… die neuen Lifttüren, und so richtig schön blank poliert. Rein theoretisch müssten sie nach dem Drücken des Rufknopfes sanft zur Seite gleiten und dann könnte ich die metallen schimmernde nagelneue Aufzugkabine betreten. Rein theoretisch. Denn praktisch sieht es so aus, dass unser Hausverwalter, dessen zweiter Vorname ohne Zweifel „Geiz ist geil“ lautet, zwar die Lifttüren und die -kabine hat erneuern lassen, jedoch nicht den Motor. Das ist nach wie vor der alte, der schon einige Jahrzehnte auf dem Buckel hat. Und der, so hat mir das einer der Monteure erzählt, just bei der Probefahrt am 27. September morgens röchelnd und leise vor sich hinqualmend den Geist aufgegeben hat. Zum Glück hat sich niemand im Aufzug befunden…
… Demnächst soll jemand von einer Spezialfirma anrücken und die alte Mühle reparieren. Sollte das nicht möglich sein, dann muss eine neue her – und das wird an die fünf Wochen dauern. Diese jetzige Situation bei uns im Haus ist der durchschlagendste Beweis dafür, dass Geiz eben nicht immer geil ist. Hätte unser Hausverwalter gleich einen neuen Motor bestellt und installieren lassen, wäre ihn das weitaus günstiger gekommen. Denn nun wird er nicht nur wegen des Einsatzes der Spezialfirma, der ganz sicher nicht billig sein wird, um einiges mehr für eine eventuell neue Mühle hinblättern müssen. Er darf sich auch darauf einstellen, dass etliche meiner Nachbar:innen plus meine Wenigkeit im Oktober die Miete reduzieren werden. Zwanzig Prozent sind erlaubt, ich habe mich bereits kundig gemacht…
… Zum Glück war ich vorausschauend und auch misstrauisch genug, meine Vorräte so anzulegen, dass sie noch bis in den November hinein reichen dürften. Und auch wenn ich mich mit dem Gedanken tröste, dass Treppen steigen gesund ist, und ein optimales Fitnesstraining, bin ich grade ziemlich mies drauf. Zum Wohl des Hausverwalters hoffe ich sehr, dass er mir in der nächsten Zeit nicht über den Weg laufen wird, ich könnte sonst für ein Weilchen meine „damenhafte Zurückhaltung“ vergessen…
… Ich wünsche euch einen schönen und entspannten Sonntag!…
… Vor einigen Tagen antwortete die „CS“U-Landtagskandidatin Dr. Andrea Behr während einer Podiumsdiskussion zum Thema Bürgergeld und Kinder-Grundsicherung auf den Zwischenruf: „Sollen Kinder nichts essen? Dann wird’s billiger!“ mit dem unverhohlen zynischen Satz: „Die sollen doch zur Tafel gehen.“ Die Empörung war berechtigterweise groß, der Ausspruch, der schon sehr an das Fake-Zitat von Marie Antoinette (in Wahrheit von Jean Jaques Rosseau) erinnerte: „Wenn sie kein Brot haben, sollen sie doch Kuchen essen.“, ging wie ein Lauffeuer durch sämtliche Medien. Frau Behr wiegelte inzwischen ab und ließ verlauten, so habe sie das doch gar niemalsnienicht gemeint gehabt, sie habe in der Diskussion lediglich erwähnen wollen, dass es ja auch noch die Tafeln für materiell schwache Bürger:innen geben würde. Und dann schlüpfte sie – wie soll es auch anders sein – in die inzwischen allseits so beliebte Opferrolle (der Trumpel hätte sich das patentieren lassen sollen!) – hach, man habe ihr ja so bitterlich unrecht getan, und das Ganze sei von den Medien und den pösen, pösen Grünen nur aus wahlkampftaktischen Gründen so aufgebauscht worden…
… Auf die Tafeln zu verweisen machen Politiker:innen sämtlicher Couleur mittlerweile ausgesprochen oft und gerne. Und lassen dabei völlig außer acht, dass es sich dabei um ein Angebot einer ausschließlich ehrenamtlich agierenden bundesweiten Organisation handelt, das ursprünglich lediglich für die vorübergehende Erleichterung von monetär prekären Situationen gedacht war, und keineswegs, um permanent die Schwächen der sozialen Gesetzgebung, die Not der ständig anwachsenden Anzahl der von Armut betroffenen Bürger:innen und die immer größer werdenden Löcher des Sozialen Netzes auszugleichen…
