… Bisweilen träume ich davon, winzig klein zu sein, so sehr winzig klein, dass ich mich ins Innerste einer Rose tasten könnte. Dort würde ich mich in das zarte, samtig weiche Blumenherz kuscheln, halb betäubt vom süßen, die Sehnsüchte weckenden Duft. Ein lauer Wind würde mich in der üppigen Blütenkrone wiegen, das Summen der Hummeln und Bienen, das hauchfeine Flattern der Schmetterlinge gedämpft an meine Ohren dringen. Die zarten, fein geäderten Blätter würden meine Augen vor dem grellen Sommerlicht schützen. Und geborgen vor den entlarvenden Blicken der Welt würde ich das schönste aller Gedichte ersinnen…
… Ein Taubenschwänzchen beim Nektar tanken. Wenn ich diese Brummer beobachte, dann muss ich stets an Kolibris denken – eine gewisse Ähnlichkeit ist da ja auch durchaus vorhanden…
… Libellen mit ihren silbrig schimmernden, hauchfein geäderten Flügeln…
… Ein gefiederter Kirschendieb…
… Dieses grüne Fröschlein ist winzig klein, es misst nicht mehr als ein Daumennagel…
… Der junge Kleiber ist auf der Suche nach einer leckeren Brotzeit…
… Schwimmen ist gesund, sagt sich Gevatter Frosch…
… kamen bei der Schau der Falkner im Wildtierpark Poing zum Einsatz: Hugo, der Uhu, der sich anfangs ein bisschen zierte, weil er sich noch nicht an sein neues Gehege gewöhnt hatte. Und eine wunderschöne Schnee-Eule namens Hedwig – natürlich musste da ganz sicher nicht nur ich an die verzaubernden Harry-Potter-Romane denken…
… Nachdem wir feststellen mussten, dass das von uns voller Sehnsucht angepeilte Café ohne Angabe von Gründen geschlossen hatte, schleppten wir uns weiter, bis wir im Ortskern in eine sehr gediegene Lokalität gerieten, sehr freundlich und zuvorkommend bedient wurden, und endlich unsere Gelüste stillen und uns stärken konnten. Danach machten wir uns auf den Rest des Wegs zurück zum Auto, das S. am See in der Nähe einer kleinen Fabrik geparkt hatte. Als wir endlich den fahrbaren Untersatz erreicht hatten, inzwischen war es früher Abend geworden, fielen wir uns erleichtert und stolz in die Arme. Donnerwetter, was waren wir trotz unserer Blessuren noch gut drauf! Wir hatten es geschafft!…
… Mein Lieblingsbauernhaus. Das habe ich schon seit langem immer wieder quasi aus der Ferne bewundert, wenn ich mit S. in der Kocheler Gegend unterwegs gewesen bin…
… Der berühmte Schmied von Kochel. Er soll als kraftstrotzender und riesiger Siebzigjähriger einer der Anführer des Bauernaufstands im Spanischen Erbfolgekrieg gewesen sein, der in der furchtbaren Sendlinger Mordweihnacht (1705) gipfelte. Mittlerweile gilt es aber als ziemlich sicher, dass es sich bei diesem Volkshelden um eine Sagengestalt handelt, die erfunden wurde, um die Niederlage der bayerischen Bauern erträglicher zu machen…
… Der Weg von Kochel zurück zum Auto führte uns eine sanfte Anhöhe hinauf. Von dort hatten wir noch einmal einen sehr schönen Ausblick auf den See…
… Geschafft! Hurra! Das Ende unserer wagemutigen Bergtour ist erreicht…
… Nach dem großen Lainbachfall marschierten wir noch ein Weilchen bergan, dann wurde der Weg wieder breiter und stufenlos. Es ging talwärts zurück Richtung Kochel, manchmal durchaus ein wenig steil. S. fand im lichten Wald einen abgebrochenen Ast, der sich gut als Gehstock verwenden ließ, ich hatte ohnehin meine Wanderstecken dabei, da ich mich mit ihnen mittlerweile am besten und sichersten bewegen kann. Wir plauderten angeregt, ließen unsere Blicke schweifen, und entdeckten am Wegesrand so manche Kuriosität, wie z. B. diese anscheinend ganz romantisch Wurzelhändchen haltende Bäume:…
… Als wir nahe Kochel den Waldrand erreicht hatten, prallten wir förmlich gegen eine Wand aus Hitze. Tapfer marschierten wir weiter, die Sehnsucht nach einem großen Glas kühlen Wassers, einer belebenden Tasse Kaffee und einem leckeren, kalorienreichen Stück Kuchen bzw. Torte trieb uns voran. Auf einer buckligen Weide über uns ruhte lässig eine wiederkäuende Kuh, sie wird sich wohl gedacht haben: „Mei, san de deppert, sich bei dera Hitz‘ a so schindn!“… 😉
… Es ging an einem alten Stadl vorbei, und dann lag das Voralpenland in seiner sanften Schönheit vor uns…
… Anfang der Woche habe ich mal wieder meine liebe Freundin S. besucht. Wir beschlossen spontan, nahe des idyllischen Kochelsees ein wenig herum zu wandern, am besten im Wald, um der drückenden Sommerhitze zu entfliehen. S. hatte mir schon öfters von der Tour zu den Lainbachfällen erzählt, sie hatte in Erinnerung, dass der Weg dorthin ein sehr schöner sei, und leicht zu bewältigen. So stiefelten wir wohlgemut los…
