… bin ich immer wieder froh darüber, auf den mittlerweile sehr reichhaltigen Schatz meiner Festplatten zurückgreifen zu können. 😉 Die folgenden Bilder sind während eines weiteren Spaziergangs durch den Nymphenburger Schlosspark am Freitag entstanden…
… Unweit des breiten Fußwegs, der vom Botanischen Garten Richtung Pagodenburg führt, die im nordöstlichen Teil des Parks liegt, waren kleine Kohlmeisen emsig dabei, im dichten, gefallenen Herbstlaub nach Schmackhaftem zu suchen…
… Auf dem nahen Teich träumte und döste der Gänsesäger sachte im Wasser treibend vor sich hin…
… Ein Gänseduo in perfekt synchronisiertem Paarflug. Die „Fahrgestelle“ für die Wasserung im Teich sind bereits ausgefahren. 😉 …
… Das kleine Schlösschen Pagodenburg wurde bereits für die stille Winterzeit „eingemottet“…
… Der große Nymphenburger Schlosskanal bestimmt die Sichtachse im Park von Ost nach West. In früheren Zeiten reichte der Blick gen Westen bis zum kleinen Wasserschlösschen Blutenburg, doch inzwischen hat man das Gelände jenseits der Parkmauern mit einem wuchtigen Bahndamm und einem Siedlungsgebiet überbaut…
… Die kreisförmig angeordneten Flächen im landwirtschaftlichen Bereich des Botanischen Gartens weisen nur mehr wenige herbstliche Relikte des vor nur wenigen Wochen noch überschäumenden Wachsen und Gedeihens auf…
… Während der vergangenen Woche trübte oftmals zäher Nebel die große Stadt und auch das südlich gelegene Blaue Land. Obwohl ich solchen Tagen durchaus etwas abgewinnen kann – ich habe keinerlei Problem damit, mich mit einigen guten Büchern, einem vollen Kühlschrank und genügend Vorräten im Küchenregal eine Weile lang einzuigeln – verspürte ich dennoch oft die Sehnsucht nach frischer Luft und Bewegung unter freiem Himmel…
… Als sich nach einigen Tagen das Auflösen der großen, schweren Nebelbänke ankündigte, machte ich mich im WWW nach einer geeigneten Tour kundig, um mir endlich mal wieder ordentlich die Beine vertreten zu können. Nach geflissentlichem Nachdenken entschied ich mich für die Strecke zwischen dem kleinen Flecken Klais und Mittenwald. Das müsste zu bewältigen sein, dachte ich mir. Ausflüge muss ich ja seit langem schon so planen, dass das an guten Tagen zu Fuß machbare Pensum von ca. sechs Kilometern nicht überschritten wird, und ich am Ende der Strecke Zugang zu öffentlichem Nahverkehr habe…
… Wohlgemut und beschwingt schritt ich also am Samstag Nachmittag aus, nachdem ich den Regionalzug am Bahnhof von Klais – dem höchstgelegenen in Bayern – verlassen hatte. Die ersten paar hundert Meter der Tour legte ich auf einer uralten Römerstraße zurück, deren Ursprung sogar noch weiter in der Vergangenheit liegt, denn auch die Kelten haben vor etwa dreitausend Jahren bereits lebhaften Handel mit den Regionen jenseits des Brenners betrieben…
… Das teilweise recht rutschige Gestein und die tiefen, tückischen Fahrtrillen der Via Raetia kosteten viel Kraft, erleichtert legte ich eine kleine Atempause ein, als nach dem Überschreiten einer kleinen Anhöhe im dichten Wald die uralte Straße in einen Sandweg mündete. Gemächlich schritt ich weiter, querte nach einer Weile die Bundesstraße nach Mittenwald sowie die eingleisige Bahnstrecke, und wandte mich den für diese Gegend so charakteristischen Buckelwiesen zu. Leider war der Wanderweg 408 Richtung Mittenwald laut Hinweisschild gesperrt, und die Umleitung machte eine sehr, sehr weite und lange Kehre durch die gewellte Landschaft. Zum Glück erfuhr ich in einem Gespräch mit einer Einheimischen, dass man über einen Feldweg die Tour abkürzen könne. So stiefelte ich ihrem Rat folgend weiter, misstrauisch vom Hofhund eines nahen Bauerngütls beobachtet…
… Es ging stetig bergan, aus der sandigen Fahrspur wurde mit der Zeit ein bisweilen recht holpriger Pfad, der durch die Buckelwiesen schnitt, vorbei an vielen, teilweise recht baufälligen Heuschobern und Stadeln. Ich geriet zweimal ins Stolpern, konnte aber zum Glück dank der Wanderstöcke einen drohenden Sturz vermeiden. Schafe und Pferde grasten friedlich, die Sonne schickte sich an, hinter hochaufragenden Berggipfeln zur Ruhe zu gehen, und über den Zacken, Graten und Schroffen des himmelhohen Karwendelmassivs vor mir stieg der Vollmond auf…
