… Wie herrlich elegant, anmutig und unbeschwert doch der Flug der Störche ist! Scheinbar schwerelos gleiten sie durch das kraftvolle Blau des Frühsommerhimmels…
… Und was für einen technischen Aufwand wir Menschlein doch betreiben müssen, wenn wir uns von der Erdoberfläche erheben und in den Himmel stoßen wollen…
… Manchmal wünsche ich mir, ich wäre ein Storch, ein großer, schöner, weißer Vogel. Weit über der Welt würde ich mit trägen Flügelschlägen dahin ziehen, getragen vom Aufwind, stundenlang, bis die am Horizont purpurfarben glühende, versinkende Sonne mich daran gemahnen würde, dass es an der Zeit wäre, in den Horst zurück zu kehren…
… befindet sich schon seit vielen Jahren im Wildtierpark Poing. Noch als junger Greifvogel verlor er sein Augenlicht. Dank großer Fortschritte in der Tiermedizin konnte inzwischen sein Sehvermögen durch mehrere Operationen und langwierige Behandlungen zu ca. 50 % wieder hergestellt werden. Wenn Willi gut drauf ist, dann lässt er sich während der Raubvogel-Show vom Falkner aus dem Gehege locken, es kann dann aber durchaus sein, dass er keinen Bock aufs Fliegen hat, und lieber ein Weilchen zu Fuß in der kleinen Arena herum spaziert. Dass Geier sehr geübte Wanderer sind, habe ich vor einigen Jahren ja bereits geschildert…
… Willi erwies einem zahlreichen Publikum und mir am Samstag Nachmittag die Ehre, er geruhte ein wenig herum zu fliegen. Als er sich nach einer kleinen Runde wieder auf dem Podest niederlassen wollte, verlor er das Gleichgewicht und plumpste zu Boden – er hat natürlich nach wie vor Schwierigkeiten, Entfernungen richtig einzuschätzen. Vermutlich hatte er sich dabei erschrocken, er wirbelte herum und griff mit gespreizten Klauen einen der beiden Falkner an. Die angespannte Situation wendete sich aber dank des jungen Mannes, der die Ruhe bewahrte, ganz sanft auf Willi einredete und ihm einige Leckerbissen verabreichte, rasch wieder zum Guten. Allerdings zog der Geier es danach vor, sich wieder zurück in die Ruhe seines Gehege zu begeben…
… Dass Ende Mai im Wildtierpark Poing bei München ein Eselfohlen zur Welt gekommen war, hatte ich am Samstag früh voller Entzücken im WWW gelesen. Und mich dann sogleich auf die Socken gemacht, um unter anderem diesem Viecherl einen Besuch abzustatten. Das kleine und überaus charmante und verspielte Langohr hatte im Nu mein Herz erobert, am liebsten hätte ich’s mit nach Hause genommen… 😉
… Vom Santuario della Madonna di Lourdes hoch über Verona hat man, wenn man mit dem Hopp-On-Hopp-Off-Bus unterwegs ist, nur einen sehr eingeschränkten Blick auf die Stadt an der Etsch, obwohl die Aussicht wundervoll ist. Es wird nach dem Hinweis, dass man, wenn man nach dem Fotostopp nicht wieder einsteigt, auf eigene Gefahr den ganzen langen Weg zu Fuß zurück gehen muss, nur wenige Minuten gehalten. Da natürlich sehr viele Passagiere Bilder machen wollen, gibt es an der kleinen Lücke im Maschendrahtzaun großes Gedränge. Daher sind meine Aufnahmen auch nicht sonderlich überragend…
… Auf dem Rückweg zur Piazza Bra stieg ich an der romanischen Kirche Santa Fermo Maggiore aus, und schlug mich danach wieder seitwärts in die Gassen und Gässchen…
… Bei dieser Gelegenheit möchte ich ganz herzlich alle neu hinzugekommenen Leser/innen begrüßen. Seid willkommen, macht es euch hier bei mir gemütlich. Und wenn ihr euch in den diversen Galerien und Collagen ein Bild genauer ansehen wollt, dann braucht ihr nur darauf zu klicken…
