… An diesen wunderschönen Song von Cat Stevens habe ich gestern in aller Herrgottsfrüh sehr viel gedacht…
… Es gibt fast nichts Besseres, als wohlgemut, entspannt und voll der Vorfreude in einen sich verheißungsvoll ankündigenden neuen Tag hinein zu fahren…
… Alle Bilder sind mit der kleinen Digicam durch die Windschutzscheibe des Reisebusses gemacht worden, und daher qualitativ nicht unbedingt sehr hochwertig…
… wurde im Jahr 1838 in München gemacht, und es zeigt die wohl bekanntesten Wahrzeichen der Stadt, die beiden von den sogenannten Welschen Hauben gekrönten Türme der Frauenkirche. Der Optiker Carl August Steinheil hatte zusammen mit dem Schriftsteller Franz von Kobell eine Kamera konstruiert. Von einem Fenster der Münchner Alten Akademie aus nahmen die Freunde die zwei die Stadt überragenden Türme auf. Eine Kopie dieser Aufnahme kann man übrigens in Augenschein nehmen, wenn man das traditionsreiche Lokal „Lindwurmstüberl“ nahe der Theresienwiese besucht, und sich dort auf’s „Häusl“ (Toilette) begibt…
… Vor einer Weile stellte ich zwei Posts über die Bronzeausstellung der Münchner Residenz online. Im zweiten Teil erwähnte ich, dass mir ein betagter Besucher erzählt hatte, dass während der Konstruktion der riesigen Bavaria etwa vierzig Bronzefiguren eingeschmolzen worden wären. Heute Vormittag traf ich nun eine unserer Historikerinnen, die eine sehr interessante Führung abhielt. Gegen Ende kam sie auch auf diese Geschichte zu sprechen – und da musste ich natürlich sofort nachhaken…
… Sie bestätigte mir, dass es sich dabei lediglich um ein Gerücht handeln würde. Zum einen ist nicht der kleinste Hinweis darauf zu finden, nirgendwo, in keiner einzigen Aufzeichnung aus jener Zeit. Zum anderen war Ludwig I. ein höchst kunstsinniger Mensch, er hätte dergleichen mit Sicherheit niemals zugelassen…
… Fakt ist, dass während eines Residenzbrandes im Jahr 1729, also gut einhundert Jahre vor der Errichtung der Bavaria, ein nicht unerheblicher Teil – ca. vierzig Büsten und Statuen – der damaligen, sehr umfangreichen Bronzesammlung ein Raub der Flammen geworden war. Das Idealbildnis eines römischen Herrschers, welches ich in meinem Bericht über die Bronzeausstellung bereits zeigte, ist das einzige Stück jener Gruppe, die seinerzeit verloren ging, das gerettet werden konnte. Ludwig I. hatte dieses vom genialen Hubert Gerhardt erschaffene Haupt einem Adeligen geschenkt, der in Fürstenfeldbruck beheimatet ist. Und dessen Nachfahren haben vor einigen Jahren das Kunstwerk der Bayerischen Schlösserverwaltung vermacht…
… Schon seit längerem habe ich ein Faible für diese Kunstrichtung – sofern sie gut gemacht ist. An und in einer Unterführung in der Nähe des Münchner Südbahnhofs bzw. Schlachthofviertels nutzen seit Jahren schon Graffiti-Künstler/innen die Wände für ihre teilweise sehr hintersinnigen, beachtlichen und inspirierenden Gestaltungen…
… Dort gibt es auch eine interessant gestaltete Stehkneipe, „Zur Gruam“ (Zur Grube)…
… Sowie den „Umsonstladen“, ein schönes Projekt, an dem ich mich höchstwahrscheinlich demnächst mit ein paar Sachen – Bücher und Klamotten – beteiligen werde…