… Als ich den kleinen, sehr idyllisch gelegenen Schmalensee erreicht hatte, der etwa eineinhalb Kilometer vom Mittenwalder Bahnhof entfernt liegt, war mir klar, dass meine Tour dort ein Ende haben würde. Der Sonnenuntergang ließ die Berge ringsum rotgolden erglühen, der Einbruch der Dunkelheit würde nicht mehr lange auf sich warten lassen, und im Finstern wollte ich nicht weiter marschieren. So folgte ich erleichtert dem Wegweiser zu einer nahe gelegenen Bushaltestelle und vertrieb mir die recht kurze Wartezeit damit, fasziniert einen riesigen Graureiher zu beobachten, der über dem See seine Kreise zog. Ein knappes halbes Stünderl später saß ich warm und geborgen im Regionalbus, und nahm mir fest vor, in Bälde noch einmal diese schöne Gegend zu durchwandern…
… Zum Abschluss gibt es noch einmal ein Bilder-Kaleidoskop der Pferde-, Reiter- und Gespannwallfahrt. Fast eine Stunde lang ratterten die eisenbeschlagenen Räder der Kutschen, Truhen- und Pritschenwägen an uns vorüber. Sehnsüchtig blickte ich dem letzten Reitertrupp hinterher, ungemein gerne wäre ich ihnen Richtung Froschhausener Leonhardikapelle gefolgt, aber so zügig und ausdauernd hätten mich meine Beine die beinahe zwei Kilometer lange Strecke gewiss nicht getragen. So ließ ich mich noch ein Weilchen durch Murnau und den bunten Trubel des Leonhardimarktes treiben, eine Art Dult, und wandte mich dann mit Eindrücken gesättigt wieder gen München…
… Gespann um Gespann, Reitergruppe um Reitergruppe zog über den Untermarkt hoch in meine Richtung, und bog dann Richtung Froschhausen ab. Ich nahm den Finger kaum noch mehr vom Auslöser, diese Prozession war einfach zu schön! Als ich am frühen Nachmittag wieder zuhause angelangt war, staunte ich über die Flut an Aufnahmen. Ich hatte beinahe zwei Tage lang mit dem Bearbeiten und Sortieren zu tun. Natürlich werde ich euch hier und im nächsten Post nur einen Bruchteil der am Dienstag gemachten Bilder zeigen… 😉
… Der heilige St. Leonhard, Schutzpatron der Gefangenen und der Tiere, vor allem der Pferde. Er wird von Bauern, Schmieden, Fuhrleuten, Schlossern, Obsthändlern und Bergleuten angerufen. Und er gilt als Nothelfer von Wöchnerinnen, bei Kopf- und Gliederschmerzen sowie bei Geisteskrankheiten…
… Bayern ist dafür bekannt, viele Traditionen hoch zu halten und zu pflegen. Zum ländlichen Brauchtum gehört auch die sogenannte Leonhardifahrt, eine oftmals lange, bunte und vielschichtige Prozession von ReiternInnen, örtlichen Trachtenvereinen, Freiwilligen Feuerwehren und Musikkapellen, sowie Fuhrwerken, von spiegelblank polierten Kutschen für die ansässige Prominenz bis zu sorgfältig und kunstvoll arrangierten Motivwägen…
… Der Heilige Leonhard von Limoges, ein fränkischer Adeliger, lebte Legenden zufolge ca. gegen Mitte des sechsten Jahrhunderts. Nachdem er vom Erzbischof Remigius von Reims zum Christentum bekehrt und getauft worden war, wandte er sich voller Mitgefühl der Pflege und Fürsprache von Gefangenen zu. Er lehnte die Bischofswürde ab, und zog sich als Eremit in die Wälder nahe Limoges zurück. In Bayern zählt er seit dem elften Jahrhundert zu den sogenannten Nothelfern, er ist Schutzpatron der Gefangenen, und der Tiere, vor allem der Pferde, und wird im Volksmund häufig „Bauernherrgott“ genannt…
… Die prachtvollen Wallfahrten zu Ehren St. Leonhards gelten als Abschluss des Bauernjahres, sie finden entweder am 6. November statt, dem Namenstag des Heiligen, oder am nächst gelegenen Sonntag. Eine der schönsten Leonhardifahrten Südbayerns wird in Murnau abgehalten. Das schmucke Städtchen ist Mittelpunkt des Blauen Landes, mein Lieblingsausflugsziel dieses langen und wundervollen Sommers. Der lange Zug von weit über dreihundert Fahrzeugen und mehr als achthundert Rössern, vom zierlichen, rassigen Vollblut über schmucke, blondhaarige Haflinger bis zu turmhohen Kaltblütern, durchmisst die Murnauer Altstadt und windet sich dann gemächlich hinaus ins kleine Örtchen Froschhausen zur dortigen Leonhardikapelle, einem barocken Kleinod…
… Zu ungewohnt früher Stunde war ich am 6. November per Zug nach Murnau gegondelt. Natürlich hatte ausgerechnet an jenem Tag die für gewöhnlich pünktliche Bahn durchs Werdenfelser Land etwa zwanzig Minuten Verspätung, ich hatte keinerlei Chance, Froschhausen pünktlich erreichen zu können. Mich mit meinem Los abfindend suchte ich mir am Murnauer Obermarkt einen guten Platz zum Fotografieren inmitten einer Schar gut gelaunter und freundlicher Einheimischer. Um neun Uhr wogten die Kaskaden festlichen Glockengeläuts sämtlicher Kirchen der Stadt durch die Gassen voller Schaulustiger, kaum war der letzte Ton versiegt, näherte sich vom Untermarkt her auch schon die Vorhut der Leonhardifahrt…