… So bestürzend und erschreckend solche Bemerkungen mancher Staats“diener:innen“ auch sein mögen – verwunderlich sind sie nicht, wenn man sich vor Augen führt, dass über 80 % der Abgeordneten im Bundestag sowie den Länderparlamenten aus gut situierten Familien stammen und studiert haben – im Wahlvolk sind es lediglich 18,5 %. Jede/r fünfte Abgeordnete hat promoviert – in der Gesamtbevölkerung grade mal einer von Hundert. Menschen mit niedrigeren Bildungsabschlüssen sind in den Parlamenten also deutlich unterrepräsentiert. Genauso in der Minderzahl sind nebst Frauen – ja, immer noch! – und Personen mit Migrationshintergrund Politiker:innen, die aus der unteren Mittelschicht oder gar den Unterschichten Deutschlands stammen (Quelle hier). Der Politikwissenschaftler Armin Schäfer spricht von einer „Akademikerrepublik“ (Quelle: taz House of Academics)…
… So nimmt es nicht weiters wunder, dass sich die Lebenswelten von „Staatsdiener:innen“ und dem Großteil ihrer Arbeitgeber:innen kaum mehr überlappen. Grade was sozialpolitische Themen anbelangt, treffen also die meisten Abgeordneten Entscheidungen über Probleme, die sie quasi nur vom Hörensagen kennen. Wie will jemand, der in finanziell wohlgeordneten Verhältnissen aufgewachsen ist, ohne die geringsten monetären Probleme aufs Gymnasium gehen, Abitur machen, studieren und sich dann wohlbestallt in seinem akademischen Job einrichten konnte, dazu in der Lage sein, nachzuvollziehen, wie bedrängt, niedergeschlagen, wertlos, mutlos sich Bürgergeld- und Niedriglohn-Empfänger:innen fühlen, wenn am End vom Geld noch so viel Monat übrig ist (und nein!, mit Bürgergeld „verdient“ man nicht mehr als wenn man zum Mindestlohn arbeiten geht – Quelle: hier)? Wie will jemand, dessen beruflicher Werdegang quasi vom Geld und den Beziehungen der Eltern geebnet worden ist, Mitgefühl für eine/n arbeitslose/n Bürgergeld-Empfänger:in aufbringen, der/die seit ewigen Zeiten schon Bewerbungen ohne Ende schreibt, und immer wieder abgewiesen wird (und ja!, die meisten Arbeitslosen sehnen sich nach einer Beschäftigung und wollen nichts lieber tun als endlich wieder arbeiten!). Wie will jemand, der es sich nach Feierabend in seinem schicken Haus, seiner Eigentumswohnung gemütlich macht, nachvollziehen können, wie Obdachlosen zumute ist, Mitmenschen, die aufgrund des grassierenden Mitwuchers ihr Dach über dem Kopf verloren haben? Wie will ein/e Abgeordnete/r, der/die Chef/in eines eigenen Unternehmens ist, wirklich objektiv die Erhöhung des Mindestlohns, der Entlohnung von Auszubildenden, oder des Ausgleichs von Überstunden, eine Verbesserung des Arbeitsrechts beurteilen können, wenn er/sie zugleich befürchten muss, dass sich dann die Lohnkosten und Sozialabgaben, die er in Zukunft wird zahlen müssen, um einiges erhöhen werden?…
… Ich finde, wir sollten in Zukunft bei Wahlen nicht nur darauf achten, dem braunen Gesindel keine Stimme zu geben, sondern auch darauf, dass sich die Verhältnisse im Bundestag sowie in den Länderparlamenten wieder etwas zugunsten der realen Gegebenheiten in der Bevölkerung verschieben. Lasst uns in Zukunft Politiker:innen wählen, die sich ihren Lebensunterhalt als einfache Arbeiter:innen verdienen, die ihre schulische Ausbildung mit Mittlerer Reife oder einem Quali abgeschlossen haben, die nicht den gehobenen Schichten entstammen, die wissen, wie es ist, wenn man sich seinen Aufstieg selbst erarbeiten muss. Lasst uns Menschen mit Migrationshintergrund wählen, die am eigenen Leibe erfahren haben, wie es ist, vor Gefahr für Leib und Leben zu fliehen, alles hinter sich zu lassen, in einem völlig unbekannten Land mit einer völlig unbekannten Kultur neu anzufangen. Lasst uns Leute wählen, die wissen, wie es ist, auf Bürgergeld bzw. auf den Mindestlohn angewiesen zu sein, die wissen, wie es sich anfühlt, wenn die Miete mehr als die Hälfte des monatlichen Einkommens verschlingt. Wir brauchen in der Politik wieder Menschen, die uns, die sogenannten kleinen Leute und somit den Großteil der Bevölkerung dieses Landes, verstehen, uns repräsentieren, und in unserem Sinne handeln. Wir brauchen dringendst wieder soziale und kein akademischen Parlamente!…
… Ich wünsche euch eine gute und möglichst stressfreie neue Woche!…
