… Die Prachtvolle an der Donau wurde heuer im Juni zum elften Mal zur lebenswertesten Stadt der Welt gekürt. Ausschlaggebend dafür waren vermutlich ungezählte Faktoren – und ich denke mal, dass dieser auch eine Rolle bei der Entscheidung dieser Wahl gespielt haben mag: Die vielen Trinkwasserbrunnen, an denen Einheimische und Besucher:Innen nach gusto kostenlos ihren Durst stillen und die Wasserflaschen auffüllen können. Oben befinden sich Düsen, die einen hauchfeinen, angenehm kühlen Nebel versprühen, und an heißen Sommertagen für eine kleine Erfrischung sorgen. So etwas würde ich mir für unsere Großstädte auch wünschen!…
… Der österreichische Künstler Friedensreich Hundertwasser – eigentlich Friedrich Stowasser – beschäftigte sich seit den fünfziger Jahren des vorigen Jahrhunderts auch mit Architektur. Er entwickelte Modelle, mit denen er ab den Siebzigern seine Ideen der Dachbewaldung, Wiesen auf den Häusern und einer völlig revolutionären Raumgestaltung publik machte und für großes Aufsehen sorgte. Auf Initiative des damaligen Wiener Bürgermeister Gratz erhielt der eigenwillige Künstler die Gelegenheit, anhand eines Stadthauses seine Vorstellungen zu verwirklichen. Nach langer Suche nach einem geeigneten Bauplatz und einem Zerwürfnis mit dem Hundertwasser zur Seite gestellten Architekten konnte zu Beginn der Achtziger endlich das Projekt des großen Wohn- und Geschäftshauses in der Kegelgasse 34 – 38 in die Tat umgesetzt werden…
… Der Gebäudekomplex wirkt auch an die vierzig Jahre nach der Errichtung durch seine Buntheit, den Detailreichtum, die ungewöhnliche Fassadengestaltung, die verschieden geformten, farbigen Säulen und seine üppige Begrünung außergewöhnlich. Ich verbrachte viel Zeit damit, es von außen so genau als möglich zu erforschen. Meine Bewunderung für Friedensreich Hundertwasser wuchs zusehends, und auch das Bedauern darüber, dass seine architektonischen Träume bis dato leider doch nicht die bauliche Gestaltung unserer Städte revolutioniert haben. Unsere Metropolen wären mit Sicherheit um einiges lebenswerter…
… Von der Aspernbrücke über den Donaukanal nahe des Schwedenplatzes aus kann man übrigens recht gut den Hundertwasser-Turm der Müllverbrennungsanlage Spittelau erkennen, der im Zuge einer Neugestaltung durch den Künstler im Jahr 1987 entstanden ist. Und dank meines 18-300er Teleobjektivs konnte ich ihn auch ziemlich gut „zuawaziagn“ (heranzoomen 😉 )…