… Der Dom Santa Maria Matricolare wurde im Jahr 1187 geweiht, er vereint sowohl romanische als auch gotische Bauteile – und sein Glockenturm ist immer noch nicht fertig! Innen war er leider wegen umfangreicher Restaurierungsarbeiten nicht zu besichtigen. In Nähe des Hauptportals steht die beachtliche, moderne Statue eines Engels, beachtlich deshalb, weil dieser Himmelsbote, wenn man ihn aus einem bestimmten Winkel betrachtet, ganz schön hässlich ausssieht, mit einem zerfahrenen Gesicht und schiefen, vorstehenden Zähnen…
… Auch vom Dom aus durchstöberte ich während meines Verona-Aufenthalts kleine und größere Gassen und Hinterhöfe. Da ich dabei kreuz und quer marschierte, und manchmal so gar nicht mehr wusste, wo ich mich befand, kann ich euch leider nicht sagen, wo die folgenden Aufnahmen entstanden sind. Mein Vorschlag: Fahrt am besten selber hin, und schaut nach… 😉
… Mein Veroneser Lieblingsplatz ist die Piazza delle Erbe mit den umliegenden schönen Häusern aus mehreren Jahrhunderten. Die Piazza ist an sich Veronas Marktplatz, während meines Aufenthalts dort waren allerdings nur eine Handvoll Stände aufgebaut, an denen man frisches Obst und allerlei Touri-Krimskrams erstehen konnte…
… Nur wenige Schritte von der Piazza delle Erbe entfernt befindet sich die Casa di Giulietta, das Haus der Julia, mit dem wohl berühmtesten Balkon der Literaturgeschichte – der allerdings erst im Jahr 1930 nachträglich angebaut worden war, und eigentlich ein Sarkophags gewesen war. Das Haus stammt tatsächlich aus dem 14. Jahrhunderts, gehörte seinerzeit zu einer großen palastartigen Anlage in Besitz der schwerreichen Familie Capollo, welche mit den Capulets aus „Romeo und Julia“ gleichgesetzt wird. Das Anwesen fungierte lange Zeit als Gaststätte, teils auch als Pferdestall. Berührend sind die ungezählten Liebesschlösser, -briefchen und -kritzeleien, die an jeder nur erdenklichen Stelle im Durchgang angebracht wurden – und immer noch werden. Wenn man der Statue der Julia an den Busen fasst, dann soll das Glück bringen – ich verzichtete allerdings darauf…
… Nach dem kurzen Wandeln auf den Spuren der berühmtesten Liebesgeschichte der Weltliteratur – die allerdings bereits mehrere Jahrhunderte vor William Shakespierre entstanden war – gab ich mich wieder einmal dem Stöbern und Spazieren durch die Gassen und Gässchen Veronas hin…
… Dieser weiträumige Platz inmitten der Veroneser Innenstadt entstand in der Herrscherzeit der Scaliger im hohen Mittelalter bzw. Beginn der Renaissance – mich interessiert dieses längst schon ausgestorbene oberitalienische Fürstengeschlecht immer mehr, ich muss mich demnächst mal umsehen, ob es dazu lesenswerte Literatur gibt. Im Mittelpunkt der Piazza befindet sich ein drei Meter hohes, aus weißem Carrara-Marmor geschaffenes Denkmal des Dichterfürsten Dante Alighieri, das anlässlich seines 60o. Wiegenfestes im Jahr erschaffen worden war. Dante hatte am Hof des Scaligers Cangrande, dessen steinernes Ebenbild – der lächelnde Ritter – in der Burg Castelvecchio zu sehen ist, Zuflucht gefunden, nachdem er ins Exil geschickt worden war…
… Durchschreitet man vom Innenhof des Palazzo Comunale kommend das Tor, fällt der Blick als erstes auf die Loggia del Consiglia. Auf ihren Stufen lässt sich’s ganz wunderbar ausruhen – außer in den Morgen- und Vormittagsstunden, wenn gnadenlos die Sonne darauf niederbrennt. Während meines ersten Stadtrundgangs durch Verona habe ich die Stufen sehr dankbar in Anspruch genommen. Zu den wenigen Minuspunkten Veronas gehört meiner Meinung nach, dass es in den Straßen und auf den Plätzen des Centro Storico viel zu wenig Sitzgelegenheiten gibt, um mal für ein Weilchen entspannen zu können…