… Da wird jemand, der seit Jahren schon mit rechtspopulistischen Sprüchen immer wieder negative Aufmerksamkeit erregt, mit Hass und Hetze vor allem gegen die Partei der Grünen nicht spart, und während der Corona-Pandemie offenbarte, dass er anscheinend den Impfgegnern und Quer“denkern nahe steht, mit sehr schmutzigen und widerwärtigen Geschehnissen aus seiner Vergangenheit konfrontiert. Er reagiert zunächst mit Schweigen, und dann bei mehreren mündlichen und schriftlichen Befragungen ausweichend und abwiegelnd. Ganz besonders widerwärtig ist die Opferrolle, die er nur wenige Tage nach Bekanntwerden der Hetzblatt-Affäre durch einen Artikel der Süddeutschen Zeitung am 21. August 2023 einnimmt. Und schon bald ist die Rede so gut wie gar nicht mehr davon, dass ein Abscheu erregendes, die NS verherrlichendes Flugblatt in seiner Schultasche gefunden wurde, dass er judenfeindliche Witze erzählt hat, vor seinen Klassenkamerad:Innen gerne mal den Hitlergruß gezeigt, ein Exemplar des damals noch verbotenen „Mein Kampf“ mit sich geführt, und in einen Schulhefter notiert haben soll: „Schwarzbraun ist die Negersau“ – wofür es übrigens eidesstattlich beglaubte Aussagen gibt…
… Ironiemodus: Nein, nein, aber so ist das doch niemalsnienicht gewesen! Der arme Hubsi ist ein gar bemitleidenswertes Opfer einer beispiellosen Hetzkampagne geworden! Und das so kurz vor der Wahl! Und was er damals, vor 35 Jahren oder so, getan hat, das hat doch mit seiner jetzigen Person überhaupt nix zu tun!…
… Und so nach und nach wurde in den vergangenen Wochen das Grauen erregende Hetzblatt immer mehr zu einem eigentlich recht harmlosen Jugendstreich herabgestuft. Ja mei, man macht halt mal so manchen Blödsinn, wenn man jung ist und einem der Hafer sticht. Halb so wild. Mia san doch aa koane Engerln ned gwesn. Und an der ganzen unguten Gaudi sind nur die Grünen schuld! Die Grünen waren’s! – Ich wette, es gibt so manche Zeitgenoss:Innen hier, die mittlerweile sogar glauben, dass die Grünen dem Hubsi damals das abscheuliche Geschmiere in die Schultasche gesteckt haben. Und der ungeheuerlichste Vorwurf ist: Die Grünen, die SPD und FDP würden den Holocaust, die Shoah, für Wahlkampfgetöse und diese eingebildete Hetzkampagne gegen den Hubsi missbrauchen. Da kommt mir ehrlich gesagt jedesmal, wenn ich das sehe/höre/lese die letzte Mahlzeit wieder hoch!…
… Diese Haltung gegenüber Aiwanger und dem Hetzblatt ist brandgefährlich! Weil sie wieder einmal die Grenzen des Sagbaren ein gutes Stück weit nach rechts verschiebt, rechtsextremes Gedankengut und die Greuel der NS-Zeiten verharmlost. Und weil sie der AfD aber so was von in die Hände spielt – bei den Blaunen reibt man sich übrigens gar stillvergnügt die Hände. Gut so!, denkt man sich dort. Je mehr die Flugblatt-Affäre verharmlost und der Hubsi als bedauernswertes Opferlamm hingestellt wird, umso besser für uns!…
… Nur mal ganz kurz zur Kenntnisnahme für all jene, die den Skandal rund um den Vorsitzenden der bayrischen Freien Wähler als längst abgetan und als unfaire Wahlkampfpraktiken der Oppositionsparteien im Landtag – SPD, Grüne und FDP – bezeichnen:…
… In den elf Tagen vor Erscheinen des Artikels der Süddeutschen Zeitung über das schreckliche Hetzblatt versuchten die zuständigen Reporter fünfmal, mündlich und schriftlich Kontakt zu Hubert Aiwanger aufzunehmen. Ihm wurden sowohl die Manuskripte des geplanten Berichts als auch Kopien der Recherche-Dokumente zugeschickt mit der Bitte, sich zu äußern und dem Reporter-Team Fragen zu beantworten, damit man gegebenenfalls den Artikel umschreiben oder sogar in die Tonne treten könne. Es folgte keine einzige Reaktion des Oberbierzeltschreihalses. Nicht eine! Kein einziges Wort! Das sind vielfach belegte Fakten!…
… Er hatte es in der Hand, im Vorfeld für Klarheit zu sorgen. Er hat dies – aus welch unverständlichen Gründen auch immer – unterlassen. Und nun geriert er sich als das bemitleidenswerte Opferlamm – und ein nicht unerheblicher Teil der bayrischen Bevölkerung kauft ihm das rückhaltlos und ohne gründlich nachzudenken ab…
… Ich bin hier geboren und aufgewachsen. Ich bin in der Regel gerne eine „bayrische Ureinwohnerin“. Und stolz auf dieses Land mit seinen mannigfaltigen Schönheiten und Traditionen. Aber was die Affäre Aiwanger anbelangt – da schäme ich mich grad für so manche meiner Mitbürger:Innen, denen diesbezüglich – mit Verlaub – der Verstand abhanden gekommen zu sein scheint, in Grund und Boden…
