… doch glatt einen herrlichen Cartoon für Museumsaufsichten gefunden! Den werde ich ausdrucken und in die Arbeit mitnehmen!… 😀
… Mit freundlicher Genehmigung von Gerhard Glück…

Glück ist die Summe schöner Momente
… ist nicht nur ein gutes Training für’s Oberstübchen, und auch höchst profund, um andere Menschen und Kulturen besser kennen zu lernen, sowie eine gastfreundliche Haltung zu pflegen, sondern kann einem zudem schöne, erheiternde Momente bescheren…
… Diese durchweg positive Feststellung darf ich recht häufig machen, wenn italienische Schülergruppen durch unsere prachtvolle und weitläufige Residenz marschieren. Südländische Menschen sind ja bisweilen ziemlich temperamentvoll veranlagt, vor allem, wenn noch recht jung an Jahren, und der Hafer sie sticht. So bleibt es nicht aus, dass man als aufmerksame Museumsaufsicht eine oder mehrere laute Mahnungen aussprechen muss. Ich mache das in der Regel voller Bedacht zunächst auf Englisch. Und darf daraufhin beobachten, dass die jungen Damen und Herren aus dem Lande, in dem die Zitronen blühen, so tun, als würden sie dieser Sprache nicht mächtig sein, und als hätten sie kein Wort von dem verstanden, was ich ihnen soeben ans Herz gelegt habe. Oft macht man sich auch über mich lustig, und das nicht eben sehr schmeichelhaft. – Und dann, ja, dann – Vorhang auf! – ist mein großer Moment: Dann komme ich nämlich mit geschliffenem und fließendem Italienisch einher (geschliffen und fließend deshalb, weil ich inzwischen die gängigen Floskeln und Redewendungen, die ich zur Ausübung meines „Handwerks“ benötige, in jener so melodisch, schön und romantisch klingenden Sprache auswendig gelernt habe – an den spanischen und französischen „Fachausdrücken“ arbeite ich grade, nur mit Russisch und Japanisch habe ich noch richtig große Probleme 😉 ). Das Beobachten, wie daraufhin recht viele noch jugendfrische Gesichtszüge der Ragazzi völlig entgleisen, bereitet mir jedesmal allergrößtes Behagen und Vergnügen. So lange die Leutchen sich dann noch in meinem Abschnitt befinden, habe ich nicht mehr die geringsten Probleme mit ihnen, ganz im Gegenteil. Und so ein ganz kleines bisschen diskrete, schlitzohrig-gutmütige Boshaftigkeit gehört doch auch zu den Würzmitteln, welche der bisweilen ziemlich fad oder bitter schmeckenden Suppe des Lebens einen feinen und bekömmlichen Geschmack zu verleihen pflegen… 😉
… dass man auf einem kleinen Eiland am Ende der Florida Keys erneut an einer Unabhängigkeitserklärung arbeitet. – Seit der US-Präsidentschaftswahl kommt mir ein Schelmenstreich, der sich vor gut dreißig Jahren zugetragen hatte, immer wieder in den Sinn – und zutrauen würde ich eine Wiederholung dessen den charmanten und liebenswerten, eigenwilligen und querköpfigen Insulanern/innen durchaus:…
Die Florida Keys liegen aufgereiht wie Perlen an der Schnur zwischen dem Atlantik und der weit ausladenden Bucht des Golfs von Mexico. Die südlichste dieser Inseln ist Key West. Sie zeichnet sich nicht nur durch schöne Strände und ein Wohnhaus Hemingways aus, sondern auch durch eine illustre, farbige und schräge Geschichte. Bereits in früheren Zeiten hatten die Einwohner einen sehr lockeren Begriff von Recht und Ordnung, sie „verdienten“ sich ihren Lebensunterhalt großenteils durch das Plündern gestrandeter Schiffe, die sie durchaus des Öfteren mit einem falsch gesetzten Leuchtfeuer vorsätzlich vom sicheren Kurse abzubringen pflegten.
Die Zeiten wandelten sich, Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts wurden die Florida Keys als Urlaubsparadies sonnenhungriger Nordstaatler und Ausländer entdeckt. Es war in den frühen Achtzigern, der sehr umstrittene Ronald Reagan herrschte als Präsident im Weißen Haus, und irgendwie mußte ihm irgend jemand vor ungezählten bösen Buben und finsteren Delikten wie zum Beispiel Rauschgiftschmuggel in großem Stile auf dem Inselarchipel im Sunshine State bange gemacht haben. Ronny ließ im Frühjahr 1982 von seinen Behörden einen streng bewachten Kontrollposten am Higway Nr. 1 einrichten, dem einzigen Landweg, der die Keys über zahlreiche Brücken mit dem Festland verbindet. Die Maßnahme sollte die Suche nach Drogen sowie illegalen Einwanderern erleichtern, brachte jedoch lediglich erhebliche Erschwernisse für den florierenden Tourismus mit sich – und kaum nennbare Erfolge für die Bundesbehörden.
