… oder auf gut Deutsch „Glanz und Gloria“: Bebilderte Eindrücke von den sogenannten Reichen Zimmern der Münchner Residenz. Gut möglich, daß ich morgen nicht zum Bloggen komme, denn an diesem Wochenende ist auf der Ludwig- und Leopoldstraße das Streetlife-Festival, und da werde ich mich zusammen mit der Kamera und vielleicht ein oder mehreren Kollegen/innen wohl nach Feierabend ein wenig herumtreiben… 😉
… Ob es den ungeheueren Aufwand überhaupt wert ist, dergleichen zu restaurieren und zu bewahren, wurde ich unlängst gefragt. Und meine Meinung ist ein klares und deutliches „Ja! In jedem Fall!“ Auch wenn diese Rokoko-Räume vor übertriebenem Prunk und Prachtentfaltung nur so strotzen – sie versinnbildlichen gelebte Geschichte, sind Zeitzeugen einer ganz besonderen Art. Was wollen wir unseren Nachkommen hinterlassen? Solche Manifeste unserer Vergangenheit, die immer noch ungemein lebendig und auch verzaubernd wirken, die man mit eigenen Augen betrachten und sich ein wenig in ferne Zeiten hinein versetzen kann – oder nur mehr Hochglanzfotos in Bildbänden oder Dokumentarfilme, die bei aller Kunst doch stets einen unbefriedigenden, weil zweidimensionalen Eindruck hinterlassen? – Außerdem strömen Jahr für Jahr Abermillionen Touristen aus aller Welt nicht nur wegen der schönen Landschaft in mein Heimatland, sondern auch der Schlösser, der gut gepflegten Kulturgüter wegen. Würden wir nicht darauf achten, diese zu erhalten, würden wir uns wirtschaftlich gesehen einen ganz dicken Ast abschneiden, auf dem wir alle ziemlich bequem sitzen. Daß die Wiederherstellung eines Parade-Raumes wie z. B. der Grünen Galerie oder die Renovierung des sogenannten Königsbaus viel Geld verschlingt, ist logisch nachvollziehbar – ein/e gut ausgebildete/r Restaurateur/in oder Stuckateur/in, Maurer und Maler, die sich noch auf die alten Techniken verstehen, sind nun mal nicht mit sechs Euro brutto in der Stunde abzuspeisen. Doch für so etwas zahle ich weitaus lieber meine Steuern als z. B. eine Aufrüstung oder Pleite-Banken bzw. abgestossene AKW’s gegen meinen Willen mitzufinanzieren. – Außerdem – es ist Tag für Tag so wundervoll, die Begeisterung in den Gesichtern der ungezählten Besucher/innen aufflammen zu sehen, wenn sie, vom eher schlichten Geweihgang kommend, in die Reichen Zimmer schreiten, und ihre hingerissenen Ausrufe zu hören…
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