… da fängt das Leben an, sang dereinst Udo Jürgens. Da mag durchaus was dran sein, denn ich fühle mich zur Zeit ausgesprochen fit, agil und jung, und erfreue mich des Lebens, habe mittlerweile 13 Kilo abgespeckt (vier Kilo fehlen noch bis zum Wunschgewicht), und mich am Freitag zum zweiten Mal boostern lassen…
… Ein Motorrad und einen Lederdress, wie in Herrn Jürgens Schlagertext erwähnt, werde ich mir nun zu meinem Sechsundsechzigsten ganz sicher nicht zulegen, aber mein Wiegenfest an einem Ort verbringen, der mich in diesem Sommer sehr begeistert hat: in Wien. Am Montag werde ich in aller Herrgottsfrüh Richtung Donaumetropole reisen, und am Mittwoch Abend wieder zurück gen München. Und ganz sicher werde ich nach diesen Tagen wieder jede Menge Bilder und Geschichten im Gepäck haben…
… Kommt gut in die neue Woche, habt es fein und lasst es euch wohl ergehen. Und bleibt bzw. werdet gesund…
… P.S.: Sollten Kommentare von euch Lieben mal wieder von WP in den Papierkorb oder Spam gesteckt werden, bitte ich um Geduld, ich werde bis Donnerstag nicht online sein… 😉
… Es war früher Nachmittag geworden, und ich beschloss, mit den Trambahnlinien 1 und 2 mit Zwischenhalten an den Sehenswürdigkeiten langsam Richtung Stubentor zu gondeln und von dort aus entlang des Stadtparks und über das verbetonierte Flussbett der Wien zum Zug zu spazieren – in meiner heiligen Einfalt verwechselte ich die Bahnhöfe Wien Mitte und Wien Hauptbahnhof miteinander… 😉
… Die Urania, benannt nach der griechischen Muse der Astronomie, heutzutage Volksbildungshaus, entstand im ausgehenden 19. Jahrhundert auf Anregung des Wiener Doktors Wilhelm Mayer als wissenschaftliches Theater. Das im neobarocken Stil geschaffene Bauwerk mit Observatorium, Vortrags- sowie Kinosaal wurde im Jahr 1910 eröffnet, Architekt war der Otto-Wagner-Schüler Max Fabiani. 2002 bis 2003 wurde es umfassend restauriert und ausgebaut. Es entstanden zusätzliche Säle, Büros, eine Bibliothek sowie eine Cafeteria. Das Observatorium dient nun als Volkssternwarte…
… Unweit der Urania befindet sich am Franz-Josephs-Kai des Donaukanals ein Badeschiff mit Sonnendeck, Bar und Restaurant. Der Betrieb hielt sich in an jenem Dienstag in Grenzen, aber ich kann mir gut vorstellen, dass dort an den Sommerwochenenden der Bär steppt…
… Über den Wipfeln hochragender Bäume und den umliegenden Häusergiebeln ragte das Riesenrad des Praters empor…
… Die romantische Häfnergasse nahe des Schwedenplatzes. Da es einen Handlauf gibt, und die Stufen nicht allzu hoch sind, werde ich bei meinem nächsten Wien-Besuch diese kleine Straße vielleicht erkunden… 😉
… Am und um den Schwedenplatz gibt es nicht nur die Utopia und die Häfnergasse, sondern auch eine höchst feine italienische Eisdiele. Dort labte ich mich an sehr delikatem Mandarine-Zimt-Eis und ruhte mich im Schatten ein bisschen aus, bevor ich weiter zog…
… Schaut euch doch mal diese Lümmel an, die hauen doch glatt ein Loch in die Hauswand! (Entdeckt nahe des Schwedenplatzes)… 😉
… Was für ein wunderschönes Jugendstilhaus! Ganz oben, bei den verglasten Kuppeln, da hätte ich gerne eine kleine Wohnstatt… 😉
… Der Deutschmeisterplatz, 1876 benannt nach dem Infanterieregiment Hoch- und Deutschmeister Nr. 4, das hauptsächlich aus Wienern bestand…
… Das um 1870 im neogotischen Stil erbaute Wiener Rathaus. Es liegt ein wenig vom Ring zurückgesetzt, auf dem großen Vorplatz finden Weihnachtsmärkte und etliche Festivitäten statt. Während meines Wien-Besuchs hat es dort grade ein Filmfest gegeben…
