… Am Himmel kreist ein riesiger Raubvogel, ein Rotmilan, und er kommt immer näher, immer tiefer. So schnell ihn die Flügelchen tragen, nimmt der kleine Spatz Reißaus, um unter dem nächsten Giebel Schutz zu suchen…

Glück ist die Summe schöner Momente
… Ich war noch nicht recht weit von Riegsee Richtung Froschhausen gewandert, da ließen mich heisere Raubvogelrufe stutzen. Über mir umkreisten einander ein prachtvoller, großer Rotmilan, auch Gabelweihe genannt, und ein Bussard – eine Horde Spatzen, die am Giebel eines Bauernhofs eine Art Versammlung abhielt, war davon nicht grade begeistert, wild tschilpend stob sie davon. Es schien bei den Zweien wohl Revierstreitigkeiten zu geben, die aber nach kurzem ohne großes Aufsehen beigelegt wurden, danach flogen die Raubvögel in entgegengesetzte Richtungen davon. Wir Menschlein könnten oft von den angeblich nicht intelligenten Tieren lernen, wie Konflikte aggressionsfrei zu lösen wären…
… Wie ein Spiegel lag der Riegsee ruhig inmitten der sanft hügeligen Landschaft…
… Blick zurück auf das Dorf…
… Das letzte Stück Weg nach Froschhausen führte durch ein Schilfgebiet…
… Die fernen Schroffen der Zugspitze waren in Gewitterwolken gehüllt, hier jedoch war der Himmel wundervoll weißblau, gelegentlich kühlte eine Seebrise die sommerliche Luft…
… Froschhausen ist vor allem wegen seinem kleinen Kircherl St. Leonhard bekannt, dort findet alljährlich die das Bauernjahr beschließende Leonhardifahrt statt, ein großer Umzug mit geschmückten Pferden und Fuhrwerken. Das Innere des Gotteshäusleins ist ein wahres barockes Kleinod, sorgsam durch ein schönes schmiedeeisernes Gitter geschützt…
… Eine Stute döste zusammen mit ihrem Fohlen in der Nachmittagssonne, Ziegen beäugten mich beim Vorbeiwandern höchst neugierig, ein Bauer schuf mit seiner Radltruh‘ (Schubkarren) die Heuernte seines Vorgartens in den Stadel…
… Obwohl ich schon recht müde war, beschloss ich, die etwa eineinhalb Kilometer bis zum Murnauer Bahnhof zu marschieren, langsam, mit vielen Pausen, Schritt für Schritt. Nach einem etwas schweißtreibenden Aufstieg warf ich einen abschiednehmenden Blick zurück…
… Dann kam mir ein Regionalbus (DB-Linie 9631) entgegen, Ziel Uffing am Staffelsee, ich befand mich grade nahe einer Haltestelle, entschloss mich spontan dazu, einzusteigen – und erlebte eine der schönsten Busfahrten meines Lebens. Die Route schlängelte sich fast eine dreiviertel Stunde lang durch die sanfte hügelige Landschaft, wir passierten heimelige kleine Bauerndörfer, gondelten vorbei an stattlichen Höfen, an Schlösschen und winzigen zwiebelgetürmten Barockkirchlein. Als ich müde aber sehr glücklich am Uffinger Bahnhof auf den nächsten Zug Richtung München wartete, beschloss ich im Stillen, noch in diesem Sommer nach und nach diese Busstrecke abzuwandern, und mir Vieles von dem, was ich entdeckt hatte, genauer zu besehen…
… Franz Marc, der nebst Gabriele Münter und Wassily Kandinsky vor dem Ersten Weltkrieg in der von Seen, Mooren und sanft geschwungenen Moränenhügeln nahe der hoch aufragenden Kulisse der Nordalpen geprägten Landschaft um Murnau, den Staffelsee und Kochel viel Zeit verbracht und dort viele seiner wichtigsten und bekanntesten Werke geschaffen hatte, verlieh aufgrund der häufig wechselnden, bläulichen Farb- und Lichtstimmungen dieser Gegend die bis heute gerne und häufig verwendete Bezeichnung „das Blaue Land“…
