In diesen heil’gen Hallen
Kennt man die Rache nicht,
Und ist ein Mensch gefallen,
Führt Liebe ihn zur Pflicht.
Dann wandelt er an Freundes Hand
Vergnügt und froh ins bess’re Land.
In diesen heil’gen Mauern,
Wo Mensch den Menschen liebt,
Kann kein Verräter lauern,
Weil man dem Feind vergibt.
Wen solche Lehren nicht erfreun,
Verdienet nicht, ein Mensch zu sein.
… Am 5. Januar dieses Jahres nahm die NASA das größte Foto aller Zeiten auf. Es hat 1,5 Milliarden Pixel und belegt einen Speicherplatz von 4,3 GigaByte. Die riesige Aufnahme zeigt die Andromeda-Galaxie. Ein jeder der zumeist winzig kleinen Lichtpunkte ist ein Stern. Und wenn nur jeder zehnte dieser schier unzählbaren Sonnen ein Planetensystem hat, und davon wiederum nur jedes zehnte die Voraussetzungen aufweist, um Leben entstehen und sich entfalten zu lassen, dann „wimmelt“ allein diese Galaxie vor Lebewesen – mit Sicherheit auch intelligenten…
… Wie heisst es doch so schön in „Contact“, einem meiner Lieblingsfilme: „Gibt es Leben im Weltall?“ – „Ja, aber sicher. Das wäre doch sonst eine riesige Platzverschwendung.“…
… So wird Kreta häufig von jenen, die dieses Eiland kennen und lieben gelernt haben, genannt…
… Vor ein paar Tagen wurde auf Servus-TV eine etwa einstündige Doku über die größte griechische Insel gezeigt – gebannt kauerte ich vor meinem schönen großen Bildschirm, und Sehnsucht, Reiselust, ja, sogar etwas wie Heimweh erfüllten mich…
… Ich konnte es nicht lassen, ich musste danach einfach auf meiner externen Festplatte stöbern, und eine Reihe bebilderter Impressionen auswählen, die ich euch nun heute, an diesem grauen, nebelverhangenen und feuchtkalten Dezembertag nicht vorenthalten möchte…
… Bei meinem letzten Kreta-Urlaub hatte ich im wunderschönen Rhethymnon ein sehr günstiges Zimmerchen unweit des Hafens genommen und einen Leihwagen angemietet, mit dem ich voller Begeisterung Tag für Tag die Insel auskundschaftete. Meine Lieblingsstecke war jene Straße, die vom Norden durch die Sfakiotischen Berge an die Südküste führt. Zuerst glich sie einer ganz normalen und sehr komfortablen Bundesstraße, nach dem Überqueren einer wild-romantischen Passhöhe wurde sie dann plötzlich zu einer überaus abenteuerlichen und schmalen, teilweise ausgesetzten Sand- und Schotterpiste, die sich in vielen halsbrecherischen Haarnadelkurven hinab ans tiefblaue Meer windet.
… Chora Sfakion, das Hafenstädtchen an der Südküste, ist im Frühling noch ein ruhiger, beschaulicher und idyllischer Ort. Ab Mai tobt hier dann das Leben, wenn die vielen Fähren von und nach Agia Roumeli, dem Endpunkt der berühmt-berüchtigten Tour durch die Samaria-Schlucht, hier an- und ablegen…
… In den bunten und von Leben erfüllten Gassen der kretischen Städte – Rhethymnon, Chania, Heraklion – sind noch etliche Überbleibsel der einstigen Besatzung durch die Türken zu erkennen – die hölzernen, vorspringenden Erker zum Beispiel. Die wuchtige und trutzige, dem Hafen vorgelagerte Festung Heraklions gemahnt an die Zeit, da die Seemacht Venezien Kreta beherrschte – damals wurde die Insel Kandia genannt…
Rhethymnon
Leuchtturm von Chania
Hafen von Rhethymnon
Rhethymnon – direkt unter der hoch aufragenden Zeder war mein schönes Zimmer
Hafen von Heraklion
… Der Duft von leuchtend gelb blühenden Wildkräutern mischt sich mit dem salzigen Hauch der sanften Meeresbrise. Grade in diesem Augenblick habe ich dieses unvergleichliche Aroma in der Nase. Und das Fernweh tut beinahe körperlich weh…
… Manchmal tanzen Sterne in mir. Manchmal sind es nur einige wenige, manchmal eine ganze Milchstraße. Ich liebe den innerlichen Tanz der Sterne. Ich erfreue mich daran. Und fühle eine ganz besondere Kraft des Lebens durch jede Faser meines Wesens ziehen…
