… Errungenschaft – ausrollen – fest, das sind die Worte, die es diese Woche in einem Drabble, einer Kurz-Kurz-Kurz-Geschichte von nur einhundert Worten, unterzubringen gilt…
… Mein bescheidener Beitrag… 😉
„Ich will ja nicht indiskret sein, aber ich hab gehört, du hast deinen Mann vor die Tür gesetzt?“ – „Ja. Ich hatte den Kanal endgültig von seinen schwachsinnigen Erfindungen voll. – Seine neueste Errungenschaft war ein vollautomatischer, angeblich KI-gesteuerter Teigroller. Ich musste einen dicken Brocken Kuchenteig machen, auf den hat er das Teil gesetzt und eingeschaltet. Hat so weit auch funktioniert, nur hat das Ding so heftig ausgerollt, als ich für einen Moment abgelenkt war, dass danach meine ganze Küche mit einer dünnen, aber festen Schicht Mürbteig überzogen war. Und da hab ich dem Kerl endlich die rote Karte gezeigt!“
………………………
… Kommt gut und möglichst pannenfrei durch den Tag, ihr Lieben!… 😉
… Ein Satz ist mir in der gewaltigen Flut von Rechtfertigungen, Schuldzuweisungen, Sich-auf-die-Schultern-klopfen, Forderungen an die politischen Gegner, dem Ampel-Bashing, den Endlos-Diskussionen, den Selbstbeweihräucherungen und politischen Grabenkämpfen nach den Ergebnissen der Europawahl ganz besonders aufgefallen. Geäußert wurde er von einem ca. sechzehnjährigen Schüler in einem Beitrag des Mittagsmagazins:…
… „Wenn man auf TikTok oder Instagram geht, dann sind das erste, was man dort sieht, Posts von der AfD mit Wahlwerbung.“ Diese kurze Stellungnahme hat mich am meisten von all dem Politikgeschwafel beeindruckt. Denn sie zeigt mehr als klar und deutlich, wie groß die Ignoranz der sogenannten Altparteien gegenüber den jungen Erstwähler:innen gewesen ist, wie wenig man diese ernst genommen, wie wenig man im Grunde mit ihnen gerechnet hat. Man hat diese und ihre Affinität zu den (a)sozialen Medien ganz augenscheinlich lediglich am Rande und nur höchst rudimentär zur Kenntnis genommen! Anstatt es den Blaunen gleichzutun und ebenfalls der Jugend angepasste Kampagnien auszuarbeiten und zu lancieren – und man hätte fünf Jahre Zeit dafür gehabt! -, hat man dem rechtsextremen Gesocks beinahe komplett das Feld überlassen. Und wenn man in den (a)sozialen Medien dann doch mal aktiv wurde, wirkte das ungemein schwerfällig und sogar lächerlich – siehe den Aktentaschen-Clip von Olaf Scholz: https://www.tiktok.com/@teambundeskanzler/video/7356168303917731105?lang=de-DE …
… Nun haben sich also die Altparteien recht blutige Nasen geholt – auch wenn die „cd“U/“cs“U die Europawahl als großen Sieg und Erfolg verkaufen will. Und dabei völlig übersieht, dass aus ihren Reihen über 600.000 Wähler:innen zu den Blaunen abgewandert sind, bei der SPD waren es über 500.000. Wie es nun weitergehen wird? Wie immer! Auch wenn die Schüsse immer lauter werden und näher kommen, die Kanonensalven vor den Bug immer genauer, die Warnungen immer deutlicher, immer mehr dem biblischen Menetekel gleichen. Man wird sich weiterhin gegenseitig beharken, anstatt sich zusammen zu schließen und gemeinsam gegen den faschistischen Feind zu wenden. Man wird sich weiterhin des unschönen Vokabulars der Blaunen bedienen, und diesen damit noch mehr die Wählerschaft zutreiben. Man wird weiterhin die Belange der Bürger:innen nicht wirklich zur Kenntnis nehmen, ihnen nicht auf Augenhöhe begegnen, ihnen nicht zuhören (und letzteres macht einen nicht unerheblichen Teil des Erfolges der AfD in den östlichen Bundesländern aus – „Die hören einem wenigstens zu!“, heisst es immer wieder in einschlägigen Interviews) . Bis zum nächsten Warnschuß, den man dann nach anfänglichen vollmundigen Beteuerungen und Betroffenheitsbekundungen wieder nicht ernst nehmen wird…
… Auch wir linksgrünversiffte Antifaschist:innen werden weiter machen. Aufstehen, Staub abklopfen, Schleppe und Krönchen richten. We are beaten but by no means defeated!…
Gedacht: Zwei Wochen noch, dann ist die Spargelzeit vorüber. Und: Am liebsten würde ich während der Fußball-EM irgendwohin die Flucht ergreifen. Und: Unsere Mannschaft wird ohnehin bereits in der Vorrunde ausscheiden.