… als ich am Donnerstag Abend vom Fenster aus eine kleine Demonstration von Klima-Aktivist:Innen beobachtete, die durch die Straße zog. Es waren knapp zwei Dutzend Demonstrant:Innen, außer zwei Transparenten, auf denen die Aufforderung an die Regierung zu lesen stand, der Auto-Lobby in Zukunft kein Gehör mehr zu schenken, und den Klimawandel sofort zu stoppen, einem Megaphon, zweier Trommeln, einiger Bongos und zweier Tambourins war das kleine Häufchen völlig unbewaffnet, so weit ich das von meiner etwas erhöhten Warte aus erkennen konnte. Die Sprecherin rief nicht etwa volksverhetzende, populistische, braungefärbte, rassistische oder verschwörungsschwurblerische Parolen in ihr Megafon, nein, sie ermahnte zur Achtsamkeit im Umgang mit der Natur und forderte auf, sich mehr für den Klimaschutz zu engagieren. Vier Streifenwägen a 4 Personen Besatzung mit Blaulicht fuhren im Schritttempo vorne weg…
… Begleitet wurde der Trupp von – und jetzt haltet euch fest!: Ca. drei Dutzend gepanzerten und bewaffneten Beamt:Innen der Bundespolizei, die links und rechts der Demonstrant:Innen marschierten, vier weiteren Streifenwägen a vier Beamt:Innen und sage und schreibe neun (!!!) voll besetzten Einsatzwägen a sechs Polizist:Innen, die hinterdrein zuckelten – das macht insgesamt, wenn ich richtig rechne, 126 Staatsdiener:Innen. Leider war ich so baff angesichts des Geschehens, dass ich nicht auf die Idee gekommen bin, die Kamera zu holen und es bildlich festzuhalten. – Während der Hochzeiten der Corona-Pandemie sind viele Quer“denker:Innen“-Demos durch diese meine Straße gezogen, teilweise mit etlichen hunderten Teilnehmer:Innen – und da war die Polizeipräsenz bei weitem nicht so massiv!…
… Als ich höchst erstaunt und entrüstet verfolgte, wie diese Phalanx sich langsam gen Karolinenplatz bewegte, kam mir spontan ein neulich auf dem Gillamoos-Jahrmarkt in Abensberg getätigter Ausspruch unseres Ministerpräsidenten in den Sinn: „Die Grünen passen mit ihrem Weltbild nicht in unser Land!“ Aha. Grüne und Umweltschützer:Innen haben also in einem Bundesland, das über ein mehr als gerüttelt Maß an schützenswerter Landschaft verfügt, und in dem z. B. Tag für Tag die Bodenfläche von ca. 15 Fußballfeldern versiegelt wird, nichts verloren. Das ist – mit Verlaub – dermaßen dumm, dass es regelrecht weh tut…
… Ich kann so etwas wie den mir vollkommen übertrieben und nicht gerechtfertigt erscheinenden Massenauftrieb an Polizei während einer sehr kleinen und in meinen Augen völlig harmlosen Demonstration von Klimaschützer:Innen in keinster Weise nachvollziehen. Zudem missfällt mir sehr die doch recht augenfällige Verschleuderung meiner Steuergelder. Vielleicht kann mir jemand hieb- und stichfest und möglichst sachlich erklären, warum Menschen, die sich die Bewahrung und den Schutz unseres Planeten auf die Fahnen geschrieben haben, mit einem Übermass an Polizeikräften förmlich erdrückt werden, und das braune und verschwörungsschwurblerische Gesindel oftmals beinahe ungeschoren davon kommt – Vize-„Landesvater“ mit eingeschlossen…
… Am Sonntag Vormittag um elf Uhr gab Bayerns Ministerpräsident Söder bekannt, dass er seinen Vize und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger aufgrund der Hetzblatt-Affäre nicht entlassen wird…
… Was ihm aufgrund der Bayrischen Verfassung nur sehr schwer möglich gewesen wäre. Ein Ministerpräsident kann in Bayern einen Minister nicht des Amtes entheben (ich bin erst am Samstag Abend durch ein Interview mit dem Politikwissenschaftler Albert von Lucke in der BR24 Rundschau darüber aufgeklärt worden). Er würde dafür die mehrheitliche Zustimmung des Landtags benötigen. Die hätte er im Fall OberBierzeltSchreihals wahrscheinlich bekommen, doch dann hätten ihm die Freien Wähler unverzüglich die Koalition aufgekündigt. Das hätte auch das vorzeitige Ende der jetzigen „CS“U-Regierung und das Ende der Präsidentschaft von Marggus Söder bedeutet. Es sei denn, man hätte sich darauf geeinigt, die „CS“U mit Söder an der Spitze bis zur Wahl am 08.10.2023 in einer Minderheitenregierung mit Unterstützung der Oposition (auch der AfD wohlgemerkt, ein Umstand, den niemand von uns vermutlich bis dato auf dem Schirm hatte!!!) zu dulden…
