… So lautete der Titel der bis einschließlich heute laufenden Sonderausstellung im ersten Stock des NS-Dokumentationszentrums am Münchner Königsplatz, zu deren Observierung man mich am Sonntag vor einer Woche eingesetzt hatte…
… Über 200.000 Menschen, deren körperliche, geistige und seelische Gesundheit nicht dem (auch heute noch vorherrschenden) Schema F entsprachen, oder die schlicht und ergreifend lediglich „unbequem“ waren, wurden in den Jahren 1933 bis 1945 in entsprechenden „Heil- und Pflegeanstalten“ umgebracht. Mehr als 400.000 Personen wurden zwangssterilisiert, dabei starben laut jüngsten Erhebungen mindestens 4.000. An mehr als 4.000 Frauen wurden Zwangsabtreibungen vorgenommen, viele von ihnen waren bereits im siebten Monat schwanger. Zigtausende wurden in den o. a. „Anstalten“ zu Zwangsarbeiten eingesetzt – einige von ihnen kämpften bis an ihr Lebensende im 21. Jahrhundert erfolglos um eine Entschädigung, und darum, dass ihnen diese Jahre auf ihre Renten angerechnet wurden. Die meisten der Täter/innen kamen in den Jahren der sogenannten „Entnazifizierung“ straffrei davon, oder wurden lediglich zu sehr geringen Haftstrafen bzw. Bußgeldern verurteilt. Etliche der Täter/innen machten nach Gründung der BRD erneut medizinische Karriere und galten unter ihren Fachkollegen/innen als höchst angesehen…
… Ich möchte euch nun heute und an den darauf folgenden Tagen die Eindrücke zeigen, die ich während der gut neun Stunden Dienst im NS-Dokumentationszentrum gemacht habe. Und versuchen, dies ohne viel Worte zu tun, sondern mehr die Bilder wirken zu lassen…
… Einige der Opfer:…
… Fortsetzung folgt…