgetränks Cuba Libre 😉 )…
Die Hochzeitstorte
… Als die Sonne am Horizont zur Ruhe ging, war das Ritterturnier zu Ehren des Brautpaars zu Ende, und man begab sich an die herzögliche Tafel. Das Gedränge am Zaun vor dem Festzelt war recht groß, so dass mir lediglich ein einziger Schnappschuss der Braut mit ihrem Tischnachbarn gelang. Prinzessin Hedwig blickt recht ernst drein, aber das mag daran liegen, dass sie einen langen und schweren Tag hinter sich hatte…
… Fahnenschwinger mit Wurffahnen – wahre Künstler sind das! Wichtig ist’s, die Fahnen höher als die kreuz und quer über die Altstadt gespannten Wimpelketten zu werfen. Bei Gelingen gibt es für den wackeren Athleten ganz besonders viel und laut Applaus…
… Ein guter, allerdings nicht ganz ungefährlicher Beobachtungsposten…
… Ziemlich wehrhafte und stachelige Gesellen…
… Und da kommt sie! Die Braut! Die Prinzessin Hedwig Jagiellonica, wunderhübsch anzusehen in ihrer üppig mit Gold verzierten Prunkkutsche, gezogen von acht Tigerschimmeln…
… Und gleich dahinter der schmucke Bräutigam…
… Das Bild von Herzog Georg dem Reichen hat mir die liebe Doris zur Verfügung gestellt, denn ausgerechnet vom Bräutigam habe ich kein einziges brauchbares Foto in meinem Riesenberg Aufnahmen gefunden…
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