… „Wie kann man sich nur so ins eigene Knie schießen, Sonneberg?“, fragt auf Facebook der namhafte Cartoonist Ralph Ruthe. Und ich stimme ihm uneingeschränkt zu. Wobei die Wahl eines blaunen Landrats nur die Spitze des Eisbergs ist. Denn auch wenn die Vertreter:Innen der sogenannten Altparteien in den letzten Wochen laut und medienwirksam dem CDU-Kandidaten Jürgen Köpper ihre Unterstützung zugesagt hatten – das bemäntelte lediglich, dass auf kommunaler Ebene seit langem schon „CD“U/“CS“U, und auch die SPD sowie die Grünen (!) immer wieder mit den Leuten von der AfD zusammen arbeiten. Ob das stets lediglich gezwungenermaßen erfolgt, lasse ich jetzt mal dahin gestellt (https://www.zeit.de/2021/19/zusammenarbeit-mit-afd-kooperationen-kommunalpolitik)…
… Ich finde das gestrige Wahlergebnis von Sonneberg schlicht und ergreifend zum K***en. Obwohl ich die leise Hoffnung hege, dass so manchen „Protestwähler:Innen“, die den Blaunen ihre Stimmen gegeben haben, in den nächsten Jahren ein heilsames Licht aufgehen möge. Wenn sich nämlich herausstellen wird, dass die Position eines Landrats einem Politiker weit mehr abverlangt, als menschenverachtende und rassistische Sprüche voller Hass und Hetze zu klopfen…
… Macht’s es hoid ned, de Faschistn wähln. Gebt’s dene bittschön am 15. März koane Wählerstimmen…
Bei Hitlers brennt noch Licht. Es ist nie ganz erloschen, nur eine kurze, ruhige Zeit war’s Fenster fest verschlossen. Nur ab und zu, ganz schüchtern fast, kaum hörbar, ein Gewisper… Man nahm’s kaum wahr und dachte sich: „Was soll’s? Da ist noch Licht an.“ Bei Hitlers brennt noch Licht – Jetzt treten sie ans Fenster. Jetzt sieht man sie, jetzt hört man sie … das sind keine Gespenster. Ganz stolz und lautstark steh’n sie da, entzünden und krakeelen. Und ihre Drohung ist ganz klar: „WIR GEHEN WIEDER WÄHLEN!“ Bei Hitlers brennt noch Licht. Vernunft wo bist Du? Wo? Komm‘ raus und hilf … und schalt‘ es aus. … sonst brennt es lichterloh.
Simon Pearce
… Man rechnete im Vorfeld der zweistündigen Kundgebung auf dem Münchner Max-Joseph-Platz am 06. März mit ca. 3.000 TeilnehmernInnen. Gekommen sind ca. dreimal so viel – ein richtig gutes Zeichen…
… Die Liste der RednerInnen war lang und prominent – Oberbürgermeister Dieter Reiter, Maxi Schafroth, Charlotte Knobloch, die wunderbare und so tapfere Claudia Roth, sogar der Ministerpräsident Markus Söder gab sich die Ehre, und hatte große Mühe, sich mit seiner ziemlich „linksgrünversifften Gutmenschen-Rede“ gegen die vielen Protestpfiffe und Buh-Rufe durchzusetzen, die Well-Brüder, Stefan Zinner und La Brass Banda machten geniale Musik. Der Kabarettist Simon Pearce rezitierte sein obiges Gedicht, junge Schauspieler der Kammerspiele verlasen eine bewegende Ansprache in Arabisch und Deutsch. Und als Schlussredner trat Kapitän Claus-Peter Reisch auf, die souveräne Moderatorin Amelie Fried hatte noch nicht einmal seinen Namen genannt, da brandete bereits tosender und langer Beifall über den Max-Josephs-Platz…
… Eine Handvoll Ultralinker geriet während Herrn Söders Auftritt in ein Handgemenge mit umstehenden Demonstranten und wurde von der Polizei ohne großes Aufsehen zu erregen entfernt. Ich sah die zornigen jungen Leute etwas später vor dem Bayerischen Innenministerium, wo sie gegen das sogenannte Polizei-Aufgabengesetz protestierten…
… Mag sein, dass die jüngste Vergangenheit uns ein gerüttelt Maß an grausamen, unmenschlichen Ereignissen präsentiert hat, dass eine faschistische Partei immer wieder ihre teuflische Fratze zeigt, und alles versucht, unsere Demokratie mit heimtückischen und unehrenhaften Mitteln zu untergraben. Doch wir sind viele, wir sind mehr, und wir werden die Oberhand behalten…
… #keinenmilimeternachrechts …
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