… Einige Impressionen aus der Murnauer Altstadt:…
… Die Prozession beginnt mit Fahnenträgern auf wuchtigen Kaltblütern, dahinter trippelten zierlichen Schrittes einige elegante Vollblüter aus dem nahen Bayerischen Landesgestüt Schwaiganger – Fortsetzung folgt:…
… Gestern hatte sich in meiner Region ein faszinierendes Wetterphänomen abgespielt: Die östliche Hälfte Südbayerns lag unter einer hohen Wolkendecke, über der westlichen spannte sich tiefblauer Himmel. Die Trennlinie zwischen Schönwetter und Bewölkung war erstaunlich akkurat gezogen, als hätte man die Kante der Wolkendecke mit einem scharfen Messer bearbeitet…
… Ich hatte mir vorgenommen, wieder einmal einige Bilder in herbstlicher Abendstimmung vom Turm des neuen Münchner Rathauses aus zu machen, hatte allerdings nicht damit gerechnet, dass die Innenstadt aufgrund des langen Wochenendes voll mit Touristen war – die ganze Stadt schien gestern in italienischer Hand gewesen zu sein – so dauerte es eine geraume Weile, bis ich endlich die Spitze des neugotischen, fünfundachtzig Meter hohen Turms erreicht hatte…
… Das Warten hatte sich dann aber durchaus gelohnt: Der Föhn war nicht ganz so stark wie erhofft, dennoch waren die etwa hundert Kilometer südlich liegenden Berggipfel der Nordalpen gut zu erkennen. Und das Licht der tief stehenden, gemächlich untergehenden Sonne war schlicht und ergreifend wunderschön und sehr inspirierend…
Die Lukaskirche im Stadtteil Lehel
Das Isartor
Theatinerkirche, Ludwig- und Leopoldstraße
Der Olympiaturm
Monopteros im Englischen garten
Die Mariensäule – mal aus einer etwas ungewöhnlichen Perspektive fotografiert
St. Peter, die „Wiesn-Kirche“
Rötlich-golden leuchtet der Saum der Wolkenfront, rechts der Turm des Oidn Peter
… Zuerst wollte ich gestern nachmittag gar nicht aus dem Haus, ich gab mich den Einflüsterungen des Inneren Schweinehunds hin, dass es in der Bude doch so gemütlich wäre und ich noch so viel am Computer zu arbeiten hätte. Für’s tägliche Fitnesspensium könnte ich ja auch später eine halbe Stunde auf dem Heimtrainer strampeln etc. Doch dann brachte ich das fiese, hypnotische Innere Stimmchen eisern zum Schweigen und zog wohlgemut los. Zuerst fuhr ich mit der S-Bahn nach Pasing, und wandte mich dann per Pedes gen Blutenburg, dem kleinen, spätgotischen, ehemaligen Jagdschlösschen im Westen Münchens, das aus einer ehemaligen Wasserburg entstanden ist. Traurige Berühmtheit erlangte das aparte Anwesen gegen Mitte des 15. Jahrhunderts, als der Bayernherzog Albrecht III. eine Weile mit seiner ersten Frau, der Baderstochter Agnes Bernauer, die 1435 von seinem Vater, Herzog Ernst, ermordet worden ist, dort gelebt hatte. Auch mit seiner zweiten Gemahlin verbrachte der Regent dann einige Jahre in der Blutenburg. Heute befinden sich in den Räumlichkeiten die Internationale Jugendbibliothek sowie die Erich-Kästner-Gesellschaft…
… Zuerst verlief mein Spaziergang recht ereignislos, eine Wasseramsel, die ich hatte rufen hören, befand sich zu weit entfernt, da machte das Fotografieren so gar keinen Sinn. Auch sonst geriet mir nur wenig vor die Linse. Als ich das Schlösschen, einer meiner Lieblingsplätze in und um München, erreicht hatte, leuchteten im Westen die Ränder der leichten Wolkendecke im Schein der schon recht tief stehenden Sonne golden auf. Je mehr sich unser Stern dem Horizont näherte, umso spektakulärer wurde die umliegende Szenerie, aus Gold, zaghaftem Himmelssblau und Wolkengrau wurden zunächst zarte Rosatöne, und dann ein immer kräftigeres Rot, bis der Himmel und die Umgebung der Blutenburg in Flammen zu stehen schien. Lange, sehr lange dauerte dieses himmlische Feuerwerk, bis endlich der letzte Gluthauch verglommen war. Hochgestimmt und mit vielen Bildern „im Kasten“ machte ich mich auf den Weg zur nahen Bushaltestelle…
… Die folgenden Bilder sind nur unwesentlich bearbeitet – etwas gerade gerückt und zugeschnitten, mehr nicht…
Noch ringt verzweifelt mit den kalten
Oktobernächten um sein grünes Kleid
mein Baum. Er liebt’s, ihm ist es leid,
Er trug es fröhliche Monde lang,
Er möchte es gern behalten.