… Eine Situation, die eben angesichts dessen, dass in fünf Wochen in Bayern der Landtag neu gewählt wird, doppelt so tricky wäre wie ohnehin schon. Wobei eine Entscheidung a la „Hubsi, scher dich zum Teufel, ich will so etwas wie dich nicht in meiner Regierung haben, ich will kein braungefärbtes Geschwafel und keinen Antisemitismus in meinem Land, ich zieh das jetzt ohne dich durch, um ein deutliches Zeichen zu setzen, verdammt noch mal!“ der deutliche Beweis dafür gewesen wäre, dass der Marggus doch so etwas wie Rückgrat und Chuzpe sein eigen nennt. Aber da war Marggus‘ Angst vor Machtverlust und das taktische Bestreben, auf Zeit zu spielen doch stärker. Zudem – wäre fünf Wochen lang auf die Unterstützung der AfD angewiesen zu sein nicht mindestens genauso übel wie dieses 35 Jahre alte widerwärtige Hetzblatt? Und eines ist so sicher wie das Amen in der Kirche – die Blaunen hätten das weidlich ausgenutzt! Zudem hätte er dann im OberBierzeltSchreihals und seinen Freien Wählern Feinde fürs Leben, daraus hätte sich eine verdammt ungute chaotische, politische und gesellschaftliche Gemengelage ergeben können…
… Die 25 Fragen und Oiwongers Antworten dazu sind zeitgleich mit Söders Pressekonferenz am Sonntag Vormittag um elf Uhr online gegangen. Hier zum Nachlesen:…
… Mein Fazit: Viel Herumgeeiere, noch immer zu viele Gedächtnislücken, und auch etliche widersprüchliche Antworten…
… Da der Hubsi Schirmherr der wunderbaren Veranstaltung „Die große Pferde- und Kutschengala“ im Park von Schloss Schleißheim ist, tauchte er dort am Nachmittag während der Parade auf. Man reichte ihm ein Mikrophon auf den Kutschbock, und er hielt eine Rede, die ich als ziemlich hohl und teilweise lächerlich empfand. Die Hetzblatt-Affäre erwähnte er nicht – vermutlich war ihm das Publikum zu nüchtern. Man spendete ihm Applaus und „Hubert! Hubert!“-Rufe wurden laut. Es gab auch einige Pfiffe und „Buh!“-Rufe – ganz laute kamen natürlich von mir… 😉
… Ist dies das Ende der Hetzblatt-Affäre? Das hätte man wohl zu gerne! Ich hoffe, dass es genügend Mitmenschen gibt, die das nicht zulassen werden. „Immer, wenn Gras über eine Sache gewachsen ist, kommt ein Kamel und frisst es wieder weg.“, heisst es so schön. Ich wünsche mir bezüglich des OberBierzeltSchreihalses und seines widerwärtigen Schmierblatts ganz viele hungrige Kamele…
… Man sollte das dem Hubsi vor seiner nächsten weinerlichen Bierzelt-Opfer-Elegie mal ordentlich um die Ohren hauen (Netzfund):…
… umbrandeten Aiwanger, als er am Freitag das Bierzelt des Karpfhamer Volksfestes durchschritt. Vom Rednerpult aus bedankte er sich offentsichtlich gerührt für den starken Zuspruch und die rückhaltlose, ungebrochene Unterstützung seiner Parteifreunde. „Danke für diesen wunderbaren Empfang, das tut mir gut!“, rief er in die Menge. „Das Flugblatt war scheußlich, das ist nicht wegzudiskutieren.“ Und nach dieser Bemerkung präsentierte er sich sogleich wieder als Opfer einer mutwilligen und „widerlichen Schmutzkampagne“, schwadronierte verschwörungsschwurblermäßig, man wolle seine „berufliche Existenzvernichtung, um die Grünen in die Landesregierung zu bringen.“…
… In den Bierzelten landauf landab ist der Vize-Ministerpräsident zuhaus, da fühlt er sich wohl, inmitten geröteter Gesichter, inmitten vom Alkoholdunst umflorter Menschenmengen, die ohne Zweifel großenteils schon um etliches mehr als nur eine Maß intus haben. In dem Zustand flachen gerne bei Vielen das logische und das kritische Denken ab, das Gefühl für Anstand, Zurückhaltung, die Werte der Demokratie und Ethik – und so was kommt dem Bayrischen OberBierzeltSchreihals höchst zupass…
… Während Hubsi das Bad in der Menge genoss, forderte Marggus Söder ihn auf, den 25-Fragen-Katalog, der ihm vor zwei Tagen zugestellt worden war, möglichst zügig zu beantworten, „am besten noch heute!“ (Freitag, 01.09.)…
… Und während Aiwanger von der verschwörerischen Schmutzkampagne gegen ihn schwurbelte, wurde ein weiteres, ekelerregendes Detail aus seiner Schulzeit bekannt. In einer eidesstattlichen Erklärung berichtete eine ehemalige Schulkameradin, Bayerns OberBierzeltSchreihals hätte auf die Innenseite eines Schulordners klar und deutlich lesbar geschrieben gehabt: „Schwarzbraun ist die Negersau!“ Ich muss mich grade ganz energisch am Riemen reissen, um nicht verbal sehr böse und ausfallend zu werden…
