… Es wird vermutet, dass die wunderschöne Fassadengestaltung, die in Mittenwald auf so vielfältige und mannigwache Weise zu bestaunen ist, und die im oberbayerischen Raum Lüftlmalerei genannt wird, ihren Ursprung beim Oberammergauer Künstler Franz Seraph Zwink hat, dessen Heimathaus die Bezeichnung „Zum Lüftl“ trug…
… Auch der Turm der schmucken Barockkirche St. Peter und Paul ist mit Lüftlmalerei versehen…
… Auf dem kleinen Platz vor St. Peter und Paul hat man der Kunst des Geigenbaus in Mittenwald ein bronzenes Denkmal gesetzt…
… Gekonnte Lüftlmalereien machen aus einem Haus ein Schmuckkästchen. Um wie viel schöner würden unsere Wohnkästen in den Städten aussehen, wenn man diese Kunst dort auch pflegen würde…
… Dort bin ich am Mittwoch Nachmittag nach einer schönen Zugfahrt gelandet…
… Den Ort am Fuße des Karwendels gibt es bereits seit der Römerzeit, die Via Raetia, die wichtigste Verbindungsstraße vom Römischen Reich in den Süden Deutschlands, führte durch die einstmals sich dort befindende Station Scrabia. Im Jahre 1096 wird Mittenwald zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Im Mittelalter war der Ort ein wichtiger Warenumschlagplatz auf der Handelsroute zwischen Venedig und Augsburg, die umgebenden Wälder lieferten das Holz für das blühende Flößerhandwerk, welches von zwanzig Flößermeistern und zahlreichen Gesellen ausgeübt worden war. Zwischen Ende des fünfzehnten und Ende des siebzehnten Jahrhunderts wurde aufgrund des lange schwelenden Krieges mit Venedig der Bozener Markt nach Mittenwald verlegt. Neue Gewerbe entwickelten sich, so die Borten- und Filetseidenstickerei, sowie der Geigenbau. Der Ort ist nach wie vor eines der bedeutendsten Zentren für Streich- und Zupfinstrumentenbau in Deutschland, auch wenn mittlerweile der Tourismus die Haupteinnahmequelle darstellt…
… Mittenwald weist nicht nur eine lange und interessante Geschichte auf, hier wird auch in Vollendung die wundervolle Tradition der Lüftlmalerei gepflegt, eine kunstvolle, farbenfrohe und sehr beeindruckende Form der Fassadengestaltung. So nahm ich mir einige schöne und lange Stunden Zeit, durch die Straßen und Gassen zu schlendern und ausgiebig zu schauen und zu staunen, und mich an den großenteils prachtvollen Malereien zu erfreuen…
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