… So heisst ein Blogprojekt vom lieben Roland, das an jedem Monatsanfang statt findet, und das man mit möglichst nur einem Foto umsetzen soll…
… Wobei ich mir diesmal die künstlerische Freiheit erlaube, zwei Bilder zu zeigen… 😉
… Eine Salzburger Spezialität ist Bosna, herzhaft gewürzte Bratwürstln, die in resch gebratenen Semmeln angerichtet werden, garniert mit frisch gewürfelten Zwiebeln, Petersilie und einer geheimen Gewürzmischung. Bosna-Standln gibt es in der Mozartstadt an der Salzach wie Sand am Meer – aber die besten Würstl dieser Art werden in einem Durchhaus – Passage – nahe der Getreidegasse im Balkangrill vom Walter feil geboten, und das seit über siebzig Jahren. Vor allem an den Wochenenden muss man viel Geduld mitbringen, die Schlange der Wartenden ist vielköpfig, doch es lohnt sich in jedem Fall… 😉
… Und danach ist ein Einkehrschwung beim Sporer angesagt. Der Laden der alteingesessenen Salzburger Schnaps- und Likörmanufaktur in der Getreidegasse ist winzig klein, aber das macht nix, man kann den köstlichen Orangenpunsch, das Glaserl Wein und das Stamperl Likör oder Schnaps ja auch in geselliger Runde auf der Salzburger Flaniermeile genießen… 😉
… in und um Salzburgs imponierender Hohenfeste sehr fleißig treppauf und treppab marschiert bin, wurde es am späten Nachmittagu allerhöchste Zeit für meinen traditionellen Imbiss in der schmucken Mozartstadt…
… Bosna sind dünne, längliche und ausgesprochen schmackhafte Bratwürst‘, deren Herkunft im Balkan liegt, und die zusammen mit frischen Zwiebeln, Petersilie und einer geheimen Currymischung in einem aufgeschnittenen Brötchen dargereicht werden – ein Salzburger Hotdog sozusagen…
… Die weit und breit besten Bosna gibt’s beim Walter in einem der Durchhäuser (Passagen) nahe der Getreidegasse. Ich kann mir die Hausnummer nie merken, aber das Standl ist ganz leicht zu finden: Am Eingang befinden sich drei golden schimmernde Stolpersteine…
… Je nach Tageszeit gibt es an meinem Lieblings-Bosna-Stand recht lange Warteschlangen – aber es lohnt sich wirklich, die nötige Geduld aufzubringen…
… So ein Paar würzige Würstln müssen natürlich mit etwas Handfestem nachgespült werden – im Winter am liebsten mit einem Orangenpunsch vom Sporer, dessen alteingesessener Laden mit Schnaps- und Likörmanufaktur sich nur ein paar Schritte entfernt befindet. Am frühen Donnerstag Abend brummte das Geschäft so sehr, dass ein kleines Stückerl der Getreidegasse kurzerhand zum Stehausschank umfunktioniert wurde. Es herrschte eine richtig schöne und entspannte Stimmung, und ich habe einige nette Menschen kennen lernen dürfen…
… Ich bin seit vielen Jahren schon eine Liebhaberin sogenannter Nasenschilder, kunstvoll aus Schmiedeeisen gefertigte Zunftzeichen, die auf ein Geschäft oder ein Gewerbe hinweisen. Die Salzburger Getreidegasse ist sehr üppig mit großenteils wunderschön gestalteten Nasenschildern gesegnet – und ich passiere diese ungemein lebhaft frequentierte schmale Straße stets ein wenig so wie Hans-guck-in-die-Luft… 😉
… auf dem Norbert-Klein-Weg vom Mönchsberg hinunter in die Salzburger Altstadt, so wandelt man ein Weilchen auf den sogenannten Frauenspuren. Bedeutende weibliche Persönlichkeiten der Mozartstadt werden hier mit einer Art Streifzug durch das historische Zentrum geehrt und gewürdigt. Der auf den Gedenktafeln zu sehende hohe Schnürschuh soll gleichzeitig die Unterdrückung und Unterschätzung der Frauen als auch deren aufrechten und unerschütterlichen Gang in Gleichberechtigung und Freiheit symbolisieren…
… So eine stundenlange Wanderung macht natürlich hungrig, und ich hatte beschlossen, meinen allmählich knurrenden Magen mit einer Salzburger Spezialität zu besänftigen. Ich ließ den lebhaften und üppigen Markt zu Füßen der schönen Kollegienkirche links liegen und wandte mich gen Getreidegasse. Nahe Mozart’s Geburtshaus, in der Getreidegasse Nr. 33, gibt es eine jener Passagen, die mit den Charme Salzburg’s ausmachen – diese sogenannten Durchhäuser hatte man während des Mittelalters geschaffen, um jene üppigen Steuern einzusparen, welche die Bürger damals beim Bau von neuen Straßen berappen mussten…
… Mein Ziel war erreicht – der Balkan-Grill, ein kleines, eher unscheinbares Büdchen in einer Ecke nahe einer jener Nobel-Boutiquen, die mittlerweile giftigen Schwammerln gleich sprießen und viel von der Ursprünglichkeit und der während Jahrhunderte gewachsenen, eigenen Lebendigkeit eines Ortes zunichte machen…
… Der Balkan-Grill existiert seit 1950, und dort gibt es die beste Bosna weit und breit. Bosna sind zwei lange, dünne, gebratene Schweinswürstl, die sich – einem Hot-Dog ähnlich – zusammen mit frischen, hauchdünnen Zwiebelringen und fein gehackter Petersilie in ein knuspriges Brötchen schmiegen, und unmittelbar vor dem Servieren mit einer geheimen, scharfen Gewürzmischung bestäubt werden. Am Balkan-Grill trifft sich von morgens früh bis abends spät buchstäblich die Welt – vom geschniegelten Büromenschen über den seltsamen Künstler bis zu Touristen aus Fernost, von der pelzverbrämten Matrone über junge Kleinfamilien bis zur ärmlichen Rentnerin sind dort sämtliche Variationen Mensch anzutreffen…
… Beim Verlassen des Durchhauses Richtung Getreidegasse fielen mir zwei golden glänzende Stolpersteine auf. Dieses wunderbare und sehr berührende, internationale Projekt gegen das Vergessen und Verdrängen der Greueltaten des NS-Regimes wurde im Jahr 2007 von den Salzburgern aufgegriffen. Mittlerweile hat man über 200 Stolpersteine verlegt…
… Eine feine Brotzeit will natürlich auch ein wenig schwimmen. So spazierte ich weiter zur Getreidegasse Nr. 39. Dort ist seit dem Jahre 1903 die Spirituosenmanufaktur und Weinhandlung Sporer ansässig. Berühmt(berüchtigt) ist dieser traditionsreiche Familienbetrieb vor allem für seinen höchst köstlichen Orangenpunsch, sowie einer Unzahl an selbst angesetzten, gebrauten und gebrannten Liköre und Schnäpse. Der Laden ist eine sehr anheimelnde Kombination aus Verkaufsraum und gemütlichem Beisl, dort lässt es sich sehr fein genießen und verweilen…
… Zum Schluß noch einige Kuriositäten in und abseits der Getreidegasse:…
Eine Sünderin?
Lädt zur Einkehr ein
„Das Kaslöchl“ – ich finde den Namen einfach herrlich!
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