Gefragt: Wie wohl am Abend die Ergebnisse der Europawahl ausfallen werden.
Genervt: Die Schwüle der letzten Tage.
Gelitten: An den Nachwirkungen eines nächtlichen Sturzes. Als ich Donnerstag gegen drei Uhr morgens nach dem Aufsuchen der Befreiungshalle wieder zurück in mein Bettchen wollte, verfing ich mich im Schlafzimmerteppich und schlug lang hin. Zum Glück konnte ich mit den Armen den Sturz etwas abbremsen. So hatte ich mir nur ein wenig das rechte Knie geprellt und mich erschrocken.
Genossen: Meine Kochkünste. Obwohl ich ja eigentlich immer nur ganz einfache Gerichte zubereite.
Gewesen: Futter jagen auf dem Wochenmarkt und im Lieblingsdiscounter. Im Drogeriemarkt. In einem winzigen Goldschmiede- und Juwelierladen in Schwabing.
Getroffen: Niemanden Besonderen. Und der junge Nachbar, der abends immer ein verführerisch duftendes Tütchen raucht, scheint seit Wochen schon nicht da zu sein.
Gesucht: Nach dem Verursacher eines leicht schimmeligen Geruchs in meinem Kühlschrank neulich.
Gefunden: Yepp. War eine alte, halbe Zitrone, die ich zu verarbeiten vergessen hatte.
Gelacht: Ziemlich viel.
Geweint: Nein.
Gewundert: Über die Vielfalt an Geräuschen, welche die Storchenküken von sich geben – Gurren, Zirpen, Fauchen, Grunzen, Piepsen, Gackern, Kreischen. Manche Laute hören sich zudem an wie eine rostige Türangel, andere wie Wiehern. Der kleinen Rasselbande zuzuhören und zuzusehen entzückt mich immer wieder aufs Neue.
Genascht: Nix! 🙂 Obwohl es mir schon oft arg schwer gefallen ist, an den diversen Eisdielen während meiner Spaziergänge vorbei zu gehen.
Gegessen: Bachforelle, Spargel weiß und grün, viel frisches Obst und Gemüse, Joghurt, Haferflocken, geschmorte Champignons mit Rinderfiletstreifen auf Couscous – das hat mir sehr fein gemundet!
Getrunken: Tee, Orangensaft, Wasser, zum Abendessen meist ein Gläschen Weißwein.
Gehört: Neulich einen Song von Supertramp, der neu gecovert wurde, und der mir überraschend gut gefallen hat, leider fällt mir der Titel nicht mehr ein.
Gegoogelt: Nach Vielem. Ich liebe goo.geln, ich kann da ganz herrlich vom Hundertste ins Tausendste kommen. 😉
Gelesen: „Niemalsland“ von Neil Gaiman – überaus phantasievoll, schräg, skurril, spannend – sehr empfehlenswert.
Gesehen: „Montenegro – der Eselsretter“, eine richtig schöne und berührende Tierdoku. Einige Folgen „Burn Notice“. Das Sommernachtskonzert im Schönbrunner Schlosspark. Und auch diese Woche habe ich viel Zeit mit der Beobachtung des Storchennests nahe meiner Heimat per Lifestream verbracht.
Gespielt/Gebastelt/Geschrieben: Zählt das Freipumpen eines verstopften Ausgusses mit dem Pömpel auch zum Basteln? 😉 Ein Drabble und einige Blogposts geschrieben. Und die Fotos von den indischen Tempeltänzerinnen bearbeitet.
Getan: Wie meistens nix Gscheits. 😉
Gekauft: Einen Stabmixer, mein alter hat nach ca. zwanzig Jahren neulich den Geist aufgegeben.
Gelernt: Wieder so manches über Störche, was ich zuvor noch nicht wusste.
Geschenkt/bekommen: Eine gute und fast unbeschwerte Woche, sieht man vom Tod eines Storchenkükens Montag in aller Frühe ab.
Geschlafen: Wegen der Schwüle nicht ganz so gut.
Geträumt: Yepp. Kann mich aber leider nicht mehr erinnern.