… Er sei seit Jahrzehnten kein Antisemit und kein Extremist mehr, so hatte Aiwanger Anfang der Woche verlauten lassen. Was eigentlich zweifelsfrei impliziert, dass er früher mal einer gewesen ist. Und das ist er in meinen Augen immer noch. Denn wer die Menge mit Sätzen wie „die schweigende Mehrheit der Deutschen muss sich die Demokratie zurückholen!“ (12.06. in Erding) unter viel Beifall anwesender AfDler und „Querdenker:Innen“ aufzuwiegeln versucht, und mit derben und populistischen Sprüchen polarisiert, ist ganz klar ein Extremist! So jemand sollte nie und nimmer ein hohes politisches Amt in unserem demokratischen Staat bekleiden dürfen! Und jemand, der zum Ausdruck bringt, dass die Shoah als Instrument der Schmutzkampagne gegen ihn missbraucht würde, ist ein Antisemit hoch Zehn…
… Ich empfinde diese Hetzblatt-Affäre in all ihren widerlichen Facetten und Enthüllungen mittlerweile als entsetzlichen, permanent Übelkeit erregenden Albtraum. Ich hoffe so sehr auf ein baldiges Ende, auf eine Entscheidung, die den demokratischen Werten unseres Landes entspricht. Eine Entscheidung, die deutlich macht, dass Hass, Hetze, Ausgrenzung, Diskriminerung von Minderheiten, rechtes Gedankengut, braune Gesinnung, Antisemitismus und Verschwörungsschwurbeleien hier nichts zu suchen haben…
… Am Freitag, 01.09. gegen 22:25 Uhr hat die Bayrische Staatskanzlei den Eingang der Antworten des niederbayrischen Bierzelt-Trumps auf die 25 Fragen bestätigt, die ihm schriftlich nach dem Sonder-Koalitionstreffen am Montag, 28.08. zugestellt wurden. Mit großer Spannung wird die Entscheidung Söders in der Causa Hetzblatt erwartet…
… Dass er solch einen Spruch mal getwittert hat, daran kann sich der Hubsi mit Sicherheit auch nicht mehr erinnern. Muss wohl der Bruder gewesen sein. Oder die Schwester…
… Und wieder kann es der Bayrische OberBierzeltSchreihals nicht lassen, sich am Ende seiner kurzen Ansprache am 31.08. frühabends als Opfer hinzustellen. Das erinnert so sehr an die Taktik der Blaunen, auf empörende Skandale zu reagieren, dass es mir ehrlich gesagt schwer fällt, dieser Entschuldigung Glauben zu schenken. Zumal auch die mittlerweile beeideten Zeugenaussagen hinsichtlich solcher Dinge wie Hitlergrüße, Judenwitze und menschenverachtende Aussprüche noch immer nicht seiner partielle Amnesie abgeholfen haben…
…. In einer Woche wird eine Sondersitzung des Bayrischen Landtags zur Hetzblatt-Affäre stattfinden. Bis dahin hat der Hubsi Zeit, den 25-Fragen-Katalog zu bearbeiten, der ihm gestern im Auftrag von Ministerpräsident Söder zugestellt worden ist…
… Laut Meldung des „Spiegel“ vom 31.08. habe der OberBierzeltSchreihals sich bereits 2008 bei Horst Seehofer über angebliche Recherchen der „Christlich Sozialen“ Union zu seiner Schulzeit und seiner damaligen politischen Ausrichtung beschwert. Das legt den Schluss nahe, dass man in der CSU bereits seit siebzehn Jahren Kenntnisse über den/die antisemitischen Handzettel in Aiwangers Schultasche und seine höchst fragwürdigen damaligen Äußerungen hat. Interessant, was da im Laufe der Zeit so alles ans Licht kommt…
… sei es nun schon her, das leidige Gewese um das antisemitische Hetzblatt Aiwangers. Das würde doch gar nicht mehr zählen, sei längst schon Schnee von gestern, das solle man doch bitteschön nun endlich begraben und auf immer ruhen lassen. So argumentieren die Unterstützer:Innen von Bayerns OberBierzeltSchreihals…
… Nein, an dieser furchtbaren Geschichte muss man mit aller Hartnäckigkeit dranbleiben! So denke ich, und nicht nur ich! Wenn dem so wäre, dass die Vergangenheit eines Menschen in seinem Berufsleben nicht zählen sollte, warum muss dann jede/r Arbeitnehmer:In bei Bewerbungen für eine neue Stelle einen ausführlichen Lebenslauf und Zeugnisse vorlegen? Warum forscht dann eine erkleckliche Anzahl Arbeitgeber:Innen bei früheren Chefs über das Verhalten der Bewerber:Innen in der Vergangenheit nach? Und da geht es bei weitem nicht nur um die fachlichen Qualitäten, sondern auch um Charakterzüge und das menschliche Verhalten!…
