… Noch wird mit nur einem Würfel gezockt, ab April sind es dann deren zwei. Jedes Auge steht für einen der ersten sechs Buchstaben im Alphabet, also je nach Wurf A bis F…
… Meine Würfelei ergab eine Sechs, also den Buchstaben F, welchen es nun galt, in einen Begriff samt dazu gehörigem Foto umzusetzen. Das war zunächst eine ziemlich hart Nuss für mich – bis mir eines der Münchner Originale in den Sinn kam… 😉
F wie Finessen Sepperl (Finesse = besonders schlau, durchtrieben)
… Joseph Huber war ein kleinwüchsiger Mann – nur knapp einen Meter fünfzig groß. Er lebte von 1763 bis 1829 und transportierte die Einkäufe gut betuchter Damen vom Viktualienmarkt, der sich seinerzeit noch auf dem Münchner Marienplatz befand, in deren Häuser. Sein Korb, in dem er die Waren trug, hatte einen doppelten Boden – und darin befanden sich raffiniert versteckt meist Liebesbriefe, die der Finessen Sepperl sozusagen als Postillon d’Amour zwischen den oft heimlichen Gschpusis hin und her beförderte. Der schmächtige Sohn eines Kutschers war blitzgescheit, obwohl er weder lesen noch schreiben konnte, nie um einen flotten Spruch verlegen und er ging in quasi sämtlichen Häusern der Innenstadt ein und aus. Die in München immer noch gebräuchliche Redewendung „Nix gwiss woaß ma ned“ wird ihm zugeschrieben. Im Alter von sechsundsechzig Jahren wurde er das Opfer eines heimtückischen Raubüberfalls, wie vor kurzem eine mit modernsten Methoden durchgeführte Untersuchung seines Skeletts durch das Institut für Rechtsmedizin der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität ergeben hat…
… Im Bogen des Karlstor am Münchner Stachus ist der Finessen Sepperl seit 1861 als steinerne Halbstatue verewigt…
… Habt einen schönen und unbeschwerten Rosenmontag, ihr Lieben!…
















