… Seit meinem ersten, etwas verregneten Ausflug an den Staffelsee Anfang Juni fühle ich mich sehr vom Blauen Land angezogen. Neulich, am vergangenen Samstag, hatte ich ja einen Versuch unternommen, das kleine Schlösschen Rieden aufzusuchen, war dabei aber durch eigene Besserwisserei auf den falschen Weg gelangt – was der Freude an dieser kleinen Tour allerdings keinen Abbruch getan hat. Bereits am Montag brach ich dann um die Mittagszeit erneut zur Erkundungstour nach Rieden auf…
… Mit dem sehr ruhig dahingleitenden Staffelsee-Dampfer Seehausen fuhr ich vom Murnauer Strandbad Achele bis zur Anlegestelle Alpenblick bei Uffing, stärkte mich dort mit einer süffigen Holunderschorle und machte mich dann wohlgemut auf den Weg. Natürlich verpasste ich wieder einmal eine Abzweigung des Rundwanderwegs, und spazierte deshalb frohgemut aber sehr vorsichtig auf der lebhaft befahrenen Murnauer Straße Richtung Rieden…
… Nach einer sanften Rechtskurve kam das kleine Schloss in Sicht. Eine adrette Pfauendame begrüßte mich und trippelte ein Weilchen neben mir einher, ehe sie sich zu ihrem Gatten gesellte, der gravitätisch im linkerhand liegenden Obstgarten herumstelzte. Langsam näherte ich mich dem an das Hauptgebäude grenzenden weitläufigen Wirtschaftshof, in dessen Mitte im Schatten eines üppig grünenden Baumes ein hölznerner Tisch und einige Stühle zur Rast einluden. Die liebevolle, ruhige und künstlerische Verspieltheit des Anwesens rührten mich sehr an und erfreuten mich. Diskret und vorsichtig sah ich mich ein Weilchen um, und machte einige Bilder, dann begab ich mich wieder auf den Weg Richtung Seehausen, wo ich entweder den Bus oder das Schiff zurück nach Achele/Murnau nehmen wollte…
… Von einer sanften Anhöhe aus blickte ich noch einmal zurück auf Schloss Rieden, und das kleine, benachbarte Kircherl St. Peter und Paul…
… Von Rieden aus ging es auf einem schönen, sonnigen Wanderweg stetig Richtung Seehausen, vorbei an stattlichen Bäumen, friedlich wiederkäuenden Kühen und imposanten Wegkreuzen. Immer wieder öffnete sich der Blick auf den in der nun schon tief stehenden Spätnachmittagssonne schimmernden Staffelsee…
… Schließlich kam in einer Senke das Dorf Seehausen in Sicht. Ich freute mich sehr auf eine ausgedehnte Rast. Auch wenn sich dank kontinuierlicher Ergotherapie mit sanften Feldenkrais-Übungen, sowie einer Ernährungsumstellung samt höchst willkommenem stetigem Gewichtsverlust mein gesundheitlicher Zustand während der letzten Zeit erfreulich gebessert hat – nach einem Marsch von ungefähr sechs Kilometern ist die Luft raus, wenngleich sich die Leistungsfähigkeit seit dem Frühjahr schon um einiges gesteigert hat…
… Am Ortseingang wurde ich von einem jungen, possierlichen, kleinen und recht zutraulichen Gartenrotschwänzchen begrüßt…
… Ich bin ganz sicher, dass ich euch in nicht allzu ferner Zukunft erneut virtuell ins Blaue Land mitnehmen werde… 😉
… wollte ich mir am Samstag Nachmittag am nordöstlichen Ufer des oberbayerischen Staffelsees ein kleines, romantisches Schlösschen – Rieden – ansehen. Uneigentlich verpasste ich dann allerdings im Dorf Uffing die richtige Straßenabzweigung, weil ich altes Gscheidhaferl wieder einmal alles besser wissen wollte, obwohl ich kaum eine Ahnung von den örtlichen Gegebenheiten hatte. So marschierte ich schnurstracks die die falsche Richtung, und geriet auf eine Moor-Halbinsel anstatt zu meinem ursprünglich gewählten Ziel. Zum Glück erkannte ich meinen Irrweg, bevor mich die Kräfte verließen, ich wanderte über eine große, üppig grüne Wiese zur Dampfer-Anlegestelle, und ließ mich nach Murnau schippern…
… Aufgehoben ist die Schlossbesichtigung allerdings keineswegs, sondern nur für ein paar Tage aufgeschoben. 😉 Das Ergebnis meiner unfreiwilligen Tour sind einige recht unspektakuläre Bilder von wunderlichen und schönen Tieren, herzerwärmenden Blumen und einer idyllisch sommerlichen Seenlandschaft… 😉