… Zuerst dachte ich, als ich während eines kleinen mittäglichen Spaziergangs Richtung Seelände diese bezaubernde asiatische Dame von hinten sah: „Ah, eine von diesen verrückten Japanerinnen, die hat aus Jux und Dollerei am ersten Feiertag doch glatt einen Weihnachtsmann-Mantel umgelegt.“ Doch dann sah ich die junge Frau von vorne, und musste sie unbedingt fragen, ob ich sie fotografieren dürfe, was sie freundlich bejahte. Sie trug zur Feier des Tages ein kostbar handbesticktes, bodenlanges Seidenkleid, welches sie von ihrer Großmutter geerbt hatte…
… Von der Seelände aus wirkt der an sich sehr harmlos gerundete Schönauer Hausberg Grünstein richtig „dramatisch“…
… Die weltbekannte Schauspielerin Romy Schneider verbrachte etliche ihrer Kindheits- und Jugendjahre sowie so manche Erholungspause von der Filmarbeit in meinem Heimatort. Zur Erinnerung an sie hat man nun im alten, denkmalgeschützten Königsseer Bahnhof eine permanente Ausstellung arrangiert…
… Dank des wundervollen Wetters und sicherlich guter Thermik schwebten Drachenflieger über den makellos blauen Himmel, gestochen scharf ragten ringsum die vertrauten Gipfel auf, schöne Lüftlmalerei war links und rechts des belebten Wegs zu sehen, beinahe spiegelglatt ruhten die tiefdunklen Wasser des Königssees…
… Wer hier seit längerem schon regelmäßig liest, dem sind die beiden großen Bronze-Plastiken des Neptun und des Perseus samt der geköpften Medusa, die bis vor kurzem in den sogenannten Paramenten-Kammern der Münchner Residenz standen, bereits vertraut. Nun haben sie inmitten pummeliger Putten und lebensfroh-lüsternen Satyrn ein neues Zuhause gefunden…
… Sehr bedauerlich fand ich, was mir am zweiten Weihnachtsfeiertag ein alter Münchner erzählte, der wohl sehr bewandert in der Geschichte der Bronzekunst war: Als man daran ging, die Statue der Bavaria zu schaffen, hatte man ca. vierzig wunderschöne Bronzefiguren aus der Zeit der Spätrenaissance bzw. des Frühbarocks eingeschmolzen, viele davon aus der legendären Werkstatt des H. Gerhard. Was mögen da für Kostbarkeiten auf ewig verloren gegangen sein…
… Nicht fehlen dürfen natürlich jene vier bronzenen Löwen, die ursprünglich für das Grabmal des bayerischen Herzogs Wilhelm V., Vater des späteren Kurfürsten Maximilian, I., der meine Heimat im ausgehenden sechzehnten bis Mitte des siebzehnten Jahrhunderts geprägt hat wie kein zweiter, geplant gewesen waren. Doch Wilhelm V. hatte nicht zuletzt wegen seines Hangs zu allem Esoterischen – in der heutigen Zeit würde man ihn als Aluhut-Träger bezeichnen 😉 – Bayern an den Rand des Ruins getrieben. So fiel nach seinem Ableben die Grabstätte erheblich bescheidener aus. Maximilian I. ließ das majestätische Raubkatzen-Quartett an den Portalen zum Kaiserhof und Kapellenhof aufstellen. Das Reiben des kleinen, sich unter dem Schild befindenden, Masquerons (Gesicht eines Fabelwesens) eines der Raubtiere soll Glück bringen. Da man jedoch bis zum heutigen Tag immer noch nicht heraus gefunden hat, welcher Löwe der Glücksbringer ist, empfiehlt es sich, alle vier Schnäuzchen zu rubbeln…
… Die Tellus Bavaria wurde bereits ca. zweihundertfünfzig Jahre vor der Errichtung der kolossalen Bavaria-Statue auf der Theresienhöhe als Allegorie Bayerns geschaffen. Sie hat die Reichtümer meiner Heimat bei sich: Wein, Salz und Wildbret. In der Linken trug sie ursprünglich einen Ährenkranz, später wurde der sogenannte Kurapfel hinz gefügt, beides ist leider verloren gegangen. Ich finde die Tellus Bavaria schöner als ihre „große Schwester“, sie strahlt meiner Meinung nach viel mehr Fraulichkeit und Anmut aus…