… Liebe Menschen können den Reigen meiner Sterne auslösen. Gute, aufrichtig gemeinte Worte. Ein freundliches Lächeln. Ein sanfter Händedruck. Ein warmes Schulterklopfen. Ein kleiner Scherz. Ein fröhlicher Gruß. Ein schelmisches Augenzwinkern. Eine noch nie gehörte Geschichte. Wenn himmlische und zum Heulen schöne Musik zu mir spricht. Wenn ein herzliches Lachen durch die Flure schwingt. Wenn ich erzählen darf, und man mir aufmerksam zuhört. Dann, ja, dann wirbelt ein ganzes Universum in mir…
… Zur Zeit gastiert im Münchner Schlachthofviertel der weltbekannte, wunderschöne Zirkus Roncalli. Ich geriet per Zufall nach einem Kurzbesuch im nahen „Hauptquartier“ meines Arbeitgebers dorthin, eigentlich bin ich auf der Suche nach etwas gänzlich anderem gewesen. Doch davon morgen…
… Habt ihr als Kind nicht auch oft davon geträumt, mit einem Zirkus auf große Wanderschaft zu gehen? In einem der bunt bemalten, abenteuerlich anmutenden Wohnwägen zu hausen? Mit Tieren zu spielen und atemberaubende, akrobatische Verrenkungen zu proben, anstatt zur Schule gehen zu müssen? Und dann eines Tages im glitzernden, schimmernden Prunkgewand in der nach Sägemehl und Schweiß duftenden Manege zu stehen, und den frenetischen Applaus eines begeisterten Publikums zu genießen?…
… Als ich mit meiner Kamera in den Händen durch die kleine Roncalli-Wagenburg pirschte, sind mir all diese Kindheitsträume nach langer Zeit wieder einmal in den Sinn gekommen…
… Danach war mir nach einer ausgedehnten Busfahrt mit den Öffentlichen durch die Stadt. Dabei machte ich von der Prinzregentenbrücke aus diesen Schnappschuß vom Bayerischen Landtag, der grade von der untergehenden Sonne angestrahlt wurde…
… Die Dame ist in St. Gallen geboren und aufgewachsen, ihr Partner und Ehemann stammt aus Israel. Die Beiden kombinieren sehr schwungvoll, ausgelassen und gekonnt viel Akrobatik mit einer großen Portion Komik…
Messer-Jongliererei auf der frei stehenden Leiter
Ein laufender Eimer
Parterre-Akrobatik
Parterre-Akrobatik
Pümpel-Jonglieren
Pümpel-Schleudern auf Partnerin auf der rotierenden Scheibe
… Das Trio aus Barcelona, Spanien, verbindet überaus gekonnt Kabarett, Theater und Puppenspiel miteinander. Ihre „echten“, teils schräg geschminkten, teils maskierten Köpfe sitzen auf verschiedenen Marionettenkörpern, zur Musik alter Swing-, Jazz- und Schlagerklassiker wird kunst- und sehr humorvolle, mitreissende Pantomime dargeboten. „Trukitrek“ zählte eindeutig zu meinen Favoriten des Festivals…
… zeigten feine und übermütig-charmante Clownereien auf Schwyzerdütsch – dank verwandtschaftlicher Beziehungen zu den Eidgenossen hatte ich glücklicherweise keine großen Schwierigkeiten beim Verstehen der Dialoge…
… spielten sehr virtuos und mitreissend Balkan-Klezmer…
… Der Straßenmusiker Estas Tonne gab ganz wundervolle, verträumte, verzaubernde Gitarrenklänge zum Besten…
… Insgesamt haben dreizehn verschiedene Gruppierungen mit mehr als siebzig Künstlern/innen am 17. und 18. Mai ihr Können rund um die St. Gallener Stiftskirche gezeigt. Eines weiß ich ganz sicher: Dass ich mir den Termin für das nächste Festival der Straßenkünstler in der bezaubernden Schweizer Stadt nahe des Bodensees ganz dick notieren werde…
… Eigentlich ist diese wundervolle Reise für Freitag, 17. Mai, geplant gewesen. Doch je näher der Termin rückte, umso schlechter wurde die Wetterprognose. Dank der Freundlichkeit und Kulanz des Unternehmens Flixbus konnte ich trotz massiver Überschreitung der Stornierungsfrist die Fahrt nach St. Gallen auf den Samstag, 18. Mai, umbuchen. Was sich als gute Entscheidung erwies, denn vom frühen Morgen an ist das Wetter wundervoll gewesen – strahlend blauer Himmel, sanfte Maiensonne, ein bisschen kühl – also optimal für eine Stadtbesichtigung…
… Der Legende nach wurde die schöne, in der Ostschweiz, nahe des Bodensees, gelegene Hauptstadt des gleichnamigen Kantons von dem Wandermönch Gallus im Jahre 612 gegründet. Man erzählt, daß ein Bär dem Manne das Bauholz zur Errichtung der ersten Klause herbei gebracht hatte. Seit jenen fernen Tagen ist der Bär das St. Gallener Wappentier…