… Ihr wisst ja, wenn ihr ein Bild vergrößert ansehen wollt, braucht ihr nur darauf zu klicken…
… Auch wenn ich so oft schon dieses weite und wundervolle Areal durchstreift habe, entdecke ich immer Schönes, Neues, und wundervolle Kleinigkeiten am Wegesrand…
… Einige Impressionen von der Rosenschau im Botanischen Garten München…
… Dieses idyllische Gewässer gibt es erst seit Beginn des 20. Jahrhunderts. Es entstand beim Bau des Isarwerk- und des abzweigenden Floßkanals. Man hat damals einen Altwasserarm der Isar abgetrennt und im Süden teilweise zugeschüttet. Mittlerweile ist der See ein Landschaftsschutzgebiet. Vor allem während der Woche kann man dort schön herumspazieren, ohne auf viele Mitmenschen zu treffen, und dabei auch feine Naturbeobachtungen machen…
… Gänse-Halbwüchsiger… 😉
„Das juckt manchmal schon ganz schön, wenn die Federn wachsen.“
„Auch wenn das noch keine richtigen Flügel sind, trainieren muss man sie trotzdem.“
„Halt! So wartet doch auf mich!“
… Nicht weit vom Gänse-Teenager entfernt tummelte sich eine Schar noch ganz kleiner Gänschen unter den wachsamen Augen der Mama…
… Am Wegesrand sonnte sich eine Plattbauchlibelle von imposanter Größe…
… Und Teichrallen hüteten und fütterten ihre Jungen…
… Eine Wacholderdrossel hatte sich mit einer Krähe angelagt, und schimpfte sich nun im Geäst eines abgestorbenen Baumes schnarrend ihren Ärger von der Seele…
… Und so was habe ich in meinem langen Leben bisher noch nie gesehen! Eine Libelle ließ sich auf der Schnauze eines kapitalen Karpfens nieder, und machte dann eine kleine Spritztour durch den See…
… Am südlichen See-Ende befindet sich die Bronzeskulptur des Flößer-Denkmals. Auch wenn dieses Kunstwerk Ende der Dreißiger des vorigen Jahrhunderts entstanden ist, finde ich, dass der Mann dem jungen Tobias Moretti recht ähnlich sieht…
… Ich liebe Bachstelzen sehr – sie trippeln so schön zierlich, wippen, und wenden dabei das aparte Köpfchen hin und her…
… Langsam näherte sich mein Rundgang dem Ende. Ich habe diese Wanderung sehr genossen, und werde in Zukunft ganz bestimmt des Öfteren am Hinterbrühler See zu finden sein…
… von der Thalkirchner Brücke bis zum kleinen, idyllischen Hinterbrühler See, unternahm ich am frühsommerlichen Mittwoch einen Ausflug. Warum immer in die Ferne schweifen, wenn auch in München das Gute, sprich, etliche schöne Naherholungsgebiete, quasi vor der Haustüre liegen, sagte ich mir, und stiefelte nach einer etwa viertelstündigen Fahrt mit der U-Bahn wohlgemut los. Bereits nach wenigen Gehminuten hatte ich mit ihren Vierbeinern Gassi Gehende, Kinderwagenschiebende und vereinzelte Radler hinter mir zurück gelassen, und befand mich nun beinahe allein in der üppig grünenden Natur. Träge wälzten sich die smaragdenen Wasser des Kanals nordwärts…
… Nach kurzer Wanderung ließen mich schnelle, schwirrende Bewegungen am Hochufer stutzen, und ehe ich mich’s versah, befand ich mich Aug in Aug mit einer männlichen Blauflügel-Prachtlibelle…
… Musik und Lachen drangen nach einer Weile an mein Ohr, ich hatte die Floßlände erreicht. Dort endet von Mitte Mai bis Mitte September täglich ab den Nachmittagsstunden die Tour der Isarflöße, ein oft recht feucht-fröhliches Spektakel. Die Flöße werden anschließend auseinandergebaut, die Stämme auf Tieflader gehievt, und wieder zurück nach Wolfratshausen transportiert, wo sie am nächsten Tag im Morgengrauen wieder zusammengefügt und für neue Fahrten gerichtet werden. Das ist vier Monate lang ein überaus harter und nicht nur körperlich fordernder Job für die Flößer…