Geplant: Einen Abstecher zu einem winzig kleinen Goldschmiedegeschäft in Schwabing, einen reparierten Ohrring abholen. Wieder viel spazierengehen. Sonst lasse ich die nächste Woche geruhsam auf mich zukommen.
Fazit: Wieder einmal eine überwiegend gute Woche, mit einem kleinen Wermutstropfen.
…………
… Habt einen schönen und geruhsamen Sonntag, habt es fein, seid gut zu euch und zu euren Lieben, und geht bitte wählen!…
… Auch wenn die Wolkenkratzer der City of London Christopher Wrens größten Kirchenbau mittlerweile um ein Mehrfaches überragen – die große Kuppel ist dennoch der herausragendste Blickfang des Stadtzentrums – zumindest für mich…
… Ich bestieg nahe des London Eye den Hop-On-Hop-Off-Bus, bekam einen feinen Sitzplatz in der unteren Etage und war fest entschlossen, so schnell nicht wieder aufzustehen. Doch nachdem wir über die Waterloo Bridge entlang des Strands und der Fleet Street zu St. Pauls Cathedral gefahren waren, gab es für mich dann doch kein Halten mehr. Ich musste mir das alles unbedingt genauer ansehen!…
… Anstelle der jetzigen Kathedrale, eine der größten Kirchen der Welt, befand sich bis zum großen, drei Tage lang wütenden Brand in London im Jahr 1666 bereits ein im gotischen Stil in ca. 300 Jahren Bauzeit errichtetes riesiges Gotteshaus. Für den Neubau wurde der damals vierunddreißigjährige Astronom und Architekt Christopher Wren beauftragt, ein geradezu genialer Baumeister, dem London etliche herausragende Baudenkmäler verdankt. Bereits kurz nach dem Feuersturm legte Wren einen ersten Entwurf vor, der allerdings als zu radikal abgelehnt wurde. Erst im Jahr 1675 wurde nach mehreren weiteren bemängelten Plänen mit dem Neubau im Stil des klassizistischen Barocks begonnen. Fertiggestellt wurde St. Pauls Cathedral nach gut dreißigjähriger Bauzeit im 1708…
… Man muss den Kopf schon ordentlich in den Nacken legen, um zur 111 Meter hohen Kuppel aufzusehen…
… Die Fleet Street, Richtung St. Pauls Cathedral fotografiert. Sie galt ab dem 18. Jahrhundert als Zentrum der britischen Presse. Bereits die erste Tageszeitung, die im Jahr 1702 zum ersten Mal gedruckt wurde, hatte ihren Redaktionssitz dort. In den nächsten ca. dreihundert Jahren gesellten sich viele weitere Zeitungen und Nachrichtenagenturen hinzu – Daily Herald, Daily Telegraph, Sunday Express, The Observer, um nur einige zu nennen. Mittlerweile befinden sich hauptsächlich Anwalts- und Gerichtskanzleien in den einstigen Redaktionen und Büros. Benannt ist die lang gezogene Straße, die ab der Grenze zum Stadtteil Westminster dann in Richtung Westen The Strand betitelt wird , nach dem Flüsschen Fleet, der Mitte des 18. bis Ende des 19. Jahrhunderts komplett unterirdisch kanalisiert worden ist…
… Ein kleines Gässchen unweit St. Pauls Cathedral, still, pittoresk und lauschig. Als wäre die Zeit an diesem Ort stehen geblieben…
… Der westliche Teil der Fleet Street wird beherrscht vom Temple, quasi einem eigenen kleinen, in sich geschlossenen Stadtviertel und Zentrum der englischen Justiz. Bis ins 14. Jahrhundert war dieser Bezirk in Besitz der Tempelritter – daher auch der Name. Viele Anwaltskammern, Rechtsinstitutionen und Gerichtshöfe haben hier ihren Sitz…
… Während ich mit der Kamera im Anschlag die Fleet Street entlang spazierte, sah ich zwei ältere Damen, die eines der großen Tore des Inner Temple Bezirks aufstemmten und hinein gingen. Neugierig geworden beschloss ich, es ihnen gleich zu tun, und fand mich unversehens in einer ganz eigenen, stillen, beschaulichen Welt mit kleinen, romantischen Höfen, geheimnisvollen Durchgängen und der Temple Church wieder…
