… Deshalb hatte ich mich schon lange vor meiner Wien-Reise Mitte Dezember für eine Führung durch Österreichs Parlamentsgebäude angemeldet – in englischer Sprache, weil die deutschsprachigen entweder ausgebucht oder zu früh bzw. zu spät gewesen wären. Da ich seit nunmehr fast sechzig Jahren des Englischen mächtig bin, sollte das keinerlei Problem darstellen…
… Errichtet wurde der sehr beeindruckende Regierungssitz von 1874 bis 1883 nach einem Entwurf des Architekten Theophil von Hansen, er ist stark der antiken griechischen Architektur nachempfunden. In dem Bauwerk befinden sich die beiden Kammern des Parlaments, des Bundes- sowie des Nationalrates der Republik Österreich…
… Von Mitte Juli 2017 bis Mitte Januar 2023 wurde das Parlament generalsaniert. Nationalrat und Bundesrat hatten ihren Sitz währenddessen in der Hofburg, die Büros waren außerhalb in containerähnlichen Pavillons untergebracht worden…
… Am 12. Dezember 2023 dauerte es wie bei meinen vorherigen Wien-Besuchen lange, bis ich mich an der schönen und imposanten Fassade des Regierungsgebäudes satt gesehen hatte, allmählich begab ich mich ins Innere, gespannt darauf, was mich dort erwarten und was ich alles erfahren würde…
… Gesehen vor Weihnachten in einem Treppenhaus im Österreichischen Parlament…
… Ich wünsche euch einen schönen und entspannten Samstag. Bleibt bzw. werdet gesund, habt es fein, seid gut zu euch und zu euren Lieben. Und wenn in eurer Nähe eine Demo gegen Rechts stattfindet, dann geht bitte hin… 😉
… wünsche ich euch Allen von ganzem Herzen. Lasst es euch wohl ergehen im Kreise eurer Lieben. Bleibt bzw. werdet gesund, genießt glückliche Stunden und bewahrt die schönen Momente in euren Herzen auf…
… Ein paar Impressionen vom Wiener Christkindlmarkt, aufgenommen am 12. Dezember 2023. Ihr wisst ja, wenn ihr ein Bild genauer ansehen wollt, braucht ihr nur darauf zu klicken… 😉
… Und als kleine Zugabe noch ein richtig schönes Weihnachtslied… 😉
… Morgen bricht die letzte Woche vor Weihnachten an – es ist schier unfassbar, wie rasch die Zeit verfliegt! – Nun denn, es folgt der letzte Wochenrückblick vor Heilig Abend… 😉
Geärgert: Über unsympathische, motzende und nörgelnde Piefkes in Wien und im Zug.
Gefreut: Über drei sehr schöne Tage in Wien, und ein Wiedersehen mit @Myriade.
Gedacht: Dass ich am Donnerstag Abend in München angekommen am liebsten in den nächsten Zug retour nach Wien gestiegen wäre. Noch nie zuvor habe ich meine Heimat als dermaßen bedrückend und düster empfunden.
Gefragt: Wird der so belastende, deutlich wahrnehmbare negative Trend, dieser Hang zur Unzufriedenheit, zum Unglücklichsein hierzulande noch weiter anhalten? Und wohin wird uns das führen?
Genervt: Der Dreck, der hier überall herumliegt. Im Vergleich ist Wien eine blitzsaubere Stadt.
Gefühlt: Positiv: Große Freude über das bezaubernde, vorweihnachtliche Wien. Negativ: Fremdschämen für meine Landsleute.
Gelitten: Wie nach jeder größeren, mehrtägigen Unternehmung an der völligen körperlichen und geistigen Schwäche. Das dauert dann stets eine Weile, bis meine Batterien wieder aufgeladen sind. 😉
Genossen: Jeden Augenblick meines Aufenthalts in Wien mit so viel schönen und interessanten Dingen.
Gewesen: Gar fleißig in Wien unterwegs. Laut Schrittezähler habe ich binnen knapp drei Tagen beinahe dreißig Kilometer zu Fuß zurückgelegt. Das ist ziemlich rekordverdächtig.
Getroffen: @Myriade. 😀
Gesucht: Ein kleines Mitbringsel für meine Schweinfurter Freundin.