Und wieder eine Nacht, und wieder
Ein rauher Tag. Der Baum wird matt
Und kämpft nicht mehr und gibt die Glieder
Gelöst dem fremden Willen hin,
Bis der ihn ganz bezwungen hat.
Nun aber lacht er golden rot
Und ruht im Blauen tief beglückt.
Da er sich müd dem Sterben bot,
Hat ihn der Herbst, der milde Herbst
Zu neuer Herrlichkeit geschmückt
… wirkt das kühn in weitem Bogen geschwungene Zeltdach des Münchner Olympiazentrums stets auf mich. Und auch nach über vierzig Jahren fasziniert es mich. Diese Architektur bestrickt bei jedem Wetter und zu jeder Jahreszeit, doch an schönen Herbsttagen, vor allem dann, wenn die Sonne allmählich dem Horizont entgegen wandert, finde ich diesen Ort ganz besonders anziehend…
… Nur wenige Schritte abseits des großen Stadions vermeint man, in der freien Natur zu sein und nicht in einer sorgsam durchdachten und konstruierten Park- und Architekturlandschaft…
…. Immer wieder schön und beeindruckend ist der Blick auf den Fernsehturm und das Zeltdach von der Brücke über den Olympiasee aus…
… Mit den Gehstöcken bin ich zum Glück noch ziemlich mobil – vorausgesetzt, ich habe einen guten Tag. So schickte ich mich an, den Olympiaberg hoch zu steigen. Immer wieder legte ich kurze Pausen ein, um den berückend schönen Sonnenuntergang und die romantische Stimmung auf mich wirken zu lassen…
… München in der Feuerglut der hinter dem Horizont versinkenden Sonne:…
… Auf dem kleinen See herrschte noch einmal Unruhe, laut rufend strebten die Vögel ihren Schlafplätzen entgegen…
… Himmlisches Rot und Gold und die bestrickende Kühnheit des Zeltdachs, das lässt jedes Herz höher schlagen…
… hilft mir seit langem schon, nach Situationen, die mir innerlich zusetzen und bewegen, wieder einen klaren Kopf zu bekommen. So schnappte ich mir gestern am späten Nachmittag die Kamera und begab mich in den Englischen Garten. Nach einem Weilchen gemächlichen Dahinschlenderns erklomm ich den schönen Monopteros, ließ mich dort oben nieder und genoss die blaue Stunde, und einen fulminanten Sonnenuntergang. Berührend war die kleine Verlobungsfeier, die in dem von Leo von Klenze um 1831 erbauten Rundtempel statt fand, völlig überraschend für die junge und hübsche Braut, die völlig aus dem Häuschen war, als ihr Liebster plötzlich vor ihr auf die Knie fiel und mit einem Ring in der Rechten um ihre Hand anhielt. Eine Schar Gänse zog in V-Formation über den abendlichen Himmel, im Licht der tief stehenden Sonne glänzende Flugzeuge schwebten Richtung Freising, Hunde und Kinder spielten übermütig auf der von Bauminseln durchsetzten, weiten Grünfläche zu meinen Füßen. Und die vielgestaltigen Türme der Münchner Innenstadt reckten sich ins allmählich golden und rötlich schimmernde Firmament, während der glühende Ball der Sonne sich hinter dem Geäst eines Waldstücks allmählich zur Ruhe begab…
… Ihr Lieben wisst ja, wenn ihr ein Bild groß anschauen wollt, braucht ihr nur darauf zu klicken… <3
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