… Es ging zunächst auf einem sehr gut ausgebauten und breiten Weg sanft bergan, im wohltuenden grüngoldenen Schatten des Bergwaldes. Allmählich wurde der Pfad ein wenig abenteuerlicher, führte über holprige Wurzeln und Steine, und ungezählte hölzerne Stufen. Für körperlich Unversehrte ist die Wanderung zu den Lainbachfällen ein Leichtes. S. und ich mussten uns teilweise ganz schön anstrengen, meine Freundin wegen ihrem operierten Knie, das ihr nach wie vor Probleme bereitet, und ich wegen der Muskelerkrankung, die mir vor allem beim Erklimmen höherer Stufen zu schaffen machte. Aber der herrliche Wald und der munter murmelnde und plätschernde Bach ließen uns alle Mühsal vergessen, bedächtig und langsam und mit Pausen zwischendrin tasteten wir uns bergwärts…
… „Bergfex“…
… Am großen Lainbachfall. Malerisch fällt das Wasser aus großer Höhe in einen beachtlich tiefen Gumpen. Je nach Sonneneinstrahlung wechselt die Stimmung. Wir verweilten dort für längere Zeit, die angenehm frische Luft, das Brausen und Toben des Falls genießend. Und natürlich den Triumph, dass wir unser Ziel trotz unserer Handicaps erreicht hatten…
… befindet sich schon seit vielen Jahren im Wildtierpark Poing. Noch als junger Greifvogel verlor er sein Augenlicht. Dank großer Fortschritte in der Tiermedizin konnte inzwischen sein Sehvermögen durch mehrere Operationen und langwierige Behandlungen zu ca. 50 % wieder hergestellt werden. Wenn Willi gut drauf ist, dann lässt er sich während der Raubvogel-Show vom Falkner aus dem Gehege locken, es kann dann aber durchaus sein, dass er keinen Bock aufs Fliegen hat, und lieber ein Weilchen zu Fuß in der kleinen Arena herum spaziert. Dass Geier sehr geübte Wanderer sind, habe ich vor einigen Jahren ja bereits geschildert…
… Willi erwies einem zahlreichen Publikum und mir am Samstag Nachmittag die Ehre, er geruhte ein wenig herum zu fliegen. Als er sich nach einer kleinen Runde wieder auf dem Podest niederlassen wollte, verlor er das Gleichgewicht und plumpste zu Boden – er hat natürlich nach wie vor Schwierigkeiten, Entfernungen richtig einzuschätzen. Vermutlich hatte er sich dabei erschrocken, er wirbelte herum und griff mit gespreizten Klauen einen der beiden Falkner an. Die angespannte Situation wendete sich aber dank des jungen Mannes, der die Ruhe bewahrte, ganz sanft auf Willi einredete und ihm einige Leckerbissen verabreichte, rasch wieder zum Guten. Allerdings zog der Geier es danach vor, sich wieder zurück in die Ruhe seines Gehege zu begeben…
… Dass Ende Mai im Wildtierpark Poing bei München ein Eselfohlen zur Welt gekommen war, hatte ich am Samstag früh voller Entzücken im WWW gelesen. Und mich dann sogleich auf die Socken gemacht, um unter anderem diesem Viecherl einen Besuch abzustatten. Das kleine und überaus charmante und verspielte Langohr hatte im Nu mein Herz erobert, am liebsten hätte ich’s mit nach Hause genommen… 😉
… Nur einen kurzen Spaziergang vom Römischen Theater entfernt befindet sich hinter dem Palazzo Giusti eine bezaubernde und kühn konstruierte Gartenanlage. Während meines ersten Tages in Verona hatte ich an Bord des Hopp-on-Hopp-off-Busses einen ganz kurzen Blick durch das weit geöffnete Tor des Palastes auf den steil ansteigenden, mit weißem Kies bestreuten Mittelweg des Parks erhaschen können – und da musste ich bei der erstbesten Gelegenheit der Sache auf den Grund gehen…
… Der Garten entstand in der Spät-Renaissance, und ist insofern ungewöhnlich, dass sich der Palazzo nicht inmitten der Anlage befindet und diese gleichsam krönt, sondern genau umgekehrt. Die pflanzliche Vielfalt hält sich in Grenzen, doch die beiderseits des hellen, von zierlichen und hoch aufragenden Zypressen gesäumten Mittelwegs kunstvoll angelegten Labyrinthe, in welche man Brunnen und Statuen angeordnet hat, der üppige, steil ansteigende Laubwald, die künstliche, in eine Felswand gehauene Grotte und der darüber gleichsam schwebende, einem gruseligen Götzenhaupt gleichende Belvedere sind bezaubernd. Hier kann man als müde Wanderin die Seele baumeln lassen, zur Ruhe kommen, und vom Belvedere aus einen schönen Blick über Verona genießen…
… In der mittäglichen Hitze gönnt sich ein Amselhahn ein erfrischendes Bad im Brunnen…
… Wilde Bienen haben im hohlen Stamm einer betagten Buche ihr Domizil gefunden…
… Immer wieder be- und verzaubernd – und den Appetit anregend noch dazu: Frucht und Blüte zur selben Zeit…
This function has been disabled for Marthas Momente-Sammlung.