… Jedes Regierungsmitglied ist im Grunde genommen ein/e Arbeitnehmer:In seines Volkes! Es wird von unseren Steuergeldern bezahlt und hat in unserem Auftrag nach bestem Wissen und Gewissen für unser Wohlergehen zu sorgen und Schaden von uns abzuwenden. Es ist sowohl unsere Pflicht als auch unser gutes Recht, über den ausführlichen Lebenslauf und die charakterliche Eignung unserer Arbeitnehmer:Innen in der Landes- und auch Bundesregierung Bescheid zu wissen. Bis ins letzte Detail. Ich persönlich möchte mein Schicksal als Bürgerin und die Geschicke meines Landes nicht in den Händen eines Menschen wissen, der eine derart stinkende Leiche im Keller über Jahrzehnte hinweg verborgen hat, und sich nun, nachdem das ans Licht gekommen ist, feige windet wie ein getretener Wurm. Und ich bin mir ganz sicher, dass ich mit dieser Einstellung nicht alleine bin!…
… Mittlerweile scheint nach tagelangem erstarrtem Schweigen ein richtiger Dammbruch erfolgt zu sein. Immer mehr Menschen aus dem schulischen Umfeld Aiwangers melden sich zu Wort. Und immer ekliger werden die Details. Von mehrfachen Hitlergrüßen Hubsis an seine Klassenkamerad:Innen ist da die Rede. Und davon – Pfui Teufel! -, dass er nach dem Besuch einer KZ-Gedenkstätte während eines Ausflugs einen entsetzlichen Judenwitz erzählt haben soll. Dass er ein Exemplar von Hitlers „Mein Kampf“ mit sich geführt haben soll. Dass er sich auch ansonsten nicht grade zimperlich geäußert haben, Ausländer:Innen als Kanaken, Homosexuelle als Schwuchteln, Arbeitslose als faules Gesindel bezeichnet haben soll. Der Süddeutschen Zeitung und dem Bayrischen Rundfunk liegen mittlerweile einige beeidete Aussagen vor…
… Bayerns OberBierzeltSchreihals scheint nun an jener partiellen Amnesie zu leiden, die seit einigen Jahren schon immer häufiger Politiker:Innen in Bedrängnis zu befallen scheint. Er kann sich an nichts mehr erinnern, an keinen Hitlergruß, keinen menschenverachtenden Judenwitz, keine diskriminierenden Äußerungen, nicht daran, ob er die Hetzblätter, die in seiner Schultasche gefunden wurden, nun eingesammelt oder verteilt hat, auch nicht an das Strafreferat. Sehr zupass kommt es Aiwanger nun natürlich auch, dass laut neuesten Meldungen in dem Gymnasium, welches er vor 35 Jahren zusammen mit seinem Bruder Helmut besuchte, angeblich keinerlei Unterlagen aus dieser Zeit mehr vorhanden sein sollen…
… Der bayrische Vize-Ministerpräsident und Wirtschaftsminister hat für mich jegliche Glaubwürdigkeit verloren. Und ich finde, wir sollten bei der bayerischen Landtagswahl am 08. Oktober auch an einer partiellen Amnesie leiden, und uns nicht mehr an einen OberBierzeltSchreihals namens Aiwanger bzw. seine Partei, die Freien Wähler, erinnern…
… das ich im August 2016 am Königssee geknipst habe, binnen sehr kurzer Zeit ungewöhnlich oft aufgerufen wird, dann mache ich mir schon so meine Gedanken. Und kann mich da auch leider nicht des Verdachts erwehren, dass man versucht, das erwähnte Bild unrechtmäßig abzukupfern…
… Während eines umfangreichen und nicht billigen Blog-Upgrades vor eineinhalb Jahren habe ich ein Plugin mit einem Kopierschutz installiert, der als ziemlich sicher gilt. Deshalb mein Rat an etwaige Langfinger: Lasst den Bilderklau lieber. Das führt zu nichts…
… Ich bin durchaus kein Unmensch und kann großzügig, hilfsbereit und verständnisvoll sein. Eine kurze und höflich formulierte Anfrage per Kommentar reicht in der Regel aus, dass ich mit mir reden lasse, und das gewünschte Foto dann zuschicke, gerne auch als größere Datei mit höherer Auflösung…
… Das betreffende Portrait habe ich übrigens vor kurzem aus dem Blogpost genommen. Ich will ja niemanden über Gebühr in Versuchung führen. Ich will auch niemandem Schwierigkeiten bereiten, denn bei einem erfolgten Bilder-Diebstahl würde ich womöglich Anzeige erstatten…
… Als kurze Auffrischung das Urheberrecht betreffend, empfehle ich die Lektüre dieses Artikels:…
… die angeblich zur Klärung der widerlichen Hetzblatt Affäre beitragen sollen, hat der bayrische Ministerpräsident Söder heute vormittag während eines Sonder-Koalitionstreffens quasi als Hausaufgabe dem Hubsi Aiwanger mitgegeben, nachdem dessen Aussagen definitiv nicht zu einer abschließenden Klärung beigetragen hätten. Und Bayerns OberBierzeltSchreihals habe zugesichert, diese Fragen nach bestem Wissen und Gewissen zu beantworten…
