… Die noch sehr filigrane Mondsichel schwebt im Abendhimmel über dem Hohen Gaif, einem Gipfel des Wettersteinmassivs…
… Aufgenommen habe ich dieses Bild, als ich sehr müde aber auch richtig glücklich und mit mir zufrieden nach einer Herbstwanderung in Farchant auf der Loisachbrücke stand. Über meine Tour werde ich natürlich demnächst ausführlich berichten… 😉
… Dieses wunderschöne Gewässer liegt am Fuß der Zugspitze, umgeben von dichten Bergwäldern – deshalb ist dieser Blogpost auch mein Beitrag zu Mannis Fotoprojekt „Der Wald“... 😉
… Der Eibsee entstand, als sich gegen Ende der Würm-Eiszeit der Isar-Loisach-Gletscher zurückzog und eine Senke hinterließ, die sich mit Quellwasser füllte. Zwischen 1.700 und 1.400 vor Christus donnerte ein riesiger Bergsturz von den Flanken des Wetterstein-Massivs herab, und veränderte nicht nur bedeutend das Aussehen der Zugspitze, sondern auch die Gestalt des Eibsees mit seinen vielen Mulden und acht kleinen Inseln. Das Gewässer ist ein sogenannter Blindsee, das heisst, es gibt keinen erkennbaren Abfluss, seine Wasser versickern unterirdisch…
… Es gibt einen sehr gut ausgebauten und romantischen Wanderweg rund um das idyllische Gewässer. Da diese Tour gute sieben Kilometer lang ist, hatte ich sie mir bislang nicht zugetraut. Doch am vergangenen Mittwoch fühlte ich mich fit genug und voller Zuversicht, die Umrundung des Eibsees bewältigen zu können. Ich hatte ausreichend Wasser und Brotzeit eingepackt, legte unterwegs einige größere Pausen ein, und natürlich sehr viele Foto-Stopps. Ich war gut dreieinhalb Stunden unterwegs, und als ich bei Anbruch der Dämmerung wieder an der Bushaltestelle Richtung Garmisch angelangt war, kroch ich schon ganz ordentlich auf dem Zahnfleisch einher – aber ich hatte mein Vorhaben in die Tat umgesetzt!…
… Der Eibsee – Blick gen Norden…
… Gar herrlich herbstlich farbenfroh leuchten die Wälder, die dieses wunderschöne Gewässer einrahmen…
… Man nehme eine ordentliche Prise Karibik – in allen Grünschattierungen schimmerndes Wasser -, einen Hauch Kanada, und ein gerüttelt Maß wuchtiger, majestätischer, bayerischer Bergwelt – und heraus kommt ein bezaubernder Ort…
… Erholsame Rast an einem der schönsten Aussichtspunkte…
… Die Zugspitze – nicht nur Deutschlands höchster Gipfel, sondern auch – so finde ich – ein abschreckendes Beispiel dafür, wie man eine hochalpine Region durch Gigantomanismus aus Stahl, Beton und Glas verschandeln kann. Zum Glück hat man wenigstens den eigentlichen Berggipfel verschont, ihn ziert ein schönes, vergoldetes, großes Kreuz…
… Wobei es trotz aller Kritik schon ein atemberaubendes Erlebnis ist, einmal an Bord an einer der zwei riesigen Seilbahngondeln die schroffen Hänge, Steilwände und Felsstürze entlang zu gleiten…
… So schön diese Tour auch war, und so sehr ich mich darüber gefreut habe, dass ich diese gut sieben Kilometer Wegstrecke ohne auch nur einmal zu stolpern zurück gelegt habe – Triumph und Stolz erhielten gegen Ende der Tour einen gewaltigen Dämpfer. Ich hatte mit meinem geliebten und voll ausgefahrenen SIGMA 18-300er Tele gerade eine der acht kleinen Inseln fotografiert, als ich im Inneren der „Tüte“ ein böses, metallisches „Klonk“ vernahm. Danach ließ sich das Objektiv nicht mehr einfahren. Zum Glück war eine Bank in der Nähe, mir waren vor Schreck und Entsetzen die Knie weich wie Gummi geworden…
… Zwei Tage lang schlich ich vor mich hinleidend und leise weinend durch meine Bude wie ein waidwundes Tier, hat es doch von seiten eines Freundes geheißen, das SIGMA hätte einen Totalschaden. Ich war am Boden zerstört, ein neues 18-300er würde ich mir auf gar keinem Fall leisten können, auch wenn im Internet etliche gebrauchte in gut erhaltenem Zustand zu Preisen zwischen 275 und 310 Euro angeboten wurden. Zum Glück habe ich noch mein altes 200-er SIGMA-Objektiv das kann zwar dem defekten Teil nicht das Wasser reichen, aber in den düsteren, kalten Jahreszeiten fotografiere ich ohnehin nicht so viel – mit diesem Gedanken hielt ich mich zumindest halbwegs aufrecht… 😉
