… Die ersten zwei Fünfzehn-Stunden-Tage im Tabakstand auf dem Oktoberfest liegen hinter meinen Kollegen/innen und mir. Die Stimmung ist gut, ich denke mal, daß wir trotz all der Anstrengungen problemlos miteinander zurecht kommen werden. Das Wetter ist uns derzeit noch nicht so wohl gesinnt, zwischendrin hat es immer wieder mal heftig geregnet, vor allem gestern abend. Aber zumindest der Einzug der Wiesn-Wirte und der gestrige Trachten-Umzug waren von leichtem Föhn und Sonnenschein begleitet. Heute durfte ich ausschlafen, so auch die kommenden Tage bis zum Freitag, da unser Chef mich heuer unter der Woche für die Spätschicht eingeteilt hat. Wann ich heute aufgestanden bin, darf ich gar nicht sagen – es ist sehr, sehr spät gewesen, doch die lange Nachtruhe hat mir gut getan… 😉
Schlagwort: Fotografie
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… Dorthin zog es mich heute mit aller Macht. Endlich, endlich, endlich waren die Temperaturen annähernd sommerlich, und über einen wundervollen blauen Himmel segelten harmlose Wolkenschiffe…
… Mein Weg führte mich mit vielen kleinen Foto-Zwischenstops zur Badenburg, und der nahen kleinen Brücke. Dort lebt ein lieber gefiederter Bekannter von mir in einer Höhle im verknoteten Baumstamm einer uralten Linde – Wiggerl (Verniedlichung von Ludwig), der Waldkauz des Schloßparks. Ich habe mich ungemein gefreut, den herrlichen Raubvogel nach beinahe drei Jahren wieder einmal zu Gesicht zu bekommen…
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… und Skurriles aus der Schatzkammer der Münchner Residenz…
… „Verkehrte Welt“ nennt sich diese knapp fünfzehn Zentimeter hohe Skulptur eines wilden Bären, der einen Schießprügel in den Pranken hält. Im Inneren des Kunstwerks konnte man kleine Preziosen oder auch Petschaften verbergen. – Angesichts dessen, wie wir Menschlein auf diesem unsere Planeten bislang schon gewütet und rücksichtslos dahin gemetzelt haben, könnte man es den Tieren keineswegs verdenken, wenn sie den Spieß umkehren und uns auf’s Korn nehmen würden…
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… und Skurriles aus der Schatzkammer der Münchner Residenz (Teil 1)…
… Am Sonntag ist es mir dank lieber Freunde, die für ein paar Tage zu Besuch weilten, endlich gelungen, diese Sammlung unseres Stadtschlosses zu besichtigen, bislang hatte ich irgendwie weder die Zeit noch die Gelegenheit dazu gefunden…
… Die Schatzkammer befindet sich zum Teil im ehemaligen Küchentrakt der Münchner Residenz, und beherbergt eine höchst beeindruckende Sammlung an kostbarsten Preziosen, darunter allerdings auch Einiges, das durchaus Kopfschütteln, Staunen und Lachen provoziert…
Juwelengeschmücktes StraußeneiEine sogenannte Betnuss – quasi ein Mini-Altar aus Buchsbaumholz geschnitztHöchst wertvolle Statue des Hl. St. GeorgsDie Bayerischen Königskronen -
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… „Iatzt rauch‘ i erst amal a g’scheite Havanna, und dann mach‘ ich mein Job ois Boarischer Glücks-Löwe wieda weida.“…
… Die beiden Portale an der Westseite der Residenz, welche zum Kaiser- und zum Kapellenhof führen, werden von jeweils zwei bronzenen, mit grünlicher Patina bedeckten Löwen bewacht. Unter den vier Raubtierstatuen befinden sich kleinere Löwenköpfe. Man sagt sich, daß es Glück bringt, wenn man deren Nasen reibt, daher sind diese auch so blank poliert… 😉
… Als ich heute auf dem Weg zur Arbeit war, durfte ich zu meinem großen Entzücken entdecken, daß ein Passant einem dieser Löwenmäulchen im wahrsten Sinne des Wortes eine Zigarre verpasst hatte…
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… Ich hatte vor lauter Euphorie in der Nacht von Samstag auf Sonntag nicht viel Schlaf bekommen. Recht müde hing ich in meiner zum Glück recht ruhigen Abteilung herum, als die sehr liebenswerte und nette Kastellanin Frau W. um die Ecke bog. „Sehen Sie sich das Konzert heute abend auch noch an? Im Theatinergang ist wieder ein Plätzchen frei für Sie.“ Ich hob die Schultern. „Ich weiß noch nicht recht…“ – „Sollten Sie machen, Frau I. . Der Mariss Jansson ist ein Genie, nicht mehr der Jüngste, er hat schon einige Herzattacken hinter sich. Wer weiß, vielleicht ist heute die letzte Gelegenheit, ihn live zu erleben.“…