… Die Welle eines Seitenkanals nahe der Thalkirchner Floßlände mag nicht so spektakulär sein wie jene weltberühmte des Eisbachs im Englischen Garten, wird aber von begeisterten SurferInnen – und ZuschauernInnen – auch überaus gerne frequentiert…
… beobachtet während eines sehr schönen und interessanten Spaziergangs rund um den Hinterbrühler See am Münchner Isarkanal…
… Friedlich und still ruhte die grüngoldene Wasserfläche des kleinen Sees, lediglich ab und an durch das klatschende Hochschnellen eines Fisches und das träge Quaken und Schnattern von Enten und Gänsen unterbrochen…
… Sich mächtig aufplusternd schwamm ein Teichrallenhahn über die benachbarte Reviergrenze…
… Eine geraume Weile lang warnten die Nachbarn mit scharfen, abgehackten Ruflauten. Doch der Eindringling ließ sich nicht beirren, unverdrossen hielt er zielstrebig auf das fremde Weibchen zu, um es zu bedrängen, obwohl sich dessen Gefährte in der Nähe befand. Nur kurze Zeit später entbrannte zwischen den beiden Teichrallenhähnen ein erbitterter Kampf. Das Wasser schien förmlich zu kochen, aufgepeitscht von den schlagenden Flügeln. Manchmal wurde einer der beiden Kontrahenten von den übergroßen und mit erstaunlich wehrhaften Krallen versehenen Füßen des Gegners in die Tiefe gedrückt. Das bedrängte Weibchen sah zunächst scheinbar unbeteiligt zu, mischte sich dann aber auch hin und wieder in die wilde Auseinandersetzung ein…
… Nach einer Weile erfolgte vom Revierinhaber noch einmal eine drohende Gebärde mit aufgestellten Flügeln, der Eindringling gab klein bei und schwamm von dannen. In sicherer Entfernung voneinander glätteten die Kontrahenten ihre Gefieder, und es herrschte erneut friedliche Ruhe am kleinen See…
… Er ist der inselreichste See im Alpenvorland, sieben Inseln gibt es insgesamt. So oft schon bin ich während der vergangenen Monate mit dem Zug vorbei gefahren, nun hatte ich es mir ganz ernsthaft vorgenommen, dieses Gewässer einmal näher in Augenschein zu nehmen, am besten per Rundfahrt mit der MS Seehausen…
… Als ich mittags in München meinen Ausflug begann, sah das Wetter noch sehr gut aus, doch als ich in Murnau den Regionalzug verließ, hatten sich über den südlichen Hügelrücken bereits große dunkle Wolken gebildet. Das wird heut‘ nix, dachte ich mir, und machte ernsthaft Anstalten, mit dem nächsten Zug nach München zurück zu fahren. Aber ich kam Sekunden zu spät, man verriegelte mir die Türe vor der Nase und zuckelte ohne mich los…
… Zuerst fluchte ich wie ein Fuhrknecht und schüttelte wütend die geballte Faust den sich entfernenden Waggons hinterher. Dann aber beschloss ich, doch den etwas abschüssigen Weg Richtung See zu wagen. Mehr als nass werden konnte ich nicht, und aus Zucker bin ich gottlob auch nicht, und sollte es ganz bös kommen, würde sich bestimmt irgendwo ein Dach zum Unterstellen finden…
… Es dauerte nicht lange, und ich war froh darüber, dass ich nicht zurück nach München gefahren war. Große Wolkenfestungen bauschten sich über dem schiefergrauen See, es regnete zwar ab und an recht stark, aber auf dem Oberdeck war ein großes Sonnensegel gespannt worden, unter das ich mich flüchten konnte, wenn die Schauer zu heftig für mich und die Kamera wurden. Ich sah einen Reiher über mich hinweg gleiten, Kormorane und meine Lieblinge, die Haubentaucher. Manchmal hatte ich den Eindruck, nicht im Süden Bayerns unterwegs zu sein, sondern irgendwo in einer wildromantischen, kanadischen Seenlandschaft…
… Ihr wisst ja, wenn ihr ein Bild vergrößern wollt, braucht ihr nur darauf zu klicken… 😉
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