… Am Samstag Nachmittag packte ich das kaputte Tele in die Tasche und fuhr zum Fotohändler meines Vertrauens. Dort nahm sich ein Fachmann des Teils an und erklärte mir nach kurzer Untersuchung: „Der Zoom ist kaputt. Aber das kann man richten. Wir schicken das Objektiv zu SIGMA, und die reparieren das. Wird ein paar Wochen dauern, aber danach ist es so gut wie neu, Sie werden sehen.“ Ich fragte nach den Kosten, er wand sich ein bisschen, gab mir dann aber die Auskunft, dass ich mit einer Summe zwischen 100 – 150 Euro rechnen müsse, da leider am 6. Oktober die dreijährige Garantie abgelaufen sei. Keine Kleinigkeit für mich, aber immer noch weitaus besser als ein Neuerwerb. Wenn ich ein paar Monate lang ganz, ganz, ganz eisern sparsam wirtschafte, wird das zu stemmen sein…
… Nach der abenteuerlichen Wanderung durch die faszinierende Partnachklamm spazierten wir zurück zum Garmischer Olympiastadion, und schwebten von dort mit der neuen und hochmodernen Seilbahn hinauf zum ca. 1.200 Meter hohen Eckbauern…
… Auf einer der sanft geschwungenen Wiesen reihte sich Herbszeitlose an Herbstzeitlose…
… Nach einigen Minuten hatten wir die Bergwirtschaft zum Eckbauern erreicht, wir ließen uns feinen, warmen Apfelstrudel mit Vanillesoß‘ schmecken, und das gewaltigen Bergpanorama auf uns wirken…
… Die wuchtigen Wände, Schroffen und Gipfel des Wettersteinmassivs…
… Das Königshaus am Schachen – das habe ich mir als Ziel und Herausforderung für die nächsten warmen Jahreszeiten gesetzt: der Aufstieg von Schloss Elmau aus ist fast elf Kilometer lang und erstreckt sich über ungefähr siebenhundert Höhenmeter…
… Dank ordentlicher Föhnwetterlage wirkte die Zugspitze zum Greifen nahe…
… Das Karwendelmassiv trug eine recht neckische weiche Wolkenhaube…
… Immer wieder trieben Wolkenfetzen, sogenannte Mitternebel, bergwärts, trudelten verspielt um die Schroffen und Gipfel, ent- und verhüllten die zerklüfteten Felsen…
… Die Wolkenschwaden verliehen dem Königshaus von Ludwig II. am Schachen ein geheimnisvolles und dramatisches Flair – man stelle sich als Hintergrundmusik das Präludium zu Tristan und Isoldes Liebestod von Richard Wagner vor…
… Als wären die Gipfel speiende Vulkane – und die Lichtstimmung des mit ganz hohen, dünnen Schleiern überzogenen Himmels war ungemein fesselnd…
… Während ich mich Stunden später vom Garmischer Bahnhof aus mit dem Regionalzug wieder Richtung München befördern ließ, bescherte mir der Große Himmelsmaler einen wahrlich imposanten Abschluss dieses schönen Tages…
… Der große Umzug der Maschkera war vorüber, die meisten Schaulustigen kehrten in Wirtschaften bzw. Cafés ein, oder versammelten sich rund um die Bars, die man in der Fußgängerzone aufgebaut hatte. Eigentlich wollte ich nach dem vielfältigen und bunten Treiben gleich wieder zurück nach München, aber an diesem prachtvollen Tag mit herrlich tiefblauem Himmel und durchaus schon frühlingshaften Temperaturen zog es mich noch nicht so recht stadtwärts. So wanderte ich langsam auf einsamen Schleichpfaden fern des lauten Faschingtrubels bergan, zum Sessellift auf den kleinen Kranzberg…
… Der schmucke barocke Kirchturm von St. Peter und Paul vor der zerklüfteten, schroffen Kulisse des Karwendels verzückt mich stets auf’s Neue…
… Nach einem kurzen, gemächlichen Marsch bergwärts hatte ich die Talstation des Lifts erreicht, und glitt nur wenig später entspannt nach oben…
… Dank der überaus klaren und auch leicht föhnigen Luft durfte ich oben angekommen ein gar prachtvolles Bergpanorama genießen – das Karwendel mit seinen mannigfaltigen Spitzen, die Stubaier Alpen, das Wettersteinmassiv, die Benediktenwand, die Gipfel rund um Leutasch…
… Auf einer Bank in der wohltuenden Sonne sitzend genoss ich lange Zeit voller Andacht den spektakulären Ausblick und schmiedete still einige Wanderpläne für die warmen Jahreszeiten. Und dann begab ich mich gelöst und heiter wieder zurück ins Tal…
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