… In diesem kleinen Gotteshaus, das im 12. Jahrhundert erbaut wurde und die Hauptkirche des Templerordens war, wurde zu Beginn des 13. Jahrhunderts die Magna Carta ausgehandelt, immer noch einer der wichtigsten Grundpfeiler des englischen Rechts und der englischen Demokratie. Nach der Verfolgung und Zerschlagung des Templerordens gingen die Kirche sowie die umliegenden Gebäude, Wohnungen, militärischem Übungsgelände und Grundstücke in königlichen Besitz über. Bald danach entstanden die ersten beiden Anwaltsschulen…
… Auf einer Bank in einer der kleinen ruhevollen Oasen machte ich Pause, ließ den Frieden und das Fehlen jeglichen Lärms der großen, imposanten Stadt auf mich wirken und schöpfte neue Kraft. Und setzte dann meinen Spaziergang entlang der Fleet Street fort…
… Am Samstag, 27. April, meinem vierten Tag in London, sah es wettermäßig nicht wirklich prickelnd aus. Der Himmel war wolkenverhangen, die Luft kühl und feucht. Nun gut, dachte ich mir, nach der gestrigen Monstertour in Camden Town und entlang der Tottenham Court Road, bei der ich insgesamt ca. zwölf Kilometer zurückgelegt hatte, steht mir ohnehin nicht der Sinn nach viel Gehen, ich werde wohl den größten Teil der gebuchten Hopp-On-Hopp-Off-Stadtrundfahrt gemütlich im Bus verbringen…
… Ich wollte am London Eye zusteigen, einem der größten Riesenräder Europas – und bereits auf dem Weg dorthin warf ich meinen beim Frühstück gefassten Vorsatz wieder über den Haufen. Ich hatte mich über Nacht erstaunlich gut erholt, also fuhr ich mit der U-Bahn Circle Line bis zum Palace of Parliament, um von dort über die Brücke und entlang des Embankments aus zur Bushaltestelle zu spazieren…
… Nach seiner Errichtung 1998 bis 1999 hieß das zweitgrößte Riesenrad Europas eigentlich Millenium Wheel. An sich sollte es lediglich fünf Jahre in Betrieb sein, mittlerweile zählt es zu den markantesten Wahrzeichen Londons. Es misst 135 Meter in der Höhe und besitzt 32 bodentief verglaste und klimatisierte Gondeln, in denen jeweils 25 bis 28 Personen Platz finden. Diese Gondeln befinden sich außerhalb des Rades, was eine uneingeschränkte Panorama-Aussicht ermöglicht. Das London Eye bewegt sich so langsam, dass man während der Fahrt zusteigen kann. Eine Runde dauert ca. eine halbe Stunde, und bei gutem Wetter soll die Fernsicht bis zu vierzig Kilometer betragen, unter anderem sei das außerhalb Londons gelegene Schloss Windsor gut zu erkennen…
… Für eine Runde Riesenrad vor der Fahrt mit dem Hop-On-Hop-Off-Bus wäre nun am Vormittag – es war gegen halb Elf – die beste Gelegenheit gewesen, es herrschte nur sehr wenig Betrieb. Gereizt hat es mich durchaus, aber der eher suboptimalen Wetterbedingungen wegen verzichtete ich dann doch darauf. An der Kasse hätte ich vierzig Pfund berappen müssen, bei guter Sicht und klarem Himmel hätte ich das gerne gezahlt, ich beschloss jedoch nach einigem Sinnieren, das Geld lieber in einen schönen und stilvollen Afternoon-Tea am Sonntag im British Museum zu investieren…
… Just dort, wo nun das London Eye in die Höhe ragt, hatte im Jahr 1951 The Festival of Britain stattgefunden, eine von der britischen Regierung organisierte Ausstellung und Messe, die nationale Beiträge der Wissenschaft, Technologie, Design, Architektur und der Künste einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren. In nur knapp zwei Jahren wurde die heruntergekommene Dockside South Bank in ein buntes Ausstellungsgelände verwandelt. Zwei der Attraktionen waren The Dome of Discovery, ein futuristischer Riesenbau mit Planetarium, und The Skylon, eine ca. hundert Meter hohe raketen- bzw. raumschiffartige Skulptur aus Aluminiumverstrebungen und Glas, die nachts beleuchtet war. Leider, leider, leider hat man dieses höchst interessante Kunstwerk 1952 zusammen mit den meisten anderen Bauwerken des Festival of Britain wieder abgebaut und verschrottet. Ein Modell des Skylon kann man im Museum of London besichtigen…
