… Curry 36 ist einer der beliebtesten Imbiss-Stände der Stadt, nahe des Bahnhofs Zoo gelegen. Bei mir haben die Jungs und Mädels dort seit einer originellen Kampagne kurz vor Weihnachten einen riesengroßen Stein im Brett: Auf ihrem FB-Account gab das Team von Curry 36 bekannt: „Wichtige Mitteilung: Aus diversen Gründen haben wir uns in diesem Jahr entschieden, unsere beliebte Weihnachtswurst zukünftig als Winterwurst zu bezeichnen. Wir hoffen auf euer Verständnis.“ Binnen kurzem reagierten viele “BesorgtbürgerInnen” mit Schnappatmung und Schaum vorm Mund, und hinterließen viele vor Hass, Hetze und wüsten Beschimpfungen nur so triefende Kommentare, warnten vor der angeblich immer rascher voranschreitenden Islamisierung des Abendlandes und dem Verlust der “christlich-abendländischen Traditionen und Werte”. Der Clou der Geschichte: Eine Weihnachtswurst hat es im Sortiment von Curry 36 noch nie gegeben… 😂
… Hilfe, ich werde geblitzdingst!… 😀
… Auf einem Hausboot die Spree entlang tuckern, mal hier mal da ein Weilchen anhalten, und sich ganz gemächlich die Stadt anschauen, das wäre schon was Feines – aber halt nicht grad im Winter… 😉
… Witziger Wegweiser zur Waffenkammer im Pergamon Museum…
… Die “Jold-Else” – es hat geregnet, und die Frontscheibe unseres Taxis war nicht eben die sauberste… 😉
… Und dann saß ich auch schon wieder im Zug Richtung Heimat. Kinder, was sind die Tage in Berlin doch so rasend schnell vergangen! Aber sehr, sehr schön waren sie, voll guter Gespräche, vieler interessanter Eindrücke, gutem Essen und jeder Menge Gaudi…
… waren wir am Samstag nach Weihnachten unterwegs, nachdem bei Ina am Vormittag ganz lieber Besuch aus Meck-Pomm eingetroffen war: die wunderhübsche, quirlige und sehr humorvolle Anja vom Katzenblog “Engel und Teufel Blog”. Wir stärkten uns zuerst mit einem üppigen Frühstück, und machten uns dann per U-Bahn und der Buslinie 100 – die günstigste Stadtrundfahrt durch Berlin 😉 – auf den Weg…
… Das Nikolaiviertel ist das älteste Siedlungsgebiet der Bundeshauptstadt. Im Zweiten Weltkrieg wurde es beinahe völlig zerstört, in den Achtzigern rund um die ebenfalls rekonstruierte Nikolaikirche mit ihren charakteristischen Zwillingstürmen nach dem mittelalterlichen Grundriss aus historischen Bürger- und recht dezenten Plattenbauten wieder aufgebaut…
… Am Spreeufer…
… Der Berliner Dom, er wurde zwischen 1894 und 1905 im Stile des Neubarocks und der Neurenaissance errichtet…
… Etwas weiter nördlich erhebt sich der Kuppelbau der Berliner Synagoge über der Spree…
… Auf dem kurzen Weg vom Dom zum Nikolaiviertel statteten wir natürlich Marx und Engels – im Berliner Volksmund Sakko und Jacketti genannt – einen kurzen Besuch ab…
… An Bord eines großen, stationären Fesselballons hat man bestimmt einen großartigen Blick auf Berlin…
… Einer der markantesten Dreh- und Angelpunkte im Nikolaiviertel ist ohne Zweifel die höchst dramatisch gestaltete Bronzestatue des Heiligen Georgs…
… Dem schrulligen Spree-Angler wird leider immer wieder die Angel geklaut…
… Zu den vielen großen und kleinen Dingen, die ich an Berlin so sehr mag, zählen auch die herrlichen alten Hydranten bzw. Wasserpumpen…
… Dem gesellschaftskritischen Maler, Grafiker und Fotografen Heinrich Zille – Pinselheinrich genannt – wird im Nikolaiviertel ausgiebig gedacht…
… Heinrich Zille wurde im Januar 1858 in Dresden geboren, und starb im Frühjahr 1929 nach zwei Schlaganfällen. Dank seiner sowohl liebevollen als auch sozialkritischen Zeichnungen aus dem Berliner “Milljöh”, der sozialen Unterschicht bzw. Randgruppen, den BewohnernInnen der Mietskasernen, der Gassen, Märkten und Hurenhäusern, erfreute sich der Künstler bereits zu seinen Lebzeiten ausgesprochen großer Popularität…