… An die Loggia schließt sich der Palazzo degli Scaglieri, in welchem die Herrscherdynastie während ihrer Blütezeit zu residieren pflegte. Gleich hinter dem Torbogen zum Palazzo del Capitano, der zur Zeit wegen Renovierungsarbeiten eingeschalt ist, liegen die Arche Scaglieri, die beeindruckenden, gotischen Grabstätten der Scaliger-Fürsten…
… Ein weiterer Torbogen verbindet den Palazzo del Capitano mit dem Palazzo dei Tribunale, dem einstigen Gerichtshof, in dessen Innenhof sich eine wunderschöne, zweistöckige, breite Freitreppe befindet. Überragt wird der Bau durch den 86 Meter hohen Torre dei Lamberti, den ich ja an meinem ersten Tag in Verona bereits – dank Lift! – „erklommen“ hatte…
… Am Kopfende des Platzes ist der zu Beginn des 18. Jahrhunderts erbaute Palazzo dei Giudici, bis heute Sitz der Gerichtsbarkeit in Verona. Von dort nahm ich nicht die linkerhand liegende breite Gasse in Richtung meines Veroneser Lieblingsplatzes, sondern einen schmalen, abenteuerlich-malerischen, mit einer wunderschönen Leuchte gezierten Durchlass…
… bin ich wieder einmal im nahen Alten Nördlichen Friedhof unterwegs gewesen. Der Jahreszeit gemäß hat sich die dortige Flora verändert, es blühen viele Akeleien. Diese Blumen mit ihren feinen, anmutigen Kelchen zählen zu meinen Lieblingen…
… Ein Buchfink sammelt fleißig Futter, um danach damit einen ungeduldig im Geäst eines Baumes wartenden Jungvogel zu versorgen…
… Junge Wacholderdrosseln hüpften scheinbar ziel- und planlos laut rufend umher. Ich vermute mal, dass sie erst vor kurzem von ihren Eltern verlassen wurden, und noch nicht so recht wissen, was sie mit sich und ihrer Freiheit anstellen sollten…
… Etwas allein gelassen und von der großen weiten Welt schier überwältigt mutet auch diese junge Amsel an…
… Nur einen kurzen Spaziergang vom Römischen Theater entfernt befindet sich hinter dem Palazzo Giusti eine bezaubernde und kühn konstruierte Gartenanlage. Während meines ersten Tages in Verona hatte ich an Bord des Hopp-on-Hopp-off-Busses einen ganz kurzen Blick durch das weit geöffnete Tor des Palastes auf den steil ansteigenden, mit weißem Kies bestreuten Mittelweg des Parks erhaschen können – und da musste ich bei der erstbesten Gelegenheit der Sache auf den Grund gehen…
… Der Garten entstand in der Spät-Renaissance, und ist insofern ungewöhnlich, dass sich der Palazzo nicht inmitten der Anlage befindet und diese gleichsam krönt, sondern genau umgekehrt. Die pflanzliche Vielfalt hält sich in Grenzen, doch die beiderseits des hellen, von zierlichen und hoch aufragenden Zypressen gesäumten Mittelwegs kunstvoll angelegten Labyrinthe, in welche man Brunnen und Statuen angeordnet hat, der üppige, steil ansteigende Laubwald, die künstliche, in eine Felswand gehauene Grotte und der darüber gleichsam schwebende, einem gruseligen Götzenhaupt gleichende Belvedere sind bezaubernd. Hier kann man als müde Wanderin die Seele baumeln lassen, zur Ruhe kommen, und vom Belvedere aus einen schönen Blick über Verona genießen…
… In der mittäglichen Hitze gönnt sich ein Amselhahn ein erfrischendes Bad im Brunnen…
… Wilde Bienen haben im hohlen Stamm einer betagten Buche ihr Domizil gefunden…
… Immer wieder be- und verzaubernd – und den Appetit anregend noch dazu: Frucht und Blüte zur selben Zeit…
… Unweit der wuchtigen Burg Castelvecchio erhebt sich die Porta dei Borsari, ein Stadttor, das in der Römerzeit, ca. 265 A. D., erbaut worden ist.