Das Skylon bei Nacht 1951 – Copyright by Wikipedia
… Unweit des London Eye erinnert ein Bodendenkmal an das Festiva of Britain…
… Ich trieb mich eine Weile beobachtend und fotografierend am London Eye herum, bevor ich meinen Weg zur Haltestelle des Hop-On-Hop-Off-Busses fortsetzte. Des häufig eher suboptimalen Lichts an diesem Tag wegen habe ich mich nach meiner Rückkehr beim Sichten der Bilder dazu entschlossen, etliche in Schwarz-Weiß zu bearbeiten. Hier nun einige Impressionen…
… Kommt gut und möglichst unbeschwert durch den Tag, ihr Lieben!…
… Vielen Dank an @puzzleblume für das Weiterführen dieser interessanten und die Kreativität anregenden Blog-Aktion…
… Sicherheitssystem – aufblasen – unheilverkündend – so lauten die drei Begriffe, die es diesmal in einem Drabble, einer Kurz-Kurz-Kurz-Geschichte von grade mal einhundert Worten, unterzubringen gilt…
„Seid ihr wirklich davon überzeugt, dass die Sicherheitssysteme hier im Bunker auf dem allerneuesten Stand sind?“ Rainer wandte sich seinen Kollegen zu und flüsterte: „Jetzt tut er wieder so aufgeblasen, aber ich gehe jede Wette ein, dass der Herr Oberbonze von der Zuverlässigkeit unseres wasserdichten Schotts keinen blassen Schimmer hat.“ Man antwortete ihm nickend und grinsend und wandte sich wieder den Monitoren zu. Als sie die unheilverkündenden Wasserstrahlen entdeckten, die sich beiderseits des geschlossenen Schotts ihren Weg in den Raum zu bahnen begonnen hatten, war es zu spät. Laut krachend barst die Trennwand, und die verheerende Flutwelle zerschmetterte alles Leben.
……………………………
… Ich wünsche euch einen guten und möglichst unbeschwerten Dienstag!…
… Wie immer vielen Dank an @Rina für diese schöne und interessante Blog-Aktion!…
Geärgert: Yepp.
1. Immer wieder über die Frage von Nachrichtenmenschen im Studio bei Katastrophen jeglicher Art an die Reporter:innen vor Ort: „Wie ist denn die Stimmung bei den Betroffenen?“ – Ja, Mensch, die ham a Bombengaudi! Die feiern, jubeln und tanzen Polonaise, haben mehrere Fässer Bier angezapft, der Grill läuft auch schon auf Hochtouren, und heute abend gibt’s ein riesiges Feuerwerk! *HeftigerIroniemodus* 😡
2. Nach jeder brenzligen Situation kommen unvermeidlich die Besserwisser:innen und erzählen jenen, die vor Ort waren und sich alle Mühe gegeben haben, zu retten und zu bewahren, was sie an ihrer Stelle anders, effektiver, klüger gemacht hätten.
Gefreut: Per Webcam verfolge ich seit zwei Wochen das Leben in einem Storchennest nahe meiner Heimat. Es sind zwischen dem 16. und dem 18. Mai vier Junge geschlüpft – die hoffentlich unbeschadet den heftigen Dauerregen überstehen werden! -, und die quengeln lautstark, fressen wie die Scheunendrescher, halten die Altvögel ganz schön auf Trab, und man kann ihnen förmlich beim Wachsen zusehen.
Gedacht: So wird das nie was mit dem Weltfrieden.
Gefragt: Ob jetzt hoffentlich so manchen Klimawandel-Leugner:innen nicht doch die Augen aufgehen.
Genervt: Siehe oben bei „Geärgert“.
Gelitten: Am Samstag an leichter Erschöpfung – ich habe seit meiner Rückkehr aus London brav jeden Tag zwischen drei und fünf Kilometer gehenderweise zurückgelegt.
Genossen: Nach einem Anfall schier unstillbarer Gelüste nach Schokoladenkuchen habe ich mir am Samstag einen solchen gekauft, und auch gleich ein großes Stück verspeist – eine wahre Wonne!
Gewesen: Beim Goldschmied, im Discounter meines Vertrauens, auf dem Wochenmarkt, in der Lieblings-Eisdiele.
Getroffen: Niemanden Spezielles.
Gesucht: In der Stadtbib. nach einem Buch, das mir sehr empfohlen wurde.
Gefunden: Leider nein. Ich werde es wohl kaufen müssen. – Aber den Ohrstecker-Verschluss, den ich vorletzte Woche verloren hatte, habe ich im Schlafzimmerteppich entdeckt. Nachdem das Schächtelchen mit den Reserve-Verschlüssen angekommen war.