… Aus der bescheidenen Mönchklause wurde im Laufe der Zeit ein weitläufiges, überaus reiches Kloster, dessen Besitzungen und Einfluss bis nach Wien, bis weit ins benachbarte Bayern hinein reichten. Nach der Säkularisation im Jahre 1803, und auch aufgrund des verwalterischem Unvermögens der letzten drei Fürstpröbste verlor der Klerus Macht und Vermögen…
… In den achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts wurden die prachtvoll erhaltene und sorgsam gepflegte Altstadt, sowie die Abtei, die mächtige Stiftskirche, und vor allem die spätbarocke Stiftsbibliothek zum Unesco-Weltkulturerbe erklärt…
… Seit etwa zwanzig Jahren findet im wunderschönen St. Gallen ein Festival internationaler Straßenkünstler/innen statt. Die gesamte Altstadt wird zu einer Freiluft-Arena, in der an wechselnden Plätzen gesungen, musiziert und getanzt wird, akrobatische Darbietungen und hinreissende Blödeleien finden statt – Kunst in ihrer ganzen Bandbreite. Auf dem großen Platz bei der Stiftskirche werden zwei etwa dreißig Meter lange Tafeln aufgestellt, und liebevoll dekoriert. Jung und Alt, Ansässige und Auswärtige treffen sich dort, um gemeinsam zu speisen, sich zu unterhalten, zu entspannen, den Zauber der Stadt auf sich wirken zu lassen…
… Da es der Fotos gar viele geworden sind, werde ich sie auf mehrere Posts verteilen…
… Nach meinem Aufenthalt im „37 Grad“ bummelte ich zunächst Richtung Leuchtturm, und bog dann nach rechts ab auf die Promenade am See. Der schöne blaue Himmel hatte sich mittlerweile mit den in diversen Grautönen gehaltenen Schlieren hoher Wolkenfelder überzogen, die den nahenden Wetterumschwung ankündigten. Nicht ein Windhauch rührte sich, lässig gegen die runden Ufersteine plätschernd, im zaghaften Licht der tief stehenden Sonne wie geschmolzenes Silber schimmernd, breitete sich der große See zu meinen Füßen aus…
… Nach einigen hundert Metern driftete mein Blick zufällig nach rechts – und ich blieb ruckartig an einer offenen Pforte stehen, welche die wirr verknotete Mauer einer brusthohen Hecke durchbrach. Ich starrte staunend auf einen Zaubergarten, ein anderes Wort fällt mir für dieses wilde, die Phantasie sehr anregende Sammelsurium an Figuren, Figürchen, Säulen, Brunnen, Bögen nicht ein. Zaghaft passierte ich das Tor und ging langsam umher, die Kamera stets im Anschlag…
… An den üppig ausladenden Schalen steinerner Brunnen war kristallklares Wasser zu abstrakten, malerischen Gebilden gefroren. Umrankt von harmonisch sich wölbenden Bögen, auf zierlichen Säulen ruhend, umgeben von schlanken, edlen Statuen, und molligen, verschmitzt vor sich hin schmunzelnden Buddhas verströmte ein kleiner, giftgrüner Plastikchristbaum das Licht seiner elektrischen Lämpchen. Ein geflügelter, goldener Löwe hielt einem kreischend bunten Zwergenpaar ein geöffnetes Buch entgegen, ein mannshoher Gladiator schien vor einem träumerisch den Schnee betrachtenden Schwan wie verschämt seine Geißel zu verbergen, ein blaues Einhorn bäumte sich auf, farbige Rindviecher gaben sich ein Stelldichein mit gescheckten Schweinen, und ungeachtet der winterliche Kälte räkelte sich ein Jüngling in kurzen Hosen und bloßen Beinen auf dem verschneiten Rasen. Unweit von ihm kauerte eine Schar kleiner Drachen, es war, als hielten sie eine Versammlung darüber ab, ob sie denn nun Feuer speien oder ihre Energien lieber für den nächsten Kälteeinbruch aufsparen sollten. Ein chinesischer Krieger, der dem Mausoleum Xi’an’s entsprungen zu sein schien, hütete den Eingang zum Büro jenes Anwesens Bahnhof Nr. 5 in Lindau – im „wahren Leben“ eine Großhandlung für Steinmetz-, Deko- und Gartenartikel – auf dem Balkon im ersten Stock des Nebengebäudes hielt die sehr naturgetreu gestaltete Plastik eines Esels treulich Wacht…