… Noch bis zum 14. 02. 2016 kann man in jenem Teil der Münchner Residenz, in welchem bis letztes Jahr das Ägyptische Museum untergebracht war, eine sehr gut arrangierte Ausstellung bayerischer Bronzekunst aus der Spätrenaissance bzw. des Frühbarocks bewundern – sogar kostenlos. Danach – so der ursprüngliche Plan des Herrn Söder – sollen die Räumlichkeiten nur mehr auserwähltem Publikum zugänglich sein, oder als „Event-Location“ vermietet werden. Der Herr Minister will seine Absichten allerdings neu überdenken, wenn großes Interesse von Menschen aus nah und fern für diese Sammlung bestehen würde. Deshalb müssen wir Museumsaufsichten täglich mittels Strichlisten Buch über die Besucherzahlen führen. In den beiden Tagen der vergangenen Woche, in welchen ich in der Bronze-Ausstellung Dienst hatte, sind da schon „versehentlich“ etliche Strichlein doppelt oder dreifach auf der Liste gelandet… 😉
… Hier meine fotografischen Impressionen:…
… Die gestern bereits gezeigten Allegorien der sogenannten Kardinaltugenden:…
… Im Reich der Fabelwesen – die Originalfiguren des Wittelsbacher Brunnens…
… im Jahr 1937 erbaut, wäre lediglich einer von ungezählten, recht unscheinbaren Landbahnhöfen, wenn es in der Schalterhalle nicht zwei großflächige, wundervoll gestaltete, und vor ein paar Jahren sehr sorgfältig restaurierte, Kunstwerke der sogenannten „Lüftlmalerei“ geben würde:…
… Auf dem ersten Gemälde an der Westseite wird nebst anderem Berchtesgadener Brauchtum wie dem Buttmandllaufen, dem Böllerschießen und dem Almabtrieb, wobei die Kühe die Fuikln, den traditionellen Kopfschmuck aus Gschabertbandln (hauchdünne, eingefärbte Holzbänder) und entblätterten, zur Kronenform gebundenen Fichtenschößlingen tragen, auch der sogenannte Bergknappentag dargestellt, der festliche Umzug der im Berchtesgadener Salzbergwerk Beschäftigten. Über der Szenerie schwebt der Heilige Rupert, seit Mitte des achten Jahrhunderts der Schutzpatron des sogenannten Rupertiwinkels, des Landstrichs zwischen Chiemsee und Salzburg, zu dem auch meine Heimat gehört…
… Die zweite Lüftlmalerei an der gegenüber liegenden Seite zeigt winterliche Freuden und Vergnügungen, die sich – wenn man einmal vom G’wand und den Ski-Ausrüstungen absieht – nur unwesentlich von jenen unterscheiden, die auch heutzutage noch gepflegt werden…
… Warum gibt es Terror? Warum Waffen, Giftgas, Bomben, Gewalt und Tod? Warum sind die einen so reich, dass sie tagtäglich Tonnen an Lebensmitteln weg werfen – und die anderen so arm, dass sie an Hunger sterben? Warum müsst ihr an euren Religionen, an eurer Gier, eurem unsäglich dummen Wahn von Macht und Reichtum so stur festhalten, und dadurch so unendlich viel Leid über uns bringen?…
… Warum denkt ihr nicht an uns, sondern vermüllt und verpestet gedankenlos diese Welt, die doch eines schon so nahen Tages die unsere sein wird?…
… Warum sagt ihr einerseits „Ihr Kinderlein kommet“ und wollt andererseits uns, den flüchtenden Kindern, kein neues Zuhause, kein gutes Leben in Frieden, keine Zukunft geben?…
… Warum lasst ihr uns viele Stunden täglich in menschenunwürdigen Fabriken für einen Hungerlohn arbeiten?…
… Warum sind unsere Leben für euch oft so wenig wert?…
… Warum behandelt ihr uns oftmals so, als wären wir dumm – dabei sind wir häufig so unendlich viel weiser und klüger als ihr?…