Gefunden: Yepp. Ein filigranes, silbernes Teelicht-Karrussell mit klitzekleinen Schneekristallen.
Gelacht: Oh ja, sehr viel! 😀
Geweint: Nein.
Gewundert: Wieder mal über den Komfort und das hervorragende Preis-Leistungs-Verhältnis der Wiener Westbahn, und warum wir so etwas hier in Deutschland nicht hinbekommen.
Gegessen: Unmengen! Unter anderem sehr fein in einem klitzekleinen persischen Lokal im Wiener Bezirk Meidling. Und die weltbesten belegten Schnittchen von Tresznjewski. Und jeden Morgen habe ich im Hotel das vorzügliche Frühstücksbufett herzhaft und ausgiebig geplündert.
Genascht: Unter anderem einen Lippizzaner – nein, nein, nicht eines dieser bildschönen Pferde. 😉 Das süße Gebäck namens Lippizzaner ist eine Art Eclair, das mit herbwürzigem Apfelkompott und sehr feiner Buttercreme gefüllt ist. Heiße Maroni. Brot-Chips. Und echtes Wiener Nougat.
Getrunken: Einen Glüh-Dudler. Das ist ein erhitztes Gemisch aus Almdudler und Weißwein, mit etwas Orange verfeinert. Hat gut geschmeckt. Das werde ich demnächst bestimmt mal nachbauen.
Gehört:
Gegoogelt: Nach der Statistik, welche Landsleute in Europa am glücklichsten und zufriedensten sind. Es sind die Finnen, trotz ihrer unmittelbaren Nähe zu Russland. Österreich liegt im oberen Mittelfeld. Und die Deutschen auf dem drittletzten Platz. Was mich nicht im Geringsten wundert. Wenn man permanent überhöhte Ansprüche stellt, immer mehr haben will, stets unerschöpfliches Wachstum einfordert, das was man hat und was für einen getan wird, nicht mehr zu würdigen weiß, dann folgt die Unzufriedenheit auf dem Fuß.
Gelesen: Nichts Spezielles. Ich nehme mir zwar immer ein Buch mit, wenn ich auf Reisen gehe, bin aber abends dann stets so fix und fertig, dass ich keine Kraft mehr zum Lesen habe.
Gesehen: Den langersehnten ersten Spielabend der Darts-WM 24. Die nächsten zweieinhalb Wochen werden definitiv die Darts-Spiele im schönen Londoner Alexandra Palace – liebevoll Ally Pally genannt – meinen TV-Konsum bestimmen.
Gespielt/Gebastelt/Geschrieben: Probehalber das kleine Geschenk für meine Schweinfurter Freundin zusammengepfriemelt. Funktioniert. Und wieder mal Unmengen Wien-Fotos geknipst.
Getan: Geschaut, gestaunt, zugehört, entdeckt, viel gefreut und bewundert, und viel marschiert.
Gekauft: Ein kleines Weihnachtsgeschenk für G., eine große Ansichtskarte mit dem Motiv „Sondersitzung“ im Österreichischen Parlament für meine Badezimmertür, diverse Naschereien und Schmankerln.
Geschlafen: Wie ein Stein.
Geträumt: Heute hatte ich in den frühen Morgenstunden einen ziemlich skurrilen Traum. Ich war mit einem Ex- Arbeitskollegen auf einer bemerkenswerten Veranstaltung, einer Mischung aus Variete, Basar und Weihnachtsmarkt. Wir standen an einer Glühweinbude und bekamen mit, dass die zwei Jungs hinterm Tresen ziemlich aufgeregt waren. „Unsere Dragqueen ist ausgefallen, in einer halben Stunde soll ihr Auftritt sein, und wir finden keinen Ersatz!“ Die Beiden und mein Kollege musterten mich plötzlich intensiv. „Du machst das!“, sagten sie unisono zu mir. Ich protestierte vehement, doch im Nullkommanix hatten die Drei mich in ein hautenges, goldenes, knöchellanges Etuikleid gezwängt, eine turmhohe platinblonde Perücke aufgesetzt und mindestens ein Kilo Make Up samt enorm lästiger, überlanger, künstlicher Wimpern ins Gesicht geklatscht. Ich bräuchte nur auf Highheels durch die Menge zu stöckeln, die Leute witzig anzumachen und am Schluss auf der Bühne einen uralten Zarah-Leander-Song trällern. Zwei fesche Jungs stützten mich links und rechts. Wir bahnten uns den Weg durch’s Publikum. Allmählich fand ich Gefallen an meiner Rolle. Wir ondulierten auf die grell beleuchtete Bühne zu, ein Spot umfing mich und blendete mich – und dann wurde ich wach…
Geplant: Faulenzen, ein bisschen Einkaufen, und Bilder bearbeiten, sowie Bloggen.
