… Bereits vor ca. 6.000 Jahren ist die einzige Insel im Starnberger See besiedelt worden, allerdings lag in jener fernen Zeit der Wasserspiegel um ungefähr 5 Meter tiefer als heute. Archäologen entdeckten Überreste einer Pfahlbausiedlung, wie sie auch am Bodensee gefunden worden sind…
… Lange Zeit diente das kleine Eiland dem Volke als eine Art Vergnügungspark, eine gut florierende Wirtschaft mit einer Freilicht-Kegelbahn und Schaukeln für die Damen sorgten während der warmen Jahreszeiten für Kurzweil und Zerstreuung. Gegen Mitte des neunzehnten Jahrhunderts wurden die Bauten allerdings Opfer einer Feuersbrunst…
… Der bayerische König Maximilian II. erwarb um 1850 die Roseninsel und beauftragte einen namhaften Architekten damit, ihm ein Casino (kleines Haus, kleine Villa) samt Gartenanlage zu errichten. Sein älterer Sohn, Bayerns‘ „Märchenkönig“ Ludwig II. hatte sich dort einige Male mit seiner Cousine, der unglücklichen österreichischen Kaiserin Sisi, getroffen… …
Seit Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts befindet sich die Anlage im Besitz der Bayerischen Schlösserverwaltung. Nachdem sie lange Zeit der Verwilderung und dem Verfall preisgegeben gewesen war, wurde sie von 1974 bis 2003 sorgfältig rekonstruiert…
… Auf die Roseninsel gelangt man mittels einer Fähre. Zwar waren die meisten der Rosenbuschen noch nicht erblüht – bei der Pflanzung hatte man gewissenhaft darauf geachtet, möglichst jene Sorten anzusiedeln, die seinerzeit während der Regentschaft Maximilian II. in Mode waren. Doch auch so strahlte das Inselchen eine bezaubernde und malerische Ruhe und Schönheit aus…