… Obwohl der Marggus während einer nur wenige Minuten dauernden Pressekonferenz am Mittag deutliche Worte fand – „Es gibt keinen Platz für Antisemitismus in der bayrischen Staatsregierung. Es muss eine klare Distanzierung von dem Dreck erfolgen.“ -, hält er an der Koalition mit den Freien Wählern fest. Er machte aber auch klar, die Zusammenarbeit mit den Freien Wählern hinge „nicht an einer einzigen Person. Es geht mit oder ohne eine Person im Staatsamt ganz genauso.“. Söder trat alleine vor die Presse, Fragen waren keine zugelassen…
… Auf Facebook bin ich über eine sehr bekannte Schriftstellerin und Moderatorin auf einen seriösen und mit etlichen fundierten Quellenangaben versehenen Artikel gestoßen, der bislang weitgehend unbekannte Details der Causa Hetzblatt offen legt. Unter anderem soll der Hubsi seit längerem schon von den Recherchen der Süddeutschen Zeitung gewusst haben. Es gab fünf Anfragen in elf Tagen mit Bitten um Stellungnahme. Eine Reaktion des OberBierzeltSchreihalses erfolgte nicht. Am 20.08. ließ die SZ Aiwanger einen umfangreichen Fragenkatalog zukommen. Am 21.08. antwortete der Sprecher des „Zugpferds der Freien Wähler“, der Hubsi habe so etwas wie diesen widerlichen antisemitischen Handzettel nicht produziert. Am 25.08. ging die SZ mit zwei Artikeln bezüglich der Hetzblatt-Affäre an die Öffentlichkeit. Aiwanger kündigte umgehend rechtliche Schritte dagegen an…
… Ein anderer, ebenfalls seriöser FB-Artikel enthüllt, dass die Hetzblatt-Affäre bereits im Jahr 2008 zumindest bei den Freien Wählern im Gespräch gewesen war. Aiwanger habe, als die Freien Wähler zum ersten Mal in den Bayrischen Landtag einzogen, auskundschaften lassen, ob seitens „der Geschichte“ noch Ärger zu befürchten sei. Nach Aussage eines früheren Lehrers des Gymnasiums im Landkreis Straubing, in dem das entsetzliche Pamphlet vor 35 Jahren aufgetaucht war, habe ihn eine Landtagsabgeordnete und Vertraute Hubsis aufgesucht und sich erkundigt, ob „da noch Gefahr droht“. Die Lehrkraft, die aus Angst vor Repressalien anonym bleiben möchte, habe damals abgewunken und versichert, sie sehe keinen Grund, damit an die Öffentlichkeit zu gehen. Erst nach der umstrittenen Rede des OberBierzeltSchreihalses auf einer Kundgebung in Erding Mitte Juni habe sie sich eines Besseren besonnen und nicht mehr länger schweigen wollen…
… Mehreren ebenfalls anonymen Gesprächspartner:Innen der SZ zufolge soll der Hubsi in seiner Jugend von Hitler und dem 3. Reich fasziniert gewesen sein. 2006, als er zum Landesvorsitzenden der Freien Wähler avancierte, seien innerhalb der Partei Befürchtungen, diese könne nun einen Rechtsruck erleiden, laut geworden. Und nicht umsonst wird die Partei FW unter Kritiker:Innen mittlerweile auch als „AfD light“ bezeichnet. Sein älterer Bruder hat inzwischen ein weiteres Interview mit der Passauer Neuen Presse geführt. Da erklärt er nun, dass das zutiefst antisemitische Hetzblatt als „eine überspitzte Art der Satire“ gedacht gewesen war. Und dass „linksradikale Lehrer“, die zur Teilnahme an Demonstrationen gegen die Wiederaufbereitungsanlage in Wackersdorf aufgerufen hätten, „schuld daran“ gewesen seien, dass er die Hetzschrift verfasst hätte. Aha. Am Samstag Abend war es noch die Wut darauf gewesen, dass er sitzengeblieben war, am Montag plötzlich „linksradikale Lehrer“…
… Angesichts dessen, was da nach einigem Nachforschen so ans Licht kommt, fällt es mir nun ehrlich gesagt schwer, auch nur ein kleines Bisschen an eine Unschuld Aiwangers zu glauben. – Fakt ist, dass Marggus Söder mit den 25 Fragen seinem Vize und OberBierzeltSchreihals Zeit verschafft hat – vielleicht hofft man ja immer noch, dass das Interesse der Medien und der Öffentlichkeit alsbald abflauen wird. Bleibt zu hoffen, dass sich die 25 Fragen dann auch wirklich mit der Aufklärung der Causa Hetzblatt befassen, und nicht mit Banalitäten wie: 1. Frage: Welchen Senf nimmt man zu Weißwürscht, 2. Frage: Wieviele Zitzen hat ein Kuheuter, 3. Frage: Welches Denkmal steht auf der Theresienhöhe, etc. etc…
… Und nun überlasse ich das Wort dem bayrischen Kabarettisten Christian Springer. Der bringt die Causa Hetzblatt nämlich verdammt gut auf den Punkt:…
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