… Das gab mir zu denken. So fand ich mich nach Dienst wieder in der wundervollen „Königsloge“ ein – diesmal allerdings noch ein Eckchen höher, in unserem Aufenthaltsraum. Von dort war der Ausblick sogar fast noch besser…
… Erneut trudelte Prominenz ein:…
… Roger Willemsen führte als Moderator durch den Abend. Ich hatte ihm bislang nicht sonderlich viel Sympathie entgegen gebracht, doch während der insgesamt fast drei Stunden des wundervollen Konzerts revidierte ich nur allzu gerne meine Meinung über ihn. Herr Willemsen präsentierte gut gelaunt, mit viel Augenzwinkern, Humor, und einer sehr beeindruckenden Kenntnis der klassischen russischen Musik die einzelnen Musikstücke und Interpreten…
… Der Star des Abends war ganz ohne Zweifel der lettische Dirigent Mariss Jansson, unter seiner Leitung präsentierte das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks einen überaus bunten und mitreissenden Querschnitt durch die russische Klassik, von Tschaikowsky über Prokofjew und Schostakowitch bis A. Katchaturian…
… Zusammen mit dem weltweit renommierte Terem-Quartett – zwei Akkordeon-, ein Balalaika- und ein Bass-Balalaika-Spieler – führte das Orchester zum allerersten Mal eine kurze Symphonie auf, die von dem jungen Russen Alexander Tschaikowsky – übrigens kein Nachfahre des Peter Illitsch – zu Ehren Mariss Jansson’s komponiert worden ist…
… Diese beiden Kameraleute hatten mein ganzes Mitgefühl. Im Laufe des Konzerts mussten sie mindestens fünfzig Mal die breite Treppe zur Feldherrenhalle hinauf und wieder hinunter laufen…
… Der Große Kulissenmaler hatte den Himmel zur Feier des Abends ganz wundervoll gestaltet…
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… „Was gäbe ich drum, wenn ich am Samstag den Lang Lang live spielen sehen und hören könnt‘!“, seufzte ich am Freitag, 4. Juli, als ich frühmorgens mit einem Kollegen und einem Handwerker in den Lift einstiegen. „Am liebsten würde ich mich morgen nach Feierabend im Personalraum verstecken…“, seufzte ich. „Des braucht’s gar net.“, meinte der Handwerker, „Mia ham a Dutzend Stühle in den Theatinergang ‚bracht, wenn’st die Frau H. von der Verwaltung fragst, dann derfst bestimmt mit dabei sei‘, wenn a paar Leut‘ vom Haus sich des Konzert anschaun.“ Ich wär dem guten Mann am liebsten um den Hals gefallen…
… Als ich ein paar Minuten später das Büro der netten Frau H. im vierten Stock wieder verließ, schwebte ich vor Seligkeit förmlich die breite Treppe hinab in den Hartschiersaal. Zum Glück hatte ich einen sehr anspruchsvollen Posten, ich musste unsere Besucher in zwei verschiedene Richtungen dirigieren und jede Menge erklären. So verging die Zeit bis zum Abend recht schnell, bis ich im wunderschönen Theatinergang meinen Platz einnehmen konnte…
… Der Ausblick auf den Odeonsplatz und die wunderschön erleuchtete Feldherrnhalle, in der sich allmählich die Mitglieder der Münchner Philharmoniker versammelten, war grandios, Königsloge sozusagen…
… Unter uns marschierte etwas Prominenz auf…
Alt-Oberbürgermeister Georg KronawitterNeu-OB Dieter Reiter & FrauPeter Gaulei… – ähem – GauweilerEdmund Stoiber & Gemahlin… Das Fernsehen ist auch live dabei gewesen…
… Die 8.000 Plätze hatten sich bis auf den letzten gefüllt. Außer uns gab es noch einige andere „Logengäste“ gegenüber. Und obwohl es eine Stunde vor Konzertbeginn noch gar nicht gut ausgesehen hatte, besserte sich nun das Wetter zusehends…
… Die Müncher Philharmoiker spielten sich ein, dann betraten der Dirigent Alan Gilbert und der Weltklasse-Pianist Lang Lang die Bühne in der Feldherrnhalle. Gegebenwurde Prokofjew’s Klavierkonzert Nr. 3 in C-Dur – und ich war voll gefordert – die herrliche Musik, das jugendliche, sehr sympathische Auftreten des Chinesen – und dazu hatte mich noch das Foto-Jagdfieber gepackt… 😉
… Wunderschön waren auch die Beleuchtungs-Effekte…
