… ließ ich mich von meiner Hausärztin, die es sicher gut mit mir meinte, dazu überreden, mich gegen Grippe impfen zu lassen – ich gehe sehr davon aus, dass sie jenes Serum mit dem sogenannten 3-fach Schutz verwendet hat, da ich nichts bezahlen musste. Dass es einen weitaus wirksameren Impfstoff mit einem vierfachen Schutzfaktor gibt, hatte ich zu dem Zeitpunkt noch gar nicht gewusst…
… Natürlich hat mich dann vor einer Woche eine richtig böse Virus-Grippe gepackt, binnen weniger Stunden. Als ich vorigen Samstag das Museum nach Feierabend verlassen hatte, fröstelte ich, und verspürte ein leises Kribbeln im Hals. Vorsorglich fuhr ich zum nächsten Supermarkt, und erstand die Zutaten für einen großen Topf dicker Hühnersuppe – für mich eines der besten Mittel bei grippalen Infekten überhaupt. In der Drogerie um die Ecke versorgte ich mich noch mit einer großen Dose Wick Vaporub – ich liebe diese Paste seit meinen Kindertagen! – Chinesischem Heilpflanzenöl, Lutschbonbons gegen Halskratzen und einem Riesenpaket Papiertaschentücher. Wohlgemut salbte ich mich zuhause nach dem Genuss einer Schüssel Hühnersuppe dick ein, nahm ein paar Aspirin, spülte sie mit kochend heissem Ingwer-Tee hinunter, und legte mich an sich recht frohgemut ins Bett. Ist bestimmt nix Schlimmes, nur der Anflug einer Erkältung, wird morgen früh ganz bestimmt schon wieder vorbei sein…
… Leider war dem nicht so. Ich hatte mich so sehr auf ein weiteres Treffen mit meiner Krankenhausfreundin G. gefreut, und musste ihr am Sonntagvormittag absagen, bevor mich die Stimme, und meine Sinne, ganz verließen. Die nächsten Tage verbrachte ich mit Fieber, Schüttelfrost, pochenden und schlimmen Glieder- und Kopfschmerzen im Bett. Die Drüsen an meinem Hals waren so groß geschwollen wie Taubeneier, der Rachen rot entzündet…
… Am Donnerstag ging es dann gesundheitlich langsam wieder aufwärts – nach dem Verzehr von ca. 6 Litern Hühnersuppe, 3 Litern Milch und 1 Glas Waldhonig wegen dem rauen und trockenen Hals und zur Schleimlösung, einem Dutzend Ibuprofen 600, einer Ingwer-Wurzel halb so groß wie ein Klodeckel, mindestens 10 Litern schwarzem Tee, 3 Litern Orangensaft, zwei Dosen Wick Vaporub, einem Fläschchen Wick Medinait – das taugt allerdings mit der jetzigen Rezeptur gar nix mehr -, zwei Packerln Salz vom Toten Meer zum Inhalieren, und zwei Flaschen Rotwein selbstredend nur zu medizinisch-therapeutischen Zwecken, sowie einer halben Mandarinenplantage…
… Kaum halbwegs genesen traf mich dann im Laufe des Donnerstags der nächste Schlag: Es gab wieder einmal große Probleme mit meinem Anschluß beim magentaroten Riesen, bis heute vormittag lief gar nichts mehr, weder Telefon, noch Radio oder Fernsehen, geschweige denn Internet. Genaueres werde ich demnächst erzählen, jetzt muss ich meinen Rentnerporsche zum Supermarkt bugsieren, denn mein gesunder Appetit hat sich mittlerweile vehement zurück gemeldet, und der Kühlschrank ist beinahe gähnend leer…