Gelacht: Ziemlich viel, ja.
Geweint: Nein.
Gewundert: Wie umsichtig und fürsorglich „meine“ Storcheneltern agieren. Das lässt sich mit Instinkten allein nicht erklären, da muss schon eine gewisse Intelligenz vorhanden sein.
Genascht: Schokoladenkuchen! Und am Mittwoch zwei Kugeln Eis beim Lieblings-Eisdealer.
Gegessen: Wie stets eine Bachforelle, „Quietschkäse“ (Haloumi), Spargel, viel frisches Obst, Salate und Gemüse.
Getrunken: Tee, Orangensaft, Wasser, ein kleines Gläschen Weißwein zum Abendessen.
Gehört: Vieles, von Barock bis Rock.
Gegoogelt: Nach dem Festival of Britain 1951 und dem London Eye.
Gelesen: Immer noch „Gute Geister“. Sehr berührendes und empfehlenswertes Buch.
Gesehen: „Die Tricks der Restaurants und Fastfood Ketten“. Als ehemalige Insiderin hat mich diese Doku an manchen Stellen schon aufgewühlt.
Gespielt/Gebastelt/Geschrieben: Einige Blogbeiträge, ein Drabble.
Getan: Nicht viel.
Gekauft: Das Übliche – hauptsächlich Lebensmittel.
Gelernt: Viel über Störche, was ich bislang noch nicht wusste.
Geschenkt/bekommen: Faszinierende und berührende Einblicke in das Leben einer Storchfamilie.
Geschlafen: Mal gut, mal etwas unruhig.
Geträumt: Ich war mal wieder in der Bayrischen Staatsoper unterwegs (dort habe ich mal eine geraume Weile gearbeitet – mein Lieblingsarbeitsplatz!), und hatte mich heillos in dem Wirrwarr von Gängen, Kulissen, Hinter- und Nebenbühnen verlaufen. Ein früherer Kollege und die ehemaligen Schlagzeuger des Bayrischen Staatsorchesters haben mich dann zum Glück nach draußen gelotst.
Geplant: Großeinkauf im Discounter, Wochenmarkt-Besuch, wieder viel spazierengehen.
Fazit: Das ist eigentlich wieder eine schöne Woche gewesen.
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… Ich wünsche euch einen schönen und hoffentlich nicht zu nassen Sonntag!…
… An diesem dritten Tag in London, dem 26. April, barst ich förmlich vor Energie, und hatte nach meinem langen Aufenthalt in Camden Town und den beiden Bootsfahrten auf dem Regent’s Canal nicht wirklich Lust, mich gen Hotel zu begeben. So fuhr ich mit der Buslinie Nr. 24, die ich bereits von einigen virtuellen Touren auf YouTube kannte, die Tottenham Court Road entlang, über den Trafalgar Square, an der Westminster Abbey und der Victoria Station vorbei, durch Belgravia, Mayfair und Knightsbride bis nach Pimlico. Auf der Rückfahrt stieg ich am Cambridge Circus nahe des Trafalgar Square aus und schlenderte die Tottenham Court Road entlang. Denn da hatte ich im Vorüberfahren ein weiteres sehr beeindruckendes Wandgemälde entdeckt…
… An der Victoria Station – in London hat mir das Nebeneinander von klassischer und moderner Architektur oftmals sehr gut gefallen…
… Irgendwo in Knigthsbridge oder Mayfair. Eine Straße der Reichen und Schönen – und beim Anblick kam mir natürlich die alte Serie „Das Haus am Eaton Place“ in den Sinn… 😉
… Der Lampion-Himmel von Londons China Town über der Shaftesbury Avenue…
… Ein sehr, sehr gefährlicher Laden – zumindest für mich. 😉 Denn dort wird eine schier unendliche Vielfalt an Quietsche-Entchen feil geboten. Und man wird auch noch mit dem unwiderstehlichen Angebot „Kaufe drei Entlein, zahle nur zwei“ verführt. Sechs habe ich schließlich erstanden, am liebsten hätte ich sie allesamt mitgenommen (und dann in eine größere Wohnung umziehen müssen)… 😉
…. Im Palace Theatre wird seit gut einem halben Jahr sehr erfolgreich das Musical „Harry Potter And The Cursed Child“ aufgeführt. Nicht weit vom Palace Theatre entfernt ist einer der mittlerweile unzählbaren Zauberläden zu besichtigen. Manchmal beschlich mich schon das Gefühl, von J. K. Rowlings Büchern in London auf Schritt und Tritt verfolgt zu werden, so ausgeprägt scheint die Potter-Mania in Englands Hauptstadt zu sein… 😉