… Inspiriert vom sensationellen Sprung des Österreichers Felix Baumgartner durch die Atmosphäre bestellten das Wilde Weib und ich vor einigen Wochen bei den Amazonen die Bücher des norwegischen Forschers und Abenteurers Thor Heyerdahl. Diese Reiseschilderung von ihm und seinen fünf Kameraden an Bord eines hölzernen Floßes ist zur Zeit meine abendliche Lektüre…
… Obwohl die abenteuerliche Fahrt im Jahre 1947 statt gefunden hat, ist die Erzählung Thor Heyerdahl’s auch heute noch ungemein frisch, spannend, mitreissend. Aber aus aktueller Sicht auch bestürzend…
… Die „Kon Tiki“ wurde aus neun frisch geschlagenen Balsaholzstämmen zusammen gefügt, ohne jegliche Verwendung moderner Hilfsmittel, ohne auch nur ein Stückchen Metall dabei zu Hilfe zu nehmen. Zusammen gehalten wurden die bis zu ca. 14 Meter langen Stämme lediglich durch Hanfseile. Zwei Mangrovenstämme bildeten den A-förmigen Mast, der das trapezförmige Segel mit dem Abbild des legendären Inka-Gottes Kon-Tiki trug. Aus Mangrovenholz waren auch die Kielschwerter unter dem Floß, mittels derer man zusätzlich zum langen und schweren Steuerruder am Heck den Kurs beeinflußen konnte…
… Thor Heyerdahl und seine Kameraden wollten mit ihrer wagemutigen Fahrt über den Pazifik den Beweis erbringen, dass Polynesien ohne Weiteres auch von Südamerika aus hätte erforscht und besiedelt werden können. Seiner Meinung nach war diese Theorie sogar logischer und leichter nachvollziehbar wie die Annahme, der pazifische Lebensraum sei von Asien aus erobert worden. Obwohl er für seine These mit der „Kon Tiki“ ja den unwiederlegbaren Beweis erbrachte, tut man sich in wissenschaftlichen Kreisen nach wie vor ungeheuer schwer, dies zu akzeptieren…
… Ausgestattet mit ungefähr 1.100 Litern Trinkwasser, einer großen Kiste Süßkartoffeln, Kokosnüssen und tropischer Früchte, und jeder Menge Proviantrationen der amerikanischen Navy stachen Heyerdahl und seine Mannen – Erik Hesselberg, Bengt Danielsson, Knut Haugland, Torstein Raaby und Hermann Watzinger – am 28. 4. 1947 von Callao/Peru aus in See…
… Über hundert Tage lang bekamen sie weder ein Schiff noch Land zu sehen, sie waren umgeben von der schier endlosen Weite des Pazifik. Einzige Verbindung mit der Außenwelt war ein Funkgerät. Mit dem Kennzeichen LI2B wurden Tag für Tag die Position, sowie meteorologische und nautische Daten gesendet. Hunderte Amateurfunker weltweit begleiteten virtuell die „Kon Tiki“ auf ihrer Drift über das größte aller Weltmeere…
… Was mich beim Lesen mit am meisten erschüttert, sind die wundervollen, plastischen Schilderungen der Sauberkeit des Wassers – glasklare, grünlich schimmernde Wellen, die sich turmhoch über das winzig anmutende Floß erhoben, doch ohne Schaden anzurichten stets zwischen den Balsastämmen versickerten wie zwischen den Zinken einer Gabel. Es hat damals, vor grade mal 65 Jahren, noch nicht die geringste Verschmutzung der Ozeane gegeben. Beinahe märchenhaft – und bestürzend – muten auch die Erzählungen über den geradezu sagenhaften Fischreichtum an – Scharen fliegender Fische, die jeden Morgen an Bord nur eingesammelt werden mussten, um zum Frühstück gebraten zu werden. Riesige Horden Goldmakrelen, Thunfische, Bonitos, Seeschildkröten in der Nähe der Galapagos-Inseln, eine unübersehbare Schar riesiger Wale kreuzte eines Tages den Kurs der „Kon Tiki“! Die Mannschaft spielte mit Haien, indem sie diese zuerst mittels Köder anlockten, und dann an Bord zu ziehen versuchten. Oft genug brauchten sie lediglich ihre Esslöffel ins Wasser zu halten, um sich mit dem ausgesprochen nährstoffreichen Plankton zu versorgen…
… Nach 101 Tagen und ca. 6.980 zurück gelegten Kilometern rammte die Kon Tiki das Korallenriff von Raroia im Tuamotu-Archipel. Die Bambushütte, welche den sechs Männern auf ihrer Expedition Schutz vor den Elementen geboten hatte, sowie der Mast wurden dabei schwer beschädigt. Heyerdahl und seine Kameraden konnten sich so gut wie unverletzt auf ein winziges Eiland retten, und dank des noch intakten Funkgeräts ihre Position bekannt geben. Sechs Tage später wurden sie geborgen…