Fazit: Eine Woche wie ein schönes Weihnachtsgeschenk. Trotz einiger Missklänge seitens meiner Landsleute.
… Ich wünsche euch einen geruhsamen und entspannten dritten Adventssonntag. Bleibt bzw. werdet gesund, habt es fein, seid gut zu euch und zu euren Lieben…
… und von innen wird geantwortet: „Wer begehrt Einlass?“ Darauf erwidert der Hofbeamte an der Spitze des Trauerzugs mit allen Titeln, welche der/die Verstorbene zu Lebzeiten inne hatte. Doch die Tür bleibt verschlossen. „Wir kennen ihn/sie nicht!“, heisst es abweisend. Noch einmal klopft der Herold dreimal an. Erneut ertönt die Frage: „Wer begehrt Einlass?“ Diesmal antwortet der Hofbeamte mit einer Kurzfassung des Namens und der Titel. Und immer noch wird ihm und dem Gefolge kein Einlass gewährt – „Wir kennen ihn/sie nicht!“. Ein drittes Mal ertönt das Klopfen, und es wird gefragt: „Wer begehrt Einlass?“ Nun nennt der Herold lediglich den Vornamen der verstorbenen Person und fügt hinzu: „Ein sterblicher und sündiger Mensch.“ Daraufhin wird das Tor geöffnet…
… Dies ist das Einlasszeremoniell, welches seit gut vier Jahrhunderten jedesmal absolviert wird, wenn ein Mitglied der Habsburger- sowie Habsburg-Lothringer-Dynastie das Zeitliche gesegnet hat und in der Kaisergruft im Herzen Wiens zur letzten Ruhe gebettet wird…
… 138 verstorbene Herrscher:Innen, Kaiser:Innen, König:Innen, Erzherzög:Innen in großenteils sehr prunkvollen Särgen sowie 4 Herzurnen sind in der weitläufigen und in mehrere Gewölbe gegliederte Gruft unter dem Kapuzinerkloster am Neuen Markt aufgebahrt. Nach Aussage des Kustos (Betreuer) gibt es in der derzeitigen Anordnung nur mehr Platz für einen einzigen Sarg. Die Entscheidung, wer dort beigesetzt wird, obliegt immer noch der Familie Habsburg. Alle paar Jahre werden die Prunkschreine samt der Gebeine gereinigt…
… Nicht nur herausragende Habsburger Persönlichkeiten sind in der Kapuzinergruft zu finden, sondern auch einige kleine und namenlose Särge – totgeborene Babies und hochherrschaftlicher Nachwuchs, der noch vor der Taufe das Zeitliche segnete…
Am beeindruckendsten ist natürlich der riesige Katafalk der Kaiserin Maria Theresia und ihres Gemahls Franz I. Stephan…
… Vergleichsweise bescheiden wirken im Vergleich dazu die letzten Ruhestätten von Kaiser Franz-Joseph I., Kaiserin Elisabeth (Sisi) und ihrem Sohn, Kronprinz Rudolph, dem eigentlich als mutmaßlicher Mörder und Selbstmörder ein christliches Begräbnis hätte verwehrt werden müssen…
… Hier ruht die letzte Kaiserin Österreichs, Zita von Bourbon-Parma. Monarchisten – man mag es kaum für möglich halten, aber es gibt sie immer noch! – haben ihren Sarg mit Kränzen und Blumen geziert…
… Dass man in Wien dem Gevatter Tod auch durchaus mit einem humorigen Augenzwinkern begegnet, und ihn nicht gar so ernst nimmt, kann man sehr gut an den Rundgang-Wegzeichen in der Kapuzinergruft sehen:…