… Nach einer Weile spazieren, stöbern und staunen hatte ich das großflächige Fitzrovia Mural nahe eines kleinen Parks erreicht. Es wurde im Jahr 1980 von den Künstlern Mick Jones und Simon Barber geschaffen und stellt in oft ziemlich ironischer Weise Politiker, Sportler, einstige Prominente und das Leben in den Achtzigern dar. Anfang der Jahrtausendwende war es schon ziemlich dem Verfall preisgegeben, lange Zeit wurde um die bitter nötige Restaurierung gerungen, die dann vor gut zehn Jahren endlich erfolgte…
… Auch wenn man in der Geschichte Englands und Londons nicht gut bewandert ist, das Fitrovia Mural ist definitiv ein Hingucker…
… Nachdem ich mich in dem kleinen Park ein wenig ausgeruht hatte, trat ich per Bus den Rückweg zum Hotel an. Nun verließen mich doch allmählich die Kräfte, und ich sehnte mich nach einer leichten Mahlzeit und einem Bett. Im kleinen Supermärktchen gegenüber der Unterkunft erstand ich die letzte Packung Salat, ein Sandwich und einen kleinen Bisquitkuchen mit pinkfarbener Glasur, der mich irgendwie angelacht hatte. Der Schrittzähler meines Handys verriet mir, dass ich an diesem dritten Reisetag ungefähr zwölf Kilometer weit marschiert und damit sämtliche meiner bisherigen Rekorde gebrochen hatte. Donnerwetter! Noch vor einigen Jahren musste ich drei Tage lang das Bett hüten vor lauter Erschöpfung, wenn ich fünf Kilometer am Stück gegangen war! Und nun dies! Ich gedachte wieder einmal lächelnd der Ärzt:innen, die mir vor sieben Jahren gesagt hatten, dass ich möglicherweise in nicht allzu ferner Zukunft des Muskelschwunds wegen auf einen Rollstuhl angewiesen sein und mich nur mehr sporadisch gehend bewegen könnte. Und dann ließ ich mir vom Barkeeper einen Aperol Sprizz kredenzen. So was musste gefeiert werden!…
… Ich buchte für den nächsten Tag eine Rundfahrt mit einem Hop-On-Hop-Off-Tourbus, denn noch einmal so viel marschieren hatte ich ganz sicher nicht im Sinn, verzog mich nach meiner Mahlzeit ins Bett, zappte noch ein wenig durch die TV-Programme und war alsbald tief und fest eingeschlafen…
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… Habt einen schönen und möglichst entspannten Wochenteiler, ihr Lieben!…
… Vielen Dank an @puzzleblume, dass sie diese interessante und manchmal auch herausfordernde Blogaktion weiter führt!…
… Die Begriffe, welche diesmal in ein Drabble, einer Kurz-Kurz-Kurz-Geschichte von grade mal einhundert Worten, einzufügen sind, lauten:…
Tauchen, Straßenrand, experimentierwütig
… Zuerst dachte ich daran, diese Woche auszusetzen, gar zu hart zu knacken erschien mir diese Nuss. Doch dann hatte ich während einer ziemlich unruhigen Nacht eine Eingebung:…
Ich wusste ja, dass er ein experimentierwütiger, durchgeknallter, verschwörungsschwurbelnder Aluhutträger war, doch bei unserem nächtlichen Spaziergang neulich übertraf er sich selbst. Er zerrte mich in einen tiefen Straßengraben, auf dessen Grund ein schmales Rinnsal, Überbleibsel des letzten Unwetters, plätschernd dahin rieselte. Er zog eine Petrischale, die mit einer ekelig aussehenden gelblichen Substanz bedeckt war, aus der Innentasche seiner dicken Jacke, kniete sich nieder und begann, das Laborglas ins Wasser zu tauchen, geisterhaft lachend.
„Diese Bakterien werden ins Grundwasser gelangen, und somit ins Trinkwasser, und all diese Psychopharmaka zerstören, die die Ampel-Diktatur tagtäglich hinein kippen lässt, um unseren kritischen Verstand auszuschalten!“
… Wie immer ein herzliches Danke schön an @Rina für die stets interessante und kurzweilige Blogaktion…
Geärgert: Darüber, dass ich den Verschluss eines meiner Lieblings-Ohrsteckers verloren habe.