Die Insulaner waren alles andere als begeistert. Die Stadtregierung Key Wests verlangte die sofortige Entfernung der Barriere. Eine entsprechende Klage scheiterte. Nach einer ausdauernden, stürmischen, feucht-fröhlichen Versammlung in der Seefahrerkneipe „Schooner Wharf“ erklärte man am 23. April 1982 die Abspaltung von den Vereinigten Staaten von Amerika, sowie die Unabhängigkeit und rief die Conch Republic aus (Conch = Fechterschnecke, Hauptnahrungsmittel und Wahrzeichen Key Wests). Der Bürgermeister wurde zum Premierminister ernannt, die seinerzeit schon sehr betagte – neunundachtzigjährige – Nachfahrin eines Ex-Admirals mit deutschen Wurzeln zur Kriegsministerin. Man bestückte ein altes Museumsschiff, den Segler „Wolf“, mit einer Handvoll Kanonen, die auch schon bessere Tage gesehen hatten, lud diese mit Kanten altbackenen Weißbrots, ging an der einzigen Brücke vor Anker, blockierte die Zufahrt und erklärte den USA den Krieg. Nach diesem recht kurzweiligen Spektakel wurde sehr schnell die weiße Fahne gehisst, und das Parlament der Mikro-Republik ersuchte um 1 Milliarde Dollar für den Wiederaufbau. Dieser Schelmenstreich sorgte für enormen Wirbel, beherrschte tagelang die Schlagzeilen – und führte dazu, daß die Kontrollstelle aufgegeben wurde
Nach wie vor identifizieren sich viele Einwohner von Key West mit der Conch Republic. So wird alljährlich am 23. April mit einer Unzahl rauschender Festivitäten der Unabhängigkeitstag gefeiert. Auch die augenzwinkernden Schelmereien finden ihren Fortgang: Im Januar 2006 annektierte das kleine Inselreich eine alte Brücke, die zuvor von der US-Regierung zum staatenlosen Bereich erklärt worden war (um Flüchtlinge, die auf ihr Schutz gesucht hatten, abschieben zu können). Vertreter der illustren und winzigen Nation pflanzten Flaggen auf die marode Brücke und nahmen sie für ihr Inselreich in Besitz…
… Bis zum heutigen Tage werden übrigens Bundesagenten, die in schwarzen SUVs, dunklen Sonnenbrillen und Knöpfen im Ohr über die Duval Street cruisen – ca. 1,6 km vom Atlantik bis zum Golf von Mexico 😉 – und das bunte Gemenge Einheimischer und Touris beim Feiern und Flanieren stören, mit harten Scheiben kubanischen Weißbrots beworfen…
… „Juhuuuu! Glei gibt’s was zum Futtern, de erstn Touristn kemman!“…
… „Das Bufett ist eröffnet – da packt oana sein Rucksack aus!“…
… „He, du! Hast‘ net a bisserl was zum Schnabuliern für uns? Mia ham zwoa Dutzend kloane Kükn dahoam, de miassn alle durchg’futtert werdn.“…
… „Da drübn hockt oane mit am frischn Apflstrudl! Auf geeeeeeeeeht’s!“…
… „Mei, is der gschert! Verjagt mi, dabei mecht i bloß amoi a Weißwurscht probiern!“…
… „So a windige Wirtschaft, da kriagst koan Teller und koa B’steck zur Brotzeit, und a koa Serviettn net, damit i ma nach’m Essn de Bratzn sauba macha ko.“…
… „Hätt‘ i doch bloß net des Noagerl (kleiner Rest) aus’m Bierglasl g’soffn, mir is ganz zwoarerloa.“…
… „I hab‘ di so liab! Du bist mei besta Spezl!“…
… „I mog di a soooooo gern!“…
… „I ko des guat vasteh‘ (verstehen). Auf’m Hinterteil von meina Liablingsschwesta ko i am bestn schlafn.“…
… „Und i auf’m Buckl von meina bestn Freindin. S‘ gibt auf da ganzn Welt koa bessas Kissn net.“…
… „Mei, hab‘ i an Frust! Mit mia mecht koana kuscheln. – I frag mi de ganze Zeit, warum des a so is‘.“…
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