… Entzückt marschierte ich die schnurgerade verlaufende Corsa Porta Borsai entlang, die eine Weile später zur Corsa Anastasia wird. Wie schön das hier ist! Kein klotziger, ungefüger, hässlicher Neubau stört das historische Stadtzentrum Veronas, nur Bürgerhäuser aus dem Mittelalter bis ins sogenannte Empire sind zu sehen, kleine, romantische Seitengässchen verführen dazu, den eingeschlagenen Weg zu verlassen, und ihre Geheimnisse zu erkunden…
Von so einer Dachterrasse träume ich schon seit Ewigkeiten
Galeria Forti
… Kurz vor der Kirche S. Anastasia machte ich einen Linksschwenk und begab mich Richtung Dom, kurz darauf wandte ich mich wieder nach rechts, um zur Ponte di Pietra zu gelangen. Diese wurde um ca. 100 vor Christus erbaut, im Laufe der Jahrhunderte von etlichen Hochwassern der Etsch schwer mitgenommen, immer wieder neu erbaut, gegen Ende des 13. Jahrhunderts von den Scaligern mit einem Wachturm versehen. Vier der fünf Brückenbögen und -pfeiler wurden Mitte April 1945 von abziehenden deutschen Truppen gesprengt, und Ende der Fünfziger mit Originalmaterial, das man aus dem Fluss geborgen hatte, rekonstruiert…
… Vom westlichen Ende der Brücke aus hat man einen schönen Blick auf den Colle San Pietro mit dem gleichnamigen Castel, das auf der Anhöhe thront, sowie den Überresten des Römischen Theaters…
… Das Teatro di Romano wurde um 20 vor Christus errichtet. Im Laufe der Jahrhunderte verfiel es zusehends, Häuser und Hütten wurden darüber erbaut. Mitte des 19. Jahrhunderts erstand ein Veroneser das riesige Grundstück, er ließ die Gebäude abreissen, die antike Anlage ausgraben und teilweise restaurieren. Bei den oberen Rängen der Zuschauerreihen gelang dies, die unteren, nahe des Flusses liegenden, sowie die monumentale Frontseite, waren zerfallen und nicht mehr zu rekonstruieren…
… Heute finden im Teatro di Romano wieder Vorstellungen statt, und es ist zu besichtigen. Rund um die Zuschauerreihen sind Bau- und Dekorelemente, Inschriften und Steinmonumente aus der Römerzeit zu besichtigen, über dem Halbrund der Sitzreihen erhebt sich, in einem ehemaligen Kloster untergebracht, ein Archäologisches Museum…
… Dort hielt ich mich nur kurz auf, mir stand nicht der Sinn nach dem Bestaunen zahlloser Relikte der Römerzeit. Das Wetter war zu schön, um den Tag in einem Museum zu verbringen, und trotz des schwierigen und anstrengenden Aufstiegs über die steil ansteigenden Zuschauerreihen zog es mich weiter, meinem nächsten Ziel entgegen…
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