Gefreut: Darüber, dass mir das Erstellen meiner London-Posts so gut tut. Ich bin da voll in meinem Element, als wäre ich eine richtige Reisereporterin, und habe jedesmal so viel Freude am Recherchieren, Schreiben und Auswählen der Bilder. 😉 Ich fürchte, dass da noch etliche Berichte über meine fünftägige Reise Ende April kommen werden. 😉
Gedacht: Warum so viele Leut‘ zur Zeit über das Wetter schimpfen – so schlecht und kalt ist es nun wirklich nicht.
Gefragt: Wieso ich diesen Monat mit meinem Haushalts-Budget so schlecht zurecht komme.
Genervt: Von einem leichten Heuschnupfen – ich scheine gegen irgendetwas ein wenig allergisch zu sein.
Gelitten: An kurzzeitigen Rückenschmerzen am Mittwoch. Nach viel Ruhe, Wärme und zwei Ibu 600 war am nächsten Tag alles wieder gut.
Genossen: Meine derzeitige Fitness.
Gewesen: Auf dem Wochenmarkt, beim Discounter meines Vertrauens, im Alten Nördlichen Friedhof.
Getroffen: Einen jungen Nachbarn, der abends aus seinem Wohnzimmerfenster hängend immer einen Joint raucht. Ich rieche das so gerne und es ruft auch einige schöne und skurrile Erinnerungen wach. Ab und an möchte ich ihn fragen, ob er mich mal ziehen lässt – aber ich trau mich nicht.
Gesucht: Den Verschluss von meinem Lieblings-Ohrstecker.
Gefunden: Nein. Aber bei den Amazonen gibt’s solche Ohrmuttern im Zwanzigerpack zu kaufen.
Gelacht: Immer gerne.
Geweint: Nein.
Gewundert: Darüber, dass ich trotz meines gesetzten Alters immer noch ganz ordentlich zickig sein kann.
Genascht: Wieder nix! Hach, was bin ich eisern! 😀
Gegessen: Eine fangfrische Bachforelle – die ist diesmal riesengroß gewesen! Spargel weiß und grün, ein Kotelett mit einem Chicoree-Karotten-Orangenfilet-Salat, viel frisches Obst, viele Beerenfrüchte, Gemüse und Joghurt en masse.
Getrunken: Tee, Orangensaft, Wasser, ab und zu ein Glaserl trockenen Weißwein.
Gehört: Jede Menge – aber nichts Spezielles.
Gegoogelt: Nach den englischen Narrowboats, dem Regent’s Canal, Camden Town und Amy Winehouse.
Gelesen: „Gute Geister“ von Kathryn Stockett. Ein Roman, der mir sehr gut gefällt und mich bewegt. Wieder einmal Danke für den Lesetipp, @Aequitas!
Gesehen: Darts Premier League – das Finale. Enttäuschend. Da hat man drei Darts-Partien, die insgesamt nicht länger als eine dreiviertel Stunde dauerten, mit viel Geschwafel und endlosen Werbeeinblendungen zu einem „Event“ von drei Stunden Dauer aufgebläht. Und als für längere Zeit die Spielstandsanzeige ausfiel, haben die beiden Moderatoren ausgiebig über dieses und jenes palavert, waren aber nicht dazu in der Lage, die jeweiligen Spielstände anzusagen.
Gespielt/Gebastelt/Geschrieben: Etliche Blogbeiträge über meine London-Reise, und ein Drabble.
Getan: Nicht sonderlich viel.
Gekauft: Lebensmittel, Gesichtspflege, deren Preis beim Discounter um die Hälfte reduziert worden war, und Verschlüsse für Ohrstecker.
Gelernt: Nix Gscheits. 😉
Geschenkt/bekommen: Wieder eine sanft dahingleitende und friedliche Woche.
Geschlafen: Überwiegend gut, in der Vollmondnacht etwas unruhig.
Geträumt: Mein Vermieter hat, während ich wohl auf Reisen war, meine Wohnung renoviert und alle Wände mit dunkelbraunem Holz vertäfelt. Als ich das sah, hätte mich fast der Schlag getroffen. Und als ich den Kerl erbost zur Rede stellen wollte, bin ich leider aufgewacht.
Geplant: Außer einem Besuch des Wochenmarkts am Dienstag, einen kurzen Einkehrschwung beim nächsten Geldautomaten und den üblichen Kurzurlaub beim Discounter eigentlich nichts.
Fazit: Das war wieder einmal eine schöne und unbeschwerte Woche.
……………………..
… Habt einen schönen und geruhsamen Sonntag, ihr Lieben!…
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