… Zille sein Milljöh – Lohnkutscher, Marktfrau, gewitzter Straßenjunge…
… Der Bärenbrunnen, auch Gründungsbrunnen genannt…
… Ihm gegenüber sitzt vor einem Souvenir-Geschäft ein großer Plüschbär mit einem kleinen Affen auf der Brust, der exakt in Stimmfall und Tonlage das wiedergibt, was zuvor gesprochen wurde – nur als ich mit tiefstem Bayerisch um die Ecke kam, stieg die Technik aus. 😂 Ina, Anja und ich alberten lange Zeit mit den Viechern herum und lachten Tränen dabei. Ich bin froh, dass ich nicht weiß, was sich etliche der vorbei schlendernden Touris gedacht haben… 😂
… Inzwischen hatten wir Drei gehörigen Hunger entwickelt. Und den stillten wir in der altehrwürdigen Gerichtslaube mit zwei beliebten Berliner Gerichten: gebratener Leber mit Apfelscheibe und gerösteten Zwiebeln, sowie Käsebirne…
… Den Höhepunkt unseres Rundgangs durch das Nikolaiviertel bildete ohne Zweifel das Dessert: Tigertörtchen – winzig kleine, aber ungemein wohlschmeckende Cupcakes. Feilgeboten weden diese Gaumenfreuden vom Allerfeinsten in einem handtuchschmalen Café im Schatten der Nikolaikirche…
… Zurück in Inas Schmuckkästchen-Wohnung plauderten wir noch lange Zeit sehr angeregt, dann machte sich Anja auf den langen Nachhauseweg zum Nussbaumhaus bei Marlow…
… “Sacko und Jacketti” (Marx und Engels 😉 ) freuen sich über besonders lieben Besuch, pfiffige Ampelmännchen leuchten, Riesenrad und Weihnachtsmarkt lärmen am Alexanderplatz, bunt glüht die Eislaufbahn rund um den Neptunbrunnen, der Weihnachtsstern im Turm der Marienkirche glitzert und gleißt – unversehens saust der Weihnachtsmann mit seinem Rentierschlitten über den dunklen, winterlich-klammen Abendhimmel, und kleine und große Kinder jubeln laut und mit glänzenden Augen, und die Kuppel des Fernsehturms gleicht einer riesigen Christbaumkugel…
… Aber bevor ich mich an all diesen Herrlichkeiten und noch vielem mehr erfreuen konnte, galt es, so etwas wie eine Herausforderung zu bestehen: Ich hatte geplant, am zweiten Weihnachtsfeiertag mit meinem “Luxusticket”, so hatte im Frühsommer ein junger und frecher Zugbegleiter die Wertmarke meines Schwerbehindertenausweises bezeichnet, per Zug von München nach Berlin zu reisen…
… Die Fahrt dauerte insgesamt gut neuneinhalb Stunden, und ich musste dreimal umsteigen: in Hof, in Leipzig und in Cottbus. Die Umsteigezeiten waren knapp getaktet: fünfzehn Minuten in Hof, fünf in Leipzig, sechs in Cottbus. Das hatte mir im Vorfeld einiges Kopfzerbrechen bereitet. Auf welchem Bahngleis würden jeweils die Anschlusszüge stehen, wie weit würde ich laufen müssen? Vorsorglich hatte ich mir Alternativen gesucht und ausgedruckt, falls ich einen Zug verpassen würde…
… Aber es lief sowohl bei der Hin- als auch bei der Rückfahrt am 29. Dezember alles glatt. Von der Pünktlichkeit der Bahngesellschaften ALEX – da gibt es sogar einen mobilen Getränke- und Snack-Service und eine Art Bordmechaniker im Zug! -, Erfurter Bahn, und Ostdeutsche Eisenbahn GmbH kann sich die Deutsche Bahn eine sehr, sehr dicke Scheibe abschneiden…
… Am Berliner Hauptbahnhof wurde ich von meiner lieben und sehr großzügigen Gastgeberin Ina begrüßt. Wir verbrachten zusammen mit ihren vier wunderschönen Katzen einen guten und lustigen Abend, und betteten uns dann beizeiten gepflegt zur Ruhe, denn am nächsten Tag hatten wir uns viel vorgenommen. Unter anderem wollten wir der schönsten Frau der Welt einen Besuch abstatten…
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