… als wir hier in Mitteleuropa ein paar Tage so richtig Winter hatten, mit Schnee, Eis und knackig kalten Temperaturen, hat es mich wieder einmal nach Wien gezogen. Gegen zwölf Uhr mittags „landete“ der flotte RailJet am Wiener Hauptbahnhof, zwei nette junge Damen halfen mir beim Aussteigen. Ich hatte für zwei Nächte ein Zimmerchen in einer Pension namens Lehrerhaus im 8. und kleinsten Bezirk Wiens, der Josefstadt, angemietet und würde dort ab 15:00 Uhr einchecken können. Wie ich die Zeit bis dahin verbringen würde, war mir schon seit einer Weile klar. Ich fuhr mit der U 1 bis zum Karlsplatz und besah mir den Weihnachtsmarkt vor der Karlskirche mit seinen hübschen kleinen Buden, in denen hauptsächlich Kunsthandwerk angeboten wurde. Während ich schaute, staunte und langsam dahin schlenderte fiel mir auf, dass sich auf der flachen Empore über dem Kirchenportal Leute befanden. Von dort oben hat man bestimmt einen feinen Ausblick, konstatierte ich. Ich will da auch hoch!…
… Die Wiener Karlskirche wurde in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts erbaut und zählt zu den bedeutendsten Barockkirchen nördlich der Alpen. Sie ist eines der Wahrzeichen der prachtvollen Donaumetropole. Ihr Bau geht auf ein Gelübde zurück, das Kaiser Karl VI. während der verheerenden Pestepidemie im Jahr 1713 im Stephansdom abgelegt hatte. Bemerkenswert sind die zwei hohen Säulen, die anstatt der üblichen Kirchtürme das Bauwerk flankieren, und nach dem Vorbild der Trajanssäule in Rom gestaltet wurden…
… Ich erkundigte mich an der Kasse, wie man denn auf die Empore gelangen könne, und erhielt zur Antwort, dass ich zu Fuß zwei Wendeltreppen hochgehen müsse, da der Lift zur Zeit außer Betrieb sei. Das innere Stimmchen warnte mich vor diesem Unterfangen – aber wie so oft ignorierte ich den gut gemeinten Rat meines vernünftigeren Ichs, parkte den Rollator samt Gepäck am Kassenhäuschen und marschierte wohlgemut los…
… Die Stufen waren zum Glück sehr flach – aber der Weg für mich ein sehr, sehr langer und beschwerlicher, hinunter noch viel mehr als hinauf, nachdem ich feststellen musste, dass der viel gepriesene Panorama-Rundblick nicht ganz so erbaulich war wie ich erwartet und erhofft hatte. Das Schönste an der ganzen Strapaze war der Blick von der Orgel-Empore aus in den Kirchenraum…
… Nach vorsichtigem und strapaziösem Abstieg wackelten mir ganz ordentlich die Knie. Ich schnappte mir meinen Rollator und eierte kraftlos nach draußen. An einer der „Fressbuden“ erstand ich ein feines, würziges Raclette-Brot, und ließ mich eine Weile auf einer Bank nieder, um neue Energien zu tanken. Solchermaßen gestärkt machte ich mich per Bim (Trambahn) auf den Weg zu meiner Unterkunft. Und verlief mich dann doch glatt – was ich in Wien nie für möglich gehalten hätte! Da mich noch dazu eine ältere Dame, die ich für eine Einheimische gehalten hatte, nach freundlicher Anfrage in eine völlig falsche Richtung geschickt hatte, dauerte es geraume Weile, bis ich endlich die kleine Gasse fand, an deren Ecke sich das Lehrerhaus befindet. Meine neu gewonnenen Kräfte waren inzwischen so gut wie völlig verpufft. Nach dem Einchecken und der etwas mühsamen Suche nach meinem Zimmerchen – die Pension ist nicht unbedingt behindertengerecht – war mir klar, dass aus dem abendlichen Besuch des Weihnachtsmarktes am nahen Rathaus nichts mehr werden würde. Mühsam schleppte ich mich in den kleinen Supermarkt im Erdgeschoss des Hauses, um eine Brotzeit zu erstehen. Nach dem Essen konnte ich mich nur kurz an dem schönen Anblick des beleuchteten Wiener Rathausturms quasi direkt vor meiner Nase erfreuen, dann fielen mir auch schon die Augen zu…
This function has been disabled for Marthas Momente-Sammlung.