… Genau gegenüber befindet sich das weltberühmte Burgtheater. Es ist nach der Comédie Francaise das zweitälteste europäische sowie das größte deutschsprachige Sprechtheater. Das alte Burgtheater befand sich von Mitte des 18. Jahrhunderts an am Michaelerplatz nahe der Hofburg. Der jetzige Bau wurde 1888 eröffnet. Infolge verheerender Bombenangriffe brannte die Kulturstätte völlig aus. 1955 wurde das nach den Originalplänen neu errichtete Burgtheater wieder eröffnet…
… In Wien kann man nicht nur seinen Durst an vielen Wasserspendern stillen und sich erfrischen, man kann auch an allen Ecken und Enden für zwanzig Cent auf großen, altmodisch anmutenden Waagen sein Gewicht überprüfen. So was würde in München nicht lange unbehelligt stehen, solche Geräte würden binnen weniger Tage schwer vom Vandalismus gezeichnet oder gar gestohlen sein…
… Der Herr Litfaß selig würde sich bestimmt freuen, dass es in Wien in unseren ach so „hochmodernen Zeiten“ immer noch dermaßen wohlgestaltete und ansehnliche Exemplare seiner genialen Erfindung gibt…
… Hydrant auf Partner:In-Suche?… 😉
… Zwei kulinarische Dinge hatte ich mir im Vorfeld meiner Reise ganz fest vorgenommen: Ein richtiges Wiener Schnitzel zu verspeisen. Und ein Stück Sachertorte mit Schlagobers, wie in Österreich die Schlagsahne genannt wird. Ersteres ließ sich in einem netten kleinen Wirtshaus in einer Seitengasse ganz leicht bewerkstelligen. Vom meinem zweiten Vorhaben hatte ich allerdings in der Zwischenzeit Abstand genommen, als ich im WWW gelesen hatte, dass man im Café Sacher für ein nicht gerade üppiges Kuchenstück fast neun Euro hinblättern müsse…
… Gut gestärkt setzten wir unseren Weg fort, nun wieder Richtung Stephansplatz. – Er ist immer noch omnipräsent, der Kaiser Franz Joseph I., sein Konterfei zierte in der Schaufensterauslage einer Schusterei einen Schuhlöffel – wenn das Teil erschwinglich gewesen wäre, dann hätte ich es aus lauter Jux und Dollerei erstanden… 😉
… Im Café Aida, in einem ganz wundervollen Jugendstilhaus am Stephansplatz gelegen, kam ich überraschenderweise dann doch zu meinem Stückerl Sachertorte mit Schlag. Man versicherte mir, dass Rezept und Qualität sich in keinster Weise vom Original unterscheiden würden, ich schenkte den Versicherungen gerne Glauben, und wurde in keinster Weise enttäuscht. Die Kaffeekarte wartete mit einer Vielzahl Spezialitäten auf, wobei ich verrücktes Huhn natürlich bei etwas recht Ausgefallenen hängen blieb: Ein Überstürzter Neumann. Es handelt sich dabei um einen starken großen Mocca, der von der Bedienung über einen kleinen „Sahnegletscher“ in einer leeren Kaffeetasse gegossen wird. Benannt wurde dieses Heissgetränk nach einem Stammgast im altehrwürdigen Wiener Café Landtmann. Würde ich jederzeit wieder trinken, obwohl ich an sich kein großer Kaffeefan bin… 😉
… Beim nächsten Wien-Besuch werde ich mittags kein Schnitzel, und danach keine Sachertorte essen, denn ich würde schon ganz gerne ausprobieren, ob es beim Stand Ecke Graben/Seilerstraße tatsächlich goldene Würstln gibt… 😉
… Im Graben – einfach nur schön…
… Ein paar Schritte vom Graben entfernt, in der Dorotheergasse, befindet sich eines der berühmtesten Kaffeehäuser Wiens: Das Künstler- und Literaten-Café Hawelka, nunmehr seit drei Generationen in Familienbesitz. Die Geschichte liest sich spannend und ergreifend, und ist hier zu finden. Ich muss zugeben, bei meinem Kurzbesuch war ich ein bisserl enttäuscht, ich hatte mir ein weitaus geräumigeres Lokal vorgestellt. Aber Ruhm ist zum Glück häufig von der Größe unabhängig…
… Wir hatten die üppig und prachtvoll gestaltete Pestsäule erreicht, und wandten uns Richtung Hofburg. Und davon erzähle und zeige ich euch ein andermal. Habt einen schönen Sonntag, ihr Lieben!…
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